Gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung
Großes Stammbuch Philipp Hainhofers
Pergament, Papier — 128 Bl. — 20,8 × 16 cm — Heiliges Römisches Reich / Italien — 1596–1633
Wasserzeichen: Auf den vorderen Schmuckblättern sowie einigen Papierseiten konnten Wasserzeichen nachgewiesen, ihre Herkunft aber meist noch nicht ermittelt werden: Auf dem Silhouettenpapier fol. IXr/IXv und Xr/Xv ein Engel im Kreis, ohne Beizeichen, darüber ein zweikonturiger Stern ( DE8850-355Noviss.8_17), wohl aus Norditalien; auf S. 27 ein unbestimmtes, evtl. Adler, Medaillon, gefiedert, oval ( DE8850-355Noviss.8_27); auf S. 159/160 eine Krone, fragmentiert ( DE8850-355Noviss.8_159), auf dem Rahmen von S. 163/164 ein unbestimmtes, nicht identifizierbares Zeichen (Fragment eines Blattes?, DE8850-355Noviss.8_163), auf dem Rahmen von S. 165/166 und S. 187/188 jeweils ein Pyr (Zirbelnuss) im ungekrönten Schild, fragmentiert (obere Hälfte) DE8850-355Noviss.8_165, DE8850-355Noviss.8_187) aus Augsburg; auf S. 209/210 ein unbestimmtes, nicht identifizierbares Zeichen (Fragment eines Kranzes mit Figur darin?, DE8850-355Noviss.8_209); auf den leeren Seiten S. 217/218, S. 223/224, S. 225/226 und S. 227/228 ein Bischof mit Bischofsstab auf schmalem Sockel, darunter die Buchstaben NMH ( DE8850-355Noviss.8_225) aus der Papiermühle Röthenbach b. Sankt Wolfgang des Nicolaus Meckenhauser jun. (frdl. Auskunft Andrea Rothe, Deutsches Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig, Papierhistorische Sammlungen, 05.03.2024). Materialität: fol. Ir–IVv Kammmarmorpapier, beidseitig marmoriert, wohl europäisch (frdl. Auskunft Jake Benson, Leiden, 30.03.2022), nach 1590, kein Wasserzeichen, Goldschnitt. – Einlage 01 / 02 – gelbe Seide (ob entstehungszeitlich, ist unbekannt). fol. Vr–Vv dünnes weißes Schmuckpapier (aus dem Nahen Osten bzw. dem islamischen Kulturkreis?). Einlage 03 / 04 – grüne Seide (ob entstehungszeitlich, ist unbekannt). fol. VIr–VIIv rotes Schmuckpapier, einseitig gestrichen, mit geschwärzter Silberauflage, wohl europäisch nach osmanischem Vorbild (frdl. Auskunft Dr. Robyn Dora Radway, Budapest/Wien, 16.02.2022). fol. VIIIr–VIIIv dünnes weißes Schmuckpapier (aus dem Nahen Osten bzw. dem islamischen Kulturkreis?). fol. IXr–Xv weißes, osmanisches Silhouettenpapier mit leeren Kolumnen für zweispaltigen Schriftspiegel und floralen Motiven in rosa und hellgrün und Wasserzeichen aus Norditalien (Engel im Kreis, ohne Beizeichen, darüber ein zweikonturiger Stern), spätes 16. Jh., wohl 1570er/1580er Jahre (frdl. Auskunft Dr. Robyn Dora Radway, Budapest/Wien, 16.02.2022). S. 1–228 überwiegend Pergament (seltener Handbüttenpapier, einige Montierungen), davon 120 leere oder nur mit jüngeren Bleistiftnotizen versehene Seiten, 2 schwarz grundierte Pergamentblätter (S. 213/214 und S. 215/216), dazwischen 2 naturfarbene Seideneinlagen (05 / 06 nach S. 8 und 07 / 08 nach S. 214); ab S. 217–228 bis auf wenige, jüngere Bleistiftnotizen (Händlervermerke) auf S. 217, 227 und 228, leere Papierblätter, die Rectoseiten mit Bleistift paginiert. fol. I*r–IV*v Kammmarmorpapier aus einem gefalteten großen Blatt, davon sind die beiden ersten nicht nur am Rücken, sondern auch am Kopfschnitt noch miteinander verbunden, beidseitig marmoriert, wohl europäisch, nach 1590, kein Wasserzeichen, Goldschnitt. Lagen: X, 114 (Paginierung 1–228), IV Bl.; bestehend aus 34 gefalteten Doppelblättern, 4 Seideneinlagen, 39 Einzelblättern, 21 vermutlich gekürzten früheren Doppelblättern mit Stubs (Überreste der abgeschnittenen Seiten eines Doppelblattes). Lagen mit naturweißem Leinenzwirn auf die Bünde aus Hanfschnur geheftet. Zur detaillierten Lagenformel mit weiteren Angaben zur Materialität siehe das von Almuth Corbach und Katharina Mähler, beide HAB Wolfenbüttel, unter Verwendung des VisColl-Datenmodells 2.0 mit dem VCEditor (entwickelt am Schoenberg Institute for Manuscript Studies (SIMS), University of Pennsylvania Libraries) erstellte Lagenschema des Großen Stammbuchs: https://vceditor.library.upenn.edu/project/617d9a98b8d9ad0001cccb23/viewOnly. Foliierung: 228 S. mit Bleistiftpaginierung. Zustand: Viele Blätter weisen deutliche Griff- und Gebrauchsspuren besonders an den Rändern auf, was auf die von Philipp Hainhofer inszenierte und dokumentierte Vorlage und Ausleihe des Albums zur Ansicht an bekannte Persönlichkeiten zurückgehen dürfte. Zusammenfassung: Insgesamt 107 gestaltete Seiten und zwei leere Rahmen. Christie’s 2006 (s. Bibliographie), 329 zählt 108 Seiten. Die gestalteten Seiten enthalten Buchschmuck: 91 Gouache-Miniaturen, oft mit Gold und/oder Silber, teils eine Doppelseite bildend (S. 4–5, 138–139, 180–181), meist auf Pergament, wenige auf Papier (S. 71, 73, 75, 160–164, 187), einige mit Montierungen von Papier auf Pergament [S. 17 Rudolf II. (HRR), S. 20 Matthias (HRR)], einige als Fenstermontierungen von Papier auf Papier (S. 161–162 Hundestudie/Johann Friedrich von Schwarzenberg, S. 163–164 Hero und Leander/männliche Figur mit Uhr und Korb, S. 165–166 Christoph von Schwarzenberg/leerer Rahmen, S. 187–188 Johann Christoph von Puchheim/leerer Rahmen); 1 lavierte Federzeichnung mit Gouache, Pergament auf Pergament montiert (S. 8 Johann Schweikhard von Cronberg); 8 Federzeichnungen (S. 58 August II. von Braunschweig-Lüneburg, S. 68 Karl Friedrich von Münsterberg-Oels, S. 211 Hermann von Attems), teils laviert (S. 186 Allegorische Figur, auf Papier) oder in Mischtechnik (Federzeichnung mit Tinte, ockerbraune Lavierung in Farbe oder verdünnter Tinte, hellgrauer Kreide- oder Kohlestift) (S. 205 Die drei Marien am Grab Christi, auf Papier), teils mit Gold (S. 37 Philipp II. von Pommern-Stettin), 2 in Imitation eines Kupferstichs bzw. einer Radierung (S. 209 Ermordung des Herzogs von Guise 1563, auf Papier), 1 davon auf Papier, auf Pergament montiert (S. 27 Friedrich V. von der Pfalz, seine Unterschrift auf einem extra Stück Papier). Bei Christie’s 2006 (s. Bibliographie), 329 ist die Angabe inkonsistent. In der Zusammenfassung wird dort 1 Blatt mit montiertem Kupferstich genannt, in der detaillierten Auflistung der Blätter jedoch keiner. 1 lasierend und deckend mit Wasserfarben kolorierter und auf Papier montierter Kupferstich mit Goldhöhung (S. 161 Hundestudie), 1 lavierte Kreidezeichnung auf Papier, auf Pergament montiert (S. 53 Venus, Bacchus und Ceres), 1 Miniatur in Muschelgoldmalerei auf schwarz grundiertem Pergament (S. 214 Fernando Mattioli), 1 Miniatur in Muschelgoldmalerei auf schwarz grundiertem Pergament mit montierter Kreidezeichnung auf Papier (S. 215 Fernando Mattioli), 1 Seidenmalerei, auf Pergament montiert [S. 16 Rudolf II. (HRR); bei Seibold 2014 (s. Bibliographie), 114 irrtümlich als Seidenstickerei bezeichnet], 2 aufgeklebte Bildstickereien (S. 90–91 August von Pfalz-Sulzbach); es handelt sich um Lasurstickerei aus Lahngold- und Seidenfäden (frdl. Auskunft Prof. Dr. Evelin Wetter, Riggisberg, 06.10.2021), auf S. 90 mit Ausschnitt für das Schriftfeld gearbeitet, auf S. 91 aus Mittelteil und drei Borten montiert.
Einband: Nicht wie bei Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Cod. Guelf. 210 Extrav.), für das Augsburger Stammbuch (1596–1619, Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Inv.-Nr. LG 2008-20, Leihgabe der Industrie- und Handelskammer Schwaben) und seine Lautenbücher (1601/1604, Cod. Guelf. 18.7 Aug. 2° und Cod. Guelf. 18.8 Aug. 2°) gelbe und schwarze Seidenbänder gewählt hatte. Beim Augsburger Stammbuch sind Reste vom Seidenband nachweisbar. Die Einbandlösung des Großen Stammbuchs gleicht in Material und Verschnürungstechnik dem Einband des Augsburger Stammbuchs, der vermutlich entstehungszeitlich ist, bis auf die Farbe des dort verwendeten dunkelvioletten Samtes, der zudem Schlitze aufweist. Der Heftzwirn in Augsburg ist älter als beim Großen Stammbuch. Das Kleine Wolfenbütteler Stammbuch hatte ursprünglich auch einen samtüberzogenen Einband, der aber verloren ist und deswegen nicht vergleichend herangezogen werden kann. Zum Großen Stammbuch gehört eine mit weinrotem Maroquinleder bezogene schützende Klappkassette in Buchform mit rundem Rücken und Schnappverschluss [„red morocco box“, Christie’s 2006 (s. Bibliographie), 329, „levant morocco case“, 1931 (s. Bibliographie), 81]. Sie trägt auf dem Rücken den handvergoldeten Titel ALBUM AMICORUM PHILIPPI HAINHOFER sowie innen den Namensstempel der Buchbinderei: MADE BY RIVIERE & SON. Sie ist mit gepolsterter weinroter Moiréseide ausgekleidet und stammt aus dem Zeitraum 1881–1931 ( 2019 (s. Bibliographie), 3). Mehrere Seiten (S. 107, S. 149, S. 159–166, S. 185–188, S. 201–202) haben Farbspuren am Vorder- oder Kopfschnitt (von gesprenkeltem Farbschnitt?). Die Marmorpapiere haben an zwei Kanten Goldschnitt.
1931 (s. Bibliographie), 81, angegeben, originale Eichenholzdeckel, sondern Buchenholzdeckel, wohl zeitgleich mit Schutzkassette. Die Holzdeckel sind innen kaschiert mit violett gestrichenem Büttenpapier und außen bespannt mit dunkelrotem Samt. 1931 (s. Bibliographie), 81, bezeichnet den Samt als neu, nach 2019 (s. Bibliographie), 2 ist er vermutlich zeitgleich mit dem aktuellen Einband sowie der zugehörigen schützenden Klappkassette (1881–1931) zu datieren. Intakter Einband. Der Samtüberzug ist rändlings schmal mit grauem Gewebe eingefasst, an welchem innen im Deckel im Bereich der Einschläge jeweils 15 Metallösen angebracht sind; je eine grau-violette Schnur ist vorn und hinten durch die Ösen gezogen, die Einschläge des Überzugs so verschnürt und gespannt, die Schlaufen der Bünde darin integriert; der Überzug an den vier Ecken der Holzdeckel mit je einem Stich fixiert. Die Schnur und ein Teil der Ösen könnten entstehungszeitlich sein. Der Buchblock ist mit dünnem naturweißen Leinenzwirn auf vier Doppelbünde aus Hanfkordel geheftet. Die Bünde (evtl. entstehungszeitlich) sind von außen durch Löcher im Holzdeckel gezogen und dort mit Hilfe der Schnürung fixiert. Im hinteren Buchdeckel ist ein gelbes Seidenband angeknotet, vermutlich das Fragment eines Verschlussbandes vom Vorgängereinband. Es könnte entstehungszeitlich sein, da Hainhofer auch im sogenannten Kleinen Wolfenbütteler Stammbuch (1593–1631,Herkunft: Das Große Stammbuch entstand durch die Initiative des Augsburger Kaufmanns und Kunstagenten Philipp Hainhofer (1578–1647) als schmuckreiche Autographensammlung hochrangiger Personen. Die Datierung zwischen 1596 und 1633 ergibt sich aus dem frühesten und spätesten datierten Einzelblatt des Albums. Die Sammelhandschrift war von Anfang an auf Mobilität ausgelegt. Hainhofer hatte für seine bereits im Jahr 1611 deutlich über 100 Widmungs- und Schmuckblätter umfassende Sammlung eine Einbandkonstruktion mit Schrauben vorgesehen, so dass Seiten entnommen, umgesetzt und hinzugefügt werden konnten. Die weiter gewachsene Sammlung wurde von Hainhofer um 1613 in ein „Großes“ und ein „Kleines“ Stammbuch aufgeteilt – das nicht identisch mit dem heutigen Kleinen Wolfenbütteler Stammbuch (Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Cod. Guelf. 210 Extrav.) ist – und weiterhin stetig ergänzt. Auch zwei heute in München aufbewahrte Blätter (München, Staatliche Graphische Sammlung, 5691 Z und München, Staatliche Graphische Sammlung, 5692 Z) waren einmal Teil seiner Autographensammlung. Von Hainhofer existiert außerdem das sogenannte Augsburger Stammbuch (1596–1619, Augsburg, Kunstsammlungen und Museen, Inv.-Nr. LG 2008-20, Leihgabe der Industrie- und Handelskammer Schwaben). Das Augsburger Stammbuch ist nicht zu verwechseln mit dem „Stammenbuch des Philipp Hainhofer“, Augsburg, SuStB, 2° Cod. Aug. 14 = Cim. 66; Augsburg, 1626 = die StammensBeschreibung des Hainhoferischen Geschlechts. Die Überlieferung und Hainhofers Aufzeichnungen machen deutlich, dass eine unbestimmte Anzahl weiterer Blätter verloren sein muss. Von wann die heutige, nicht chronologische und ansatzweise nach Rang der Personen sortierte Reihenfolge und Bindung des Großen Stammbuchs stammt, ist unklar. Als terminus post quem ist das Jahr des letzten Beitrags 1633 anzunehmen. Viele Seiten sind am Rand, teils bis in die Miniaturen hinein zur Formatvereinheitlichung, vermutlich durch den Buchbinder beschnitten worden (am rechten Rand: S. 41, 71, 91, 169, 181, 203, 205, 215; am oberen Rand: S. 29, 50, 69, 122, 123; am unteren Rand: S. 36, 62, 143, 180, 181; am linken Rand: S. 30, 62, 90, 106, 122, 134, 168, 180, 192, 205, 214). Bei einigen Blättern ist unklar, in welcher Reihenfolge Unterschrift, Textrahmen und Bilddekor auf das Blatt kamen, weil sie einander zum Teil überlappen und oft angeschnitten sind, so z. B. bei S. 13, 175 und 198, manchmal auch unvollendet blieben (S. 211) oder nachgezogen wurden (z. B. bei S. 24, 134, 140). Dieser Befund entspricht der frühneuzeitlichen, auch von Hainhofer geschilderten Stammbuchpraxis. Entweder wurden einzelne leere Seiten vom Stammbuchhalter an die gewünschten Personen verschickt, um sie mit einem Texteintrag und künstlerischer Gestaltung zurückzubekommen oder es wurde zunächst eine Unterschrift bzw. Widmung geleistet und die Seite anschließend – vom Ort der Eintragenden unabhängig – von einem Künstler thematisch oder ornamental gestaltet. Auch in anderen Kontexten in Auftrag gegebene oder bereits vorhandene Blätter mit Miniaturen konnten nachträglich mit einer separat geleisteten Unterschrift versehen oder ergänzend zum Eintrag gereicht oder zu diesem Zweck wiederverwendet werden. Hinweise darauf geben die (Fenster-)Montierungen (S. 161–165) und beidseitig gestalten Doppelblätter (S. 137–140, S. 179–182) sowie die doppelseitigen Einträge. — Angelegt wurde das Stammbuch ab Ende des 16. Jahrhunderts von Philipp Hainhofer und war in seinem Besitz bis 1647. Danach wird vermutet, dass es zeitweilig im Besitz seines Neffen Hieronymus II. Hainhofer gewesen sein könnte. Es galt lange als verschollen und erschien erst 1931 (Nr. 99) und 1941 (Nr. 2) im Verkaufskatalog der Londoner Antiquariatsbuchhandlung Bernard Quaritch Ltd. 1941 Verkauf an den Antiquar Hans Peter Kraus, New York. Von Kraus erwarb es 1946 Cornelius Hauck (1893–1967) für seine Bibliothek, die er später dem Cincinnati Museum Center übergab. 2006 wurde es bei Christie’s, New York, über das Londoner Antiquariat Maggs Brothers Ltd. in eine britische Privatsammlung versteigert. Die Seiten S. 217, 227 und 228 tragen einige knappe blasse Bleistiftnotizen von zwei unterschiedlichen Händen, die als Händlervermerke (von Auktionshäusern oder Antiquariaten) gedeutet werden können. Sie sind jedoch nicht vollständig inhaltlich zu erschließen oder zuzuordnen. Auf S. 217 lautet die Bleistiftnotiz oben mittig: 216 pages colored + plain and 6 white leaves not … the …ing, bust[?]. Auf S. 227 steht blass mit Bleistift oben rechts: V̅∆S / 1/1 und unten rechts mit Bleistift unter einem waagerechten Strich: £ BZS. S. 228 trägt blass mit Bleistift oben links die Notiz 263/x N…, untereinander die Zahlen 198, 10, 100 und kräftiger von anderer Hand mit Bleistift unten rechts: 109A Bl5171, wobei der zweite Teil mit Bleistift eingerahmt ist, sowie, wieder blasser und schräg nach oben gezogen, das Wort: end. Die blasse Notiz mit der Nr. 263 könnte von Christie’s stammen, weil das Stammbuch dort unter dieser Losnummer versteigert wurde. — 2019 wurde das Große Stammbuch aus Privatbesitz über das Auktionshaus Sotheby’s, London, der Herzog August Bibliothek zum Kauf angeboten und 2020 für sie erworben. Gefördert wurde der Erwerb aus Mitteln der Kulturstiftung der Länder, des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, der VolkswagenStiftung, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Familie Wittchow-Aschoff-Stiftung an der Herzog August Bibliothek, der Ernst von Siemens Kunststiftung, der Stiftung Niedersachsen und der Rudolf-August Oetker-Stiftung. Miteigentümer des Großen Stammbuchs sind die Bundesrepublik Deutschland aufgrund Ankaufsunterstützung und die Ernst von Siemens Kunststiftung.
Die Reisen des Augsburger Patriziers, Kunstkenners, Künstlers und Sammlers Philipp Hainhofer nach Eichstädt, München, Regensburg und Neuburg a. D. in den Jahren 1611–1636, herausgegeben und erläutert von Dr. Chr. Häutle, in: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und Neuburg 8 (1881), S. 1–316 — — : Philipp Hainhofers Bericht über die Stuttgarter Kindtaufe im Jahr 1616, in: Neue Heidelberger Jahrbücher 1 (1891), S. 254–335Des Augsburger Patriciers Philipp Hainhofer Beziehungen zum Herzog Philipp II. von Pommern-Stettin. Correspondenzen aus den Jahren 1610-1619 im Auszuge mitgetheilt und commentiert von — , Wien 1894 (Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Neuzeit. Neue Folge 6)Des Augsburger Patriciers Philipp Hainhofer Reisen nach Innsbruck und Dresden, hrsg. von — , Wien 1901 (Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Neuzeit, Neue Folge 10) — : Album Amicorum. Album of Philip Hainhofer, in: Quaritch, Bernard: A Catalogue of illuminated and other Manuscripts, together with some Works on Palaeography, offered for sale by Bernard Quaritch, Ltd., London 1931, S. 80–82 Nr. 99Stuttgarter Hoffeste. Texte und Materialien zur höfischen Repräsentation im frühen 17. Jahrhundert, 2 Bde., hrsg. von — und , Tübingen 1979 (Neudrucke deutscher Literaturwerke, Neue Folge 26) : Die Stammbücher des Augsburger Kunstagenten Philipp Hainhofer. Die bildliche Ausstattung der zwei erhaltenen Alben, unpublizierte Magisterarbeit, Ludwig-Maximilians-Universität, Institut für Kunstgeschichte, München 1995 — Repertorium Alborum Amicorum. Internationales Verzeichnis von Stammbüchern und Stammbuchfragmenten in öffentlichen und privaten Sammlungen, Gesellschaft für Familienforschung in Franken e.V., Konzeption und Redaktion: , Programm: , Erlangen-Nürnberg/Bayreuth 1998–2022 — Christie’s, New York: Album amicorum – das Große Stammbuch of Philipp Hainhofer, in: Christie’s New York (Hrsg.): The History of the Book. The Cornelius J. Hauck Collection of the Cincinnati Museum Center, Auction Tuesday 27 June 2006 and Wednesday 28 June 2006, New York 2006, S. 328–345 Nr. 263 — — : Hainhofers „Freunde“. Das geschäftliche und private Beziehungsnetzwerk eines Augsburger Kunsthändlers und politischen Agenten in der Zeit vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zum Ausgang des Dreißigjährigen Krieges im Spiegel seiner Stammbücher, Regensburg 2014 : Großes Stammbuch Philipp Hainhofers, in: ; (Hrsg.): Wunderwelt. Der Pommersche Kunstschrank. Katalog zur Ausstellung im Maximilianmuseum Augsburg, 28.03.–29.06.2014, Berlin/München 2014, S. 227–231. Kat. Nr. 25 — : Zustandsbericht – Großes Stammbuch Philipp Hainhofers (1578–1647), erstellt im Vorfeld der Erwerbung im Auftrag der Kulturstiftung der Länder (KSL), Ms., 05.07.2019, Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel 2019 — Sotheby’s, Das Große Stammbuch Philipp Hainhofers, London 2019 — — : Philipp Hainhofer. Handeln mit Kunst und Politik, Berlin 2020 (Kunstwissenschaftliche Studien 199)Philipp Hainhofer: Reiseberichte und Sammlungsbeschreibungen 1594–1636. Edition und Datensammlung zur Kunst- und Kulturgeschichte der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, hrsg. von , Transkription und Kommentar von Ursula Timann und Michael Wenzel, Wolfenbüttel: Herzog August Bibliothek 2020ff. (Wolfenbütteler Digitale Editionen 4) (https://hainhofer.hab.de/) — „Großes Stammbuch“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 29. November 2021 (zuletzt geprüft am 05.02.2024) — : Das Große Stammbuch von Philipp Hainhofer oder Wie sammelt man „Freunde“? Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, HABlog (zuletzt geprüft am 08.02.2024) — : Philipp Hainhofer als Künstlerberater und -vermittler, in: ; ; (Hrsg.): Der Künstler als Buchhalter. Serielle Aufzeichnungen zu Leben und Werk, Petersberg 2024 (Hainhoferiana. Studien zur Kunst- und Kulturgeschichte Schwabens und Europas 3), S. 10–24
Beim Großen Stammbuch handelt sich um ein sogenanntes Album Amicorum, eine durch Philipp Hainhofer (1578–1647) erstellte Sammlung von Autographen und künstlerisch gestalteten Schmuckblättern mit Wappen, allegorischen und anderen Darstellungen und Einträgen von hochrangigen Personen des frühen 17. Jahrhunderts.Latein, Deutsch, Italienisch, Französisch, Spanisch.
S. 1 Titelseite Philipp Hainhofers. 1600. — S. 2–3 leer.
S. 4–5 Zueignungen Philipp Hainhofers. — S. 6–7 leer.
S. 8 Johann Schweikhard von Cronberg, Erzbischof und Kurfürst (Mainz). 05 / 06 Seideneinlage. — S. 9 leer.
S. 10 Władysław Zygmunt Wasa, Kronprinz (Polen) [ab 1632 Władysław IV. Wasa, König (Polen)]. 1624. — S. 11–12 leer.
S. 13 Gustav Horn. Augsburg, 25. März 1633. — S. 14–15 leer.
S. 16–17 Rudolf II., Kaiser (HRR). — S. 18–19 leer.
S. 20 Matthias, Kaiser (HRR).
S. 21 Christian IV., König (Dänemark und Norwegen). 1620. — S. 22–23 leer.
S. 24 Elisabeth, Kurfürstin (Pfalz) [geb. Elizabeth Stuart, Prinzessin (England und Schottland), ab 1619 Elisabeth, Königin (Böhmen)]. 1616. — S. 25–26 leer.
S. 27 Friedrich V., Kurfürst (Pfalz) [ab 1619 Friedrich I. König (Böhmen)]. — S. 28–29 leer.
S. 30–31 Cosimo II. de’ Medici, Großherzog (Toskana). — S. 32 leer.
S. 33 Joachim Ernst, Markgraf (Brandenburg-Ansbach). 1608. — S. 34–35 leer.
S. 36–37 Philipp II., Herzog (Pommern-Stettin). 1612. — S. 38 leer.
S. 39 Johann Friedrich, Herzog (Württemberg). 1613. — S. 40 leer.
S. 41 Leopold V., Erzherzog (Österreich-Tirol). 1612. — S. 42 leer.
S. 43 Barbara Sophia, Herzogin (Württemberg) [geb. Markgräfin (Brandenburg)]. 1616. — S. 44 leer.
S. 45 Barbara Herzogin (Württemberg) [ab 21.12.1616 verh. Markgräfin (Baden-Durlach)]. Agnes, Herzogin (Württemberg) [ab 1620 verh. Herzogin (Sachsen-Lauenburg)]. Anna, Herzogin (Württemberg). 1616. — S. 46–49 leer.
S. 50 Adolf, Herzog (Schleswig-Holstein-Gottorf). 1620.
S. 51 Johann Wilhelm, Herzog (Sachsen-Altenburg). 1630. — S. 52 leer.
S. 53 Venus, Bacchus und Ceres. 7. März 1618. — S. 54 leer.
S. 55 Ludwig V., Landgraf (Hessen-Darmstadt). 1614. — S. 56–57 leer.
S. 58 August II., Herzog (Braunschweig-Lüneburg) [ab 1634 Fürst (Braunschweig-Wolfenbüttel)]. Augsburg, 1613.
S. 59 Ursula, Herzogin (Württemberg) [geb. Pfalzgräfin (Pfalz-Veldenz-Lützelstein)]. 1614. — S. 60–61 leer.
S. 62 Georg Friedrich, Markgraf (Baden-Durlach). 1610. — S. 63–64 leer.
S. 65 Clara Maria, Herzogin (Braunschweig-Lüneburg), geb. Herzogin (Pommern). 26. Februar 1619. — S. 66–67 leer.
S. 68 Karl Friedrich, Herzog (Münsterberg-Oels). 1613.
S. 69 Ludwig Friedrich, Herzog (Württemberg-Mömpelgard). 1613. — S. 70 leer.
S. 71 Alessandro Orsini, Kardinal. Augsburg, 4. Juli 1624. — S. 72 leer.
S. 73 Charles de Valois, Herzog (Auvergne und Angoulême). 1621. — S. 74 leer.
S. 75 Luigi [Aloysius] Gonzaga, Fürst (Castiglione delle Stiviere). Ferdinando Gonzaga, Markgraf (Castiglione delle Stiviere) [ab 1636 Ferdinando I., Fürst (Castiglione delle Stiviere)]. 1625. — S. 76–77 leer.
S. 78 Wolfgang Wilhelm, Pfalzgraf und Herzog (Pfalz-Neuburg). 1613. — S. 79 leer.
S. 80 Heinrich Wenzel, Herzog (Münsterberg). Augsburg, 20. August 1612. — S. 81–83 leer.
S. 84 Dorothea Maria, Pfalzgräfin (Pfalz-Sulzbach) [geb. Herzogin (Württemberg)]. 1612.
S. 85 Sabina, Pfalzgräfin (Pfalz-Sulzbach) [ab 1625 verh. von Wartenberg)]. Susanna, Pfalzgräfin (Pfalz-Sulzbach) [ab 1613 verh. Pfalzgräfin (Veldenz-Lützelstein-Guttenberg)]. 1612. — S. 86–89 leer.
S. 90–91 August, Pfalzgraf (Pfalz-Sulzbach). 1614. — S. 92–93 leer.
S. 94–95 Johann Georg, Herzog (Sachsen) [ab 1656 Kurfürst Johann Georg II. (Sachsen)]. August, Herzog (Sachsen, ab 1656 Sachsen-Weißenfels). Christian, Herzog (Sachsen, ab 1656 Sachsen-Merseburg). Moritz, Herzog (Sachsen, ab 1656 Sachsen-Zeitz). 30. September 1629. — S. 96–99 leer.
S. 100 Friedrich Achilles, Herzog (Württemberg). 1619.
S. 101 Joachim Ernst, Herzog (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön). 1623. — S. 102 leer.
S. 103 Franz II., Herzog (Lothringen). — S. 104–105 leer.
S. 106 Georg II., Landgraf (Hessen-Darmstadt). 1630. — S. 107 leer.
S. 108 Anna, Herzogin (Mecklenburg) [geb. Herzogin (Pommern-Wolgast)]. 1615.
S. 109 Anna Maria, Herzogin (Pommern-Stettin) [geb. Markgräfin (Brandenburg)]. 1617. — S. 110–111 leer.
S. 112 Johann, Herzog (Schleswig-Holstein-Gottorf) [und ab 1634 Bischof (Lübeck)]. 1632.
S. 113 Alexander Heinrich, Herzog (Schleswig-Holstein-Sonderburg). 1632. — S. 114–115 leer.
S. 116 Friedrich, Landgraf (Hessen-Darmstadt) [ab 1622 Friedrich I., Landgraf (Hessen-Homburg)]. 1614. — S. 117 leer.
S. 118 Marguerite de Béthune, Herzogin (Rohan). Augsburg, 21. Oktober 1630.
S. 119 Marguerite de Rohan, Herzogin (Rohan). Augsburg, 21. Oktober 1630. — S. 120–121 leer.
S. 122–123 Francesco Contarini. 1610. — S. 124 leer.
S. 125 Johann Christoph von Westerstetten, Bischof (Eichstätt). 1614. — S. 126–127 leer.
S. 128–129 Moritz, Graf (Nassau) [ab 1618 Prinz (Oranien)]. 1616.
S. 130–131 Giovanni de’ Medici. 1608. — S. 132–133 leer.
S. 134 Johann Albert I., Graf (Solms-Braunfels). 1616.
S. 135 Adam Gottfried Berka von Dubá und Leipa. 1616. — S. 136 leer.
S. 137 Ludwig Eberhard von Oettingen [ab 1622 Ludwig Eberhard, Graf (Oettingen-Oettingen)]. Padua, 26. März 1596.
S. 138–139 Pflanzen und Konchylien.
S. 140 Ludwig von Erbach [ab 1605 Ludwig I., Graf (Erbach)]. Siena, 11. August 1596. — S. 141–142 leer.
S. 143 Wratislaw von Fürstenberg. — S. 144–145 leer.
S. 146 Georg IV., Reichsgraf (Ortenburg). 15. Juli 1627.
S. 147 Philipp Ernst von Mansfeld-Artern. Dresden, 3. Oktober 1629.
S. 148 Franz Christoph von Teuffenbach. Sybilla von Teuffenbach [geb. von Herberstein]. Christoph von Welz zu Eberstein. 30. Januar 1630.
S. 149 Georg Friedrich, Graf (Hardegg, Glatz, Machland). Augsburg, 10. August 1608. — S. 150–151 leer.
S. 152 Friedrich Casimir, Reichsgraf (Ortenburg). 1626.
S. 153 Johann Georg von Wartenberg. 1625. — S. 154–155 leer.
S. 156–157 Johann Conrad von Rosenbach. Seeschlacht. 15. März 1616. — S. 158–159 leer.
S. 160 Jean Phélypeaux. Augsburg, 6. Juni 1609.
S. 161 Hundestudie.
S. 162 Johann Friedrich von Schwarzenberg.
S. 163 Hero und Leander.
S. 164 männliche Figur mit Uhr und Korb.
S. 165 Christoph von Schwarzenberg. Siena, 15. August 1596. — S. 166–167 leer.
S. 168 Per Brahe der Jüngere. Augsburg, 15. April 1621.
S. 169 Johann Conrad von Salm-Dhaun. 1618. — S. 170–173 leer.
S. 174 Marx Fugger. 1610.
S. 175 Johann Kasimir von Löwenstein. 1610. — S. 176–177 leer.
S. 178 Philippe Canaye. Venedig, 13. September 1610.
S. 179 Georg Christoph von Urschenbeck. Neapel, 26. September 1596.
S. 180–181 Pflanzen und Konchylien.
S. 182 Bonaventura de Lafont. 1608.
S. 183 Jacques Bongars. Frankfurt am Main, 27. September 1611. — S. 184–185 leer.
S. 186 Allegorische Figur.
S. 187 Johann Christoph von Puchheim. Padua, 26. März 1596. — S. 188–189 leer.
S. 190 Hans Paul von Wolzogen. Hans Sigismund von Wolzogen. Dresden, 26. September 1629. — S. 191 leer.
S. 192 Zacharias Geizkofler. Haunsheim, 1. August 1611. — S. 193 leer.
S. 194 Johann Wilhelm von Riedheim. 1606.
S. 195 Johann Adam Vöhlin von Frickenhausen. — S. 196–197 leer.
S. 198 Peter Ernst von Kriechingen. 27. Mai 1626. — S. 199 leer.
S. 200 Hugold von Behr. 1614.
S. 201 Servatius Reichel. Augsburg, 1607. — S. 202 leer.
S. 203 Matthias Hoë von Hoënegg. Dresden, 24. September 1629. — S. 204 leer.
S. 205 Die drei Marien am Grab Christi. — S. 206–207 leer.
S. 208 Lamoral von Taxis.
S. 209 Ermordung des Herzogs von Guise 1563. — S. 210 leer.
S. 211 Hermann von Attems. — S. 212–213 leer.
S. 214–215 Fernando Mattioli. 07 / 08 Seideneinlage.
Abgekürzt zitierte Literatur
Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php) |
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Das „Große Stammbuch“ Philipp Hainhofers.