Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung
Pontificale
Pergament — I, 176, I Bl. — 23 × 16 cm — Eichstätt — 11. Jh., 3. Viertel
Lagen: 14 IV (112). III+1 (119.) IV+1 (128). 6 IV (176). Kustoden (14./15. Jh.) in römischen Zahlen auf dem Fußsteg der letzten Versoseite jeder Lage: I–XXII. Bleistiftfoliierung modern: 1–176, dazu parallel Tintenfoliierung (15. Jh.) in arabischen Ziffern: 2–176. Die beiden 1960 bei der Restaurierung abgelösten und um die erste bzw. letzte Lage gehängten ehem. Spiegelbl. aus Papier sind ungez. Durch einen Bindefehler des 14./15. Jh. sind die Lagen VI und VII vertauscht worden; die originale Blattreihenfolge lautet demnach: 1r–40v, 49r–56v, 41r–48v und 57r–176v. Schriftraum: 16,5–17 × 11,5–12 cm, einspaltig, 18 blindliniierte Zeilen. Sehr regelmäßige späte karolingische Minuskel von mehreren, schwer unterscheidbaren Händen; Gesangsteile (Antiphonen, Responsorien u.a.) in kleinerer Schrift abgesetzt. Alle Gesangsteile sind über der Zeile mit linienlosen deutschen Neumen der Epoche I notiert, vgl. , 182f. Rubriziert, rote Satzmajuskeln. Am Beginn der einzelnen Ordines Spaltleisteninitialen über 1–3 Zeilen vor ungerahmtem, blaugrauem Hintergrund. DIe Buchstabenkörper sind in dunklem Pinselgold gehalten, die Konturlinien und Spaltfüllungen sind rot. Die Farbgebung entspricht den etwa gleichzeitigen Initialen im Gundekar-Pontifikale (Eichstätt, Diözesanarchiv, Cod. B 4), vgl. Das "Pontifikale Gundekarianum". Faksimile-Ausgabe des Codex B 4 im Diözesanarchiv Eichstätt, Faksimileband (s. unten, Faks. von Bl. 4v–6v). Die Binnenfelder und Buchstabenstämme sind mit kurzen Ranken ausgestattet, die mit Schnallen am Buchstabenstamm befestigt und mit flügelartig symmetrischen, kaum gegliederten Doppelpalmetten bzw. symmetrisch angeordneten, eingerollten Knollenblättern verziert sind, die sich ähnlich auch im angrenzenden Bamberger Raum finden, vgl. z. B. Bamberg, SB, Msc. Patr. 35m (Bamberg Illuminierte Hss. 1, 153f. Nr. 95 mit Abb. 495–498).
Der ursprüngliche romanische Einband ist verloren und wurde im 14. Jh. durch einen spätgotischen Holzdeckelband mit rotgefärbtem Schafslederüberzug ersetzt worden. Einfache Verzierung mit doppelten Streicheisenlinien. 3 Doppelbünde. Eine Langriemenschließe. 2 x 5 Schonernägel in Halbkugelform, sämtlich entfernt. Auf dem VD ein Titelvermerk des 17. Jh. in Majuskelbuchstaben: AGENDA EPISCOPALIS. Im Zuge der Gesamtrestaurierung vom 8.1.–9.3.1960 wurde in der Werkstatt von A. Peters und I. Hahne, Hamburg, der Buchblock gereinigt und unter Verwendung der originalen Deckel neu geheftet. Der Rückenüberzug und die Langriemenschließe wurden erneuert, die beidseitig beschriebenen Spiegel abgelöst und um die erste bzw. letzte Lage gehängt. Vgl. die Restaurierungsvermerke auf einem auf den HS aufgeklebten Zettel sowie den Briefwechsel in der Akte BA IV, E 198, s.v. "Peters".
Fragmente, 1. VS: Papier, Teil eines Bl., 22 × 10,5 cm. Schriftraum: 15 × 5 cm, einspaltig, 36 Zeilen, am rechten Rand durch Beschnitt fragmentiert. Jüngere gotische Kursive, 15. Jh. Eine Hand (wie die Foliierung). Tabula. Hic continentur benedictiones et alii ritus episcopales. De Prima tonsura 2. [De] Omnibus ordinibus minoribus et maioribus 14 … — … Benedicito baptismatis 149. Ritus inungendi infirmos 153. Ritus defunctos sepeliendi 166. Vollständig gedruckt bei Nr. 585. Über dem Text im 18. Jh. die Helmstedter Signatur (s. unten) nachgetragen; links in marg. von unten nach oben der Besitzvermerk des frühen 16. Jh. (s. unten). — 2. Vorderes (Ir–v) und hinteres (I*r–v) Vorsatz: Papier, zwei Teile eines Doppelbl., jeweils 23 × 14 cm, bei der Restaurierung an Büttenpapier angeklebt und um die erste bzw. letzte Lage gehängt. Schriftraum: max 17 × 12 cm, einspaltig, max. 28 Zeilen. Jüngere gotische Kursive von zwei Händen, 15./16. Jh. Schreibsprache: Frühneuhochdeutsch (fränkisch). Enthalten sind zwei verschiedene Texte, 1. Ir–v und I*v: Federproben. Auf den Bl. befindet sich der z. T. als Fließtext wiederholte, nicht näher identifizierbare Passus: waffen senen senniclich senen tot mich senen reich senen hat mich bracht in ze grozz elende senen ist ein wilde art werder minne macht wort … – 2. Iv (unterer Teil) und I*r: Schuldenverzeichnis. Item der Herman … schold meinem vater … wein … Item der Heinreich Phinking scholde lb. hlr. meinem vater vmb … — … Item der Herman Peheim schold L lb. hlr. meinem vater vnd wein darnach … (Text bricht ab). Da im Verzeichnis keine konkreten Geldbeträge oder Mengen eingesetzt sind, bleibt fraglich, ob es sich um ein reales Schuldenverzeichnis oder nur um eine Schreib- oder Schulübung handelt.
Herkunft: Der Codex wurde im dritten Viertel des 11. Jh. in der Diözese Eichstätt, vermutlich in Eichstätt selbst, geschrieben. Dafür sprechen nicht nur der Buchschmuck, sondern vor allem die in der zur Kirchweihe intonierten Litanei erwähnten Diözesanpatrone Willibald, Wunibald und Walburga (61v–62v) und die Übereinstimmungen mit dem Eichstätter Pontifikale Gundekarianum (Eichstätt, Diözesanarchiv, Cod. B 4, vgl. Das "Pontifikale Gundekarianum". Faksimile-Ausgabe des Codex B 4 im Diözesanarchiv Eichstätt. Faksimile- und Kommentarband, hrsg. von und , Wiesbaden 1987). Ob der Codex in Eichstätt selbst oder andernorts in der Diözese benutzt worden ist, kann mangels weiterer Vorbesitzeinträge nicht mehr rekonstruiert werden. — Zu einem unbekannten Zeitpunkt gelangte der Codex in den Besitz des gelehrten Nürnberger Patriziers Sixtus Tucher (1459–1507). Nach dessen Tod übergaben seine Testamentsvollstrecker die Hs. 1508 dem Nürnberger Heilig-Geist-Spital, vgl. den Vermerk auf dem Fragment des VS: Hic liber nomine Egregii viri et domini Sixti Tucher utriusque Juris doctoris famosissimi denuo datus est Ecclesie Novi Hospitalis Anno etc. 1508. Zur Schenkung ans Spital s. auch 3, 730 (Hs. genannt), und — Wohl im Frühsommer 1554 von Matthias Flacius Illyricus bei einer Reise nach Nürnberg zusammen mit weiteren Hss. erworben (vgl. bei , Gelehrtentum und Patrizierstand. Wirkungskreise des Nürnberger Humanisten Sixtus Tucher (1459–1507), Tübingen 2014 (Spätmittelalter, Humanismus, Reformation 77), 248 (Hs. genannt).Cod. Guelf. 277 Helmst. sowie 108f.; , 227–229). Von seiner Hand stammen Anstreichungen und Markierungen mit Rötelstift sowie Nota-Vermerke insbesondere im Ordo zur Bischofsweihe (39r–40v und 50r). Der 1r auf dem Kopfsteg angebrachte Inhaltsvermerk Agenda papistica stammt jedoch nicht von ihm, sondern von der Hand eines Mitarbeiters oder Sekretärs der Centuriatoren (gleiche Hand wie Cod. Guelf. 462 Helmst., 1r). — Zusammen mit der übrigen Bibliothek des Matthias Flacius am 20.4.1597 von Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg für die Wolfenbütteler Hofbibliothek erworben. 1614 im Gesamtkatalog von Liborius Otho (Cod. Guelf. A Extrav., p. 299 [294]) unter den Papalia Miscellanea als Agenda papistica mit der Signatur Z 14 nachgewiesen. 1618 aus in die Universitätsbibliothek Helmstedt überführt; 1644 in deren Handschriftenkatalog (Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, 19v) unter den Theologici MSSti in quarto entsprechend der Einbandaufschrift (s. oben) Agenda Episcopalis in membrana in bretter roth beschrieben, auf dem VS die entsprechende Helmstedter Signatur T. 4to. 179. Im Handschriftenverzeichnis von 1797 (BA III, 52) unter Nr. 501 aufgeführt.
Nr. 585. — , 626. — , 212–216 Nr. 39 ( ). — 109, 236. — , 228f., 353. — .
1r–176v Pontificale. Im einzelnen sind enthalten:
(1r–2r) ›Incipit ordo qualiter confirmatio fiat ab episcopo‹. 2, XCIX Nr. 385–388.
(2r–v) ›Ad capillos tondendum‹. 1, I.
(2v–3r) ›Oratio ad puerum tonsurandum‹. 1, II.
(3r–4v) ›Prefatio ad clericum faciendum‹. 1, III.
(4v–5r) ›Ad barbam tondendam‹. 1, IV. Bis hier wurden die Ordines in der Hs. offenbar als Einheit betrachtet, da nur auf Bl. 1r eine Initiale vorhanden ist.
(5r–9r) ›Ordo qualiter sacri ordines fiant‹. 1, XV Nr. 2–7, 8 (modifiziert), 9–24.
(9r–17v) ›Ordo qualiter presbyteri diaconi et subdiaconi eligendi sunt‹. 1, XVI Nr. 1 (gekürzt), 2–23, 25–31, 33–38 (sämtlich nach der Fassung B C D G K L T V bzw. C D V).
(17v–18r) ›Orationes pro ipsis ad missam‹. 1, XVII Nr. 1, 2, 5 und 6.
(18r–25r) ›Consecratio sacre virginis que in epiphania vel in albis paschalibus aut in apostolorum nataliciis celebratur‹. XX Nr. 1–6, 8–11, 13–30.
(25r–26r) ›Ad missam‹. 1, XXI.
(26r–29r) Ordinatio abbatissae canonicam regulam profitentis. 1, XXII Nr. 1–10.
(29r–31v) ›Ordinatio abbatissae monasticam regulam profitentis‹. XXXII Nr. 1 und 2 (kontrahiert und modifiziert), 3, 4, 6, 7, 9–12 (gekürzt, mit Verweis auf den vorhergehenden Ordo).
(31v–34r) ›Consecratio vidue que fuerit castitatem professa‹. 1, XXV Nr. 2.
(34v–38v) Ordinatio abbatis. XXVI Nr. 1–12, 15a, 15, 16, 17, dazu XXVII Nr. 4.
(38v–40v) ›Ordinatio episcopi‹ (pars I). 1, LXIII Nr. 1–22, 27–31, 34, 35, 37, 41, 44, 46–48, 49 (Version A C D J T V), 50 (Lesung nur anzitiert), 52, 53, 55, 56, 58–62. Den Schluss des Ordo s. unten, 49r–56r; die Trennung des Textes erfolgte aufgrund des oben beschriebenen spätmittelalterlichen Bindefehlers.
(41r–v) ›Ordo qualiter ordinetur romanus pontifex‹. 1, LXXI.
(41v–48v) ›Incipit ordo ad regem benedicendum quando sublimatur in regnum‹ (pars I). 1, LXXII (sog. "römische" Formel nach den Textzeugen BGKL, hier auch die älteren, sämtlich ohne diese Hs. besorgten Ausgaben). Wichtig außerdem: , 527–538 (Textabdruck der Fassung R mit dieser Hs., 525 Nr. 12 und 527); , 34 (Hs. genannt); , 54 und 79 (jeweils Hs. genannt). Den Schluss des Ordo s. unten, 57r–58r; die Trennung des Textes erfolgte aufgrund des oben beschriebenen spätmittelalterlichen Bindefehlers.
(49r–56r) Ordinatio episcopi (pars II). Siehe oben, 38v–40v.
(56r–v) ›In ordinatione episcopi‹. 1, LXVII Nr. 1–5 und 7–9.
(57r–58r) Ordo ad regem benedicendum (pars II). Siehe oben, 41v–48v.
(58r–59r) ›Incipit ordo romanus ad benedicendum imperatorem quando coronam accepit‹. 1, LXXV mit den älteren, sämtlich ohne diese Hs. besorgten Ausgaben (= 4, 457–462 Nr. XLV, ohne diese Hs.), vgl. außerdem: , 1–3 Nr. I (mit dieser Hs., 1 genannt, Sigle A4).
(59r) ›Missa pro imperatore‹. 1, LXXVII, nur Nr. 1 anzitiert: Deus regnorum omnium et ro[mani]…
(59r–61v) ›Benedictio reginae‹. 1, LXXVIII (hier auch die älteren, sämtlich ohne diese Hs. besorgten Ausgaben), vgl. außerdem: , 6–9 Nr. III (mit dieser Hs., 6 genannt, Sigle A4).
(61v–85r) ›Ordo ad benedicendum [!] ecclesiam‹. 1, XL Nr. 1–27, 30, 32, 34, 37–65, 68–71, 74, 76, 124/1 und 125 (kontrahiert),124/2, 126 (stark gekürzt, nur modifizierte Handlungsanweisung und die Responsorien 7772 und 7023), 128 (modifiziert), 129–131, 132 (nur die erste Antiphon), 133–150. 61v–62v in Nr. 2 (›Letanie‹) sind die Namen der Eichstätter Diözesanpatrone Willibald (›Sancte Willibalde ora‹), Wunibald (›Sancte Wunebalde ora‹) und Walburga (›Sancta Waldburga ora‹) eingefügt, außerdem die dort ebenfalls verehrten Bonifatius (›Sancte Bonifaci cum sociis tuis ora‹) und Nikolaus (›Sancte Nicolae ora‹, alle Genannten auch im Eichstätter Pontifikale Gundekarianum) sowie Blasius (›Sancte Blasi ora‹), während andere (Chrysogonus, Dionysius, Mauritius, Gereon, Petronella, Brigida und Columba) fehlen. 68v zu Nr. 23 ist die Litanei nicht nochmals ausgeschrieben; 68v–69r sind das zu Nr. 26 gehörende griechischen bzw lateinische Alphabet, die bei der Weihehandlung auf den Boden der Kirche zu zeichnen sind, in Capitalis quadrata bzw. Unzialis nicht im Fließtext, sondern auf dem Kopfsteg (griechisch) und auf dem Fußsteg (lateinisch) eingetragen. Diese Gestaltung entspricht ebenfalls dem Gundekarianum (vgl. 1, XL Nr. 25f., p. 136 im Apparat), ebenso fehlen dort auch fast alle hier nicht vorhandenen Textabschnitte. 75v–76r von anderer, gleichzeitiger Hand ausgelassene bzw. korrigierte Antiphonen auf Rasur (75v) oder in marg. (76r) nachgetragen.
(85r–86r) ›Orationes ad missam‹. 1, XLI Nr. 1, 2, 4, und 5.
(86r–89r) ›Reconciliatio violate ecclesie‹. 1, L.
(89r–96r) ›Benedictio ad omnia ornamenta in usum ecclesie vel altaris‹. 1, XL Nr. 78, 80, 82–84, 86, 87, 89–95, 106–109, 120–122.
(96r–101v) ›Ordo ad benedicendum ecclesie signum‹. 1, LI.
(101v–104v) ›Ordo in purificatione sancte Marie super cereos‹. 2, XCIX Nr. 14, 17, 18, 21, 22 (nur Doxologie und Akklamation), 23–25, 27 (Version K), 28 und 29 (nur letzter Satz)..
(104v–105v) Benedictio cineris in capite ieiunii. ›In capite ieiunii‹. 2, XCIX Nr. 74, 77–79, 71 und 80 (erheblich gekürzt, nur: ›Ad processionem antiphona 'Iuxta vestibulum'. Deinde letanie et missa sequitur ordine suo‹).
(105v–113v) ›Ordo in die palmarum‹. 2, XCIX Nr. 162 (nur Schluss: ›Primum benedicat salem et aquam deinde imponat antiphonam 'Osanna filio David'‹), 163, 164 (Lektionstext gekürzt), 165 (Version K), 166 (nur Initium der Lesung), 167–170, 176, 178–184, 185 (gekürzt), 187 und 188 (kontrahiert und gekürzt), 189, 191–193 (gekürzt).
(113v–133r) ›Ordo in cena domini feria V‹. 2, XCIX Nr. 223–232, 246, 251–253, 259–263, 266 (nur Initium anzitiert), 267, 268, 269 Hymnus (121v = 51 Nr. 77; 1698; 11017) nur anzitiert, 270–272 (letzteres wird 122v unterbrochen, 123r–v folgt Nr. 300 von anderer Hand mit interlinearer Neumennotation, ab Bl. 124r wird Nr. 272 regulär fortgesetzt), 273–275–281, 284 287 (stark gekürzt, nur Lesungsinitium und Antiphon 1780), 288–291, 295 und 296.
(133r–135r) ›Ordo in parasceve feria VI‹. 2, XCIX Nr. 304–308, 330 und 335.
(135r–137v) Ordo in sabbato sancto. 2, XCIX Nr. 337 und 342 (gekürzt und zu folgendem Text kontrahiert: ›Sabbati vero die sancto ac sollemnissimo ornetur ecclesia cum omnibus utensilibus suis et induant se vestimentis sollemnissimis cum quibus sancta vigilias debent celebrare‹; die Kontraktion führte dazu, dass das Subjekt des zweiten Teilsatzes aus Nr. 342 [sacerdotes et levitae] versehentlich ausgelassen wurde), 345 (Version K), 346 (gekürzt), 347 (nur anzitiert), 348 (Beginn), 352–361 (teilweise gekürzt), 363 (gekürzt), 390–396 (gekürzt).
(137v–139v) ›Ordo in vigilia resurrectionis‹. 2, XCIX Nr. 399–401 (gekürzt), 409, 411 (gekürzt), (418 gekürzt).
(139v–140v) Ordo in sabbato sancto in vigilia pentecostes. 2, XCIX Nr. 437–445 (gekürzt, Orationen nur anzitiert) und 447 (nur der erste Satz).
(140v–141r) ›Ordo in nocte pentecostes‹. 2, XCIX Nr. 448.
(141v–149r) Ordo baptismi. ›Incipit liber baptismalis‹. Folgt nicht dem Ordo romanus, sondern ist bis auf Kleinigkeiten textidentisch mit: , 201–213 Nr. XVIII, hier § 152–155, 157–168, 169 (hier: ›Super feminas‹), 168 (wiederholt), 171 (hier: ›Super masculos‹), 172–175, 177–182, 195 und 196.
(149r–153v) ›Benedictio fontis‹. 2, XCIX Nr. 366, 367 (Version C), 369 (gekürzt), 370, 375, 377 (gekürzt), 378, 380 (gekürzt, sämtlich nach Version K) sowie der in den Ausgaben fehlenden Schlussrubrik: ›Postea communicet de corpore Christi antequam quicquam gustet. Et notet sacerdos fideiussoribus ut sollicite ministerium fideiussorum impleant quasi rationem reddendo in die iudicii quasi de se natis‹.
(153v–159r) ›Ordo infirmorum‹. 2, CXXXIX Nr. 1–14, 23–25, 27 und 28.
(159r–166r) ›Ordo ad unguendum infirmum‹. 2, CXLIII Nr. 1–10, 11 (nur anzitiert), 12–27, 30, 37, 38 und 40.
(166r–176v) ›Ordo defunctorum‹. Mox ut viderunt eum properare ad exitum communicandus est de sacrificio sancto etiam si comedisset ipso die. Post communionem vero legende sunt passiones dominice et sine intermissione psalmi canendi usque quo anima fuerit egressa. Et cum exalaverit spiritum imponat cantor … — … Nudus egressus sum ex utero matris mee nudus … (Text bricht ab). Der am Schluss offenbar durch Blattverlust fragmentierte Ordo entspricht nicht dem römisch-germanischen Pontifikale, sondern ist nach der Eingangsrubrik aus folgenden Stücken zusammengesetzt: Responsorium mit Versikel 7716, 7716a, Antiphonen 5092 und 1783 und Orationen 4067, 4047, 4048, 4049, 4075, 4066 und 4050. Es folgen Kurzlesungen (Capitula), die Antiphon 2123 die Orationen 1407, 4051 und 4052 sowie die Antiphonen 5213 und 1528. (170v) Rubrik: ›Et postquam in ecclesia positus fuerit oretur pro eo ab omnibus et postea deputandi sunt qui ad corpus psallant. Deinde vigilia cum lectionibus VIIII et tot responsoria celebretur. Deinde misse cum oblationibus corpore interim in ecclesia iacente. Et antequam elevetur dicat sacerdos‹ die Orationen 4055–4057. Es folgen das Responsorium 7716, ein Kyrie und die Orationen 1404 und 1405, anschließend das Responsorium mit Versikel 6107 und 6107a und die Oration 1407. (172r) Rubrik: ›Tunc elevetur corpus precedentibus qui ferant cereos et thuribula cum incensu et cantent antiphonam‹, d. h. 3266 und 3573, darauf die Orationen 4058 und 4059, die Antiphon 3335 und das Gebet 4060. (174r) Rubrik: ›Antequam operiatur terra imponat cantor‹ die Antiphonen 1446 und 2123, die Oration 4061, die Antiphon 4617 und die Orationen 4063, 2, CXLIX Nr. 75, 4065 und 1413. Abschließend folgen bei der Segnung des Grabes die Oration 4072 und das Responsorium mit Versikel 7647, 7647b. Zur Parallelüberlieferung der Pontifikalien vgl. bei Cod. Guelf. 493 Helmst.
Abgekürzt zitierte Literatur
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil III.