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Beschreibung von Cod. Guelf. 348 Novi
Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil III: Cod. Guelf. 371 bis 460 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser (in Vorbereitung).
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung

Acta inquisitionis haereticae pravitatis contra Waldenses

Papier — 38 Bl. — 29,5 × 21,5–22 cm — Stettin — 1393–1394

Wasserzeichen: Horn, darüber Stern (zwei Typen, nicht nachweisbar, auch in Cod. Guelf. 403 Helmst.). Ochsenkopf ohne Gesichtsmerkmale (drei Typen, nicht nachweisbar). Lagen: Eine Lagenformel kann nicht erstellt werden, da das Konvolut nur aus unzusammenhängenden Einzel- und Doppelbl. besteht. Bleistiftfoliierung modern: 1–38. Originale Foliierung (nicht überall erhalten): 7, 8, 15, 17, 19, 22, 24, 36, 39, 41, 43–48, 50, 51, 56, 57, 60, 71, 83, 96, 363, 364, 367, 368 (die jeweils dazwischen und davor befindlichen Blätter verloren). Die Bl. sind z. T. stark beschädigt und ausgerissen. Schriftraum: 23–24 × 13–14 cm, einspaltig, 30–40 Zeilen. Bastarda von zwei Händen, Hand 1: 1r29v, 30v36r (auch in Cod. Guelf. 403 Helmst., Teil II, Hand 2); Hand 2: 30r, 36v38v (Petrus Zwicker, auch in Cod. Guelf. 403 Helmst., Teil II). Der Codex weist eine zeitgenössische Foliierung, eine durchgehende (allerdings fehlerhafte) Zählung der Texte von gleicher Hand und Marginalien sowie Korrekturen der Schreiber auf. Bis auf vereinzelte braune Lombarden oder Cadellen keinerlei Buchschmuck.

Die ungehefteten Einzel- und Doppelbl. werden als loses Konvolut in einem einfachen blauen Pappumschlag des. 19. Jh. mit der Aufschrift Fragmenta libri processuum Sectariorum in Pomerania et Marchia s. XV–XVI von der Hand des Bibliothekars O. von Heinemann aufbewahrt.

Herkunft: Zur Entstehung und Erwerbung des gesamten Codex vgl. oben bei Cod. Guelf. 403 Helmst. Die heute unter der Cod. Guelf. 348 Novi aufbewahrten und vermutlich schon um 1600 aus dem Überliferungsverbund gelösten Einzelbl. wurde erstmals 1870/71 von O. von Heinemann in seinem "Catalogus Librorum Manuscriptorum, qui sub titulo Novorum in bibliotheca Augusta asservantur" (Cod. Guelf. 158 Noviss.2°, 75r) folgendermaßen beschrieben: 348 foll. chart. fol. S. XV–XVI. Fragmenta libri processuum Sectariorum in Pomerania et Marchia. Der Eintrag wurde nachträglich von Heinemann selbst in marg. ergänzt: Zu 348: Die früher bei Bearbeitung des gedruckten Handschriftenkatalogs aufgefundene Ergänzung zu diesen Aufzeichnungen, zu denen zu vergleichen ist "Wattenbach, Über die Inquisition gegen die Waldenser in der Mark und Pommern (Abhandl. der K. Preußischen Akademie der Wissenschaften, 1886), findet sich in 403 Helmst. In seinem zwischen 1899 und 1910 angefertigten Katalog der Codices Novi ergänzte und korrigierte F. Köhler diese Beschreibung (BA I, 417, ungez. Karteikarte "348 Nov. fol."): Pap. 29 1/2 x 22 cm. 40 Bll. und Blattfragmente. 14. und 16. Jh. Von verschiedenen Händen. Fragmenta libri processuum sectariorum in Pomerania et Marchia saeculi XIV exeuntis. Beigelegt: Testamentum Lucae Ronnebeke, canonici Rostochiensis d. d. 1526 Mai 3. – Die Fragmente waren ursprünglich Theile des Cod. Helmstad. 403, über den Wattenbach, nachdem Flacius bereits einiges mitgetheilt hatte, ausführlich berichtet hat in: Abhandlungen der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1886: "Über die Inquisition gegen die Waldenser in der Mark und Pommern." Die Fragmente hat Wattenbach nicht benutzt. Prov. und Gesch.: – Ebd.: Blauer Pappumschlag. Eine Tiefenerschließung der Hs. fehlt jedoch bei Butzmann .

Literatur zur Hs. vgl. oben bei Cod. Guelf. 403 Helmst.Välimäki, 137 mit Abb. 1.

1r38v Petrus Zwicker: Acta inquisitionis haereticae pravitatis contra Waldenses (partim, Stettin, 1393–1394). (Text setzt ein) … Valkenwalt cerdonis qui non est de secta … — … et sepissime superius assignatis. Insuper absolvit eum et terminum statuit et cetera. Acta sunt presentibus quibus supra et dimissis. Der Faszikel enthält noch folgende 54 Stücke; angegeben sind die neue und die ursprüngliche Foliierung sowie die originale und die neue Numerierung des Editors: (1r34v = originale Foliierung 5, 78, 15, 17, 19, 22, 24, 36, 39, 4151, 5558, 60, 77, 83, 96, die originale Foliierung der letzten Bl. ist nicht mehr zu ermitteln) mit Nr. 25, 914, 16, 1720, 3250, 50b, 51, 66, 67, 72, 90 und 91, vier weitere originale Nummern nicht mehr zu ermitteln, in der Edition Nr. 1–46; (35r38v = originale Foliierung 363364 und 367368) mit Nr. 390393 und 398401, in der Edition Nr. 176–183. Druck: Kurze Quellen, 77–261 Nr. XIII, hier 77–116 Nr. XIII.1–46 und 243–249 Nr. XIII.176–183 (Protokolle nach der rekonstruierten ursprünglichen Ordnung, z. T. in Auszügen). Literatur zum Text vgl. oben bei Cod. Guelf. 403 Helmst., 21r–127v.


Abgekürzt zitierte Literatur

Butzmann H. Butzmann, Die mittelalterlichen Handschriften der Gruppen Extravagantes, Novi und Novissimi, Frankfurt/M. 1972 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die Neue Reihe 15)
Kurze Quellen D. Kurze, Quellen zur Ketzergeschichte Brandenburgs und Pommerns, Berlin, New York 1975 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin 45, Quellenwerke 6)
Välimäki R. Välimäki, Heresy in late medieval Germany. The inquisitor Petrus Zwicker and the Waldesians, Woodbridge 2019 (York Medieval Press 6)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil II.
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