Beschreibung von Cod. Guelf. 61 Weiss. (Heinemann-Nr. 4145; Butzmann, Hans: Die Weissenburger Handschriften. Frankfurt/M.: Klostermann, 1964. (Kataloge der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Neue Reihe, Bd. 10) S. 200–202. ) Beschrieben von Hans Butzmann OCR-generierter Text, konvertiert (rtf-Vorlage eingelesen in open office und exportiert mittels selbst installiertem TEI plugin) und Korrektur gelesen durch Stefanie Gehrke Elektronische Ausgabe nach TEI P5 TEI-P5 konforme Kodierung durch Stefanie Gehrke Herzog August Bibliothek Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel 10.08.2011 06.02.2012 Herzog August Bibliothek

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Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Weissenburger Handschriften Cod. Guelf. 61 Weiss. Heinemann-Nr. 4145 Manuscripta Mediaevalia Objektnummer 90237661,T Evangeliar IX. Jh., 1. H. Lothringen(?) 1r Nachträge 1v Evangeliar Aus folgenden Texten zusammengesetzt: Hieronymus Praefatio in quatuor evangelia ad Damasum PL 29, 525–30. 4r Hieronymus Prologus Commentariorum in Evangelium Matthaei PL 26, 15–20 Z. 11. vivis canendas 6v Zierseite mit Titel Haec sunt sancta evangelia numero quatuor secundum cum praefationibus brevibus et canonibus suis. Feliciter deo gratias. Amen. 7r Eusebius Epistula in Canones Evangeliorum PL 29, 529–31. 8r <note>Auszug aus der</note> Epistula ad Damasum 8v Evangelium Matthaei Voraus Capitula und Argumentum. 61r Evangelium Marci Voraus Argumentum und Capitula. 94v Evangelium Lucae Voraus Argumentum und Capitula. 153v Beda Commendatio in Johannem PL 92, 633–36. 154r Beda Breviarium evangelii Johannis 155v Evangelium Johannis Am linken Rande der Evangelientexte Kanonziffern. 197r Capitulare evangeliorum 207r Ergänzungen

Pergament

209 Bl. 27 16

Ältere Zählung zählt 81 doppelt.

Quaternionen. Erste und letzte Lage auf 6 bzw. 5 Bl. reduziert, ohne Textverlust. Lagenbezeichnungen rot I–XXVII.

Schriftraum 22 12 . 25 Zeilen.

Sehr ausgewogene, schöne karolingische Minuskel. Anfang des Matthaeus: 2 Seiten in Unzialis. Die Hand kommt in Weissenburg 19, 20, 28 und 37 wieder vor. Titel: große Capitalis, abwechselnd Rot und Schwarz, die schwarzen Zeilen gelblich überstrichen.

Überschriften: rote Unzialis.

Die insularen Initialen irischer Tradition sind mit fester, sehr formsicherer Hand gezogen, kräftig braun umrissen und mit klaren Farben (Rotbraun, Violett, Dunkelgrün, lichtes Gelb) gefüllt. Sie sind meisterlich in den Text eingefügt, und auf den Schmuckseiten am Beginn der Evangelien sind sie von abwechselnd braunen und roten Zeilen in hoher, eleganter Kapitalis umgeben; die braunen Zeilen sind gelblich überstrichen. Die breiten Schäfte und Rundungen sind mit Band- und Fadengeflecht, aber auch mit Kurven- und Blumenornamentik gefüllt. Viele kleine, sehr klar gezeichnete Anfangsbuchstaben, halb aus dem Textspiegel ragend, an der Spitze der häufigen Absätze des Textes; ihre Innenräume sind wechselnd in den Farben der Initialen ausgemalt. Dieselben Anfangsbuchstaben auch in Weissenburg 20 und 37 (siehe diese).

Einzelheiten: 2r B (Höhe 7 cm): Vogel aus breitschenkligen Beinen und einem langen, rechtsdrehend die Beine umfahrenden Hals; der mit zackigem Kamm gezierte Kopf wendet sich in gespannter Drehung nach links, so daß der Schnabel den Hals wieder berührt. In den Zwischenräumen symmetrisches Bandgeflecht.

4r P (Höhe 11 cm): Schaft aus drei breit umrahmten Rechtecken; am Kopfe lockert er sich zu Fadengeflecht und entläßt den Bogen, der in seiner Schwellung ineinandergefügte, aus einer Zickzacklinie gewonnene, ornamentierte Dreiecke zeigt und in einen Vogelkopf ausschwingt, der nach rechts sich drehend mit eckigem Schnabel in den Bogen beißt; der Schaft verjüngt sich und läuft in ein Fadengeflecht mit vier Sporen aus.

6v in der Mitte des Blattes ein mit Dreieckwerk gefüllter Kranz, 14 cm Durchmesser, der den in schwarzer und roter Unzialis geschriebenen Titel umfaßt.

10r M (Höhe 3 cm): Unzialform, stark aufschwellende Rundungen. Dekor kurvig und lappig.

11v L (Höhe 10,5 cm): Schaft aus zwei Rechtecken, denen im rechten Winkel ein schmaleres Rechteck angestückt ist; oberer Auslauf zwei Vogelköpfe mit breitem, kurzem Schnabel.

12v X (Höhe 4 cm): „liegend", nach insularer Art; die vier Enden sind zu gegenständigen Spiralen gerollt, darin kleine, krummschnäbelige Vogelköpfe; auf den Kreuzungspunkt sind dreieckförmige Fadenknoten gerichtet.

61r M (Höhe 4,5 cm): Unzialform wie 10r, jedoch in Bandgeflecht- und Vogelkopfstil; die aus den beiden Bögen hervorgehenden Vogelköpfe pressen sich dicht an den Schaft und beißen mit langen Schnäbeln in den Ansatz der Bögen.

65r I(Höhe 27 cm): Wie eine Leiste aus Rechtecken, Kopf- und Fußgeflecht mit Sporen.

94v L (Höhe 20 cm): Ähnlich wie 11v, mit auseinandertretenden Vogelköpfen, jedoch einfacher.

97r Q (Höhe 20 cm): wie spiegelbildliches P: nach insularem Vorbild unten nach links ausschwingend, oben an den Schaft angesetzt die Rundung, brezelförmig; zwei Vogelköpfe durchdringen sich im Fadengeflecht, ihre langen Schnäbel beißen in das anschwellende Oval.

153v H (Höhe 7 cm): Unzialform, Schaft mit Blütenornamentik, Rundung lappig-kurvig ausgefüllt, auch lappig geteilt nach oben auslaufend.

155v I (Höhe 26,5 cm): Ähnlich dem I 63r, nur schlanker, am Kopf krummschnäbelige Vogelköpfe. Einige dieser Initialen wurden von dem Verfertiger des Buchschmuckes der Heidelberger Otfrid-Handschrift Pal. lat. 52 nachgezeichnet.

1r und ab 207r Nachträge bzw. Ergänzungen zum Capitulare Evangeliorum.

1r Signaturbuchstabe .D.Das. Codex monasterii sanctorum Petri et Pauli apostolorum in Wißenburg.

Wiener Liste 2°43.

Butzmann, Hans: Die Weissenburger Handschriften. Frankfurt/M.: Klostermann, 1964. (Kataloge der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Neue Reihe, Bd. 10) S. 200202. Heinemann 4145. P. Lehmann, Mitt. aus Hss. 4, S. 77. F. Klauser, Das römische Capitulare evangeliorum 1, Münster 1935, S. LXX. Ars sacra. Kunst des frühen Mittelalters (Ausstellungskatalog München), 1950, Nr. 55, als „Psalter" bezeichnet. E. Lesne, Les livres „Scriptoria" et bibliothèques du commencement du VIIIe á la fin du XIe siècle, Lille 1938, S. 706.