Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil II: Cod. Guelf. 277 bis 370 Helmst. Mit einem Anhang: Die mittelalterlichen Handschriften und Fragmente der Ehemaligen Universitätsbibliothek Helmstedt, beschrieben von Bertram Lesser (im Erscheinen).
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung (Vorläufige Beschreibung)

Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 317 Helmst.

'Mittelniederdeutsche Legenda aurea'

Papier — 272 Bl. — 29,5 × 21 cm — Lübeck — 1472

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen, Nase und weiteren Gesichtsmerkmalen, darüber einkonturige Stange, darüber Stern, Kontur der Nase unten geschlossen: WZIS NL0360-PO-80038, NL0360-PO-80050 (beide 1469), NL0360-PO-80047 (1465–70, drei weitere Typen nicht nachweisbar). Wappenschild mit Buchstaben MdO, dahinter ein Bischofsstab mit heraldisch linksgewendeter Krümme (nicht nachweisbar). Lagen: VI–1 (11). 9 VI (119). VI–4 (131)! 7 VI (214)! VI–1 (225). VI–3 (238)! 2 VI (262). VI–1 (272). VI–6 (284)! Reklamanten, ab der zweiten Lage Lagensignaturen Ib–VIz, I–III, teilweise durch Beschnitt verloren. Tintenfoliierung des frühen 16. Jh.: 1283, letztes Bl. neu mit Bleistift gez. Die gez. Bl. 126–129, 226–229 und 277–281 entfernt (Textverlust); Zählfehler: Bl. 204 und Bl. 264 doppelt gez., Bl. 273 übersprungen. Schriftraum: 21 × 14 cm, zweispaltig, in den ersten drei Lagen bis zu 36, dann regelmäßig 33 Zeilen. Blindliniierung. Haupttext in regelmäßiger, sorgfältig geschriebener schlaufenloser Bastarda von einer Hand, die Federproben in schwungvoller Kurrentschrift des 16. Jh. Rubriziert, rote Lombarden.

Spätgotischer Holzdeckelband mit dunkelbraunem Schafslederbezug. Streicheisenlinien. Einzelstempel (nur noch HD) Eichel: EBDB s004246. Granatapfel mit Hüllblättern: EBDB s004850. Schwan: EBDB s008630. Sämtlich der Werkstatt "Coster-Schule I" in Lübeck (EBDB w001540) zugeschrieben. Fünf Doppelbünde. Zwei Langriemenschließen verloren, Dornenlager und Gegenbleche mit Riemenresten erhalten, Eckbeschläge aus Messing. Der Überzug ist an der Ober- und Unterkante des Deckels zusätzlich mit jeweils zwei Nägeln befestigt. Der vermutlich bereits vor der Foliierung im 16. Jh. verlorene VD wurde im späten 18. oder frühen 19. Jh. durch einen unüberzogenen Buchenholzdeckel ersetzt. Dabei wurde auch der Rückenüberzug (Rindsleder) erneuert.

Herkunft: Der Codex dürfte wie die gleichzeitig entstandene und gleichartig ausgestattete Schwesterhandschrift Lübeck, StB, Ms. theol. germ. 2° 2 aus dem Schwesternhaus St. Michael in Lübeck in der Hansestadt selbst geschrieben worden sein, wofür auch die Einbandgestaltung und Textfassung der Nachträge sprechen. Ihre sorgfältige Ausstattung lässt auf eine Verwendung in der monastischen Lektürepraxis, wie Tischlesung o. ä., schließen, hierfür sprechen auch die in einigen Rubriken formulierten Leseaufforderungen. Ob die besondere Gliederung der Lesung zu St. Michael allein auf eine gemeinsame Vorlage mit dem Lübecker Codex schließen lässt oder ob die vorliegende Hs. ebenfalls für das Lübecker Schwesternhaus bestimmt war oder zumindest dort geschrieben worden ist, kann aufgrund fehlender Besitzvermerke o.ä. nicht mehr festgestellt werden. — Wann die Hs. in die Universitätsbibliothek Helmstedt gelangte, ist unbekannt; sie wird erstmals 1797 im Handschriftenkatalog von P. J. Bruns (BA III, 51) unter Nr. 102 als Vitae Sanctorum et Sanctarum scripta 1472 lingua Saxon. infer. initio mutila. chart. fol. beschrieben.

Heinemann Nr. 351. — Borchling 3, 8 Anm. 1. — M. E. Kalinke, The Book of Reykjahólar. The last of the great medieval legendaries, Toronto 1996, 13.J. Fligge u. a., Die niederdeutschen Handschriften der Stadtbibliothek Lübeck nach der Rückkehr aus kriegsbedingter Auslagerung: Forschungsbilanz nach einem Jahrzehnt, in: Vulpis Adolatio. Festschrift für Hubertus Menke zum 60. Geburtstag, hrsg. von R. Peters u. a., Heidelberg 2001 (Germanistische Bibliothek 11), 183–237, hier 231f. — Handschriftencensus Nr. 17102.

Schreibsprache: Ein "westlich orientiertes Nordmittelniederdeutsch" (Derendorf, s. unten, 10). .

1ra–I*ra 'Mittelniederdeutsche Legenda aurea'. Die Sammlung von 64 Legenden ist durch den Verlust von insgesamt 14 Bl. fragmentiert. Sie enthält bearbeitete Übersetzungen folgender Kapitel des lateinischen Urtextes, von denen die meisten entweder gekürzt oder ergänzt worden sind; häufig fehlen auch die im Originaltext jeweils vorangestellte Etymologie und allegorische Deutung des Namens:
(1ra–2rb) Von St. Andreas (S1). (Text setzt ein) … ghe eren heren. Aver de apostole vlogen [!] to nemandemen allenen to unseme heren gode … — … to valle hebben gebracht hadde en sunte Andreas nicht ghewarnet. Entspricht Maggioni LA cap. 2, nur noch Schluss.
(2rb–4ra) ›Van sunte Barbaren der hilligen yuncvrouwen‹ (S98). Entspricht Graesse LA, 898–901 cap. 202, gekürzt.
(4ra–8ra) ›Van sunt Nicolaus den hilligen bisscope‹ (S3). Entspricht Maggioni LA cap. 3.
(8ra–10vb) ›Van sunte Lucien der hiligen yuncvrouwen‹ (S7). Entspricht Maggioni LA cap. 4.
(10vb–16va) ›Van sunte Thomas dem hilligen apostole lis‹ (S8). Entspricht Maggioni LA cap. 5.
(16va–18va) ›Van der bord Christi vnses heren‹ (T6). Entspricht Maggioni LA cap. 6, gekürzt.
(18va–21ra) ›Van sunte Stephano dem hilligen merteler sine passie de lis‹ (S9). Entspricht Maggioni LA cap. 8, mit Namenserklärung, am Schluss gekürzt.
(21ra–25rb) ›Van sunte Iohannes ewangelisten lis‹ (S10). Entspricht Maggioni LA cap. 9.
(25rb–32va) ›Van sunte Silvester dem hilligen pawese‹ (S13). Entspricht Maggioni LA cap. 12, ergänzt.
(32va–35va) ›Van sunte Antonius lis aldus‹ (S16). Entspricht Maggioni LA capp. 21 und 15.
(35vb) ›Van sunte Fabianus deme hilligen merteler vnde bisscope vnde pawese lis‹ (S17). Entspricht Maggioni LA cap. 22.
(35vb–37vb) ›Van sunte Sebastianus dem hilligen merteler‹ (S17). Entspricht Maggioni LA cap. 23.
(37vb–41rb) ›Van sunte Agneten der hilligen juncvrouwen‹ (S18). Entspricht Maggioni LA cap. 24, ergänzt.
(41rb–43va) ›Van sunte Vincencius‹ (S19). Entspricht Maggioni LA cap. 25, am Schluss gekürzt.
(43va–45ra) ›Van der bekeringe des hilligen apostels sunte Pawels‹ (S20). Entspricht Maggioni LA cap. 28, ergänzt.
(45rb–49vb) ›Van lichtmissen lis aldus‹ (S21). Entspricht Maggioni LA cap. 37, Schlussabschnitt fehlt.
(49vb–52rb) ›Van sunte Blasius dem hilligen biscoppe‹ (S100). Entspricht Maggioni LA cap. 38.
(52va–56ra) ›Van sunte Agaten les‹ (S22). Entspricht Maggioni LA cap. 39.
(56ra–58vb) ›Van sunte Dorotheen der hilligen juncvrouwen‹ (S115). Entspricht Graesse LA, 910–912 cap. 210. Vgl. dazu Calaresu Dorothealegende, 365 (Hs. genannt).
(58vb–60vb) ›Van sunte Petre dem hilligen apostole lis‹ (S23). Entspricht Maggioni LA cap. 44, Schlussabschnitt fehlt.
(60vb–64rb) ›Van sunte Mathias dem hillige apostole sine passien lys‹ (S24). Entspricht Maggioni LA cap. 45.
(64rb–70rb) ›Van sunte Gregorius dem hilligen pawese sin leuent‹ (S25). Entspricht Maggioni LA cap. 46, Schluss fehlt.
(70va–73vb) ›Van sunte Gertrud der hilligen yuncvrouwen‹ (S125). De erbare juncvrowen vnde vorsthynne de schone brut Christi sinte Gerdrut de was des koninges dochter van Franckriken de dar hette Pyppins … — … to schickkende titlike herberghe in dat ewige leuent. De hemmelische herberge de mote vns god allen vorlenen Amen. Die Vorlage der Übersetzung ist nicht sicher bestimmbar, möglicherweise eine Epitome von BHL 3493.
(73vb–78ra) ›Van vnser leuen vrouwen erer bodeschup‹ (S28). Entspricht Maggioni LA cap. 50.
(78ra–84rb) ›Van sunte Ambrosius deme hilligen bisschoppe lis‹ (S4). Entspricht Maggioni LA cap. 55, Schlussabschnitt fehlt.
(84rb–89ra) ›Van sunte Jurien deme leuen mertelere‹ (S29). Entspricht Maggioni LA cap. 56.
(89ra–92ra) ›Van sunte Marcus dem hilligen ewangelisten syn leuent‹ (S30). Entspricht Maggioni LA cap. 57, um einen großen Teil der postmortalen Mirakel gekürzt.
(92ra–vb) ›Van sunt Phillippus dem hilligen apostole‹ (S32). Entspricht Maggioni LA cap. 62, am Schluss gekürzt.
(93ra–100rb) ›Van deme lutteken sunte Iacobe Alphei syn leuent‹ (S32). Entspricht Maggioni LA cap. 63.
(100rb–105va) ›De vindinge des hilligen cruces vintmen aldus‹ (S33). Entspricht Maggioni LA cap. 64.
(105va–106rb) ›Van sunte Iohannes ewangelisten‹ (S35). Entspricht Maggioni LA cap. 65.
(106rb–109va) ›De letanyen wanner dat men int de hilligen geit‹ (T34). Entspricht Maggioni LA cap. 66, Schluss gekürzt.
(109va–116vb) ›Van sunte Iohannes Baptisten‹ (S44). Entspricht Maggioni LA cap. 81, mit Namenserklärung, Rest der Vita mit Zwischenüberschrift (›De bord sunte Iohannes Baptisten aldus‹) abgetrennt.
(116vb–119va) ›Van sunte Iohannes vnde Pauli‹ (S45). Entspricht Maggioni LA cap. 82, Schlussabschnitte fehlen.
(119va–131va) ›Van deme hilligen heren sunte Petre deme vorsten der apostole‹ (S46). Da in der Mitte des Textes die vier gez. Bl. 126ra–129vb fehlen, kann nicht mehr entschieden werden, ob hier nach dem Vorbild des lateinischen Textes der Legenda aurea zwei mittels Rubrik getrennte Kapitel (Maggioni LA capp. 84 und 85) vorlagen oder ob gemäß der Liturgie des Festes die Viten beider Apostelfürsten zu einem einzigen dafür bestimmten Lesungstext kompiliert wurden. In beiden Fällen sind erhebliche Teile des Textes, vor allem der postmortalen Wunder, weggelassen.
(131va–134rb) ›Van der hilligen Juncvrouwen sunte Margarete er leuent‹ (S47). Entspricht Maggioni LA cap. 89, Schlussabschnitt fehlt.
(134rb–142vb) ›Van sunte Marien Magdalenen‹ (S49). Entspricht Maggioni LA cap. 92. Druck nach dieser Hs. in diplomatischer Umschrift: M. Boxler, "Ich bin eine predigerin und appostlorin". Die deutschen Maria Magdalena-Legenden des Mittelalters (1300–1550). Untersuchungen und Texte, Bern u.a. 1996 (Deutsche Literatur von den Anfängen bis 1700, 22), S. 338–348.
(142va–145rb) ›Van sunte Cristinen er leuent‹. Entspricht Maggioni LA cap. 94, mit Namenserklärung, Schlussatz fehlt.
(145rb–153ra) ›Van deme hilligen apostole sunte Jakobe‹ (S50). Entspricht Maggioni LA cap. 95, Schlussabschnitt fehlt.
(153ra–157vb) ›Van sunte Cristofferen den hilligen mertelere sin lydent‹ (S106). Entspricht Maggioni LA cap. 96, mit Namenserklärung, Schlussabschnitt fehlt.
(157vb–162ra) ›Van den seuen sleperen ere leuent lis‹. Entspricht Maggioni LA cap. 97, Schlussatz fehlt.
(162ra–167ra) ›Van sunte Petre in den banden‹ (S52). Entspricht Maggioni LA cap. 106, Schlussabschnitt fehlt.
(167ra–170vb) ›Van sunte Steffen also he gevunden ward‹ (S53). Entspricht Maggioni LA cap. 108, Schlussabschnitt fehlt.
(170vb–179ra) ›Van sunte Laurencio deme hilligen mertelere‹ (S56). Entspricht Maggioni LA cap. 113 mit Namenserklärung, gesamter Schlussabschnitt, Maggioni LA, 765–773, fehlt.
(179ra–188va) ›Van der hemmelvart vnser leuen vrouwen lis‹ (S59). Entspricht Maggioni LA cap. 115, erheblich gekürzt.
(188va–192vb) ›Van sunte Bartolomeus sin lydent‹ (S61). Entspricht Maggioni LA cap. 119, der gesamte Schlussabschnitt, Maggioni LA, 836–840, fehlt.
(192vb–198ra) ›Also sunte Iohannes Baptista enthouedet ward‹ (S64). Entspricht Maggioni LA cap. 121, beide Schlussabschnitte fehlen.
(198ra–204ra) ›Van der bort vnser leuen vrouwen‹ (S65). Entspricht Maggioni LA cap. 127, stark gekürzt, es fehlen der Beginn, Maggioni LA, 900–903, sowie am Schluss Maggioni LA, 914–917.
(204ra–207va) ›Van der verheuynge des hilligen crucis‹ (S66). Entspricht Maggioni LA cap. 131, Schlussabschnitt fehlt.
(207va–208vb) ›Van sunte Lambertus des hilligen bisscopes‹ (S134). Entspricht Maggioni LA cap. 135.
(208vb–211va) ›Van sunte Matheus sin leuent‹ (S67). Entspricht Maggioni LA cap. 136, der gesamte Schlussabschnitt, Maggioni LA, 960–964, fehlt.
(211va–214va) ›Van sunte Mauricius dem hilligen merteler‹ (S68). Entspricht Maggioni LA cap. 137, mehrere Abschnitte im laufenden Text fehlen.
(214va–222vb) ›Van sunte Michaele dem hilligen ertzen engele‹ (S70). Entspricht Maggioni LA cap. 141 mit Namenserklärung, Gliederung in einzelne Abschnitte durch Lombarden und Zeilenfüller.
(222vb–225vb) ›Van sunte Dionisius dem hilligen bisscoppe‹ (S74). Entspricht Maggioni LA cap. 149, da die vier gez. Bl. 226ra–229vb fehlen, ist der Schluss der Vita fragmentiert. Vermutlich befand sich auf den entfernten Bl. noch die jetzt völlig fehlende Vita des Evangelisten Lukas (Maggioni LA cap. 152).
(230ra–232vb) Von den elftausend Jungfrauen (S77). Entspricht Maggioni LA cap. 154. Aufgrund des erwähnten Blattverlustes fehlt der Beginn der Vita.
(232vb–237rb) ›Van sunte Simon vnde Iudas lis ere leuent‹ (S78). Entspricht Maggioni LA cap. 155, Schlussabschnitt fehlt.
(237rb–243ra) ›Van alle [hilligen] godes lis aldus‹ (S80). Entspricht Maggioni LA cap. 158.
(243ra–252va) ›Van sunte Merten deme hilligen bisscoppe‹ (S81). Entspricht Maggioni LA cap. 162.
(252va–253vb) ›Van sunte Brixtius dem hilligen bis[scoppe]‹ (S103). Entspricht Maggioni LA cap. 163.
(253vb–264rb) ›Van sunte Elseben ere leuent vint men‹ (S82). Entspricht Maggioni LA cap. 164, bearbeitet, Schlussteil Maggioni LA, 1176–1179, fehlt.
(264rb–269va) ›Van sunte Cecilien der hilligen Juncvrouwen‹ (S83). Entspricht Maggioni LA cap. 165.
(269va–276vb) ›Van sunte Clemens sin leuent vnde lident‹ (S84). Entspricht Maggioni LA cap. 166. Da die fünf gez. Bl. 277ra–281vb fehlen, ist der Schluss der Vita fragmentiert.
(282ra–284ra) Von St. Katharina (S85). Vollenbrocht In den yaren unses heren dusent veerhundert twe und seventich yn der vasten. 1472. Entspricht Maggioni LA cap. 168. Aufgrund des erwähnten Blattverlustes fehlt der Beginn der Vita, am Schluss wurden die Abschnitte Maggioni LA, 1212–1215, weggelassen. Der Codex ist neben der Hs. Lübeck, StB, Ms. theol. germ. 2° 2 (Lübeck, 2) der einzige fast vollständige Textzeuge (Sigle: Wo1). Edition: M. Riutort i Riutort, Una traducció de la "Llegenda auria" de Jaume de Voragine al baix-alemany mitjá: Edició critica del cod. Guelf. 317 Helmst., Diss. (masch.) Barcelona 1987 (Collecció de tesis doctorals microfitxades 123) nach dieser Hs. Literatur: W. Williams-Krapp, Die deutschen Übersetzungen der "Legenda aurea" des Jacobus de Voragine, in: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 101 (1979), 252–276 (276 Anm. 63 Hs. genannt); ND in: Ders., Geistliche Literatur des späten Mittelalters. Kleine Schriften, hrsg. von K. Freienhagen-Baumgardt, Tübingen 2012 (Spätmittelalter, Humanismus, Reformation 64), 226–247 (247 Hs. genannt); Bierhals, 450 (Hs. genannt); B. Derendorf, Die mittelniederdeutschen Bearbeitungen der "Legenda aurea", in: Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung 107 (1984), S. 7–31 (9–16 Hs. genannt); W. Williams-Krapp, Die deutschen und niederländischen Legendare des Mittelalters. Studien zu ihrer Überlieferungs-, Text- und Wirkungsgeschichte, Tübingen 1986 (Texte und Textgeschichte 20), 307 (Anm. 61 Hs. genannt); 2VL 4, 448–466 (459 Hs. genannt); Boxler "Ich bin eine predigerin und appostlorin" (s. oben), 68 Nr. 9 und 225 (Hs. genannt); W. Williams-Krapp, Ein vierter Textzeuge der "Niederdeutschen Legenda aurea", in: ZfdA 130 (2001), 302–305 (302 Hs. genannt); M. Riutort i Riutort, Die "Andreaslegende" und die "Barbaralegende" in zwei übereinstimmenden niederdeutsch-mitteldeutschen Fassungen, in: Traducción, mediación, adaptación. Reflexiones en torno al proceso de comunicación entre culturas, hrsg. von E. Parra Membrives, Berlin 2013 (TransÜD: Arbeiten zur Theorie und Praxis des Übersetzens und Dolmetschens 55), 177–209 (178–181 Hs. genannt).

284r–v Probationes pennae. Verschiedene Kurztexte und Textfragmente:
(284r) Partes evangelii secundum Io. Hier stehen untereinander die Zitate Io1,14 und Io 1,1.
(284v) Mittelniederdeutsches Gebetsfragment. Ein weitgehend getilgter, mit Reagens teilweise wieder sichtbar gemachter Eintrag, wohl Teil eines Gebets: vth synen herten entsproten gebet Es de morgen sterne
(284v) Symbolum Apostolicum. Credo in deum patrem omnipotentem creatorem celi et terre … — … remissionem peccatorum carnis resurrectionem et vitam eternam Amen. Druck (zuletzt): Denzinger, 30 Nr. 30.
(284v) Mittelniederdeutsches Glaubensbekenntnis. Ich loůe in godt vader almechtigen schepper hemmels vnd der erden vnd in Iesum Christum sinen einigen sone unzen herren … — … vorgeůinge der sůnden up verstandinge des flesches vnd eine ewich leůen Amen. Schreibsprache: Nordmittelniederdeutsch. Die hier vorliegende mittelniederdeutsche Übersetzung des Glaubensbekenntnisses weicht erheblich von der Fassung in Cod. Guelf. 1187 Helmst., 63v64r, ab und ähnelt am stärksten dem in der niederdeutschen Redaktion von Dietrich Koldes "Christenspiegel" (Lübeck, um 1498/99, GW 7148), cap. 2, enthaltenen Text.
(HS) Fragmenta liturgica. Zu lesen sind ein Teil des "Sanctus" sowie Ps 69,2. – Alle vorstehenden Federproben wurden von einer Hand des 16. Jh. nachgetragen.


Abgekürzt zitierte Literatur

BHL Bibliotheca hagiographica Latina antiquae et mediae aetatis, 2 Bde., ed. Socii Bollandini, Bruxelles 1898 und 1901 (Subsidia hagiographica 6), Bd. 3: Supplementi editio altera, Bruxelles 1911 (Subsidia hagiographica 12)
Bierhals S. A. Bierhals Jefferis, Ein spätmittelalterliches Katharinenspiel aus dem Cod. Ger. 4 der University of Pennsylvania. Text und Studien zu seiner legendengeschichtlichen Einordnung, Göppingen 2007 (Göppinger Arbeiten zur Germanistik 430)
Borchling 3 C. Borchling, Mittelniederdeutsche Handschriften in Wolfenbüttel und einigen benachbarten Bibliotheken. Dritter Reisebericht, Göttingen 1902 (Nachrichten von der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Philologisch-Historische Klasse 1902, Beiheft)
Calaresu Dorothealegende A. Calaresu, Die Wolfenbütteler Fassungen der Dorothealegende, in: ZfdA 148 (2019), 351–376
Denzinger H. Denzinger, Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen (= Enchiridion symbolorum definitionum et declarationum de rebus fidei et morum), verbessert, erweitert, ins Deutsche übertragen und unter Mitarbeit von H. Hoping hrsg. von P. Hünermann, 45. Aufl., Freiburg i.Br./Basel/Wien 2017
EBDB Einbanddatenbank (http://www.hist-einband.de/, besonders die Sammlung Wolfenbüttel)
Graesse LA Jacobi a Voragine Legenda aurea vulgo historia Lombardica dicta, hrsg. von Th. Graesse, Breslau 31890, ND Osnabrück 1965
GW Gesamtkatalog der Wiegendrucke, Bd. 1–, Leipzig 1925–1938, Stuttgart 1978–
Handschriftencensus Handschriftencensus. Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters. Online-Datenbank: https://handschriftencensus.de/
Heinemann O. von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, Bd. 1–3, Wolfenbüttel 1884–1888, ND Frankfurt/M. 1963–1965 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die alte Reihe 1–3)
Lübeck P. Hagen, Die deutschen theologischen Handschriften der Lübeckischen Stadtbibliothek, Lübeck 1922 (Veröffentlichungen der Stadtbibliothek der Hansestadt Lübeck 1,2)
Maggioni LA Iacopo da Varazze, Legenda aurea, testo critico riveduto, hrsg. von G. P. Maggioni, Florenz 21998 (Millennio medievale 6. Testi 3)
2VL Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, 12 Bde., hrsg. von K. Ruh u. a., 2., völlig neu bearbeitete Aufl., Berlin/New York 1978–2005, Ergänzungsbde.: Deutscher Humanismus 1480–1520. Verfasserlexikon, Bd. 1–3, hrsg. von F. J. Worstbrock, Berlin/New York 2005–2015
WZIS Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php)
ZfdA Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, Stuttgart 1 (1876) –