Beschreibung von Cod. Guelf. 424 Helmst. (Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil III: Cod. Guelf. 371 bis 460 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser (in Vorbereitung).) Beschrieben von Bertram Lesser Elektronische Ausgabe nach TEI P5 TEI-P5 konforme Kodierung durch Bertram Lesser Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

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Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Copyright Information

Neu katalogisiert durch Bertram Lesser.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil II .

Manuscripta Mediaevalia Objektnummer hinzugefügt Normdaten ergänzt bzw. korrigiert.
Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Helmstedter Handschriften Cod. Guelf. 424 Helmst. Heinemann-Nr. 459 Manuscripta Mediaevalia Objektnummer 32412274,T Franciscus Petrarca Hildesheim 1430 1ra–212vb Franciscus Petrarca De remediis utriusque fortunae 1ra–79rb Liber I Cum res fortunasque hominum cogito felix nisi te spes ista fefellerit etc Explicit poeta laureatus Franciscus Petrarcha de remediis prospere fortune 1430 Die Kapitelübersicht ist zwischen Prolog und Text gerückt. 26ra–b in cap. 30 Textverlust in der Vorlage, Auslassungszeichen und Marginalie: Hic deficit unum totum folium; ebenso 29vb in cap. 37 (Hic deficiunt 6 columne), 30rb in cap. 39 (Hic deficit multum). 32rb Marginalie zu cap. 43: Nota hic de librorum multitudine. Kapitel 119 fehlt, daher nur 121 statt 122 gez. Kapitel. 79va–212vb Liber II Ex omnibus que vel michi lecta placuerunt vel audiri nichil pene vel insedit alcius multi felicius obituri fuerunt si sine filiis obiissent et sic est finis Explicit poeta laureatus Franciscus Petrarcha de remediis adverse fortune etc. Die Kapitelübersicht ist zwischen Prolog und Text gerückt. Abweichende Kapitelfolge: 1, 3, 4, 2, 5–62, 64–130, 132, 131, Kapitel 63 fehlt, daher nur 131 statt 132 gez. Kapitel. In den letzten beiden Lagen (181r–212v) durch Bindefehler und daraus resultierende nachträgliche Textdoppelung folgende Situation entstanden: Ursprünglicher Text: (180vb und 197ra–199v) Kapitel 116, (199va–208ra) Kapitel 117–123, (208ra–vb und 192ra, hierher verweist die Reklamante auf Bl. 208v) Kapitel 124, (192ra–196rb) Kapitel 125–127, (196rb–vb und 209ra) Kapitel 128, (209ra–211vb) Kapitel 129–131. Da dieser Textbefund offenbar schon vor der endgültigen Bindung vorlag, wurden die scheinbar fehlenden Teile (Kapitel 116–125) nochmals abgeschrieben und als vorletzte Lage (181ra–191vb) eingefügt. In marg. zahlreiche Korrekturnachträge von Schreiberhand. Einige Kapitel sind am Schluss gekürzt. Auch in Cod. Guelf. 186 Helmst., 3ra–266vb; 187 Helmst., 2ra–286va; 25 Aug. 2°, 1r–203r; 35.1 Aug. 2°, 1va–158rb; 71.20 Aug. 2°, 1r–230va; 76.20 Aug. 2°, 2r–276v. Druck VD16 P 1708, 1–254 (vergl.); die übrigen Druckausgaben des. 15. und 16. Jh. bei Geiß Petrarca-Rezeption , 143–200 Nr. 1–3, 299–342 Nr. 58–66; W. Fiske, Bibliographical Notices III: Francis Petrarch's Treatise De remediis utriusque fortunae, Firenze 1888. Literatur Bertalot IHL II 889; Mann 78 Nr. 146; Rep. font. 8, 587f.; Petrarca nel tempo, 385–413 (393 Nr. 151 Hs. genannt); Cardelle de Hartmann, 578–590 Nr. R56B; CALMA 3, 487f. Nr. 13. 213r leer. 213v Receptum Nota. Grana iuniperi VII omni mane comesta comfortant cerebrum et sensum, visum custodiunt pectum mundificant vocem clarificant Ungedruckt, vgl. Thorndike/Kibre, 589.6.

Papier

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen und Nase, darüber einkonturige Stange, darüber Stern: WZIS DE6300-PO-76135 (1432), DE2730-PO-76129, DE2730-PO-76130, DE2730-PO-76131 (sämtlich 1431). Krone ohne Bügel, Mittelzinken einkonturig, Enden blattförmig, oben offen, Reif dreikonturig: WZIS CH0780-PO-50263, CH0780-PO-50264 (beide 1430), CH0780-PO-50611, CH0780-PO-50612 (beide 1431). Mond mit Kreuz, Kreuz mit kreisförmigen Enden: WZIS DE8085-PO-41423 (1432).

214 Bl. 28,5 21 Bleistiftfoliierung modern: 1213, Zählfehler: Nach Bl. 187 ein Bl. übersprungen. 16 VI (191)! XI (213). Reklamanten, Lagensignaturen in arabischen Zahlen, letztere vielfach durch Beschnitt verloren. Lagenmitte im gesamten Codex durch Pergamentfalze verstärkt. Letzte Lage verbunden; nach dem Textbefund (s. unten) ursprünglich ein Sexternio und ein Quinternio.

20–20,5 13 , zweispaltig (Spalten jeweils 6 cm breit), 36–40 Zeilen.

Drei Hände:

1ra–180vb und 192ra–212vb sehr regelmäßige Buchkursive von einer Hand, Textualis als Auszeichnungsschrift;

181ra–191vb Textnachtrag einer zweiten Hand in ausgeprägter schlaufenloser Bastarda;

die Notiz in flüchtiger Kursive 213v von einer dritten Hand.

1ra–10rb rubriziert, sonst rote Lombarden, 181ra–191vb keine Rubrizierung.

Spätgotischer Holzdeckelband mit dunkelbraunem Kalbslederbezug. Streicheisenlinien. Einzelstempel Blattwerk: EBDB s000843. Lilie, Mittelblatt rhombisch, unterer Abschluss lilienförmig: EBDB s006045. Rosette, ein Blattkranz, fünfblättrig: EBDB s007681. Sämtlich der Werkstatt "Christuskopf" im Hildesheimer Fraterhaus Lüchtenhof ( EBDB w000207) zugeschrieben. Vier Doppelbünde. Zwei Riemenschließen mit Stiftlagern in einfach geschwungener Gabelform. Auf dem HD vier Schonernägel in Hutform aus Messing; ein größerer auf dem VD als Mittelbeschlag, verloren. Auf dem Vorderschnitt Signatur der Ministerialbibliothek Uelzen: P. 2. Als Blattweiser drei rotgefärbte Registerzungen aus Pergament, auf pergamentene Blattverstärkungen geklebt. Inliegend ein einfaches Stecklesezeichen aus Papier (ca. 8,5 × 2,5 cm).

Der Codex wurde 1430 geschrieben, Schrift und Ausstattung ähneln sehr stark den im Hildesheimer Augustiner-Chorherrenstift auf der Sülte für Heinrich Ghiler angefertigten Codices, vgl. bei Cod. Guelf. 292 Helmst. Der Codex wurde später im Hildesheimer Fraterhaus Lüchtenhof eingebunden; als Schriftheimat kommt die erst 1440 gegründete geistliche Gemeinschaft jedoch nicht in Frage.

Später befand sich die Hs. im Benediktinerkloster St. Johannes in Oldenstadt; zu den Beziehungen des Lüchtenhofs nach Oldenstadt vgl. die Urkunde in: Annalen und Akten der Brüder des gemeinsamen Lebens im Lüchtenhofe zu Hildesheim, hrsg. von R. Doebner, Hannover, Leipzig 1903 (Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens 9), 180f. Nr. 13 vom 18.4.1487. —

Die Hs. wurde 1535 mit den meisten anderen Büchern des Konvents in die Ministerialbibliothek Uelzen gebracht. Dort erhielt der Codex die charakteristische Signatur auf dem Vorderschnitt und die Rötelkennzeichnung auf dem ersten Blatt.

Zu Beginn des 18. Jh. erwarb der Helmstedter Universitätsbibliothekar Hermann von der Hardt den Codex in Uelzen und übergab ihn der Universitätsbibliothek Helmstedt. Erstmals 1797 im Handschriftenkatalog von P. J. Bruns (BA III, 51) unter Nr. 92 beschrieben: Franciscus Petrarcha de remediis utriusque fortunae chart. fol.

Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil III: Cod. Guelf. 371 bis 460 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser (in Vorbereitung). Heinemann Nr. 459. Sottili, 369f. (617f.) Nr. 194. VS Hildesheim 1390 VS Instrumentum notarii publici In nomine domini Amen. Anno nativitatis eiusdem Millesimo Trecentesimo Nonagesimo Indictione X III Januarii XXVI hora tercia vel quasi pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri domini Bonifacii pape noni anno primo Henricus filius Johannis de Swichelde clericus Hildensemensis diocesis coram reverendo Gherardo episcopo Hildensemensi proponi fecit diocesis testibus ad prem Text bricht ab. Am unteren Blattrand ein Teil des Notarssignets erkennbar.

Pergament

1 Bl. 28,5 20,5

Das Bl. ist teilweise ausgeschnitten und weist Anobienfraßschäden auf.

20 20 , einspaltig, 38 Zeilen.

Kanzleikursive von einer Hand.

HS 14. Jh., 4. Viertel HS Guilelmus Hentisberus Regulae solvendi sophismata<note> (Tractatus de motu locali, ultima pars)</note> Text setzt ein a grave ponet iniuncta stuporem ingerat narrationis prolixitas. Ecce finis Explicit tractatus magistri Wilhelmi de Heytesbri Druck: GW 11902, 37ra–52rb (vergl.). Vgl. zum Text Sharpe, 776 Nr. 2082.6; CALMA 5, 41f. Nr. 6. Darunter Federproben. Vermutlich im universitären Umfeld entstanden.

Pergament

1 Doppelbl. 28,5 20,5

Das quer eingeklebte Doppelbl. ist durch Anobienfraß beschädigt.

15,5 12 , zweispaltig (jede Spalte ca. 5,5–6 cm breit), ca. 50 Zeilen.

Ältere gotische Kursive von einer Hand.