Beschreibung von Cod. Guelf. 592 Helmst. (geplant: Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil IV: Cod. Guelf. 462 bis 615 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser.) Beschrieben von Bertram Lesser Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung Elektronische Ausgabe nach TEI P5 TEI-P5 konforme Kodierung durch Bertram Lesser Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

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Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Copyright Information

Neu katalogisiert durch Bertram Lesser.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil III .

Manuscripta Mediaevalia Objektnummer hinzugefügt Normdaten ergänzt bzw. korrigiert.
Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Helmstedter Handschriften Cod. Guelf. 592 Helmst. Heinemann-Nr. 640 Manuscripta Mediaevalia Objektnummer 32412375,T Cantica Canticorum cum multiplici expositione Südniedersachsen um 1400 VS Notae de scriptura sacra Unter der Invokation Dulcissima virgo Maria (Kopfsteg) sind folgende Notizen zur Schriftauslegung von anderer, etwa gleichzeitiger Hand nachgetragen: Historia narrat quid factum est, Allegoria docet quid intelligendum, Anagogia quid appetendum, Tropologia quid faciendum (Hugo de Sancto Caro: Postilla super Genesim<note> (Prologus)</note> , Druck: VD16 B 2582, Bd. 2, 2rb ). Darunter: Quadruplex est spiritus scripture sacre verbi gratia: Jerusalem significat quamdam civitatem hystorialiter hiis quatuor modis quasi quibusdam rotis tota divina scriptura volvitur Die exegetische Notiz kombiniert die grundlegenden Aussagen zu den vier biblischen Schriftsinnen der Glossa ordinaria (Prothemata, PL 113, 63B–C) und der Postille des Nicolaus de Lyra (Prologus de commendatione sacrae scripturae bzw. Prologus in moralitates bibliorum, PL 113, 28D–29A und 33D) mit den etymologischen Definitionen der Namen der vier Schriftsinne aus der Glossa super Graecismum (I,120, CC CM 225, 132f.). 1r–95r Cantica Canticorum cum multiplici expositione In nomine domini Ihesu Christi Amen Osculetur me osculo oris sui. Hic aliqua premittenda sunt ad introductionem sequencium videlicet de titulo huius libri quis sit et de causis eius qui est mel in ore melos in aure iubilus in corde ad quorum societatem nos perducat virginis sponsus per merita sponse sue universalis ecclesie et virginis matris sue gloriose Amen Auch in den aus der gleichen Region stammenden Hss. Berlin, SBBPK, Ms. theol. lat. fol. 681, 112r–180v ( Berlin 2,2, 202f., diese Hs. genannt) und Kassel, UBLMB, 2° Ms. theol. 160, 288ra–298vb, 347ra–358vb, 299ra–346vb und 359ra–368ra ( Kassel 1,1, 229). Ungedruckt. Literatur Stegmüller RB 8776 (Hs. genannt). 95v–100v leer.

Papier

Wasserzeichen: Feldflasche (zwei Typen, nicht nachweisbar). Blüte ohne Stängel, siebenblättrig: WZIS DE9090-PO-126639 (1397). Dreiberg im Kreis, darüber einkonturiges Kreuz: WZIS IT6900-PO-153569 (1393). Ochsenkopf mit Augen und Maul, darüber einkonturige Stange, darüber Stern: WZIS DE2730-PO-78804 (1399).

100 Bl. 22,5 15 Bleistiftfoliierung modern: 1100. 10 V (100). Kustoden secundus quinternusdecimus quinternus auf dem Fußsteg der ersten Rectoseite ab der zweiten Lage, dazu Lagensignaturen in arabischen Zahlen, vielfach durch Beschnitt verloren.

16,5–17 10,5–11 , einspaltig, 30–33 Zeilen.

Sehr regelmäßige jüngere gotische Kursive von einer Hand.

Rubriziert, rote Lombarden.

Gotischer Kompositkoperteinband aus einer inneren (vermutlich durch Leimauftrag o.ä.) versteiften Gewebeschicht und einer äußeren Schicht rotgefärbten Pergaments, an den äußeren Kanten umlaufend vernäht. Die vom hinteren Umschlag nach vorn reichende Klappe ist abgeschnitten. Die Lagen sind mittels Lang- und Kettenstichheftung direkt durch den Umschlag auf eine beschädigte durchgehende Rückenplatte aus grüngrauem Horn geheftet. Auf dem VD ein aufgeklebtes Titelschild (Pergament, 10,5 x 1,5 cm) mit der Aufschrift (Textualis): Super Cantica postilla.

Der Codex wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jh. im südniedersächsischen Raum, möglicherweise auch im angrenzenden Nordhessen oder Westthüringen geschrieben.

Über Vorbesitzer ist nichts bekannt (Besitzeinträge fehlen); da der Band jedoch erstmals 1644 in Helmstedt nachgewiesen ist (siehe unten), könnte er aus dem Benediktinerkloster St. Blasius in Northeim stammen, wozu auch das Titelschild passen würde. In Johann Letzners Northeimer Bücherverzeichnis von 1592 ist die Hs. nicht sicher identifizierbar.

Falls dies zutrifft, wurde der Codex am 3.2.1624 mit der übrigen Konventsbibliothek in die Universitätsbibliothek Helmstedt überführt. 1644 erstmals im Katalog der Helmstedter Universitätsbibliothek (Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, 18r) als Commentarius in Cantica Canticorum unter den Theologici MSSti in quarto beschrieben. Im Handschriftenverzeichnis von 1797 (BA III, 52) unter Nr. 680 mit dem gleichen Wortlaut genannt.

geplant: Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil IV: Cod. Guelf. 462 bis 615 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser. Heinemann Nr. 640.