Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung
Breviarium
Pergament — 1 Bl. — 29 × 18,5 cm — Gandersheim, Kanonissenstift — 11. Jh.
Bleistiftfoliierung modern. Schriftraum: 23,5 × 14,5 cm, einspaltig, 25 blindliniierte Zeilen. Späte karolingische Minuskel von einer Hand, Gesangsteile in kleinerer Schrift abgesetzt. 2v alte Helmstedter Signatur T. 147c, daneben der Vermerk Hymni (16./17. Jh., auch in Cod. Guelf. 170 Helmst. und 302 Helmst.). Rubriziert.
Herkunft: Von dem Codex discissus, einem im Kanonissenstift Gandersheim geschriebenen Brevier des 11. Jh., sind bislang 9 Fragmente bekannt: Die drei als Cod. Guelf. 404.7 (2) Novi gesammelten Bl., wovon Bl. 2 ursprünglich den VS von Cod. Guelf. 301 Helmst. (s. oben) bildete, die beiden übrigen Bl. gehörten als VS (Bl. 1) und HS (Bl. 3) zur Hs. Göttingen, SUB, 4° Cod. Ms. theol. 227a, vgl. oben bei Cod. Guelf. 301 Helmst.; Cod. Guelf. 404.7 (6) Novi (1 Bl.); Cod. Guelf. 172 Helmst., Ir–v; Cod. Guelf. 301 Helmst., HS (s. oben); Cod. Guelf. 302 Helmst., VS und HS sowie das als Archivalienumschlag benutzte, heute abgelöste Fragment in Wolfenbüttel, NLA – StA, 12 Slg. 3 Nr. 28. Zur Schriftheimat des Codex vgl. , 479; , 74, 77–79. — Wann das Brevier makuliert wurde und auf welchem Wege es als Ganzes oder fragmentiert ins Benediktinerinnenkloster Brunshausen oder in den Besitz des Braunschweiger Buchbinders Johannes Bernardi gelangte, ist nicht mehr nachweisbar. — Die Fragmente wurden mit ihren neuen Überlieferungsträgern gegen Ende des 16. Jh. nach Helmstedt und von dort schließlich 1815 nach Wolfenbüttel gebracht, wo sie im 19. Jh. herausgelöst und separiert wurden. Eine summarische und nicht korrekte Beschreibung vgl. im 1870/71 von O. von Heinemann angefertigten "Catalogus Librorum Manuscriptorum, qui sub titulo Novorum in bibliotheca Augusta asservantur" (Cod. Guelf. 158 Noviss. 2°, 99r) als Fragmentum libri missalis s. X; identisch verzeichnet von Franz Köhler in seinem handschriftlichen Katalog der Codices Novi (BA I, 417, ungez. Karteikarte "404.7 Novi fol.a").
, 245. — , 78f.
2r–v Breviarium. Enthält (2r–v) zu feria VI hebd. I Quadragesimae zu den kleinen Horen folgende Stücke: Kurzlesungen (Lv 6,2 und Ez 18.20–21 und Io 5,4) und ›Collecta‹ ( 188) ad primam; ›Ad tertiam‹ Lesung (Lv 6,2) und ›Collecta‹ ( 866); ›Ad sextam‹ die ›Antiphona‹ ( 2362), ›Lectio‹ (Ez 18,27) und ›Collecta‹ ( 867); ›Ad nonam‹ die ›Antiphona‹ ( 4483), ›Lectio‹ (Is 55,7) und ›Collecta‹ ( 846) sowie in II vesperis (Antiphon abgekürzt und überklebt), ›Lectio‹ (Is 55,8), ›In evangelium antiphona‹ ( 5301) und ›Collecta‹ ( 1004a). – Folgt (2v) ›Sabbato‹ hebd. I Quadragesimae das ›Invitatorium‹ ( 1064) sowie ›Lectio I‹ (Nm 3,5–9), ›Lectio II‹ (Nm 3,11–13) und der Beginn von ›Lectio III‹ (Nm 3,14–15) ohne Responsorien.
Abgekürzt zitierte Literatur
- Überarbeitung abgeschlossen; gleicher Stand wie im gedruckten Katalog. (lesser, 2023-02-04)
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil III.