Die Handschriften der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel. Abth. 4: Die Gudischen Handschriften: Die griechischen Handschriften bearbeitet von Franz Köhler; Die lateinischen Handschriften bearbeitet von Gustav Milchsack. Wolfenbüttel: Zwissler, 1913. S. 205 (Vorläufige Beschreibung)

Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 224 Gud. lat.

Sexti Propertii Elegiarum libri IV

Perg. — 71 Bll. — 21 × 14 cm — Nordöstliches Frankreich — 12/13 Jhdt.

Lagen: Quaternen. Vor Blatt 71 ist ein Blatt ausgeschnitten, wodurch IV, 11, v. 17-76 verloren gegangen sind. Von sämtlichen Blättern ist die untere Aussenecke abgeschnitten und durch angeklebte Pergamentstücke ersetzt worden, die jedoch bei Blatt 6. 41-45. 60 und 71 wieder abgefallen sind. Diese Ausbesserungen haben den Text nur an vereinzelten Stellen ganz unbedeutend verletzt und dass sie sehr alt sind, ist aus der Schrift zu entnehmen, die die verstümmelten Worte auf Blatt 67 ergänzt hat. Auch die Innenecke (am Bundsteg) ist bei den ersten vier Quaternen, wie es scheint durch Feuchtigkeit etwas beschädigt. Von zwei Händen; die zweite Hand beginnt mit Bl. 49. Zahlreiche ziemlich gleich alte Korrekturen, besonders im ersten Teile der Handschrift. Sehr schön geschrieben. Rote, blaue, grüne sehr einfach verzierte Initialen.

Der ursprüngliche Einband ist verloren. Der jetztige wie 4305. Die grünen Bindebänder sind abgerissen.

Herkunft: Die Handschrift wurde zuerst von Nicolaus Heinsius in Neapel gesehen und heisst seitdem Neapolitanus (N). Baehrens fand dann auf Bl. 71' den Namen des (Gianozzo) Manetti, (?) der die Handschrift ehedem einmal besass. Die Angaben von Plessis über den Befund der Handschirft sind zum Teil unrichtig.

Vgl. über diese Handschrift Baehrens in seiner Ausgabe des Properz (Lipsiae 1880), p. IX s.; und besonders Fr. Plessis, Études critiques sur Properce (Paris 1884), p. 6-18; auch Dziatzko, N. Jahrbücher f. class. Phil. 66 (1896), s. 63-70.; Ferner Montague Rhodes James, The classical Review 17 (1903), p. 462 f.; P. Köhler, Eine neue Properzhandschrift (Philologus N. F. 18, 3, p. 414-437); Birt, Zur Monobiblos und zum Codex N des Properz (Rhein. Museum N. F. 64, 1909, S. 393-411); Ullmann, The manuscripts of Propertius (Classical Philology 6, 1911, p. 282-301); Heukrath, De Propertii codice lusatico L. Marburg 1910; R. Bürger, Berliner philol. Wochenschrift 1912, No 41. - Ein Faksimile bei Ihm, Paleographia latina (Lips. 1909), Tafel 16 und bei Chatelain, Paléographie des classiques latins II, 4, und der ganzen Handschrift von Birt in den Codices graeci et latini photographice depicti vol 16 (Lugduni Bat. 1911). Ebert 730.