Otto v. Heinemann: Die Augusteischen Handschriften 2. Cod. Guelf. 11.11 Aug. 2° — 32.6 Aug. 2°. Frankfurt/M.: Klostermann, 1966 (Nachdruck d. Ausg. 1895). S. 226 – 227 (Vorläufige Beschreibung)
Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 18.7 Aug. 2°
Erster Thail Philippi Hainhoferi Lautenbuecher
Alte Signatur: 1. 3. 1. Mus. — Pap. — 247 Bll., wovon viele leer oder nur mit Notenlinien bezogen — 32 × 20½, cm — Augsburg (?) — um 1604
früher durch zahlreiche eingeklebte Kupferstiche (von Franz Assprugk, Johann van Aach, Aldegrever, Michel Angelo, Bonasone, A. Dürer u. A.) geschmückt, die aber zum Theil schon von Lessing ausgelöst und dann an das Kunst- und Naturalienkabinet zu Braunschweig abgegeben, theils erst (1861) von Bethmann dem Bande entnommen und der Sammlung der Kupferstiche einverleibt worden sind: der einzige Rest davon sind (f. 6 u. 7) zwei in Kupfer gestochene Blätter, von denen das eine eine menschliche, mit Noten bedruckte Hand (die sogen. Guidonische Hand) darstellt, während das andere enthält: a) Regola Vniuersale facile E sicura di trouar tutte le Note, ouero Mutationi di canto in qual si uoglia Chiave, b) Regola universale per trouar in un subito qual si uoglia Nota. (Nicolo uan Aelst formis Roma 1587.) Das Haupttitelblatt (f. 2) zeigt, seine ganze Fläche einnehmend, in violettem Grundton folgende Darstellung: Oben, in einem Kranze von Engelsköpfen, die Trinität, zu ihren Füssen der Erdball, zwischen den drei göttlichen Personen die Sonne mit den Worten: Sit nomen Domini benedictum in aeternum. Die unteren zwei Drittel des Blattes sind erfüllt mit musicierenden, auf den verschiedensten Instrumenten spielenden Engeln, in der Mitte mit Kapitalschrift in Gold: Gloria In Excelsis Deo. Links unten das Monogramm des Künstlers: DK (David Kandel?) Æ(tatis) 70. 1604. Auch die Nebentitel (f. 1,. 15,. 92,. 194) sind leicht verziert.
Rother Lederband mit Goldpressung: Auf dem Vorderdeckel P. H. A. 1604. Die seidenen Bindebänder sind abgerissen.
Herkunft: Gehörte früher Ph. Hainhofer.
f. 1–84. Erster Thail Philippi Hainhoferi Lautenbuecher, darinnen begriffen Gaystliche Hymi, Psalmen, Kuͤrchengesaͤng vnd Lieder, so von vilen gueten Maistern In Italianischer tabulatur auf der lauten zu spilen, auszgesetzt vnder Jedliches der text geschrieben, mit schonen kupferstuckhen hin vnd wider gezieret vnd zur nachrichtung Volgende Register beygefuegt sein, so folio 1 (4), 7 (12) et 8 (13) zu fünden. Anno 1603. Die drei Register enthalten a) ein solches über die Liederanfänge, b) dem Lautenmaister namen, welche auf der Lauten zu spilen, componierte Stuckh, in disen Lautenbuechern begriffen sein, c) der Künstler vnd mahler namen, von welcher handt etliche kunstuckh in disen Lautenbuchern zu sehen sein. Hier findet sich auch f. 8 (13) einmal eine Bemerkung von Lessings Hand.
f. 92–144′. Anderer Thail P. H. Lautenbucher, welcher Mvteten, Madrigali, Canzoni, Villanelle, Arie vnd sonst vnderschidliche weltliche Lieder in sich helt, als ausz volgendem Register zu sehen ist. f. 93–94. Register nach den Liederanfaͤngen.
f. 194–242′. Dritter Thail P. H. Lautenbucher, darinnen begriffen Preludi, Praeambuli, Phantasiae, Ricercate, Passionate vnd andere kurtzweilige Musicalische Leufflen. Mit angehencktem tractetlin, auf was weisz die lauten zu lernen ist. Der letztere Tractat findet sich f. 239–242′ und ist betitelt: De Modo In Testudine Studendi Libellus Jo. Baptista Besardo Vesontino Authore.