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Beschreibung des Cod. Guelf. 302.2 Extrav.
Butzmann, Hans: Die mittelalterlichen Handschriften der Gruppen Extravagantes, Novi und Novissimi. Frankfurt/M.: Klostermann, 1972. (Kataloge der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Neue Reihe, Bd. 15) S. 164–165

PSALTERIUM

ACHTUNG: Weitgehend unkorrigierter OCR-Text aus einer Digitalisierungskampagne des Projektes Handschriftenportal.

Pergament. 1 Bl., 343 Seiten, 1 Bl., 15 jüngere Papierbll. seiten 12 x 8,5 cm. cm. XIII. Jh., 2. H. Norddeutschland
Quinternionen. Tintenlinierung. 16 Zeilen. Gotische Buchschrift (Textualis).
Viele goldene, rot umrandete Anfangsbuchstaben im Text. Größere goldene Anfangsbuchstaben
mit leichtem Fleuronnee. Initialen, Zierseite und Miniaturen s. u.
Holzband des ausgehenden XVI. Jhs., mit Schweinsleder. Abgenutzte Plattenstempel
(86X51 mm): Fortuna stehend in Kartusche mit Umschrift „Passibus
ambiguis . .; Justizia stehend in Kartusche mit Umschrift „Justitia quisquis …“.
Wie Haebler, Rollen- und Plattenstempel 2, S. 211, XXVII u. XXVIII. Zwei Messingschließen.
Blauer Schnitt.
Die niedersächsische Herkunft wird durch den Buchschmuck (Haseloff-Schule;
s. u.) festgelegt. In der Litanei s. Ropertus. BL 1v im Rahmen der Miniatur mit
ungelenker Hand: Johan Dome; ähnlich auf dem letzten Papierbl. der Hs. 1v
unter der Miniatur: Reverendus admodum atque perdoctus Dominus Christo-
phorus Jagemann parochus Duderstadiensis hunc librum possidet optimo iure
ex donatione Kiliani Drippels. 26.Juli 1633. Auf die Rectoseite von Bl. 1 ist
das Titelbl. eines gedruckten Psalters, Goslar: Hofmann 1610, geklebt. Aus einem
dem Bande beiliegenden Promemoria geht hervor, daß die Hs. im Jahre 1760
von dem Oberfaktor B a 1 ke zu Zorge (Plarz) an den Herzog Karl I. für 4 Louisdor
verkauft wurde.
Psalterium, 1v Beatus-Initiale. Seite 1 Schmuckseite. S. 156 Auferstehungsbild.
S. 357 Miniatur: Johannes der Täufer und s. Nicolaus. S. 465 Cantica. S. 499
Quicumque. S. 505 Litanei. S. 509 Preces und Lektionen. A: Ego dixi domine
miserere mei… Auf den beigehefteten Papierblättem Index der Psalmenanfänge
von der Hand eines Vorbesitzers (XVII. Jh.).
Die Handschrift gehört zur dritten Haseloff-Reihe. Vgl. Renate Kroos, Drei
niedersächsische Bildhandschriften des 13. Jahrhunderts in Wien, Göttingen 1964,
S. 187–190. Charakteristisch sind die rotgerandeten goldenen Anfangsbuchstaben
und die Einfassung der Miniaturen durch rote Striche. Die Farben: Karmesinrot,
Blaßrot, Rosa, Kupfergrün, Ultramarinblau, Hellblau. Die Initialen bestehen aus
vielverschlungenen goldenen Bändern mit kleinen Endblättern; sie stehen auf
blauem, fein weiß überranktem Grunde. Die Schmuckseite (S. 1) stimmt in Aufbau
und Farbe mit der Schmuckseite von Cod. Guelf. 147 Blankenburg überein:
Rost aus Goldbalken, zwischen diesen Goldbuchstaben auf blauem oder grünem
Grunde. Die Beatus-Initiale (1v) besteht aus einem Schaft mit doppelten Blattausläufen
und aus großen weit ausgerundeten Blattranken, die sich in den Bögen
stark verdicken und über und unter dem Schaft in Voluten auslaufen, die breitgestielte
Blättchen entsenden. Im oberen Bogen Halbfigur des triumphierenden
Christus, im unteren David thronend und Harfe spielend. Zum Motiv s. Kroos
S. 142–144. Goldgrund wie in den beiden eingeschalteten Miniaturen. S. 156
Christus mit gerade ausgestrecktem rechten und angewinkeltem linken Bein aus
dem Grabe steigend, mit großer Segensgebärde und auf der halbbekleideten
Brust sichtbarer Wunde. Vor ihm drei Wächter im Schlaf. Große Ähnlichkeit mit
der Miniatur Bl. 185v der Handschrift S. N. 2595 der österreichischen Nationalbibliothek.
Siehe Kroos S. 158–160 u. Abb. 31. S. 357 Johannes der Täufer, eine
Kugel mit dem Lamm Gottes in den Händen, links neben ihm s. Nicolaus in
pontifikaler Meßkleidung mit Krummstab und Segenshand vor der Brust.
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