Die illuminierten Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil 1: 6. bis 11. Jahrhundert, beschrieben von Stefanie Westphal (in Bearbeitung) (Vorläufige Beschreibung)
Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 50 Weiss.
Priscianus, Institutiones grammaticarum cum glossis
Weißenburg, Benediktinerkloster — 9. Jh., 2. Hälfte
Provenienz: Kein Besitzvermerk. 1r Weißenburger Signaturenbuchstabe: .I. (14. Jh.). 2°45.
Pergament — 107 Bl. — 29 × 24 cm
Lagen: 9 IV (72). III (78). 3 IV (103). III (108). Lagensignaturen: II, III bis XIII, auf dem unteren Blattrand der letzten Seite der Lage (teils durch Linien gerahmt). Die Bezeichnungen XI und XII beschnitten. Als Nachblatt das Fragment einer liturgischen Handschrift (12. Jh.). Aus der verwendeten Handschrift stammen auch Streifen in 25 Weiss. Neuere Tintenfoliierung. Schriftraum: 23,5 × 19 cm, einspaltig, 38 Zeilen. Karolingische Minuskel. Zwei sich öfter abwechselnde Hände. Sehr kleine Glossenschrift. Von der Hand Otfrids von Weißenburg: Initium und Explicit der Handschrift sowie der Großteil des übrigen Textes (im Wechsel mit Hand 2); Auszeichnungsschriften; lateinische und althochdeutsche Glossen; grammatikalische Akzente ( , 108f.; , Nr. 972). Überschriften sowie Incipits und Explicits in rubrizierter Capitalis Rustica, 1r in Capitalis Quadrata. Am Rand rote Kapitelzahlen und Inhaltshinweise. Im Text vereinzelt Satzmajusklen, hervorgehoben durch farbige Begleitstriche oder Füllungen (Dunkelrot, Hellrot, Blaugrau).
Roter Ledereinband (Nigerziegenleder; Neubindung 1969). Alter Einband und Reste aufbewahrt.
INHALT
1r–107r : Institutiones grammatica, liber I-XVI ( , Bd. 2,3, 1855–58, 1–105). 107v Federproben. 4r–103re Glossen (überwiegend Interlinearglossen; Weißenburg, 860/870).
, Nr. 4134 (Heinemann Nr.). — , 187. — , 102, 107, 109–111, 113f., 116 Anm. 525, 117 Anm. 529, 531, 118, 134, 148 Anm. 675, 149, 150 Anm. 685, 151 Anm. 690, 154, 155 Anm. 700. — , Nr. 972. — , Nr. 7399. — , 83.
Abgekürzt zitierte Literatur
Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften, bearb. von R. Bergmann und S. Stricker, Bd. 4, Teil C. Katalog Nr. 780–1070, Berlin 2005 | |
B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts (mit Ausnahme der wisigotischen), Teil 3: Padua–Zwickau, aus dem Nachlass hrsg. von B. Ebersperger, Wiesbaden 2014 | |
H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, Frankfurt/M. 1964 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die Neue Reihe 10) | |
C. Grifoni, Auf Otfrids Spuren in der frühmittelalterlichen Bibliothek Weißenburg, in: | , 79-101|
H. Keil, Grammatici latini, Bd. 1–7, Supplementum, Leipzig 1855–1880 | |
W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg. Untersuchungen zur handschriftlichen Überlieferung und Studien zum Aufbau des Evangelienbuches, Bern/München 1971 (Bibliotheca Germanica 14) | |
Liste der von H. J. Blum im Jahre 1673 der Wiener Hofbibliothek angebotenen Handschriften meist Weissenburger Herkunft, in: T. Gottlieb, Die Weissenburger Handschriften in Wolfenbüttel, Wien 1910 (Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse 163,6) | |
Die Handschriften der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel, Abt. 3: Die Weissenburger Handschriften, beschrieben von O. von Heinemann, in: Die Handschriften der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel, Abt. 2 Teil 5, Wolfenbüttel 1903, 268–443 |