Ps.-Haimo Halberstadensis, Expositio in Apocalypsin
Weißenburg, Benediktinerkloster — 11. Jh., 1. Hälfte
Provenienz: 1ar oben: Bendiktinerkloster Weißenburg, Besitzeintrag: Codex monasterii sanctorum Petri et Pauli apostolorum in Wysßenburg. Darüber Haimonis Episcopi Halberstattensis Commentaria: In Apocalysim Beati Johannis apostoli et Evangelistę: In septem Libros distincta und auf 158v Haymonis Episcopi Halberstattensis commentariorum in Apocalypsin beati Johannis Apostoli et Evangelistę: Libri VII, sowie fortlaufende Buch- und Kapitelbezeichnungen und Foliierung (16. Jh.). Butzmann vermutet die Handschrift als direkte Vorlage für den Druck von Hittorp (s.o.; vgl. , 137). Die Handschrift gelangte über Heinrich Julius von Blume 1690 in den Besitz des Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig. Wiener Liste 2°34 ( , 3-18).
Pergament — 159 Bl. — 30 × 23,5 cm
Lagen: Blatt 1 bezeichnet als Blatt 1a IV-1+1 (7). 18 IV (151). III (158). Moderne Tintenfoliierung in römischen Ziffern. Guter Zustand. Pergament mit einigen größeren Löchern. Bl. 88, 94 genähte Risse. Schriftraum: 23 × 17,5 cm, einspaltig, 32 Zeilen. Karolingische Minuskel von mehreren Händen. Hoffmann unterscheidet 5 Schreiberhände (Hand A-E; 2 Weiss. Die erste Lage in Textura (15. Jh.) mit Fleuronnée-Initiale (Knospenfleuronnée) Ohne Auszeichnungsschriften.
, 310). Davon Hand A = Hand A und Hand B = Hand B vonRoter Ledereinband (Nigerziegenleder, 1983).
INHALT
1r-158r : Expositio in Apocalypsin ( 117, 937-1220; Druck: , Haymonis Episcopi Halberstattensis commentariorum in Apocalypsim beati Iohan. libri VII. iam primum in lucem editi, et ad multorum scriptorum codicum fidem castigati, Köln 1529).
AUSSTATTUNG
Eine Randzeichnung. Blindzeichnungen.Randzeichnung: 158r untere Blatthälfte ein qualitätvoll gezeichneter bärtiger Männerkopf in Dreiviertelprofilansicht. Das Gesicht mit feiner Nase, realtiv großen Augen und betonten, geschwungenen Augenbrauen. 1,9 × 1,4 cm. Vgl. Abb. 158r+. An den Blatträndern mehrere Blindzeichnungen: 11v linker Blattrand, ein Tierkopf mit spitzen Ohren. 20r unterer Blattrand, Blüte, von einem Kreis eingefasst. 23r unterer Blattrand: ein Vierbeiner (Hund, Pferd, Löwe?) von einem Kreis eingefasst. Gleiches Blatt oberer Blattrand ein Profilkopf. 158r neben der Kopfzeichnung zwei weitere sehr ähnliche Köpfe in Dreiviertelansicht (Vorzeichnungen).
Farben: Der Kopf mit roter Feder gezeichnet. Schwarze Schattierungen.
STIL UND EINORDNUNG
Der vorliegende Apokalypsekommentar wird von H. Hoffmann paläographisch in die 1. Hälfte des 11. Jh. datiert und nach Weißenburg Weißenburg gegeben ( , Bd. 1, 310.). Hand A und B konnte er in der Weißenburger Isidorhandschrift 2 Weiss. nachweisen (vgl. , Bd. 1, 307, Abb. 201a). Ähnliche Kopfformen mit großen Augen finden sich an den Personen des Kalenders des im letzten Drittel des 11. Jh. in Weißenburg entstandenen Martyrologs 45 Weiss.. Die Blindzeichnungen gleichen im Stil dem Gesicht und dürften zeitgleich entstanden sein., Nr. 4111 (Heinemann Nr.). — , 707. — , 136, 137. — , 134. — , Bd. 1,1.2, 824. — , Bd. 1, 297, 307, 310, Abb. 201b. — , 369.
Abgekürzt zitierte Literatur
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der illuminierten Handschriften der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.