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Beschreibung von Cod. Guelf. 2 Weiss. (Heinemann-Nr. 4086)
Butzmann, Hans: Die Weissenburger Handschriften. Frankfurt/M.: Klostermann, 1964. (Kataloge der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Neue Reihe, Bd. 10) S. 8687

Isidor von Sevilla: Etymologien und De rerum natura

Pergament — 224 Bl. — 38,5 × 25,9 cm — Weissenburg (?) — XI. Jh.

Lagen: Quaternionen. Erhaltene Lagensignaturen I, III, VI–XV, untere Mitte des letzten Blattes; schwarze Zahlen, nur die erste rot, von zwei Punkten flankiert. Das letzte zerschlissene Blatt war gegen den Einband geklebt; Leim und Leinenreste sind daran haften geblieben. Wurmfraß und Rostflecken am unteren Rande von 223v und 224r. Ein Loch in 224 läßt darauf schließen, daß der Kodex an einer Kette befestigt war. Schriftraum 30,3 × 19 cm. Buch 1 und 2 über den Rektoseiten mit ungeschickten römischen Ziffern bezeichnet. Große, gleichmäßige karolingische Minuskel; nur eine Hand. Überschriften in roter Capitalis; 3v und 4r je sechs Incipit-Zeilen besonders groß. Große rote Majuskeln als Anfangsbuchstaben. Das mit Palmettenleiste rot umrahmte Stemma consanguinitatis II Bl. 113r steht auf einem altarförmigen Unterbau; an der Spitze des Baumes braune Federzeichnung: Büste von Mann und Frau. Das Stemma I Blatt 115v ruht auf einer korinthischen Säule. 223v große unvollendete Federzeichnung in Rot und Schwarz: Drei konzentrische schmale Doppelkreise, durch sieben Speichen, die vom Rande des mittleren Kreises ausgehen, verbunden (Durchmesser 23,5 cm). Im inneren Kreise Christus mit Maria und Johannes Baptista, alle drei stehend nach Art einer Deesis. Der gekrönte Christus übergibt der zu ihm von links aufblickenden gekrönten Maria (Kirche) die Kreuzfahne, Johannes zur Rechten kreuzt die Hände und weist auf Christus mit dem Finger. Umschrift: Gaudet sponsam sponsus habet paranymbus federe. Um den Innenkreis sieben Halbkreise mit Köpfen und Schultern geflügelter Engel, die sieben Gaben des hl. Geistes, die in Umschriften genannt sind. Auf dem mittleren Kreis zwischen den Speichen sieben Kreise mit Frauenbüsten (Tugenden?) ohne Umschrift. Die Speichen treffen auf leere Halbkreise, die auf dem inneren Rande des äußeren Kreises aufsitzen, drei davon sind beschriftet: Pallas virago. Totum et pars. Prima Procreatio. Die Räume zwischen dem mittleren und äußeren Kreis sind zum Teil mit roten Zeichnungen besetzt: 6 Werkleute bei der Arbeit mit ihren Werkzeugen (Instrumenta bonorum operum?) Beil, Bohrer, Spitzhacke, Meißel. Sie sind in lebhafter Bewegung. Zwei Initialen V (1v) und D (4r). Rotkonturierte Schäfte, gespalten; zwischen den Schäften Rankenwerk in Blätter auslaufend, aus grünem Grund ausgespart.

Im Codex liegt ein Lesezeichen; ein langer gespaltener Pergamentstreifen, an dessen schmalerem Teil zwischen dreieckiger Pergamentwange ein Zahlenrädchen befestigt ist. Die erste und die letzte Lage sitzen auf Pergamentstreifen aus einer dreispaltigen liturgischen Handschrift des XII. Jhs.

2r Signaturbuchstabe.F. 1r Codex monasterii sanctorum Petri et Pauli apostolorum in Wissenburg. Darunter (XIII. Jh.?) Mime liben herren dem senger von wissenburg. Am oberen Rande (XV. Jh.) Ysidorus ethimoliarum.

Wiener Liste 2°13.

Heinemann 4086. — E. Lesne, Les livres „Scriptoria" et Bibliothèques du commencement du VIIIe à la fin du XIe siècle, Lille 1938, S. 707.

1v Isidorus Hispalensis: Etymologiae liber 1-3. PL 82, 73-184. Ed. W. M. Lindsay 1911. (1v) Index librorum (Lindsay 1, S. XXVII.) Epistolae ad Braulionem (Lindsay Nr. I–V). (3v) Dedicatio ad Sisebutum. (Lindsay Ep. Nr. VI). Incipit liber Isidori iunioris spanensis ad Braulionem Cesar-augustanum episcopum scriptus en tibi sicut pollicitus sum…

40r Isidorus Hispalensis: De rerum natura. PL 83, 965–1018. Ed. G. Becker, 1857. ›Incipit liber Ysidori de rerum natura ad Sysebutum regem.‹ Voraus Capitula. Einige Abschnitte umgestellt. Anschließend:

55r Isidorus: Etymologiae liber 5, 28-39. PL 82, 214–228. ›Incipit liber de temporibus.

59v Isidorus: Etymologia liber 4–5, 27; 6–20.Incipit liber IIII. De medicina.PL 82, 183-214. Die zum Text gehörenden Zeichnungen meist farbig. Bl.154r kleine Erdkarte in T-Form.

1r Federproben: Ein Alphabet. Clavis fecit. Sanima (?) sit amotum, ne polluat ungula potum.

223r Mitte Federproben. Ego sum pastor bonus. mit Neumen. Prima procreatio.

224 leer.


Abgekürzt zitierte Literatur

Heinemann O. von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, Bd. 1–3, Wolfenbüttel 1884–1888, ND Frankfurt/M. 1963–1965 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die alte Reihe 1–3)
PL Patrologiae cursus completus. Series Latina, Bd. 1–221, hrsg. von J. P. Migne, Paris 1844–1865

Korrekturen, Ergänzungen:
  • Lizenzangaben korrigiert (schassan, 2020-04-17)
  • Manuscripta Mediaevalia Objektnummer hinzugefügt (schassan, 2019-08-20)

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