Biblia sacra (Libri sapientiales et prophetales). Hugo de Sancto Caro. Nicolaus de Lyra
Papier — 301 Bl. — 29 × 21 cm — Erfurt (?) — um 1400
Wasserzeichen: Mohrenkopf mit Stirnband und Kreis, zwei Schlaufenenden: DE2730-PO-20625 (1407). Ochsenkopf mit Augen, darüber einkonturige Stange, darüber Blume: DE8100-PO-64789, DE8100-PO-64801 (beide 1409), FR8040-PO-64733, DE2910-PO-65585 (beide 1405, drei weitere Typen nicht nachweisbar). Ochsenkopf mit Augen, darüber einkonturige Stange, darüber Kreis und Stern: DE2730-PO-67914 (1403, weiterer Typ nicht nachweisbar). Glocke, zwischen zwei Bindedrähten, darauf Kreis: AT4000-587_3 (um 1396), DE5925-PO-41112 (1403). Mohrenkopf mit Stirnband, zwei Schlaufenenden: DE2730-PO-20538, DE2040-PO-20549 (beide 1404), DE6300-PO-20539 (1405, weiterer Typ nicht nachweisbar). Hirschkopf mit Augen, darüber einkonturige Stange, darüber Stern: AT4000-587_78 (um 1396, weiterer Typ nicht nachweisbar). Hirschkopf ohne Gesichtsmerkmale und Beizeichen (nicht nachweisbar). Lagen: 9 VI (107)! V (117). V–3 (124). VI (137)! IV (145). 4 VI (193). V (203). 2 VI (227). VI+2 (240)! VII (254). 3 VI (290). V (300). Rubrizierte Kustoden in arabischen Zahlen auf dem Fußsteg der ersten Rectoseite jeder Lage, vielfach durch Beschnitt verloren, nur noch bei den Lagen 1, 4, 5, 12, 15 und 18–25 erkennbar. Lagenmitte durchweg mit Pergamentfalzen verstärkt. Bleistiftfollierung modern: 1–300, Zählfehler: Bl. 8 doppelt gez., Bl. 135 übersprungen, dazu von einem hinzugehefteten Doppelbl. der erste Teil als Bl. 228a gez., der zweite Teil als Bl. 239 gez. 239r–v hinzugebundener gez. Schaltzettel, misst nur 21 x 14 cm. Schriftraum: 21–22 × 14–15 cm, 108r–123v und 204r–266v ein-, sonst zweispaltig (Spaltenbreite ca. 6 cm), je nach Hand 20–32 Zeilen. Haupttext in regelmäßiger jüngerer gotischer Kursive von drei Händen, Hand 1 (Schreiber Johannes): 1ra–107vb, 124ra–203vb und 267ra–301ra; Hand 2: 108r–123v; Hand 3: 204r–266v. Die Marginal- und Interlinearglossen in kleiner, stark abbreviierter Kursive (Glossenschrift) stammen sowohl von den Hauptschreibern (Hand 1 und Hand 3) als auch von mindestens einer weiteren Hand. Rubriziert, rote Lombarden und Seitentitel, letztere enthalten das Bibelbuch, die Kapitelnummer und das jedes Kapitel bezeichnende Merkwort aus dem metrischen "Summarium biblicum" des Alexander de Villa Dei (vgl. Cod. Guelf. 294 Helmst., 84r–97v).
Gotischer Holzdeckelband mit ungefärbtem und unverziertem Schafslederbezug. Vier Doppelbünde. Von VD und HD zwei Langriemenschließen samt Dornen entfernt, nur noch die Gegenbleche mit Riemenresten vorhanden, ebenso jeweils fünf runde Schonernägel, vermutlich in Halbkugelform. Auf dem VD Aufschrift in Textualis: pars biblie. Ähnliche Einbandgestaltung wie bei dem in Erfurt geschriebenen Cod. Guelf. 310 Helmst.
- VS und HS. 12. Jh., 2. Hälfte. Pergament. 2 Bl. 29,5 × 10,5 cm. Jeweils nur der Teil eines Bl., um die erste bzw. letzte Lage gehängt, mitgeheftet und kopfständig eingeklebt, stark berieben und zerkratzt, Textverluste. Schriftraum: 25 × 10 cm, einspaltig (beschnitten), noch 30 Zeilen erkennbar. Carolino-Gothica von einer Hand, Gesangsteile in kleinener Schrift von den Lektionen und Gebeten abgesetzt. Über jeder Zeile adiastematische, sog. "frühdeutsche" Neumen (Breviarium (Proprium de sanctis). Auf dem VS Capitulum, Oratio und erste Lektion sowie Invitatorium ( 1125), Antiphon ( 1823) und Responsorium ( 6329) zum Commune apostolorum; auf dem HS Antiphonen ( 4309, 4795, 1652 und 2562) und Responsorien mit Versikel ( 6679 und 7719) zu den Lesungen der Nokturnen des Festes S. Nicolai. , 3.59–66). Rubriziert, rote Lombarden. VS, HS
- VS und HS. 15 Jh. Auf VS und HS unregelmäßig abgerissene Reste weiterer Spiegelbl. aus Papier, deren ursprüngliche Maße nicht mehr zu ermitteln sind. Die erhaltenen Texte sind inhaltlich nicht mehr genauer bestimmbar; auf dem VS finden sich hochdeutschen Fragmente von Predigten oder Heiligenleben, auf dem HS Angaben zu diversen biblischen Büchern.
- Lesezeichen. Braunschweig (?). 1441. Papier. 1 Bl. 14 × 11 cm. Das lose eingelegte Bl. diente zweifellos als Lesezeichen. Schriftraum: 10,5 × 7 cmrecto einspaltig, 20 Zeilen; verso zweispaltig, max. 30 Zeilen. Jüngere gotische Kursive von zwei Händen. Schreibsprachen: Lateinisch und mittelniederdeutsch (ostfälisch). Recto Gebet an St. Erasmus. O hilghe here sancte Erasme merteler vnde bisscop alse du di opperdest … — … dat we werdich werden der mannigheleye loftes Cristi. Schreibsprache mittelniederdeutsch (ostfälisch). Verso Tabula. Anno incarnacionis eiusdem Mo XLI. Primo de offertorio pasche et aliis accidentalibus eiusdem XII solidi … — … quarta in octava corporis Christi. Eine Auflistung bestimmter Abgaben zu diversen Festen des Kirchenjahres, darunter de dedicacione in Byenrode XV solidi antiqui et quinque pulli, bzw. zu persönlichen Gedenktagen (genannt Gheseke Mollers). Das erwähnte Bienrode, heute Stadt Braunschweig, gehörte zum Kirchspiel der Braunschweiger Magnikirche, die auch einen Erasmusaltar besaß, vgl. 2, 14, dazu das Gebet auf der Vorderseite des Lesezeichens.
Herkunft: Soweit sich dies aus dem kodikologischen und paläographischen Merkmalen erschließen lässt, wurde der Codex um 1400 geschrieben; die Textgestaltung und der Einband legen eine Entstehung im akademischen Milieu, vermutlich der Universität Erfurt, nahe. Über den Schreiber, dessen getilgten Namenszug Heinemann als "Johannes Kempnicz" las, ist nichts Näheres bekannt. Träger dieses Namens sind im fraglichen Zeitraum in Dresden (Die drei ältesten Stadtbücher Dresdens [1404–1476], bearb. von Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, 7r) als Liber Jobi, Canticum Canticorum, Proverbia Salomonis & alii quidam Veteris Testamenti libri cum glossa interlineari unter den Theologici [MSSti] in folio identifizierbar; im Handschriftenverzeichnis von 1797 (BA III, 51) unter Nr. 129 genannt.
u.a., Leipzig 2007, 119 Nr. 103 vom 9.12.1412) und im schlesischen Liegnitz (Urkunden-Buch der Stadt Liegnitz und ihres Weichbildes bis zum Jahre 1455, hrsg. von , Liegnitz 1866, 269f. Nr. 411 vom 7.2.1405) urkundlich nachgewiesen. — Spätestens in der zweiten Hälfte des 15. Jh. dürfte sich der Codex nach Ausweis des eingelegten Lesezeichens im Braunschweiger Raum befunden haben. Der Weg dorthin ist allerdings aufgrund fehlender Vorbesitzeinträge nicht mehr rekonstruierbar. — Wann und über welche Vorbesitzer der Codex in den heutigen Helmstedter Fonds kam, ist unbekannt. Er ist erstmals eindeutig 1644 im Helmstedter Handschriftenkatalog (Nr. 410.
1ra Prologus in librum Iob. ›Incipit prolo[gus]…‹ (Textverlust, oberer Teil des Bl. abgerissen). Vgl. dazu 349.
1ra–28rb Iob cum glossis marginalibus interlinearibusque. (1ra–28rb) Iob. ›Iob primo‹ … — … ›Finis est libri Iob. Laus Christo domino nostro qui creavit paravit etc.‹ (1ra–28rb) Glossa. Iste liber dividitur in tres [partes] primo describitur ipsius Iob multiplex flagellacio … — … 'senex' quod pertinet ad vite diuturnitatem. 'Plenus dierum' quod spectat ad prosperitatem vite. Der marginal und interlinear angelegte Glossenapparat ist kompiliert aus : Postilla litteralis in librum Iob ( 5851) und : Postilla in Iob ( 3673).
28rb–33va Ct cum glossis marginalibus interlinearibusque. (28rb) : Prologus postillae in Ct (partim). Deus in gradibus eius cognoscetur [Ps 47,4]. Triplex est sapiencie gradus videlicet iniciata producta et consummata unde primo gradu incipientes in secundo proficientes in tercio perfecti … — … labia sponsi sunt misericordia et veritas labia sponse amor et timor. Tria debet habere anima scilicet penitenciam puritatem fervorem. Der Text in kleinerer Glossenschrift ist stark abbreviiert und mit Materialien aus dem Kommentar zu Ct 1,1 ergänzt. Vgl. mit dem Druck Hugonis de Sancto Charo… tomus tertius in libros Proverbiorum Ecclesiastae, Canticorum, Sapientiae, Ecclesiastici…, Lugduni 1659, 105va–106ra. Dazu 3682; 6, 389f. Nr. 7. (28va–33va) Ct. ›Cantica I Oscula‹ … — … ›Expliciunt Cantica‹. Die Kommentierung ist nicht vollständig durchgeführt.
33vb–34vb Registrum in Is. 1. Bos arguit … et regni iude deiectio etc. 2. Mons describit ecclesie erectionem in gentilibus et iudeis … — … in quo offerentur sacramenta deo accepta etc. ›Explicit registrum super Ysaiam etc. collectum ex Lira etc.‹ Das Register enthält insgesamt 66 gez. Lemmata, die aus der in der Schlussrubrik erwähnten Postille frei zusammengestellt wurden und in dieser Form nicht nachweisbar sind. – 35ra–b leer.
35va–b Prologus in Ecl. Nur geringfügig kommentiert. 462.
35vb De septimo mense hebraeorum. Septimus mensis apud ebreos erat quasi talis festivus … — … post exitum de egipto habitaverunt in tabernaculis in deserto. In dieser Form nicht nachweisbar.
36ra–57vb Prv cum glossis marginalibus interlinearibusque. (36ra–57vb) Prv. ›Sapienciam liber proverbiorum predicat‹ … — … ›Explicit liber proverbiorum‹. (36ra–57vb) Glossa. Subiectum est vicia et virtutes. Intencio est scienciam moralem rudibus tradere … — … et proverbia concludit. Der reichhaltige, marginal und interlinear angelegte Glossenapparat ist kompiliert aus : Postilla in Prv (von dort auch das zitierte Initium, vgl. 3677) und : Postilla litteralis in librum Proverbiorum ( 5865).
58ra–67rb Ecl cum glossis marginalibus interlinearibusque. (58ra–67rb) Ecl. ›Ecclesiastes I Flumina‹ … — … ›Explicit Ecclesiastes‹. (58ra–67rb) Glossa. Nota dicta sunt bona temporalia et eterna: Temporalia que videntur sed eterna non videntur … — … quod caret intencione pie utilitatis et racione iuste necessitatis. 'sive bonum sive malum' illud quod factum est. Der reichhaltige, marginal und interlinear angelegte Glossenapparat ist kompiliert aus : Postilla litteralis in librum Ecclesiasten ( 5866, vgl. z. B. den Beginn) sowie : Postilla in Ecl (von dort das zitierte interlineare Explicit, vgl. 3679).
67rb–107vb Sir cum glossis marginalibus interlinearibusque. (67rb–107vb) Sir. ›Incipit Ecclesiasticus‹ … — … ›Explicit Ecclesiasticus per manus Johannis etc.‹ Der darunter befindliche, mit Reagens sichtbar gemachte Kolophon, von Heinemann mit Dominus Iohannes Kempnicz wiedergegeben, kann aufgrund eines erheblichen Papierschadens nicht mehr eindeutig gelesen werden; daher muss offen bleiben, ob Heinemanns Lesung korrekt ist. – Der eigentliche Text des Buches endet mit dem üblichen Schluss Sir 51,38 auf 107va, danach angefügt Sir 52,1–3 ohne Kommentar. (67rb–107va) Glossa. Nota primus scriptor huius libri fuit Ihesus filius Syrach ut patet per litteram Ieronimi in prologo libri proverbiorum qui fuit nepos Iesus filii Iosedech … — … 'Opus vestrum' id est nobis iniunctum a deo vel prelato. 'Ante tempus' mortis vel iudicii. 'Mercedem' remuneracionem eternam. 'Tempore suo' in futura secula. Der reichhaltige, marginal und interlinear angelegte Glossenapparat ist kompiliert aus : Postilla litteralis in librum Ecclesiastici ( 5871, vgl. z. B. das Initium) sowie : Postilla in Sir (von dort das zitierte interlineare Explicit, vgl. 3680).
106r–123v Sap cum aliquot glossis marginalibus interlinearibusque. (106r) Prologus in Sap. 468. (106r–123v) Sap. ›Sapiencie I Spiritus‹ … — … ›Explicit liber‹. (106r–123v) Glossa. 'Nusquam' in canone. 'Stilus' modus scribendi. 'Magis eloquenciam' causa effectus … — … 'Populum tuum' olim Ebreos nunc Christianos. 'In omni tempore' semper. 'In omni loco' ubique. 'Assistens' graciose. Concludit dicens quod omnes plagas ista dominus deus misit … dignetur in secula benedictus. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Büchern ist die marginale und interlineare Kommentierung hier sehr lückenhaft und kann nicht eindeutig zugeordnet werden.
123v ›Registrum super Ecclesiasticum‹. Amicus 6. Avaricia 1 2 21. Amicus antiquus bonus 9 … — … Ex visu ignoscitur vir 19. Die Zahlenangaben beziehen sich auf die auf dem Kopfsteg ausgeworfene Kapitelzählung. Auf dem freien Raum des Bl. von der Hand des Glossators nachgetragen.
124ra–va Tabula regum Israel et Judae. Nomina regum duorum tribuum de Juda et Beniamin … — … et vicit eum et dederunt ei tributum et bene regnavit. Enthält zunächst eine zweispaltige Königsliste, links die Könige des Südreichs Juda von Roboam bis Sedechias, rechts die Könige des Nordreichs Israel von Jeroboam bis Osea; über beiden Spalten die Namen Saul, David und Salomo als Könige des vereinten Israel, jeweils mit der Angabe ihrer Regierungszeit. Darunter beginnen einige Kurzbiographien von Saul bis Joathas; die übrigen Könige des Südreichs und die des Nordreichs fehlen. Dazu wurden sowohl biblisches Material als auch einschlägige Kommentare verarbeitet. In dieser Form ungedruckt.
124vb ›Incipit registrum super Jeremiam‹. 1 Olla. Materia libri misterium Christi et denunciat distinctionem civitatis Iherusalem et templi etc … — … 10 Dii. Revocat spiritum ad penitenciam. Die Zahlenangaben des unvollständig gebliebenen Registers (Angaben zu Ier 11–52 fehlen) beziehen sich auf die auf dem Kopfsteg ausgeworfene Kapitelzählung, ebenfalls angegeben ist hier das entsprechende Merkwort aus dem "Summarium biblicum" des Alexander de Villa Dei.
125ra–161v Is cum glossis marginalibus interlinearibusque. (125ra–va) Prologus in Is. 482. (125va–161vb) Is. Die Reihenfolge des Textes ist durch einen Schreiberfehler verunklärt: 125va–159vb Is 1,1–63,10 (Ipsi autem ira…), es folgt, durch ein paragraphenförmiges Verweiszeichen (¶) auf dem Fußsteg von 159vb angekündigt, auf Bl. 160ra–vb der Schluss des Buches mit Is 65,15–66,24, schließlich enthält Bl. 161ra–vb Is 63,10–65,15 (…cundiam provocaverunt et afflixerunt spiritum … et dimittetis nomen vestrum in iuramentum electis meis), darunter ein Verweis von der Hand des Glossators: residuum quere ante secundum folium tali signo ¶. (125ra–161vb) Glossa. Liber Ysaie detur (?) primo cum Christi mysterio … — … 'usque ad sacietatem' usque ad replecionem. … morietur et ignis eorum. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Büchern kann die wiederum sehr ausführliche marginale und interlineare Kommentierung hier nicht eindeutig zugeordnet werden.
162ra–196va Ier cum glossis marginalibus interlinearibusque. (162ra–b) Prologus in Ier. 487. (162rb–196va) Ier. (162ra–196rb) Glossa. Prophetam in gentibus dedi te [Ier 1,5]. Illud verbum scribitur in primo capitulo prophete gentibus te dedi et hoc verbum fuit … — … 'Ego Moadach' [corr. infra: Elumerodach, Eiulmerodach] fuit filius Nabuchodonosor. 'Nabuchodonosor' duxit IIII milia in Babiloniam. Die sehr ausführliche marginale und interlineare Kommentierung kann hier nicht eindeutig zugeordnet werden; der Schluss des Textes ist unkommentiert.
196va–200vb Bar. Nicht kommentiert.
200vb–203vb Lam cum glossis marginalibus interlinearibusque. (200vb–203vb) Lam. (200vb–203vb) Glossa. Ille liber apud Hebreos vocatur Enoch et dividitur in duas partes … — … 'Proiciens' eiciendo. 'Iratus es contra' puniendo contra id quod non possumus sustinere. Auf dem Fußsteg von 200vb ein weiterer einleitender Abschnitt: Ille liber tytulatur Threnorum et continuatur ad partem precedentem postquam descripsit destructionem civitatis … Littere hebraice sunt apposite ad significandam sentenciam … patuit servire ordinem sicut in ympno A solis ortu. Entnommen aus : Postilla litteralis in librum Threnorum ( 5875), von dort auch der Schluss der Interlinearglosse.
204r–246r Ez cum glossis marginalibus interlinearibusque. (204r) Prologus in Ez. 492. (204r–246r) Ez. ›Ezechielis I Vultus‹ … — … ›Explicit Ezechiel propheta tercius in ordine‹. (204r–246r) Glossa. Aperti sunt celi et vidi visionem dei [Ez 1,1] scribitur Ezechielis primo. Subiectum huius libri est deus humanandus sub racione presidencie creaturis in quo prenota[n]tur quatuor cause libri … — … 'Et illa die' quia erat edificata. 'Dominus ibidem' per specialem suorum beneficiorum influenciam. Die Glossierung stammt weitgehend aus : Postilla litteralis in librum Ezechielis ( 5877), von dort auch Initium und Schluss der Interlinearglosse. 237r auf dem Fußsteg beschriftete Federzeichnung des Glossators mit der An- und Aufsicht des Jerusalemer Tempels zu Ez 40; die übrigen zu Ez 41 gehörigen beschrifteten Grund- und Aufrisse des Tempels befinden sich auf dem hinzugebundenen Schaltzettel 239r–v. Die Zeichnungen gehören ebenfalls zum Grundbestand des genannten Kommentars des Nicolaus von Lyra.
246r–263r Dn cum glossis marginalibus interlinearibusque. (246r–247r) Prologus in Dn. ›Incipitur Daniel. Danielis prologus‹. 494. (247r–263r) Dn. ›Explicit Daniel propheta‹. Laus tibi Christe qui pateris in cruce pendens pro servis nos reos salva in terris Kirieleyson (830198 = 10553) . (247r–262r) Glossa. Ego visionem multiplicavi Osee 13 [Os 12,10] et in illo verbo duo tanguntur … — … 'Artaba' [Dn 14,1] est genus mensure continens tres modios. Die im ersten Kapitel noch ausführliche Kommentierung beschränkt sich im weiteren Verlauf des Textes auf sporadische Worterklärungen und fehlt am Schluss ganz. Soweit vorhanden, stammt die Glossierung weitgehend aus : Postilla litteralis in librum Danielis ( 5879), von dort auch das Initium und die letzte erhaltene Interlinearglosse.
263r–272ra Os cum glossis marginalibus interlinearibusque. (263v) Prologus in XII prophetas minores. ›Incipiunt prophete minores duodecim. Osee I Tres‹. 500. (263v–264r) Prologus in Os. 507. (264r–272ra) Os. (263r–272ra) Glossa. Duodecim prophetarum ossa pullulant de loco suo Eccli 49[,12]. In quo duo tanguntur actoris qualitas et libri huius unitas … — … 'Iusti in eis' quia soli iusti recte intelligent et opera implent. 'Prevaricatores' peccatores vel legis transgressores. Die Glossierung stammt weitgehend aus : Postilla litteralis in librum Oseae ( 5882), von dort auch das Initium und Schluss der Interlinearglosse.
272ra–274va Ioel cum glossis marginalibus interlinearibusque. (272ra–b) Prologus in Ioel. ›Ioel‹. 510. (272rb–274va) Ioel. (272ra–274va) Glossa. 'Phatuel' Fatuel in scriptura greca vero Patuel et interpretatur quasi aperiens deus … — … 'Commorabitur' in multitudine sanctorum eternaliter. Die Glossierung stammt weitgehend aus : Postilla litteralis in librum Joel ( 5883), von dort auch das Initium der Interlinearglosse.
274va–278va Am cum glossis marginalibus interlinearibusque. (274va–b) Prologus I in Am. 515. (274vb) Prologus II in Am. 512. (274vb–278va) Am. ›I capitulum‹. (274va–278va) Glossa. Ille est tercius propheta. 'Rex' duas tribus Iude. 'Emularetur' amaret vel diligeret … — … 'Evellam' usque ad destructionem ramorum. Die Glossierung kann nicht näher zugeordnet werden und beschränkt sich weitgehend auf interlineare Worterklärungen.
278va–279va Abd cum glossis marginalibus interlinearibusque. (278va–b) Prologus in Abd. Die als fortlaufender Text geschriebene Vorrede besteht aus den beiden Prologen 519 (278va–b) und 517 (278vb–279ra). (279ra–va) Abd. (278va–279va) Glossa. Iste est quartus propheta Abdyas. 'Appallatus est' Esaw vel Edom … — … 'Salvatores' sicut fuit Sorobael [!]. 'Montem Syon' ad talem locum. Die Glossierung kann nicht näher zugeordnet werden und beschränkt sich weitgehend auf interlineare Worterklärungen.
279va–281rb Ion cum glossis marginalibus interlinearibusque. (279va–280ra) Prologus in Ion. 524. (280ra–281rb) Ion. (279va–281rb) Glossa. 'Jonan' id est quintus propheta. 'Regnum' per talem populum … — … 'Inter dexteram' inter bonum et malum. Die Glossierung kann nicht näher zugeordnet werden und beschränkt sich weitgehend auf interlineare Worterklärungen.
281rb–284ra Mi cum glossis marginalibus interlinearibusque. (281rb–va) Prologus in Mi. 526. (281va–284ra) Mi. (281va–284ra) Glossa. Hic propheta secundum septuaginta interpretes vocatus. 'Verbum domini' spiritus est propheta … — … 'A diebus antiquis' scilicet ab Abraham usque ad tempus illud. Die Glossierung kann nicht näher zugeordnet werden und beschränkt sich weitgehend auf interlineare Worterklärungen.
284ra–285rb Na cum glossis marginalibus interlinearibusque. (284ra–b) Prologus in Na. 528. (284rb–285rb) Na. (284ra–285rb) Glossa. 'Ante adventum' antequam rex Senacherip venit in Ierusalem. 'Qui' Senacherip. 'Israel' X tribus … — … 'Transit malicia tua' quia super omnes maliciam excrevisti in toto libro huius. Die Glossierung kann nicht näher zugeordnet werden und beschränkt sich weitgehend auf interlineare Worterklärungen.
285rb–287vb Hab cum glossis marginalibus interlinearibusque. (285rb–286rb) Prologus in Hab. 531. (286rb–287vb) Hab. (286rb–287vb) Glossa. Propheta Abacuk primo posuit tytulum … — … 'Excelsa' celorum. 'Victor' Christus. 'Canentem' cum angelis gaudentem. Die Glossierung kann nicht näher zugeordnet werden und beschränkt sich weitgehend auf interlineare Worterklärungen; der Prolog ist kaum kommentiert.
287vb–289vb So cum glossis marginalibus interlinearibusque. (287vb–288ra) Prologus in So. 534. (288ra–289vb) So. (287vb–289vb) Glossa. 'Tradunt' id est dicunt. 'Hebrei' iudei … — … 'Convertero' spiritualibus et carnalibus. 'Coram' sic dictus. Die Glossierung beschränkt sich hier weitgehend auf einige interlineare Worterklärungen.
289vb–291va Agg cum glossis marginalibus interlinearibusque. (289vb–290rb) Prologus in Agg. 538. (290rb–291va) Agg. (289vb–291va) Glossa. Item materia prophecie est reedificacio templi. 'Hystoria' Zedechias … — … ut sis vera ymago dei patris et forma substancie eius. Die Glossierung beschränkt sich hier weitgehend auf einige interlineare Worterklärungen.
291va–298rb Za cum glossis marginalibus interlinearibusque. (291va–292ra) Prologus I in Za. 539. (292ra) Prologus II in Za. 540. (292ra–298rb) Za. (291va–298rb) Glossa. (Text setzt ein) … huius visionis populus … parte reversus … — … ne sunt in ecclesia merito licet numero. Beginn der ersten Marginalie durch Beschnitt verloren.
298rb–300ra Mal cum glossis marginalibus interlinearibusque. (298rb–va) Prologus I in Mal. 543, ergänzt um den letzten Satz von 544. (298va) Prologus II in Mal. 545. (298va–300ra) Mal. ›Expliciunt prophete minores‹. (298rb–300ra) Glossa. Ad designandum quod illi in [no]vo testamento non … mundi in anime … — … Judei dicunt ante suum Christum Helyam esse venturum. Die erste Marginalie durch Beschnitt fragmentiert; die abschließende Interlinearglosse stimmt überein mit der Glossa ordinaria in Malachiam ( 11824). Unter dem Text einige unzusammenhängende Notizen des Glossators: Anno 15 obiit dominus Bonifacius IX [recte: 1404], Lunam adorant, Cultellus in pane, Panis ante frigus … Surgere ante solem … – 300rb–301rb leer.
301va–HS Notae variaa. Zahlreiche Notizen und Federproben von der Hand des Glossators, z. B. De sapiencia et timore bzw. Vestis superfluitas (jeweils mit entsprechenden Bibelstellen) und ähnliche Notizenreihen und Auflistungen, die auch auf den Überklebungsresten (Papier) des HS fortgesetzt werden. Den einzigen größeren geschlossenen Text bildet: (301va) De regibus in regno Juda. Nota circa Jeremiam capitulo 22 Joachim regis [Ier 22,24]. Nota quod mortuo Josia rege Juda successit ei filius Joachas … — … de Joachim nepote Josie. Aus diversen Schriftkommentaren kompiliert, in dieser Form ungedruckt.
Abgekürzt zitierte Literatur
C.A.L.M.A. Compendium auctorum latinorum medii aevi, hrsg. von M. Lapidge u.a., Bd. 1–, Firenze 1999– | |
CANTUS: A Database for Latin Ecclesiastical Chant. Indices of chants in selected manuscripts and early printed sources of the liturgical Office (https://cantusdatabase.org/) | |
R.-J. Hesbert, Corpus antiphonalium officii, Bd. 1–6, Rom 1963–1979 (Rerum ecclesiasticarum documenta. Series maior 7–12) | |
Repertorium hymnologicum. Catalogue des chants, hymnes, proses, séquences, tropes en usage dans l'église latine depuis les origines jusqu'à nos jours, Bd. 1–6, ed. par U. Chevalier, Louvain 1892–1921 (Subsidia hagiographica 4) | |
S. Corbin, Die Neumen, in: Palaeographie der Musik, Bd. 1,3, hrsg. von W. Arlt, Köln 1979 | |
O. von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, Bd. 1–3, Wolfenbüttel 1884–1888, ND Frankfurt/M. 1963–1965 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die alte Reihe 1–3) | |
H.-W. Krumwiede, Die mittelalterlichen Kirchen- und Altarpatrozinien Niedersachsens, Bd. 1–3, Göttingen 1960–1988 (Studien zur Kirchengeschichte Niedersachsens 11) | |
F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, Bd. 1–11, Madrid 1950–1980 | |
Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php) | |
Wasserzeichen des Mittelalters (WZMA). Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien (http://www.ksbm.oeaw.ac.at/wz/wzma.php) |
- Manuscripta Mediaevalia Objektnummer hinzugefügt (schassan, 2019-08-20)
- Normdaten ergänzt bzw. korrigiert. (schassan, 2015-09-04)
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil III.