Verzeichniss der im Münster zu Goslarvorhandenen Reliquien.
Pap. — 288 Bll. — 21,5 × 16 cm — 15. Jahrh.
Der Hauptsache nach von zwei verschiedenen Händen. Auf den ursprünglich leer gelassenen Bll. 36′ und 37 eine Reihe von Bemerkungen über die Statuten von späterer Hand, ebenso auf der zweiten Seite des sonst leeren letzten Blattes drei Notizen über Herzog Heinrich d. Ae. von Braunschweig und sein Verhältniss zu Goslar aus d. J. 1491. 1492 und 1493, sowie folgende Memorialverse: Anno milleno C quatuor d sexageno (sic). | Dormiit in Christo trium regum quoque festo | Comes Bernhardus virtutum florida nardus | In Anhalt princeps cuius obitum doluit plebs | Princeps supremus propitius illi Deus. Vorn in dem Bande ein Verzeichniss seines Inhalts von einer Hand des 17. Jahrhunderts. Mit den gebräuchlichen Rubricatoren und rothen Ueberschriften.
Holzdeckel mit gepresstem braunen Leder überzogen, mit zwei Schliessern und Metallecken. Zu Schutzblättern und zum Bekleben der Innendeckel sind Fragmente einer zerschnittenen Pergamenthandschrift s. XIV verwandt (mit Erklärung von Bibelstellen, z. B. Exod. XX).
Herkunft: Auf dem unteren Bande von f. 1 steht: Ex Liberalitate D. Schwartzkopfii Anno 1638, Mense Novembri (von der Hand des Herzogs August). Ursprünglich war der Band wohl im Besitze der Stadt Goslar.
f. 1–7. Verzeichniss der im Münster zu Goslar (S. Simonis und Judae) vorhandenen Reliquien. Plattdeutsch. Aus diesem Mspt. abgedruckt: Leibniz, script. rerr. Brunsw. III. 431–434.
f. 7′–17. De Croneke der Romeschen vorsten, de dor hebben gewonet to Gosler vnde vppe de negede vnde hebben de kerken erliken priuilegeret. Gedr.: Leibniz, l. c. III. 426–430.
f. 25–36. Beschreibung der Fürsten, Grafen und Freiherrn, die der Erwählung Maximilians I. zum römischen Könige i. J. 1486 beigewohnt haben. Plattdeutsch.
f. 38–209. Die Statuten von Goslar. (Leges municipales antiquae civitatis imperialis Goslariensis). Gedr.: Leibniz, l. c. 484–535 (ex hoc mspto). — O. Göschen, die Goslarischen Statuten, 2–108.
f. 218–274′. Das Bergrecht des Rammelsberges bei Goslar (Leges metallicae montis Rammelii prope Goslariam) 1306, mit angehängtem Register (f. 275–280) und einigen auf den Rammelsberg bezüglichen historischen Nachrichten (f. 280′–288). Alles gedr. bei Leibniz, l. c. 535–558.