Beschreibung von Cod. Guelf. 389 Helmst. (Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil III: Cod. Guelf. 371 bis 460 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser (in Vorbereitung).) Beschrieben von Bertram Lesser Elektronische Ausgabe nach TEI P5 TEI-P5 konforme Kodierung durch Bertram Lesser Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

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Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Copyright Information

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Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil II .

Manuscripta Mediaevalia Objektnummer hinzugefügt Normdaten ergänzt bzw. korrigiert.
Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Helmstedter Handschriften Cod. Guelf. 389 Helmst. Heinemann-Nr. 424 Manuscripta Mediaevalia Objektnummer 32412241,T Lucidarius. "Jüngere niederdeutsche Reim-Apokalypse". Großer und Kleiner Seelentrost Südniedersachsen um 1420 Schreibsprache: Mittelniederdeutsch (ostfälisch). VS Federproben Vom Kopfsteg beginnend, mehrere Hände: Van VIII punt vnd Co Co XXXVIII scighen , darunter das Schriftzitat Domine ne in furore tuo arguas me neque in ira , anschließend die Verse (z. T. mittel- bzw. frühneuhochdeutscher Sprachstand): O tzijt edell tzijt wo sistu myr vntrunnen O tzijt wat zalden an dijr lijt des en han ich ny vorsunnen . Links daneben die Verse: Myme herten ist bange Wente ich ben gefangen Dat wer my keyn pin Mochte ich er liff sin . Darunter die Federzeichnung eines mit einem Halsband an einen stilisierten Baum gefesselten Hirsches, als "Gehege" ein oval umlaufendes Schriftband, in dem orthographisch abweichend die Verse wiederholt sind: Myr hartte ist bange Went Ich byn gevangen Das wer my gen pin Mochte ich er leff Sin ; . Darunter die rohe Federzeichnung des Apostels Petrus im Bischofsornat mit Pallium, nimbiert, in der Rechten ein Schlüssel. 1r Spruch Josep gap Karl Hinrikes Vrederikes yseren hot Lat Josep gan karl heft gholt karl heft Francrike Yosep heft laken. Erste Zeile rot. Sicher nicht der "Schluss einer geschichtlichen Darstellung" ( Schmitt Seelentrost , 21*), nicht näher identifizierbar. Darunter die Invokation Virgo Maria. 1r–v Frage über die Menschwerdung Gottes De meyster hebben eyne fraghe eft Adam were ghebleuen stede in dem paradise vnd en hedde nicht ghe dan de sunde eft god noch den were were mynsche worden eder nicht also is hir bewiset in der warheit dat god were mynsche worden eft Adam nicht were ghe vallen Auf dem ursprünglich leeren Vorsatzbl. nachgetragen, bisher nicht näher identifizierbar. Ungedruckt. Auf den Fußsteg von Bl. 1r radierte, durch Reagens teilweise sichtbar gemachte Notiz, erkennbar sind die Worte wil ek 2ra–9va Lucidarius<note> (mnd. Fassung)</note> 2ra Versprolog Got was in ane ende vnd ummer ist De sal dat anbegyn an disen boke syn Disse werld had gesyret Vnd vns de wysheyd hat geleret. 2ra–9va Text Do sprak der iunger: Was sole wy geloven van gode welich engel ene vte der gewalt ge cost hedde syn eygen solde he myt rechte syn Amen Explicit liber magistri Lucidarii. Explicit Lucidarius iste Deo laus etc. Der Text umfasst den Reimprolog der Fassung B (nur die letzten 16 Verse) sowie Buch 1, cap. 1 bis Buch 2, cap. 7, Textredaktion y22. Hochdeutsche Fassungen des Textes in Cod. Guelf. 78.4 Aug. 2°, 172rb–183vb; 29.9 Aug. 4°, 78r–182v; Fragment: Cod. Guelf. 404.9 (12) Novi. Edition Der deutsche "Lucidarius", Bd. 1: Kritischer Text nach den Handschriften, hrsg. von D. Gottschall und G. Steer, Tübingen 1994 (Texte und Textgeschichte 35), 2 Z.2 – 72 Z.8 (mit dieser Hs., 15* Nr. 59 genannt, Sigle W3). Literatur K. Schorbach, Studien über das deutsche Volksbuch Lucidarius und seine Bearbeitungen in fremden Sprachen, Straßburg 1894 (Quellen und Forschungen zur Sprach- und Culturgeschichte der germanischen Völker 74), 34–36 Nr. 14 (Hs genannt); E. Schröder, Die Reimvorreden des deutschen Lucidarius, in: Nachrichten von der Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse (1916), Bd. 2, 153–172 (164 Nr. 14 Hs. genannt); 2VL 5, 939–947; H. Ulmschneider, Der deutsche "Lucidarius", Bd. 4: Die mittelalterliche Überlieferungsgeschichte, Berlin, New York 2011 (Texte und Textgeschichte 38), 15, 333, 348, 382, 411, 415, 424, bes. 304–308 (jeweils Hs. genannt, Sigle W3). 9vb–15ra "Jüngere niederdeutsche Reim-Apokalypse" Apocalipsis ys en boych genant dar ynne vns wunders wert vele bekant morder de en moten dar nicht ynne rawen Et sic est finis. Explicit Apocalipsis beati Johannis apostoli etc. etc. Explicit liber beati Johannis apostoli "Helmst. 389 ist sehr wahrscheinlich ein westfälischer Text, eventuell aus dem Grenzgebiet mit dem Nordniederdeutschen" ( Langbroek, Die Sprache, s. unten, 209). Direkt anschließend zwei rubrizierte lateinische dicta: Hic est hic non est hic iam fuit hic modo non est und Qui perdit pudisitiam perdit deum perdit animam perdit se ipsum (Hugo S. Vict. in reg. Aug. 7, PL 176, 901C). Mit abweichendem Text auch in Cod. Guelf. 1211 Helmst., 23r–50v. Diese Fassung ist ungedruckt. Literatur H. Psilander, Die niederdeutsche Apokalypse, Diss. Uppsala 1901 (Uppsala Universitets Årsskrift 1901, 2), VIII–IX (Hs. genannt); Hochdeutsche und niederdeutsche Fragmente: Apokalypse, Antichrist, Leben der Apostel, hrsg. von dems., Uppsala 1905 (Uppsala Universitets Årsskrift 1904), IX (Hs. genannt, Sigle w1); Vollmer Beiträge , 169 (Hs. genannt); Vollmer Reisebericht , 482f. Nr. 10 (Hs. genannt); H. Beckers, Neues zur Überlieferung der mittelniederdeutschen Reim-Apokalypse, in: ZfDA 105 (1976), 263–273 (364 Hs. genannt, Sigle w1); 2VL 1, 408–410 (408 Hs. genannt), und 11, 122; R. Plate, Neues zu Überlieferung und Textkritik der "Niederdeutschen Apokalypse", in: H. Reinitzer und N. Henkel (Hrsg.), Deutsche Bibelübersetzungen des Mittelalters. Beiträge eines Kolloquiums im Deutschen Bibel-Archiv, Bern 1991 (Vestigia bibliae 9/10), 181–215 (183 Hs. genannt); E. Langbroek, Eine niederdeutsche Apokalypse in der Baseler Handschrift F.VIII.12, folio 211r–217r, in: Niederdeutsches Jahrbuch 129 (2006), 111–138 (112f. Hs. genannt); E. Langbroek, A. Roeleveld und E. Wattel, Die "Umgebung" der niederdeutschen Apokalypse in Basel, F.VIII.12: Ergebnisse einer stemmatologischen Untersuchung und einer Reimuntersuchung, in: Amsterdamer Beiträge zur älteren Germanistik 63 (2007), 179–197 (pass., bes. 180, 186, 195f. Hs. genannt, Sigle: Wf); E. Langbroek, Die Sprache von Bernardus Rordahusin in der niederdeutschen Apokalypse in Basel, F.VIII.12, folio 211r–217r, in: Advances in Old Frisian philology, hrsg. von R. H. Bremmer, Amsterdam 2007 (= Amsterdamer Beiträge zur älteren Germanistik 64, 2007), 184–211 (pass., bes. 186f., 208–210 Hs. genannt, Sigle: Wf). 15rb Tabula paschalis ab anno MCCCCXXV usque ad annum MCCCCLXXI Die fünfspaltige Tabelle enthält eine Liste der Jahre (annorum domini) von 1425 bis 1471, daneben die Goldene Zahl (aureus numerus), das Intervall (intervallum), die Konkurrenten (concurrentes) und die Sonntagsbuchstaben (littere dominicales, rubriziert). Nachgetragen. 15va–73vb Großer Seelentrost 15va Prolog Libellus iste collectus est de diversis libris Decimum non desideras domum proximi tui 15va–73vb Text Der sele trost de Text bricht ab Der sele trost leget an hiliger lere vnd an betrachtinge der hilgen scrift Der seele trost licht an der hiligen lere und an betrachtunge der hiligen scrift in deme ewigen rike dat wy dar alle komen des help vns de vader vnd de sone vnd de hilge geyst Amen Explicit der zelen trost Gehört zur Textklasse II. Abweichend auch in Cod. Guelf. 134 Helmst., 1r–144ra; ohne Prolog in Cod. Guelf. 418 Helmst., 1ra–120ra. Auszüge in Cod. Guelf. 894 Helmst., 254r–257v (Tagzeitengedicht); 1189 Helmst., 116v–122v (Tagzeitengedicht); 1203 Helmst., 46v–71v (Alexandersage); 1272 Helmst., 126r–129v und 131r–132v; 1279 Helmst., 71v–74r; 1288 Helmst., 14r–27r (Tagzeitengedicht); Cod. Guelf. 1318 Helmst., 114r–127r (Tagzeitengedicht); Cod. Guelf. 1329 Helmst., 58r–73r (Tagzeitengedicht), sowie ein aus anderen Tagzeitengedichten ergänztes Exzerpt in dem Mischband 1222.26 Theol. (2), 86v–95r (erg. Tagzeitengedicht). Fragmente in Cod. Guelf. 404.9 (18) Novi und 404.10 (15) Novi. Edition Schmitt Seelentrost , 1–287 (mit dieser Hs., 20*–21* beschrieben, Sigle H3, 32*–34* alle bekannten 43 Druckausgaben). Literatur Reidemeister, 25f. (Hs. beschrieben, Sigle H3); 2VL 8, 1030–1040, hier 1030–1034, und Nachtrag 11, 141. 74ra–188rb Kleiner Seelentrost Der sele trost licht an hilgher lere unde an beteringhe der hilgen scrift wy en moten erst syne hulde irweruen dat ghesche vs allen samen in goddes namen Amen Die Textfassung enthält alle 7 Bücher einschließlich der Messerklärung (81va–89vb), des Beichtspiegels (93va–123ra) und des Klosterspiegels (132rb–164vb, mit Rubrik 132rb: Hyr begint de bycht spegel, vom Schreiber supra lin. in de kloster speghel korrigiert). Eine Kapitelübersicht fehlt. Textidentisch auch in Cod. Guelf. 255 Helmst., 1ra–203va (Abschrift von dieser Hs., freundl. Mitteilung von Prof. Dr. M. Schubert, Duisburg/Essen). Drucke ohne den Klosterspiegel GW M4113741139. Literatur Borchling 3, 10–13, mit ausführlicher Inhaltsbeschreibung; R. Brill, Mittelniederdeutsche Predigtmärlein aus dem "Kleinen Seelentrost", in: Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung 40 (1914), 1–42 (5 Hs. genannt, Text der Exempla 8–42); Reidemeister, 26 (s. oben); 2VL 8, 1030–1040, hier 1034–1040 (1035 Hs. genannt), und 11, 141. 188rb–205vb Über die Gottessohnschaft Christi 188rb–202va Altes Testament Dat god eynen sone hebbe Dat de himmelsche vader eynen sone hebbe dat bewiset men also David de sprikt in deme salter: Du bist myn sone van sunte Johannese deme dope went he begyn is der nyen E 202va–205vb Neues Testament Hir begynnet sik de nye E Hir begynnet sik de nye E men leset alo in de ewangelio dat sunte Johannes vorbode was vnd wonede an ener stad de heyt Nazareth Amen Der erste Teil behandelt in 116 meist kurzen Kapiteln Weissagungen der Propheten des AT über den Gottessohn, der zweite behandelt die Kindheitsgeschichte Christi bis zum bethlehemitischen Kindermord. Textidentisch auch in Cod. Guelf. 255 Helmst., 203va–239rb (Abschrift von dieser Hs.?); unvollständig auch in Cod. Guelf. 600 Helmst., 91v–115r, (bricht im Kapitel über König David ab). Bislang nur in diesen Hss. nachgewiesen, ungedruckt. HS Probationes pennae Der Spiegel ist in der oberen Hälfte völlig mit Federproben bedeckt, z. B. mit mehreren Alphabeten, dem Beginn des lateinischen Paternoster mit einer federgezeichneten Lombarde (Pater noster qui es in celis panem nostrum cotidianum da ), der ungelenken Zeichnung eines Kopfes sowie zweier Flaschen mit dem biblischen Trinkspruch Comedamus et bibamus cras enim moreamur , außerdem mehrfach: In honore beatissime virginis Maria beatissima virgo. Die untere Hälfte des Spiegels ist mit einem weiteren Fragment beklebt (s. oben).

Papier

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen und Maul, darüber einkonturige Stange, darüber Stern: WZIS DE2730-PO-78331 (1419). Zwei Schlüssel im Kreis, einkonturiger Schaft: WZIS DE2730-PO-121560, DE2730-PO-121561 (beide 1417), DE2730-PO-121489 (1418), DE7800-PO-121576 (1419), DE2730-PO-121483 , DE2040-PO-121577 (beide 1420, zwei weitere Typen nicht nachweisbar).

205 Bl. 29 21 Bleistiftfoliierung modern: 1205, dazu ab Bl. 2 alte Foliierung in schwarzer Tinte: ICXX, bricht ab Bl. 122 ab (Zählfehler: Bl. XLV doppelt gez.), ab Bl. 123 weiter in arabischen Zahlen in schwarzer Tinte: 182 (Zählfehler: nach Bl. 48 ein Bl. ungez.); daneben weitere alte rubrizierte Foliierung ab Bl. 3: 113, setzt ab Bl. 16 neu ein: I–CLXXXIX (Zählfehler: Bl. LXXII doppelt gez.), von der gleichen Hand wie im ebenfalls aus Clus stammenden Cod. Guelf. 373 Helmst. VI+1 (13). 16 VI (205). Reklamanten, Lagensignaturen in z. T. rubrizierten römischen und wechselnd arabischen Zahlen. Lagenmitte vielfach mit Pergamentfalzen verstärkt.

Durch häufige Benutzung zahlreiche Bl. am Kopf- bzw. Fußsteg eingerissen oder gebrochen, vielfach mit Pergamentmakulatur geklebt. Vorderer Deckel im Gelenk gebrochen, Bünde abgetrennt, erste Lage lose.

23 16,5–17,5 , das erste Bl. ein-, sonst zweispaltig (Spalten meist ca. 8 cm breit), je nach Hand 45–58 Zeilen.

Meist regelmäßige jüngere gotische Kursive von fünf Händen,

Hand 1: 2ra–15ra und 15va–71vb;

Hand 2: 72ra–73vb;

Hand 3: 74ra–132va;

Hand 4: 132va–205vb;

Hand 5: Nachträge 1r–v und 15rb, Marginalien und Vermerke 70v und 73v sowie Teile der Federproben.

Rubriziert, rote Zeilenfüllungen und Lombarden, einige mit weißen Mustern im Buchstabenkörper, 38va–b I in Fischgestalt bzw. mit angehängtem Fisch, 48ra Lombarde V als in der Buchstabenform gekrümmter Lindwurm. Am Beginn der einzelnen Werke schlichte federgezeichnete rote Initialen in Unzialform, meist über 6 Zeilen, mit weißen Mustern im Buchstabenkörper, Palmettenausläufern und roh wirkendem Knospenfleuronnée im Binnenfeld.

Gotischer Holzdeckelband mit braungefärbtem Schweinslederbezug. Streicheisenlinien. Die beiden Einzelstempel (Lilie, Mittelblatt gerundet und Rosette, ein Blattkranz, fünfblättrig) können aufgrund des Erhaltungszustandes nicht identifiziert und keiner Werkstatt zugeordnet werden. Vier Doppelbünde, Kapital an Kopf und Schwanz mit ungefärbten Lederstreifen umflochten. Zwei Riemenschließen mit rechteckigen, an den Ecken abgeschrägten Fensterlagern. Auf dem VD beschädigtes Signaturschild (Papier, 6 × 2,5 cm) der Konventsbibliothek Clus mit der braunen Aufschrift: L VIII , vgl. auch bei Cod. Guelf. 434 Helmst. und 721 Helmst.

Der Codex wurde um 1420 in Südniedersachsen geschrieben; möglicherweise im Benediktinerkloster Clus oder im Reichsstift Gandersheim, auf das ein Vermerk von der ersten Schreiberhand auf dem Fußsteg von Bl. 73v hinweist: In dem yare dome schref dusent verhundert in dem eyn vnd twintighesten yare in sunte Mertens daghe do wart my de custodighe to Gandersem in dem munstere ghe leghen. Leider findet sich in den Archivalien des Reichsstiftes Gandersheim kein Hinweis darauf, wer am 11.11.1421 zum Küster der Stiftskirche ernannt worden ist. Vgl. dazu auch Härtel Nachweis , 83 und 88.

Später befand sich der Codex im Benediktinerkloster Clus, vgl. den Besitzvermerk auf dem Fußsteg von Bl. 89v: Dyt bok hort to der Klus (eine analoge Formulierung auf dem VS von Cod. Guelf. 721 Helmst.). Dazu passt auch das typische Signaturschild der Konventsbibliothek.

Am 3.2.1624 in die Universitätsbibliothek Helmstedt überführt. 1644 in deren Handschriftenkatalog (Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, 7r) als Dialogus magistri Lucidari de Creatione In alter Sächsischer Sprache. Apocalipsis In alter Sächsischer Sprache. Alte legenden in Sächsischer Sprache Heben sich an mit diesen worten: Der Seelen Trost lieget an der Hilligen Lehre etc. unter den Theologici MSSti in folio nachgewiesen; im Handschriftenverzeichnis von 1797 (BA III, 52) unter Nr. 168 aufgeführt.

Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil III: Cod. Guelf. 371 bis 460 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser (in Vorbereitung). Heinemann Nr. 424. Borchling 3, 10–13. W. Besch, Sprachlandschaften und Sprachausgleich im 15. Jahrhundert. Studien zur Erforschung der spätmittelhochdeutschen Schreibdialekte und zur Entstehung der neuhochdeutschen Schriftsprache, München 1967 (Bibliotheca Germanica 11), 63. Härtel Nachweis , 83 und 88. Lesser Clus , 218. Handschriftencensus Nr. 4262. HS 15. Jh., 1. Viertel Schreibsprache: Mittelniederdeutsch (ostfälisch). HSr Jammerruf eines Toten<note> (sog. "Jammerruf 1d")</note> Text setzt ein dar vmme de pine vullentig My wert vmmer mer ghegeuen Myne hende und vote deden sunde O we wat scholde ik yo geboren Dorch myn sundighe leuen Bin ik nun vnde ymmer mere vorloren. Andere Fassungen in Cod. Guelf. 33.1 Aug. 2°, 500va–b; 86.3 Aug. 2°, 40r–41r. Edition (jeweils mit dieser Hs.) und Literatur K. Bartsch, Sündenklage eines Verstorbenen, in: Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung 11 (1885), 136f.; G. Roth, V. Honemann, Jammerrufe der Toten. Untersuchung und Edition einer lateinisch-mittelhochdeutschen Textgruppe, Stuttgart 2006 ( ZfDA , Beiheft 6), 49f.; Handschriftencensus Nr. 8495. HSv Das Fragment ist am oberen Rand vom HS gelöst, auf der Versoseite sind neben dem Rest eines Abgabenverzeichnisses einige Notizen erkennbar: Anno domini Mo CCCCo XXVIIIo des sondages na Viti also up den sewen col do slep ik by vit do vp enen dinsdach MCCCCXXo in dede seruacii do e sundach in vergine

Papier

1 Doppelbl. 14,5 10–10,5

Das Doppelbl. stammt aus der Lagenmitte.

14,5 8 , einspaltig, noch 20 Zeilen erhalten (beschnitten).

Jüngere gotische Kursive von einer Hand.