co-funded by the European Union under the Seventh Framework Programme (CIP-ICT-PSP.2009.2.3)
Ps.-Hieronymus: Breviarium in psalmos
Pergament — 324 Bl. — 32,3 × 21 cm — Weissenburg — IX. Jh., 1. H.
Lagen: Quaternionen, darunter eine Ternio. Lagensignierung I–XL untere Mitte des letzten Blattes; die Zahlen sind gelb überstrichen und durch 4 Gruppen nach außen zu kleiner werdender Linien eingefaßt. Schriftraum: 25,5 × 16,5 cm. 32 Zeilen, in einigen Lagen auch 33. Karolingische Minuskel; zwei Haupthände gleicher Schule (Adallandus-Schule), vgl. Weissenburg 10, 14, 18, 24, 43 und 81), ein Händewechsel 24v. 1r (XV. Jh.) super psalterium.1r oben: eingeritzte Runen beatus uir kui non habiit in konsilio impiorum et in uia pekkatorum.Überschriften in roter Capitalis; streckenweise rote und tintenbraune Überschriftzeilen abwechselnd, die braunen Zeilen durchsichtig gelb überstrichen. Zwei Explicitzeilen (324r) in brauner Majuskel, schmutzig grün, gelb und blau angemalt und rot umpunktet. Viele rote Anfangsbuchstaben im Text. Reichhaltiger Initialenschmuck. Breite Schäfte und Rundungen, durch dünne Linien verbunden. Die aufgetriebenen Teile der Buchstaben kurvig und lappig, seltener gradlinig, unterteilt, auch die wenigen Tierformen (Fisch, Vogelkopf) von weichem, pflanzenhaftem Charakter. An den Ecken oft blattförmige Ansätze. Farben: Grün, Rot, Blau, Gelb. Auf den textlosen Seiten (bei Federproben) braune Federzeichnungen: 1r sich aufrichtender bärtiger Mann, nach rechts blickend, linkes Bein und linker Arm undeutlich; rechtes Bein leicht gebogen, rechter Arm grüßend erhoben; sehr ähnlich die Figur des Abraham, dem Melchisedek den Zehnten darbringend im Cod. Bern, Stadtbibl. 264 (Prudentius IX./X. Jh. aus dem Bodenseegebiet(?) Abb. H. Swarzenski, Vorgotische Miniaturen, 1927, S. 11.) 324v: Skizze eines sitzenden Evangelisten. Voneinandergespreizte mächtige Knie, darüber großliniger, klarer, zwischen den Beinen sich beutelnder Faltenwurf. Die Füße sehr kräftig. Oberkörper undeutlicher, die rechte Hand ausgestreckt, wie eintunkend, die linke in der Falte fast verborgen, scheint eine Schreibrolle zu halten. Der Kopf mit lebhaft blickenden Augen ist lauschend nach links gewendet.
Herkunft: 1r Signaturbuchstabe.C. 1r Codex monasterii sanctorum Petri et Pauli apostolorum in Wyssenburg. Von anderer Hand fortgesetzt: Ordinis divi Benedicti. Von derselben Hand darunter 2r Codex monasterii sanctorum Petri et Pauli apostolorum in Wissenburg und — super psalterium. 2°41.
4101. — 4, S. 77. —1r ohne Text.
1v : Breviarium in Psalmos. 26, 821–1270. Vgl. Anecdota Maredsolana 3, 1, S. 1–100.
324v ohne Text.
Abgekürzt zitierte Literatur
O. von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, Bd. 1–3, Wolfenbüttel 1884–1888, ND Frankfurt/M. 1963–1965 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die alte Reihe 1–3) | |
Patrologiae cursus completus. Series Latina, Bd. 1–221, hrsg. von J. P. Migne, Paris 1844–1865 | |
Liste der von H. J. Blum im Jahre 1673 der Wiener Hofbibliothek angebotenen Handschriften meist Weissenburger Herkunft, in: T. Gottlieb, Die Weissenburger Handschriften in Wolfenbüttel, Wien 1910 (Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse 163,6) |
- Lizenzangaben korrigiert (schassan, 2020-04-17)
- Manuscripta Mediaevalia Objektnummer hinzugefügt (schassan, 2019-08-20)
- Normdaten ergänzt bzw. korrigiert. (schassan, 2015-09-07)
Transformed in the scope of the project Europeana regia Bibliotheca Carolina.