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Beschreibung von Cod. Guelf. 657 Helmst.
geplant: Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil V: Cod. Guelf. 616 bis 927 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser.
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung

Johannes Gerson. Paulus de Someren. Thomas a Kempis. Henricus de Calcar

Papier — 183 Bl. — 20,5 × 15,5 cm — Hamersleben, Augustiner-Chorherrenstift St. Pancratius — 1490–1500

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen, darüber Schlange an Kreuz, ohne Beizeichen: WZIS DE4860-Rep_V_21_152 (1490–1499), DE4860-Ms1455_329 (1493). Ochsenkopf mit Augen, darüber einkonturige Stange, darüber Blume, darunter Beizeichen – Marke aus Schaft, zwei Kreuzsprossen und Dreieck: WZIS DE4860-Ms1494_39, DE4860-Ms1494_86 (beide um 1500). Ochsenkopf mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber zweikonturiges Kreuz, darüber Blume: WZIS DE4860-Ms800_207 (1493, weiterer Typ nicht nachweisbar). Lagen: 2 VI (21)! 3 V (51). 10 VI (170)! IV+1 (178)! Zeitgenössische rubrizierte Foliierung in römischen Zahlen: ›I‹–›CLXXVIII‹, Zählfehler: Die ersten drei Bl. ungez., ›CVI‹ übersprungen, ›CXII‹ doppelt gez., danach ein Bl. ungez., ›CLXVII‹ doppelt gez., das letzte, leere Bl. ist ungez. Schriftraum: 15 × 10 cm, einspaltig (allein 140va141rb zweispaltig, Spalten ca. 5 cm breit), je nach Hand 28–38 Zeilen. Bastarda, z. T. mit Merkmalen der jüngeren gotischen Kursive, von fünf Händen, Hand 1: Charakteristische schlaufenlose Bastarda des Hamerslebener Schreibers, Gelehrten und vermutlich auch Bibliothekars Johannes Hermanni (vgl. die Schlussrubrik in Cod. Guelf. 76.30 Aug. 2°, 1vb): IIIrIVv, 118v120r, 136r139v, 141ra142v und 158r159v, außerdem diverse Notizen zu Einzelwerken (19r, 51r, 87v, 102v, 109r und 123r) und die meisten Rubriken. Diese Hand auch in den zur gleichen Zeit entstandenen Hamerslebener Bänden Cod. Guelf. 76.30 Aug. 2°, 1va–b, 10vb, 24rb, 27rb–36vb und 46ra–50rb; Magdeburg, LHA Sachsen-Anhalt, Rep. Cop. 746c, 1r–101v und Berlin, SBBPK, Ms. lat. qu. 355, 112v u. a. (Berlin 6,1, 426–433) sowie auf den Vorsatzbll. mit Besitz-, Inhalts- und Bindevermerken der Hamerslebener Inkunabel- und Frühdruckbände D 114.2° Helmst., D 132.2° Helmst., D 344.2° Helmst., E 186.2° Helmst., E 331a.2° Helmst., L 96.2° Helmst., L 754.2° Helmst., S 380a.8° Helmst., S 51b.12° Helmst., QuH 26, QuH 73 (außerdem auf dem HS kurze historische Notizen zur Geschichte des Halberstädter Johannesklosters 1525 und 1526), Li 4° 10 und Tk 38. Hermanni ist bis 1544 in Hamersleben nachgewiesen, zumindest datiert er dorthin einen Eintrag in der Hs. Magdeburg, LHA Sachsen-Anhalt, Rep. Cop. 746c, 73r (p.139). Hand 2 (Bastarda mit Schlaufen): 1r51r, 69v75v, 88r118v, 121r123v, 143r147v und 160r170v. Diese Hand auch in dem zur gleichen Zeit entstandenen Hamerslebener Codex Magdeburg, LHA Sachsen-Anhalt, Rep. Cop. 746c, 102r–137r u. ö., außerdem im handschriftlichen Teil des in Hamersleben wohl für das Augustiner-Chorfrauenstift Marienberg bei Helmstedt angefertigten Mischbandes 697.24 Theol., 26r–130v; Hand 3 (schlaufenlose Bastarda): 52r69v, auch in Cod. Guelf. 76.30 Aug. 2°, 2ra–10va; Hand 4 (rechtsgeneigte schlaufenlose Bastarda): 76r87v, 148r158r und 171r177v; Hand 5 (gerade und klare schlaufenlose Bastarda): 124r135v und 140r141ra, auch in Cod. Guelf. 76.30 Aug. 2°, 17ra–24ra. Rubriziert, rote Lombarden, z. T. mit weißen Schaftaussparungen im Buchstabenkörper. 1r Fleuronnéeinitiale S in Unzialform über 10 Zeilen, der Buchstabenkörper ist in komplexem Schnitt von Rot und Blau geteilt mit weißen, arabeskenartigen Schaftaussparungen. Als Konturbegleitung dienen rote Fadenranken, die an den Ecken zu einem rechteckigen Rahmen ausgebildet sind (in den Zwickeln vegetabile Motive wie Dreiblätter u. ä.) und nach unten in spiralig gewellte Enden mit Punkten und Fibrillen auslaufen; der Rahmen ist fast durchgehend mit grünen, z. T. rot gestrichelten Perlen besetzt. Das zweigeteilte Binnenfeld ist mit einem olivgrünen Hintergrund versehen, vor dem sich im unteren Teil ein rotes Rautenmuster befindet, das mit roten Vier- und Dreiblättern gefüllt ist; im oberen Binnenfeld ist ein Büschel aus vier roten, stark gelappten Halbpalmetten mit Konturstrichelung zu sehen. Die gesamte Initialgestaltung, insbesondere die grünliche Hintergrundfüllung, ist auf Vorbilder aus dem Utrechter Raum bzw. der IJsselgegend zurückzuführen, die über die Windesheimer Reformbewegung, z. B. über das Hildesheimer Sültestift oder das Fraterhaus Lüchtenhof, nach Hamersleben vermittelt worden sein könnten. 46v blaue Fleuronnéeinitiale S in Unzialform über 6 Zeilen mit einer arabeskenartigen weißen Schaftaussparung im Buchstabenkörper, dazu konturbegleitende rote Fadenranken, besetzt mit gekernten Perlen, im Binnenfeld rote, stark gelappte Halbpalmetten mit plastisch gestrichelten Konturen. Identische Initialen auch in den von den gleichen Händen geschriebenen Codices Magdeburg, LHA Sachsen-Anhalt, Rep. Cop. 746c, 5r, 61r, 102r, 184r, 189r und 218r sowie Cod. Guelf. 76.30 Aug. 2°, 11ra, 17ra, 28ra, 31ra und 47va. Zum Wappen Gersons (120v) vgl. unten.

Spätgotischer Holzdeckelband, mit braun gefärbtem Kalbsleder überzogen. Streicheisenlinien. Einzelstempel Adler natürlich: EBDB s000201. Christuskind sitzend in Raute: EBDB s004901. Rosette, ein Blattkranz, fünfblättrig: EBDB s006696. Christusmonogramm IHS mit Strahlenkranz: EBDB s008287. Knospenstaude, Knospe spitz zulaufend, mit einer Krause, ein Blattpaar oberhalb der Krause, nach oben innen gebogen: EBDB s001245. Knospenstaude, Knospe spitz zulaufend, mit einer Krause, zwei nach oben innen gebogene Blattpaare oberhalb der Krause: EBDB s001273. Sämtlich aus der Werkstatt "Hamersleben Hauptwerkstatt" (EBDB w000270). Drei Doppelbünde. Eine mittig angebrachte Riemenschließe mit Stiftlager in Vogelkopfform und ebenso gestaltetem Schließenhaken. Auf dem HD vier filigrane Hohlbuckel aus getriebenem Messing in Form eines Löwenkopfes; identisch auch an den in Braunschweig gebundenen Cod. Guelf. 1184 Helmst., 1254 Helmst. und (etwas größer) an Cod. Guelf. 18.1 Aug. 2°. Insgesamt 14 rot gefärbte Lederzungen als Blattweiser. Im obersten Rückenfeld Titelschild (Papier, 3 x 3,5 cm, Aufschrift nicht mehr lesbar), im Feld darunter Signaturschild (Papier, 3 x 2,5 cm, Aufschrift G 7 [?]) der Bibliothek des Helmstedter Ludgeriklosters. Der Einband ähnelt, von den Beschlägen und den späteren Zugaben abgesehen, den in der gleichen Werkstatt gebundenen Cod. Guelf. 694 Novi und Magdeburg, LHA Sachsen-Anhalt, Rep. Cop. 746c.

Auf dem HS ist noch der Abklatsch eines abgelösten Fragments erkennbar, das vermutlich in Analogie zum vorderen Vorsatz sowohl ein Spiegel- als auch ein Vorsatzbl. umfasst haben dürfte. Nach Auskunft des Helmstedter Handschriftenkatalogs (s. unten) handelte es sich um das Fragment einer Abschrift von Caius Sallustius Crispus: De coniuratione Catilinae. Das bzw. die Bl. wurden wohl noch in Helmstedt abgelöst; über ihren gegenwärtigen Verbleib ist nichts bekannt. Möglicherweise befinden sie sich in einem Sammelkonvolut von in der UB Helmstedt aus Hss. und Drucken ausgelösten Klassikerfragmenten, das heute in London, BL, Egerton 267, aufbewahrt wird. Das Britische Museum erwarb den Sammelband 1834 aus dem Nachlass des Juristen E. P. J. Spangenberg (1784–1833) in Celle über den Antiquar T. Rodd, vgl. dazu P. Lehmann, Mitteilungen aus Handschriften II, in: Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-historische Klasse. 1930/2, München 1930, 8–11.

Herkunft: Der Codex wurde zwischen 1490 und 1500 von mehreren professionellen Schreibern, darunter vermutlich dem Bibliothekar des Konvents, im Augustiner-Chorherrenstift St. Pancratius in Hamersleben geschrieben, vgl. den Besitzvermerk IIIr: Liber monasterii beati Pancracii martiris in Hamersleve ordinis canonicorum regularium Halberstadensis dyocesis. Die darin versammelten echten und pseudepigraphen Werke von Johannes Gerson wurden planmäßig aus einem Exemplar der Inkunabel GW 10714 kopiert und dienten, wie mehrfach im Codex hervorgehoben, als Ergänzung des im Stift vorhandenen Exemplars des vierbändigen Gerson-Erstdrucks GW 10713. Eine zeitlich und inhaltlich sehr nahestehende, ebenfalls aus der gleichen Ausgabe von Gersons Werken kopierte Sammlung von Druckabschriften bieten die zusammengehörigen Codices Augsburg, SSB, 8° Cod. 9b und Augsburg, SSB, 8° Cod. 9d (Augsburg SSB 8, 28–32 und 34–40). — Die Hs. gelangte später, vermutlich nach der Plünderung des Stifts Hamersleben durch Magdeburger Truppen 1548, auf unbekanntem Wege in das Benediktinerkloster St. Ludgeri bei Helmstedt, wo der Codex die beiden für die ab 1602 neu geordnete Konventsbibliothek charakteristischen Rückenschilder mit Titelaufschrift und Signatur erhielt. — Nach der Aufhebung des Ludgerusklosters wurde sie mit der übrigen Konventsbibliothek per Reskript des Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel vom 28.12.1802 (Abschrift: BA III, 43, unpag. Beleg Nr. 3) der Universitätsbibliothek Helmstedt übergeben, vgl. BA III, 43, p. 13. Auf dem VS das bei der Inventarisierung in Helmstedt eingeklebte gedruckte Schenkungs-Exlibris: Ex bibliotheca coenobii S. Ludgeri iuxta Helmstadium, a Serenissimo Duce Carolo Guilielmo Ferdinando Academiae Iuliae Carolinae donata anno MDCCCIII. Im Handschriftenkatalog der Helmstedter Universitätsbibliothek von P. J. Bruns (BA III, 52) unter Nr. 1337 (№ 10) folgendermaßen beschrieben: Opuscula varia Johannis Gerson et epistolæ quædam Thomæ Kempis. Agglutinatum est fragmentum Sallustii de bello Catilinari.

F. A. Ebert, Zur Handschriftenkunde, Leipzig 1825 (Die Bildung des Bibliothekars 2 = Zur Handschriftenkunde 1), ND Hildesheim 1976, 126.Schönemann, 99 Nr. 21.12 und 102 Nr. 23.1. — Hirsche Prolegomena 1, 302–306. — Heinemann Nr. 707. — P. Lehmann, Bücherliebe und Bücherpflege bei den Karthäusern, hier nach dem ND in: Ders., Erforschung des Mittelalters. Ausgewählte Abhandlungen und Aufsätze Bd. 3, Stuttgart 1960, 121–142, hier 128. — Debongnie/Huijben, 338f. — W. Zöllner, Eine Hamerslebener Sammelhandschrift des 15. Jahrhunderts, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe 13 Heft 3 (1964), 215–220, hier 218. — W. Zöllner, Zur Bibliotheksgeschichte des Augustiner-Chorherrenstiftes Hamersleben, in: Philologus 117 (1971), 334–340, hier 339. — Krämer, 320 und 345. — Foot, 93. — W. Milde, Mittelalterliche Bibliothekskataloge als Quellen der Bildungsgeschichte: das Beispiel Hamersleben im 12./13. Jahrhundert, in: Heinrich der Löwe und seine Zeit. Herrschaft und Repräsentation der Welfen 1125–1235. Katalog der Ausstellung Braunschweig 1995, Bd. 2: Essays, hrsg. von J. Luckhardt und F. Niehoff, München 1995, 478–483, hier 483. — A. Cohen-Mushlin, Scriptoria in medieval Saxony: St. Pancras in Hamersleben, Wiesbaden 2004, 20. — Lesser Bücherverbreitung, 344.

IrIIv leer, IIIr Besitzvermerk (s. oben).

IIIr Tabula. Liber monasterii beati Pancracii martiris in Hamersleve ordinis canonicorum regularium Halberstadensis dyocesis in quo supplentur diversa opuscula sermones carmina et cetera magistri Johannis de Gersonno que non habentur in quatuor voluminibus nostris impressis et signantur in sequenti folio. Verte folium … — … Liber qui dicitur secundus de imitacione Cristi incipit: Volens purgari a peccatis etc. folio CLXXII. Außerdem sind die fünf Briefe des Thomas von Kempen und die Collatio des Paulus de Someren separat mit Blattangaben aufgelistet.

IIIv Nota de opusculis Johannis Gerson quae in bibliotheca monasterii Hamerslebiensis neque libris manuscriptis neque impressis asservantur. Im einzelnen ist vermerkt: Nota de opusculis magistri Johannis Gerson cancellarii Parisiensis preter ea que habemus impressa in quatuor nostris voluminibus et preter ea que supplentur in isto libro que ex alia impressura transscripta sunt remanserunt ad huc tres sermones videlicet: De sancto Antonio, De nupciis ecclesie, De vigilia palmarum 'Ambulate' etc. Itemque duo carmina valde prolixa videlicet 'Josephina' in XII libris et 'Super Magnificat' metrice. Hec enim propter prolixitatem et modicam edificacionem non excopiamus. Multa eciam signantur in tabula ante primum volumen que nunquam vidi que in mergine [!] notantur signo tali: ∵. Der Schlussatz bezieht sich offenbar auf das in Hamersleben vorhandene und bislang nicht identifizierte Exemplar des Kölner Erstdrucks GW 10713. Zu den bewusst weggelassenen Texten vgl. auch unten, 51r und 142v.

IVrv Tabula operum opusculorumque Johannis Gerson in hoc codice collectorum. ›Opuscula magistri Johannis Gerson cancellarii Pariensis [!]‹. Trilogus in materia ecclesie scismatis. Require folio primo. Sermo de erroribus contra fidem et mores circa preceptum 'Non occides' 20 … — … Hec omnia opuscula collecta sunt ex alia impressura pro supplemento quatuor voluminum nostrorum in quibus non reperiuntur ista. Die Tabula listet im einzelnen alle enthaltenen Werke Gersons mit Blattzahlen auf, die im vorliegenden Codex aus der Inkunabel GW 10714 abgeschrieben wurden.

1r17v Johannes Gerson: Trilogus in materia schismatis. ›Trilogus in materia ecclesie Johannis Gerson‹. Sepenumero sublimem racionis speculam nec mencior solus ascendi quatenus super omnes viciosarum passionum nebulas positus … — … o germana benevolencia procul omnis a nobis et ceteris maligna perversitas exturbetur etc. ›Finit‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 1, § 8T–9Q (q4rar2vb). Edition: Glorieux Jean Gerson 6, 69–96 Nr. 264.

17v19r Carolus VI Franciae rex: Epistula iustificativa pro unione ecclesiastica facienda (Paris, 12.1.1407). ›Sequitur epistola christianissimi regis Francie iustificativa subtractionum a Petro de Luna non obstante obediencia suo predecessori et sibi quandoque prestita. Pertinet ad precedencia‹. Karolus dei gracia Francorum rex universis christifidelibus salutem in domino et ad eam quam summopere desideramus ecclesiasticam unionem unanimiter aspirare. Pax ecclesiastica que sub unico et certo Christi vicario coniungere debet universa membra populi christiani … — … in pulchritudine pacis et requie opulenta. In quorum omnium fidem et testimonium presentes literas nostri sigilli fecimus munimine roborari. Datum Parisiis die XII Januarii anno domini M CCCC VII et regni nostri XXVIII. ›Finit deo gracias‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 1, § 9R–S (r2vbr3va). Druck: Boulay 5, 149f. – Unter dem Text folgende Notiz von der Hand des Bibliothekars: Nota aliam bullam Karoli qua subtrahit omnem obedienciam Benedicto in libro ubi Fasciculus temporum habetur. Que bulla ibi dicitur data anno domini 1398 anno regni sui XVIII. In hoc discordia videtur. Vide ibi plura de isto scismate si placet.

19v26r Johannes Gerson: Sermo I de erroribus circa praeceptum 'Non occides' (Konstanz, 18.10.1415). ›Sermo eiusdem coram commissarios fidei de erroribus contra fidem et mores circa preceptum 'Non occides'‹. Estimo me beatum apud te o sacrosanctum Constantiense concilium o cetus celebris reverendorum patrum ac ceterorum dominorum in omni sapiencia et doctrina ac morum honestate fulgencium … — … tempore liberabit vos et in eterna tabernacula sua luce perducet prestante eo per quem veritas et gracia facta est Ihesu Christo qui est deus benedictus in secula Amen. ›Finit. Continuatur sequens ibidem‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 1, § 13A–L (v7vbx2vb). Edition: Glorieux Jean Gerson 5, 28–39 Nr. 209. Literatur: Finke Acta 2, 423; Schneyer/Hödl Konzilspredigten Nr. 65 und Johannes Gerson Nr. 3. – Auf den Text verweist auch folgende Notiz von der Hand des Bibliothekars (19r): Sequens sermo cum sibi adiunctis sequentibus ponitur in alia impressura post proposiciones in concilio generali Constancii 1416 facta est per Johannem Gerson cancellarium ex parte regis Francie responsiva ad proposicionem factam ex parte ducis Burgundie per episcopum Atrebatensem. Vide illa volumine quarto folio CLII (sc. GW 10713, Bd. 4, CLIvaCLVIIIrb).

26r35v Johannes Gerson: Sermo II de erroribus circa praeceptum 'Non occides' (Konstanz, 20.10.1415). ›Alius sermo eiusdem contra asserciones magistri Johannis parvi circa preceptum 'Non occides'‹. Oportet hereses esse sicut dicit apostolus I Corinth. XI[,19] ut qui probati sunt manifesti fiant in vobis … — … pax dei exsuperat omnem sensum custodiat corda et corpora vestra et intelligencias vestras in Christo Ihesu domino nostro qui est deus benedictus in secula Amen. Kopiert aus GW 10714, Bd. 1, § 13M–Ɔ (x2vbYy1ra). Edition: Glorieux Jean Gerson 5, 420–435 Nr. 237. Literatur: Finke Acta 2, 423; Schneyer/Hödl Konzilspredigten Nr. 66 und Johannes Gerson Nr. 33.

35v39r Materiae ad processum contra Johannem Parvum coram concilio Constantiensi pertinentes. Die thematisch gruppierte Zusammenstellung enthält im einzelnen:
(35v37v) Assertiones IX contra tyrannicidam una cum forma condemnationis earundem. ›Asserciones contente in proposicione defuncti magistri Johannis Parvi et forma condempnacionis earundem que facta fuit per episcopum Parisiensem‹. Licitum est unicuique subdito absque quocumque precepto vel mandato secundum leges naturalem moralem et divinam occidere vel occidi facere quemlibet tyrannum … — … ultra predictos errores sunt aliqui plures istorum occasione seminati plusquam sexaginta quorum reprobacio non est iudicialiter facta sed doctrinaliter annotata etc. Mit abweichendem Zusatzmaterial auch in Cod. Guelf. 279 Helmst., 309r–v; 3.1.280.1 Aug. 2°, 74v–75r Die Zusammenstellung besteht aus den neun Sätzen (Assertiones) des Johannes Parvus und dem direkt angehängten Formular. Druck: Gerson Opera 5, 354f. (Assertiones) und 370f. (Formular, z. T. abweichend); Glorieux Jean Gerson 10, 261–271 Nr. 528, hier 267f. (Assertiones).
(37v38r) Casus qui in sententia condemnationis assertionum Johannis Parvi demonstratus est. ›Sequitur casus brevis sentencie late Parisius contra proposicionem magistri Johannis Parvi quam intitulavit iustificacionem ducis Burgundie etc.Presuppositis circumstanciis mortis improvise Ludovici ducis Aurelanensis fratris unici regis Francie et confederacionibus cum eo per Johannem ducem Burgundie iuratus … — … obstante quocumque iuramento aut confederacione facta apud eum non expectando sentenciam aut mandatum iudicis cuiuscunque. Fehlt in den späteren Gerson-Ausgaben.
(38rv) Reprobatio textus praecedentis. ›Sequitur reprobacio huius conclusionis in forma‹. Hec assercio sic generaliter posita et secundum accepcionem huius vocabuli 'tyrannus' est error in nostra fide … — … debet puniri eciam post suam mortem. Notetur in decretis XXIIII q. V etc. Druck: Gerson Opera 5, 400.
(38v39r) Cedula ex parte episcopi Parisiensis. ›Sequitur tenor cedule ex parte episcopi Parisiensis et inquisitoris prefatis doctoribus et magistris anno predicto die mercurii septima Februarii transmisso‹. Magistri reverendi mittitur vobis cedula continens asserciones aliquas extractas per deputatos ad hoc ordinatos … — … quod non liceat eam esse falsam in aliquo sensu literali. Non sic est de proposicione precedenti Parvi vel alterius doctoris etc. ›Finit. Deo gracias‹. Die einleitende Cedula ist gedruckt in: Gerson Opera 5, 401. Sämtliche hier enthaltenen Texte mit den zugehörigen Rubriken und in dieser Abfolge wurden kopiert aus GW 10714, Bd. 1, § 14A–D (Yy1raYy2va).

39v43v Johannes Gerson: Tractatus de erroribus circa praeceptum 'Non occides'. ›Errores circa preceptum 'Non occides' et alias materias et habetur post sermonem de nupciis ecclesie in alia impressura‹. Hereticorum sermo sicut cancer serpit [II Tim 2,27] ait apostolus. Canceris autem morbida tabes nisi cauterio celeri fortique tollatur … — … in persona regis per medium prave crudelitatis dictorum machinatorum invocatorum et necromanticorum. ›Finit. Deo gracias‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 1, § 11J–R (t2rat4rb; der vom Bibliothekar nachgetragene Verweis in der Eingangsrubrik bezieht sich auf den direkt vorhergehenden Text). Edition: Glorieux Jean Gerson 10, 271–280 Nr. 529.

44rv Johannes Gerson: Considerationes XII de pertinacia. ›Sequuntur XII consideraciones secundum totidem signa quibus solet aliquis de pertinacia notari vel convinci circa materiam heretice pravitatis premittendo qualis sit pertinacie diffinicio vel racio‹. Pertinacie propria racio que errantem in fide seu hereticantem efficit hereticum consistit in depravacione voluntatis per superbiam … — … latius declarat Ockam quarta parte primi dialogorum secundum que signa poterit applicacio particulariter fieri etc. ›Expliciunt XII consideraciones secundum totidem signa quibus solet aliquis de pertinacia notari vel convinci circa materiam heretice pravitatis premittendo qualis sit pertinacie diffinicio vel racio etc.‹ Kopiert aus GW 10714, Bd. 1, § 14V (y7vby8rb). Edition: Glorieux Jean Gerson 6, 165–167 Nr. 275.

44v46v Johannes Gerson: De sententia pastoris semper tenenda. ›Discussio illius assercionis 'Sentencia pastoris eciam iniusta tenenda est' per eundem cancellarium‹. Casus est: Quidam se gerens pro commissario posuit in suo processu publico assercionem que sequitur … — … de penis per eundem infligendis iubet ecclesiastica modestia quiescere nec habere sermonem. ›Finit‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 1, § 15L–O (aa6vabb1rb). Edition: Glorieux Jean Gerson 6, 291–294 Nr. 289.

46v51r Johannes Gerson: Sermo in festo purificationis BMV (S21, Konstanz, 2.2.1416). ›Sermo eiusdem in festo purificacionis beatissime Marie virginis habitus in concilio Constantiensi‹. Suscepimus deus misericordiam tuam in medio templi tui. Scriptum est psalmo XLVII[,10] et in introitu misse presentis iocundissime solempnitatis celebriter decantatum … — … cum Gregorio quod utilius scandalum permittitur nasci quam veritas deseratur. Postulemus tandem etc. ›Tantumdem de hac oracione repertum fuit Lugduni in monasterio Celestinorum de manu ipsius domini Johannis de Gerson conscriptum. Finit deo gracias‹. Einschließlich der Schlussrubrik kopiert aus GW 10714, Bd. 1, § 11S–12C (t4rbt6va). Edition: Glorieux Jean Gerson 5, 538–546 Nr. 248. Literatur: Finke Acta 2, 429; Schneyer/Hödl Konzilspredigten Nr. 78 und Johannes Gerson Nr. 45. Unter dem Text von der Hand des Bibliothekars folgende historische Ergänzungsnotiz: ›Nota‹: Concilium generale sic describi potest ait cancellarius Parisiensis in sermone 'Ambulate' etc.: Concilium generale est aggregacio legittima auctoritate facta ad aliquem locum ex omni statu iherarchico tocius ecclesie catholice nulla fideli persona que audiri requirat exclusa ad salubriter tractandum et ordinandum ea que debitum regimen eiusdem ecclesie in fide et moribus respiciunt. Hec Johannes Gerson in sermone facto in concilio Constantiensi post novum recessum Johannis vicesimi tercii anno domini 1415 in vigilia Palmarum. Hunc non habemus cum aliis duobus prolixis sermonibus de sancto Anthonio et de nupciis ecclesie. Tangunt concilia. Kopiert aus: GW 10714, Bd. 1, § 12J (v1vbv2ra); Edition: Glorieux Jean Gerson 5, 39–50 Nr. 210, hier 44. – 51v leer.

52r57r Johannes Gerson: De sensu litterali sacrae scripturae. ›Item proposiciones magistri Johannis de Gerson de sensu literali sacre scripture et de causis errancium‹. Qui autem blasphemaverit in spiritum sanctum … [Mc 3,29]. Quedam suint in aliis lectionibus super hac particula textus Marci IIIo quesita et exposita … — … et nolunt quod infima per media reducantur in deum sed constituunt se judices et supremos. ›Finis. Amen‹. Die Eingangsrubrik wurde vom Bibliothekar folgendermaßen ergänzt: Que subiunguntur post lectiones duas eiusdem cancellarii super Marcum quas habemus in primo volumine folio CCC XXXIo (sc. GW 10713, Bd. 1, CCCXXXIraCCCXLIIIvb). Im Anschluss strich der Rubrikator eine falsche Angabe (Consideraciones alique Johannis Gersonis quo ad modo reliquos) aus. Der Text wurde kopiert aus GW 10714, Bd. 1, § 17C–J (ee1rbee3va). Edition: Glorieux Jean Gerson 5, 333–341 Nr. 105. Literatur: Stegmüller RB 4483,1.

57r71v Johannes Gerson: De examinatione doctrinarum. ›De examinacione doctrinarum [que pertinent ad tractatum: 'Attendite a falsis prophetis etc. Sequitur ergo tractatus del. rubricator]. (57v) De examinacione doctrinarum pars prima‹. Attendite a falsis prophetis [Phil 4,6] clamat Christus summus doctor noster. Cui consonat apostolus suus doctor in veritate … — … multa que proficuunt ad examinacionem doctrinarum sed hec interim suffecerit ad consummacionem huius opusculi subnotasse. ›Explicit de examinacione doctrinarum a Johanne Cancellario Parisiensi‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 1, § 17ɿ–18O (ee8rbff6ra). Das hier wie in allen übrigen älteren Gerson-Drucken eingefügte und entsprechend auch in der Hs. (69v–70r) mitkopierte "Exemplum de seductione mulieris habitum Lugduni anno M CCCC XXIV" fehlt in der kritischen Edition: Glorieux Jean Gerson 9, 458–475 Nr. 456.

72r74r Johannes Gerson: Epistula ad quemdam fratrem OFM in honorem sancti Bonaventurae et salutiferae doctrinae eius (Lyon, 7.12.1426). ›Epistola laudans mellifluam et igneam domini Bonaventure doctrinam a prefato Johanne cancellario Parisiensi anno M CCCC XXVI Lugdunum missa cuidam fratri Minori‹. Ignem veni mittere in terram dicebat Christus quid volo nisi ut ardeat? In dextera nempe dei est ignea lex cuius eloquium ignitum est vehementer … — … librum tuum recipe servans illud apostoli: Quod bonum est tenete ab omni specie mala abstinete vos [I Thess 5,21] etc. ›Finit‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 1, § 18P–R (ff6ragg1ra). Edition: Glorieux Jean Gerson 2, 276–280 Nr. 58.

74rv Johannes Gerson: Epistula ad fratrem Oswaldum de Corda priorem Magnae Cartusiae (Lyon, April 1424). ›Epistola eiusdem ad patrem Oswaldum Carthusiensem. Gracia et pax etc.Spiritus est qui vivificat et caro non prodest quicquam [Io 6,64]. Unde et epistole Pauli fortes dicebantur quia solum spiritum sapiebant … — … si ita cum effectu postulaverit sacer ordo vester cuius oracionibus me commendo. Scriptum Lugduni M CCCC XXIIII in Aprili. ›Finit‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 1, § 18S (gg1ra–b). Edition: Glorieux Jean Gerson 2, 251 Nr. 53.

74v75v Johannes Gerson: Epistula ad germanum suum Johannem priorem Coelestinorum Lugduni (Lyon, Mai 1424). ›Epistola eiusdem de studio religiosorum‹. Frater fratri gracia et pax. Ex verbis tuis iudicaberis [Mt 12,37] notat Christus et qui in verbo non offendit hic perfectus est vir [Iac 3,2] … — … quod michi minus est molestum. Tu quoque fac simile si tempus postulat aut res etc.Johannes cancellarius Parisiensis‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 1, § 19H–J (gg6rava). Edition: Glorieux Jean Gerson 2, 245–247 Nr. 50.

76r87v Johannes Gerson: Centilogium de conceptibus. ›Incipit centilogium de conceptibus magistri Johannis Gersonis cancellarii Parisiensis etc. Sequitur prohemium‹. Conceptum de virgine magnificantes et implorantes cum illa que mente prius quam carne concepit cuius nomen sanctum … — … nec in cor hominis ascendit que preparavit deus diligentibus se. Ipsi soli gloria in eternum et ultra Amen. ›Finis de conceptibus centilogii‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 60F–R (gg5rahh2ra). Die Gliederung in acht partitiones entspricht der Inkunabel, nicht der modernen Edition: Glorieux Jean Gerson 9, 500–517 Nr. 458.

87v De centilogio de impulsibus nota. ›Sequitur Centilogium de impulsibus. Nota‹. Cum in prologo tractatus de vita spirituali anime pollicitus sit cancellarius se tres partes traditurum … — … de bonorum contra malorum angelorum officio quietus accipies. ›Sequitur centilogium de impulsibus‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 63T (ll7rb) dort ebenfalls dem "Centilogium" vorangestellt. Darunter folgende weitere Notizen zum anschließenden Inhalt der kopierten Inkunabel, wie der gesamte Text von der Hand des Bibliothekars: Item post finem subiungitur sic in alia impressura: Finit centilogium de impulsibus et subiunguntur tractatus de theologia mistica qui satisfaciant tercie parti promissionis facte in prohemio sex lectionum (zitiert GW 10714, Bd. 3, § 64J, mm3va). Illas habemus bis.

88r98v Johannes Gerson: Centilogium de impulsibus. ›Incipit Centilogium de impulsibus magistri Johannis Gerson cancellarii Parisiensis‹. Deposuit potentes de sede et exaltavit humiles [Lc 1,52]. Centilogium de impulsibus quibus nunc potentes deponuntur nunc exaltantur humiles traditurus sum … — … fit domino liberante quod sequitur: Exaltavit humiles fit et graciarum actio per canticum: 'Magnificat anima mea dominum' [Lc 1,46] etc. ›Finit tractatus de impulsibus cui subnectitur in alia impressura de mistica theologia quam habemus‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 63V–64J (ll7rbmm3va). Edition: Glorieux Jean Gerson 8, 134–149 Nr. 414.

99r102r Johannes Gerson: Tractatus de oculo. ›Tractatus eiusdem de oculo‹. Gavisi sunt discipuli viso domino [Io 20,20] quibus antea dixerat: Beati oculi qui vident que vos videtis [Lc 10,23]. Et nos de oculo multiplici quo viderunt eum disseramus aliquas proposiciones … — … hic magnus vocabitur in regno celorum ubi visio et tota merces et gaudium plenum. ›Finis. Deo gracias‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 69Q–V (ss8vbtt2ra). Darauf verweist auch folgende Notiz unter dem Text von der Hand des Bibliothekars: In alia impressura precedens tractatus de oculo ponitur post tractatum de cordis illuminacione sive de una preciosa margarita et de ipsa sancta margarite et incipit: 'Simile est regnum celorum homini negociatori' [Mt 13,45]. Quem habemus in tercio nostro volumine folio CCLXXI (sc. GW 10713, Bd. 3, CCLXXvaCCLXXIIvb). Edition: Glorieux Jean Gerson 8, 149–154 Nr. 415. – 102v leer.

103r109r Johannes Gerson: Dialogus apologeticus. ›Incipit dyalogus apologeticus cuius collocutores sunt Volucer et Monicus ut in consolacione theologie servatum est. Volucer‹. Rem inquiris o Monice quam nec paucis diebus nec ullis pene verbis explicare fas michi erit … — … vigilanter quemadmodum in medio nacionis prave vivendum sit. Volucer: Et tu bene valeto Monice nostri memor in oracionibus tuis. ›Finit. Deo gracias‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 56Q–Ɔ (cc8vadd2va), worauf sich auch folgender Verweis unter dem Text von der Hand des Bibliothekars bezieht: Nota: Premissus dyalogus ponitur post opus de consolacione teologie [!]. Sequuntur inde carmina: Eheu etc. Require infra CXXXVI. Edition: Glorieux Jean Gerson 6, 296–304 Nr. 291. – 109v leer.

110r114v Johannes Gerson OSBCoel: Epistula ad fratrem Anselmum ordinis Coelestinorum de operibus Johannis Gersonis cancellarii Parisiensis germani eius (Lyon, Mai 1423). ›Epistola fratris Johannis de Gerson ordinis Celestinorum directa fratri Anselmo eiusdem ordinis super opusculis Johannis cancellarii Parisiensis germani sui‹. Postulasti sepius amantissime mi frater in Christo ut ea tibi communicarem opuscula que a germano meo domino Parisiensi cancellario compilata cognoscimus … — … equamini mente cum paciencia sustine in qua sola possidemus animas. Scriptum Lugduni in monasterio nostro Celestinorum anno domini millesimo CCCCo XXIII mense Maii etc. ›Nota: Tunc temporis adhuc vixit et supervixit annis sex Johannem Gerson‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 99 (af4raaf6ra). Druck (zuletzt): Gerson Opera 1, CLXXIV–CLXXVII.

115r116v Annotatio opusculorum. ›Sequitur annotacio opusculorum Johannis cancellarii Parisiensis quorum multa deperierunt de multis incertum est si et ubi supersint etc.Collacio in primo cursu theologie Parisiis in regali collegio Navarre et consequenter in secundo ac deinceps in quadripartito libro sentenciarum et tandem in magisterio anno etatis eius circiter XXXII sumpto … — … libellus in quo recollecta sunt multa brevia et utilia ab eodem composita ut patet in tabula. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 99 (af6rbvb). Edition: Glorieux Jean Gerson 1, 23–26 Nr. 2.1 ("Annotatio I").

117rv Jacobus de Ciresio: Tabula annotata aliquot opusculorum Johannis Gerson. ›Subscribuntur per me Jacobum de Ciresio tituli quorundam opusculorum domini mei domini Johannis cancellarii Parisiensis cum quibusdam annotacionibus pro domino Oswaldo de domo maioris Cartusie ubi iam pars posita est‹. Tractatus de non esu carnium Parisius legendo compositus ante annos domini MCCCC … — … sit eisdem Celestinis pro testimonio sufficienti scedula manu sua subscripta anno MCCCC XXIX Aprilis. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 99 (af7ra–b). Edition: Glorieux Jean Gerson 1, 27f. Nr. 2.2.

117v118v Amadeus de Talaru: Epistula de obitu Johannis Gerson ad germanum eius (Ternand, 17.7.1429). ›Amadeus archiepiscopus Lugdunensis‹. Venerabili patri fratri Johanni de Gerson priori Celestinorum Lugdunensium in omnibus singularissimo. Venerabilis pater recommendacione premissa in eo qui abstergit omnem lacrimam ab oculis suorum … — … vobis placebo ipso auctore qui omnium est salus in quo bene et diu vos valere peropto. Scriptum Ternandi die XVII Julii. A. archiepiscopus Lugdunensis. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 99 (af7rbvb). Zum Verf., 1417–1444 Erzbischof von Lyon, vgl. Eubel 1, 330. Druck (zuletzt): Gerson Opera 1, CLXX–CLXXI.

118v120r Petrus Schott: Compendiosa laus Johannis Gerson. ›Compendiosa laus Johannis de Gerson cancellarii Parisiensis‹. Johannem de Gerson Parisiensis quondam studii cancellarium si quis doctorem christianissimum vocet is certe videbitur eius merito ac dignitati non impertinens nomen … — … libellus extat de contemptu mundi qui certum habet auctorem quia constat ipsum a quodam Thoma canonico regulari editum ideo inter Gersonem hic non est insertus. Kopiert aus GW 10714, Bd. 1, a2raa3rb. Edition (als Teil der "Lucubratiunculae" mit abweichendem Schluss): The works of Peter Schott (1460–1490), hrsg. von M. A. Cowie und M. L. Cowie, Bd. 1: Introduction and text, Chapel Hill 1963 (University of North Carolina studies in the Germanic languages and literatures 41), 258–262 Nr. 232. Literatur: 2VL 8, 831–838, hier 838.

120r Johannes Gerson: Epistula ad germanum suum Johannem (Konstanz, 1.1.1417). ›Epistola Johannis Gerson ad fratrem suum ordinis Celestinorum‹. Johannes cancellarius Parisiensis germano suo karissimo Johanni ordinis Celestinorum. Inclinavit cor meum vel curiositas vel vanitas velut pie confido caritas illius … — … quia finxit singillatim corda eorum. In quo bene vale feliciter et evola. Scriptum Constancie prima Januarii 1416. Kopiert aus GW 10714, Bd. 1, a2r. Edition: Glorieux Jean Gerson 1, 199 Nr. 40.

120rv Johannes Gerson: Versus de armis eius sive descriptio peregrini. Dic precor iste quis est qui carmina condidit ista | Gracia nomen ei cognomen et advena fecit … — … Gerson origo fuit dat cancellarius almo | Lustris quinque gradus studio tibi Parisiorum. Kopiert aus GW 10714, Bd. 1, a2r). Edition: Glorieux Jean Gerson 4, 15f. Nr. 126. Literatur: Walther I 4375. 120v befindet sich unter dem Text eine lasierend kolorierte, sorgfältig ausgeführte Federzeichnung des im Gedicht beschriebenen Wappens von Gerson: In einem azurblauen Stechschild befindet sich ein purpurnes, wechselnd purpurn und grün geflügeltes Herz mit einem goldenen Tau-Kreuz, darüber eine strahlende, gesichtete goldene Sonne, darunter ein ebenso tingierter, nach oben gerichteter steigender Halbmond, der von zwei fünfstrahligen Sternen beseitet ist; drei weitere stehen im Schildhaupt. Die Wappendarstellung ist aus dem Titelholzschnitt von GW 10714, Bd. 1, Iv, entnommen (allerdings ist hier der Halbmond gestürzt). Vgl. dazu F. Hieronymus, Gersons Engel – rehabilitiert, in: Für Christoph Vischer, Direktor der Basler Universitätsbibliothek 1959–1973 von seinen Mitarbeitern. Basel 1973, 148–158.

121r Johannes Gerson: Epistula de legato librorum suorum ad conventum Coelestinorum in Avinione. ›Sequitur epistola eiusdem super testamento librorum suorum ad Celestinos in Avinione‹. Venerabilibus patribus et fratribus Celestinis Johannes de Gerson sacerdos sacre theologie professor gracia et pax. Thezaurizate vobis thezauros in celo [Mt 6,20] dicit celestis noster doctor Christus … — … qua natus sum et renatus in domino Ihesu Christo in quo det idem ipse nos omnes bene mori Amen. Kopiert aus GW 10714, Bd. 2, § 37L (y1va). Edition: Glorieux Jean Gerson 2, 334 Nr. 84.

121rv Johannes Gerson: Epistula ad conventum Magnae Cartusiae de suffragiis pro eo oblatis. ›Epistola eiusdem ad Carthusienses super acceleracione suffragiorum post obitum eius oblatorum‹. Facite vobis amicos [Lc 16,9] docet hoc amor [!] hominum Ihesus suadens causam finalem ut inquit recipiant vos in eterna tabernacula … — … ut in eterna tabernacula vobiscum recipiar fiat fiat. Scriptum Lugduni vester alumpnus in Christo Johannes de Gerson theologie professor indignus et Parisiensis cancellarius. Kopiert aus GW 10714, Bd. 2, § 37L (y1vb). Edition: Glorieux Jean Gerson 2, 330f. Nr. 82.

121v Epistula de anniversario Johanni Gerson in ecclesia sancti Pauli Lugdunensis procurato (Lyon, 21.10.1428). ›De anniversario quod sibi fieri procuravit in ecclesia sancti Pauli Lugduni Gallie ubi et sepultus iacet repertum est quod sequitur in libello quodam manu sua propria scriptum [!] sicut et precedentes due epistole‹. Nomine patris et filii et spiritus sancti primitus invocato notum sit omnibus quorum interesse poterit quod anno domini Mo CCCC XXVIII die XXI Octobris nos P. camerarius et capitulum ecclesie sancti gloriosissimi Pauli Lugduni concessimus et concedimus … — … cuius rei testimonium sigillum nostrum duximus presentibus apponendum anno et die quibus supra benedictus deus fiat fiat. ›Finis‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 2, § 37L (y1vby2ra). Druck (zuletzt): Gerson Opera 3, 761.

122r123v Johannes Gerson: Super quotidiano peregrini testamento. ›Tractatus magistri Johannis Gersonis intitulatus testamentum peregrini‹. Dispone domui tue quia morieris tu et non vives [Is 38,1]. Sicut homo profecturus in longinquam regionem solet condere testamentum … — … perinde dat spem firmam bonitas adoptantis veritas promittentis potestas coronantis ipsi gloria in secula Amen. ›Finit testamentum peregrini‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 2, § 37M–O (y2ray3rb). Edition: Glorieux Jean Gerson 8, 5–9 Nr. 400. – Unter dem Text folgende Notiz von der Hand des Bibliothekars: Nota: Appellacio peccatoris quedam a divina iusticia ad divinam misericordiam per eundem cancellarium habetur in secundo volumine Gersonis folio CCXCIIII (sc. GW 10713, Bd. 2, CCXCIIIvbCCXCVrb) que bene convenit premissis. Item testamentum peregrini eiusdem metricum vide infra folio CLVIII.

124r125r Johannes Gerson: De potestate absolvendi. ›Super absolvendi potestate et qualiter expediat fieri reservacionem peccatorum Johannis Gersonis. 33N‹. Glorificate deum qui dedit potestatem talem hominibus [Mt 9,8]. Quod verbum quamvis litteraliter sit de potestate sanacionis morborum in corporibus … — … quamvis esse videatur diversitas in confessionibus in tempore vel actione Lugduni 22 Marcii 1422 sub correctione. Kopiert aus GW 10714, Bd. 2, § 33N (Q1vaQ2ra, darauf bezieht sich auch die Paragraphenangabe am Schluss der Eingangsrubrik). Unter dem Text eine Notiz von der Hand des Schreibers über die beiden in diesem Inkunabeldruck folgenden Stücke: 'Incipit epistola eiusdem super moderacione casuum reformandorum in foro penitencie'. Require in secundo volumine tractatuum Gersonis folio CCLXo (sc. GW 10713, Bd. 2, CCLXrava). Item in tractatu eiusdem de visitacione prelatorum folio CCCLo similia invenies (sc. GW 10713, Bd. 2, CCXCIXraCCCIIvb). Edition: Glorieux Jean Gerson 9, 421–423 Nr. 453. Literatur: Bloomfield 2231.

125r Johannes Gerson: De modo confessionis in religionibus. ›Avisamentum eiusdem pro modo confessiones audiendi in religionibus non lapsis. 33E‹. Sicut expediens esse suasi pro patribus Carthusiensibus et Celestinis ut eorum superiores haberent a domino papa latissimam absolvendi in foro penitenciali licenciam … — … non occasio prestanda cum tam misera ve ve ve sit et tociens experta fragilitas humane condicionis. Kopiert aus GW 10714, Bd. 2, § 33E (P3rb, darauf bezieht sich auch die Paragraphenangabe am Schluss der Eingangsrubrik). – Unter dem Text folgende Notiz von der Hand des Schreibers: Nota: In secundo volumine Gersonis folio CCCIXo et CCCXIo habetur similis materia responsiva super statuto Carthusiensium quod commissi ad confessiones audiendas non absolvant a mortali certo (sc. GW 10713, Bd. 2, CCCIXraCCCXIvb). Edition: Glorieux Jean Gerson 9, 603 Nr. 461. Literatur: Bloomfield 5723.

125v126r Ps.-Johannes Gerson: De iniunctione poenitentiae. ›De iniunctione penitencie addicio quedam. 33G‹. Sed de iniunctione paenitentiae diversae sunt opiniones suas rationes adducentes … — … quod ad presens noluimus determinare eo quod non obstet huic sacramento simplex eciam fiat penitencie iniunctio. Kopiert aus GW 10714, Bd. 2, § 33G (P4ra–b, darauf bezieht sich auch die Paragraphenangabe am Schluss der Eingangsrubrik). Druck (zuletzt): Gerson Opera 2, 405. Literatur: Bloomfield 5390.

126rv Johannes Gerson: De absolutione defuncti apud Carthusienses. ›De absolucione defuncti Carthusiensis. 33M‹. Sequitur responsio ad interrogacionem Carthusiensium aliquorum. Ad videndum si defunctus possit absolvi sicut dicitur fieri apud Carthusienses dum inhumacio celebratur … — … papalis auctoritas concedere ut si pro earum suis vivi talia faciant pro quibus dantur indulgencie prosint ipsis. ›Finit‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 2, § 33M (Q1rava, darauf bezieht sich auch die Paragraphenangabe am Schluss der Eingangsrubrik). Edition: Glorieux Jean Gerson 9, 643f. Nr. 467.

126v128r Johannes Gerson: De correptione proximi. ›De correctione proximi notabile. 34T‹. Correpcio proximi de qua dicitur Mattheo XVIII[,15]: Si peccaverit in te frater tuus corripe ipsum etc. est in precepto … — … sed scienter et voluntarie manet in tali cogitacione seu cogitacionis delectacione tunc peccat mortaliter. ›Finit‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 2, § 34T (S1vaS2ra, wie hier zwei zusätzliche Zwischenüberschriften, die in der modernen Edition fehlen). Edition: Glorieux Jean Gerson 9, 171–174 Nr. 445. Literatur: Bloomfield 1002.

128r Johannes Gerson: De peccato veniali duplici. ›Eiusdem de peccato veniali duplici notabile‹. Nota quod dupliciter dici potest peccatum veniale: Nam aliud est veniale solum ex genere sicut verbum ociosum aut mendacium iocosum … — … in hoc quod habet talem libertatem sic agendi nesciendi te suo superiore aut alia tali racione. Kopiert aus GW 10714, Bd. 2, § 34T (S1va). Edition: Glorieux Jean Gerson 9, 170f. Nr. 444. Literatur: Bloomfield 1842.

128r130r Johannes Gerson: De confessione mollitiei. ›Tractatulus eiusdem doctoris de confessione peccati molliciei habetur 33A‹. Quidam magister in theologia Parisius per experienciam multam et studium diligens cum auxilio dei pia sedulitate invocato comperit hec que inferius scribuntur … — … nature humane pro nobis ab eodem assumpte facinus dignetur radicitus extirpare qui est benedictus in secula seculorum Amen. Kopiert aus GW 10714, Bd. 2, § 33A–B (O6vaP1va, darauf bezieht sich auch die Paragraphenangabe am Schluss der Eingangsrubrik). Edition: Glorieux Jean Gerson 8, 71–75, hier bis 74 Nr. 407 (mit den Angaben zur Beichte, die in der Inkunabel und in der Hs. fehlen). Literatur: Bloomfield 4815.

130v131v Johannes Gerson: Circa emendationem litterarum apostolicarum. ›Casus quidam pulcre et utiliter per Johannem de Gerson resolutus. 33X‹. Quidam scolaris Parisiensis audiverat ex fama volante quod falsarii literarum apostolicarum vel de iure vel alias de facto erant excommunicati … — … habeat scrupulosus talem animi preparacionem quia ubi eciam aliter aut securus agendum sibi monstraretur proponit hoc se facturum. ›Finit‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 1, § 33Y (Q5vaQ6rb, darauf bezieht sich auch die Paragraphenangabe am Schluss der Eingangsrubrik). Edition: Glorieux Jean Gerson 9, 89–91 Nr. 432.

131v133v Johannes Gerson: De puella Aurelianensi. ›Compilatum est a magistro Johanne de Gerson di mirabili victoria cuiusdam puelle de postfetantes recepte in ducem belli exercitus regis Francorum contra Anglicos. Habetur 53T in alia impressura‹. Presupponendum est in primis quod multa falsa sunt probabilia ymmo secundum philosophum non refert quedam falsa probabiliora esse quibusdam veris … — … deus enim et si non consilium sentenciam tamen mutat pro mutacione meritorum. ›Finit‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 2, § 53T–Ɔ (SS4vbSS5vb). Daraus stammt auch die unter dem Text vom Schreiber hinzugefügte Notiz: Nota: De eadem puella habetur opus collativum in quarto volumine Gersonis folio CLXXXIIIo (sc. GW 10713, Bd. 4, CLXXXIIva) quod eidem Johanni Gersoni asscribitur sed stilus magis apparuit magistri Henrici de Gorckheim additum est in alia impressura (zitiert GW 10714, Bd. 2, § 53O (SS3rb). Edition: Glorieux Jean Gerson 9, 661–665 Nr. 476.

133v134r Johannes Gerson: Epistula consolatoria ad germanum suum Johannem de morte germani sororisque eorum. ›Epistola consolatoria Johannis Gerson Cancellarii Parisiensis ad Johannem germanum suum monachum In cenobio Sancti Remigii Remensis super morte alterius germani sui Nicolai ordinis celestinorum et sororis suarum epigramma‹. Moniche quem michi dat fratrem natura sequendum | Nostri sunt generis que monumenta vides … — … Sors lugenda manet nobis quos vita superstes | Septem servat adhuc torquet et exilio. Kopiert aus GW 10714, Bd. 2, § 37Q (Y4rv; die rubrizierte Abschnittsangabe ›57q‹ am Textbeginn ist fehlerhaft). Edition: Glorieux Jean Gerson 2, 226 Nr. 47. Literatur: Walther I 11180.

134r135r Johannes Gerson: Alia epistula consolatoria ad germanum suum Johannem. Moniche cur quereris fratrem tibi morte perisse | An tua sit prudens ista querela vide … — … Oremus tandem pro defunctis ut et ipsi | Sint memores nostri cum bene fiet eis.Finis‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 2, § 37Q (Y4vY5r). Nicht bei Walther (gilt offenbar als zugehörig zum vorstehenden Gedicht). Edition: Glorieux Jean Gerson 2, 224–226 Nr. 46.

135rv Johannes Gerson: Memoriale nativitatis. ›Idem diem nativitatis et baptismi canet‹. Pars anime Gerarde mee doctissime salve | Finis et inicii do monimenta mei … — … Gratus ergo primos semper complectar amores | Qui si defuerint quid nisi mors superest.Finis. Collecta premissa sunt ex alia impressura tali quota ut videtur‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 2, § 37Q (Y4r). Nicht bei Walther. Edition: Glorieux Jean Gerson 4, 147 Nr. 170.

136r Johannes Gerson: Carmen de causa canendi. ›Carmen Johannis Gerson ad Johannem germanum suum de causis canendi quod ponitur post dyalogum. Loquitur advena ad monachum [sic, recte: Monicum]‹. Eheu perurgent Monice Monice | Anni nefasti sanguinei et necis … — … Etas novellam progeniem dabit | Pro patribus quos perdidit Atropos.Finis. Adiungitur aliud carmen eiusdem asclepiadeum cathalecticum 'Vernum tempus adest' etc. Require in primo volumine‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 56ɿ (dd2va–b, dort gedruckt unmittelbar nach dem "Dialogus apologeticus", vgl. oben, 103r109r, worauf sich der Vermerk in der Eingangsrubrik bezieht). Das im Druck anschließende Gedicht wird nach der Schlussrubrik ausgelassen, da es im ersten Band der vorhandenen Druckausgabe zu finden ist. Edition: Glorieux Jean Gerson 4, 18f. Nr. 128. Literatur: Walther I 5296.

136v137r Johannes Gerson: Deploratio studii Parisiensis. ›Carmen lugubre pro desolacione universitatis Parisiensis propter bella civilia eiusdem Johannis cancellarii‹. Angeli pacis gemitus amaros | (Si cadunt in vos) facitote toto … — … Vivito felix quater et beatus | Cesset ut plangor dolorosus iste | Pallada flete. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 57A (dd2vbdd3rb). Edition: Glorieux Jean Gerson 4, 5–7 Nr. 111. Literatur: Walther I 977.

137rv Johannes Gerson: Carmen in laudem ducis Austriae. ›Carmen in laudem ducis Austrie et studii eiusdem‹. Sors miseranda nimis te Francia diva fatigat | Plusquam cuius vis vox resonare queat … — … Gloria laus et honor dux inclite te resonabunt | Dum pietas terras sancta fidesque colent. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 57B (dd3rb). Edition: Glorieux Jean Gerson 4, 169f. Nr. 195. Literatur: Walther I 18458.

137v Johannes Gerson: Carmen de multiplici martyrio. ›Aliud carmen de multiplici martirio‹. Mors martirum laudabilis | Pre ceteris optabilis | Baptisma supplens si deest | Omnem reatum diluit … — … Si vis ut in martiribus | Vincat patescat omnibus | Laus detur et palam tibi | Patri sanctoque flamini.Finis‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 57C (dd3va). Edition: Glorieux Jean Gerson 4, 134 Nr. 159. Literatur: Walther I 11256.

138rv Johannes Gerson: Carmen in favorem patientiae virtutis. ›Carmen pro virtute paciencie‹. Aspera quis fortuna potest tua dinumerare | Prospera que tribuis licet inscia … — … Materiam dat ei sors aspera que malus in se | Sevit abutitur amens enecat.Finis‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 57D (dd3va–b) wo wie hier im Gegensatz zur kritischen Ausgabe nur ein fortlaufender, nicht bei Walther verzeichneter Text vorliegt. Edition (in dieser Reihenfolge): Glorieux Jean Gerson 4, 9 Nr. 115, 168 Nr. 192 und 22 Nr. 132. Literatur: Bloomfield 497.

138v Johannes Gerson: Carmen I ad Gerardum Machet confessorem de luctu malo. ›Carmen ad Gerardum domini delphini confessorem‹. Oro tristiciam repelle seculi | Mortem crede parit Gerarde duplam … — … Ornat floribus ac perinde multos | Fert fructus sapidos decore grato. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 57E (dd3vbdd4ra) wo wie hier im Gegensatz zur kritischen Ausgabe nur ein fortlaufender Text vorliegt. Edition: Glorieux Jean Gerson 4, 146 Nr. 168 und 149 Nr. 172. Literatur: Walther I 13490; Bloomfield 3715.

138v139r Johannes Gerson: Carmen II ad Gerardum Machet confessorem. ›Item aliud carmen ad eundem‹. Quid Gerarde fit in nobis | Herent crimina quedam … — … Non te deseret in finem | Tandem e stercore tollet.Finit‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 57F (dd4ra). Edition: Glorieux Jean Gerson 4, 156f. Nr. 181. Literatur: Walther I 15812.

139r Johannes Gerson: Carmen de puritate sacrae scripturae. ›Carmen de puritate sacre scripture respectu aliarum‹. Montibus altis | Exoritur fons | Purior auro … — … Quos derelicte | Fonte Sophye | Terrea potant.Finit‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 57G (dd4ra–b). Auf dessen Inhalt bezieht sich folgende, nach der Rubrik vom Schreiber hinzugefügte Notiz: Premissa carmina habentur in alia impressura tercia parte 57A G. Precedit autem antea quidam dialogus inter volucrem et monachum epologeticus qui incipit: 'Rem inquiris o Minice' habens duo folia et tractat de quibusdam gestis circa finem Constaciensis concilii. Procedit sicut in consolacione teologie [!] cui eciam annectitur. Nota: Post hec carmina sequitur 'Josephina' Johanne Gerson carmine heroico cantata. Titulus brevis premittitur continens XII materias principales: 'Clare Joseph Josephina tuo pro nomine carmen' etc. Prohemium: 'Fontem sueverunt veteres celebrare poete' etc. habens XV folia XII libri. Die im Text genannten Blatt- und Paragraphenzahlen stimmen mit der Werkausgabe GW 10714, Bd. 3 überein. Edition: Glorieux Jean Gerson 4, 133f. Nr. 158. Literatur: Walther I 11202; Stegmüller RB 4483.

139v Johannes Gerson: Carmen de purificatione sensuum interiorum. ›Carmen de purificacione sensuum interiorum habetur 66Ɔ‹. Gaudia queris | Cor tibi frustra | Sensibus herens … — … Taliter acto | Desipit omnis | Carneus actus.Finit. Premissum carmen subnectitur tractatui de mistica theologia‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 66Ɔ (pp3vbpp4ra, daraus auch die Paragraphenangabe in der Eingangsrubrik). Edition: Glorieux Jean Gerson 4, 101f. Nr. 140. Literatur: Walther I 7119.

139v Johannes Gerson: Carmen de simplificatione cordis. ›Carmen de simplificacione cordis quod habetur 69 [!] in fine‹. Vis verum liber cognoscere simplificetur | Cor sursum remeans infima despiciat … — … Par fit iumentis et corpore mersa gravatur | Declivus stolidam vix bene visit humum.Finit. Carmen precedens iungitur fini de simplificacione cordis‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 68Ɔ (ff2vb; die Stellenangabe in der Schlussrubrik ist korrekt, während die Paragraphenzahl zu Beginn fehlerhaft ist). Edition: Glorieux Jean Gerson 4, 177 Nr. 206. Literatur: Walther I 20632a; Bloomfield 6503.

140r Johannes Gerson: Carmen contra superbiam. ›Incipit carmen contra tumidum cor et quid sanat illud Johannis Garson 44Ɔ post sermonem in cena domini‹. Cur te distendis ventosa superbia quid te | Sufflas et iactas dum tibi vana places … — … Spiritus eternus datus est tibi iure colatur | Atque humilis mitis vilis et esto tibi.Finit‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 2, § 40Ɔ (DD4vbDD5ra; die Stellenangabe in der Eingangsrubrik ist korrekt, die Paragraphenzahl hingegen nicht). Edition: Glorieux Jean Gerson 4, 13f. Nr. 123. Literatur: Walther I 3951; Bloomfield 1288 und Suppl.

140va Johannes Gerson: Carmen contra pulchritudinem corporis. ›Carmen contra pulcritudinem corporis que semper est occasio ruine in anima 38Ɔ‹. Pulcher Alexi decor tuus urget | Gloriosus ut tibi sis. Tamen audi … — … Subiuga sit racio iacet excors | Te fleo nam tua sors miseranda. Kopiert aus GW 10714, Bd. 2, § 38Ɔ (AA7ra). Edition: Glorieux Jean Gerson 4, 152 Nr. 175. Literatur: Walther I 14910; Bloomfield 4323.

140va–b Johannes Gerson: Oda de paupertate evangelica. ›Carmen de voluntaria paupertate 41Y‹. O pauperies iure beata | Que voce Ihesu celica regnas … — … Curis laceriis corde molestus | Liberque minus corda tenere.Finit. Post sermonem de dominio evangelico‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 2, § 41Y (EE7ra–b). Edition: Glorieux Jean Gerson 4, 143f. Nr. 166. Literatur: Walther I 12857; Bloomfield 3547.

140vb141rb Johannes Gerson: Carmen sapphicum ut lilia crescant. ›Sequitur carmen optatum ut lilia crescant 48Ɔ‹. Lilii flores rutilantis auri | Francie scuto saphyrii coloris … — … Iugiter vestro petimus favore | Lilia crescant Amen.Nota in fine sermonis de sancto Ludewico ponitur‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 2, § 48Ɔ (AA6va). Edition: Glorieux Jean Gerson 4,113f. Nr. 151. Literatur: Walther I 10326.

141ra–b Johannes Gerson: Carmen quomodo vita somnium sit. ›Carmen ad Petrum de Alyaco [!] quomodo hec vita quoddam somnium est‹. Petre quam totum fronesis replevit | Somnium cur non miseram vocemus … — … Servat in paucis habet hic minorem | Culpa reatum.Finit. Premissum carmen ponitur in fine tractatus de passionibus anime 73P‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 73P (zz2rb, vgl. die korrekte Paragraphenangabe in der Schlussrubrik). Edition: Glorieux Jean Gerson 4, 148f. Nr. 171. Literatur: Walther I 14035.

141v Johannes Gerson: Introductio ad Josephinam. ›Titulus brevis continens XII materiis principales Josephine Johannis Gerson quem premittit‹. Clare Joseph Josephina tuo pro nomine carmen | Narrat ut is Memphim septem illic conficis annos … — … Suscipis hic reges puerum post sedulus offers | Invenis hinc templo tandem moriens requiescis. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 57G (dd4rb). Auch in Cod. Guelf. 33.1 Aug. 2°, 97v. Edition: Glorieux Jean Gerson 4, 11 Nr. 120. Literatur: Walther I 2833.

141v Johannes Gerson: Prologus ad Josephinam (partim, cum nota de toto poemate). ›Prohemium‹. Fontem sueverunt veteres celebrare poete … — … Sacratum musis Parnasi montis subortum etc. Nur die ersten beiden Zeilen der versifizierten Vorrede, kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 57H (dd4rb). Direkt danach ist folgende Erklärung angehängt: Josephina ista protenditur multis versuum milibus per XII libros in XV foliis in alia impressura. Sed in nostris libris non habetur nec scripta est hic propter sui prolixitatem nisi pauca de finalibus pro devocione. Poteris videre copiose in opusculis Petri de Elyaco tractatum de ipsius Josep XII honoribus et in Gersone diversis locis notanter in sermone eius de nativitate beate Marie virginis primo volumine (sc. GW 10713). Vollständig in Cod. Guelf. 33.1 Aug. 2°, 97v–98v. Edition: Glorieux Jean Gerson 4, 31–100 Nr. 138, hier 31. Literatur: Walther I 6749.

141v Johannes Gerson: Introductio altera ad Josephinam. ›Argumentum pro ordine rei geste non pro ut conscripta est in hoc carmine‹. Alme Joseph Josephina tuo pro nomine carmen | Narrat ut angelica conceptum visio pandit … — … Innlic transierat redis invenis hinc duodennem | in templo puerum placido post fine quiescis.Finis. Sic fuit additum in fine: Anno 1418 scriptum quando compilabatur de consolacione teologie‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 59K (ff4rb). Der Inhalt der Schlussrubrik steht im Druck direkt über dem Gedicht. Edition: Glorieux Jean Gerson 4, 4 Nr. 110. Literatur: Walther I 815.

142rv Johannes Gerson: Prosa in honorem sancti Joseph. ›Prosa sequens ponitur post finem Josephine. Primum‹. Ad Joseph mittitur | In somno nuncius | Justum alloquitur … — … Vester quem colimus | Ihesus nos placite | Locet in gaudio Amen.Explicit‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 59L (ff4va–b). Edition: AH 9 Nr. 259; Glorieux Jean Gerson 4, 2f. Nr. 107. Literatur: Chevalier 180; Walther I 362.

142v Johannes Gerson: Hymnus de sancto Joseph. ›Sequitur ibidem prosa‹. O veneranda trinitas | Ihesus Joseph et Maria | Quam coniunxit divinitas | Caritatis concordia … — … Amen dicamus singuli | Huic sacro cetui trino | Laudes canentes servuli | Uni trinoque domino.Finis‹. Kopiert aus GW 10714, Bd. 3, § 59L (ff4vb). Edition: AH 19 Nr. 283. Literatur: Chevalier 13862; Walther I 13035.

142v De sequentibus opusculis Johannis Gerson nota quae in incunabula Hamerslebiensi leguntur. Im einzelnen ist vermerkt: I. Post hoc sequitur: Sermo de nativitate sancte Marie et de commendacione virginei sponsi eius Josep: 'Iacob autem genuit Josep virum Marie de qua natus est Ihesus qui vocatur Christus' etc. Require in primo volumine folio 243 (sc. GW 10713, Bd. 1, CCXLIIIra). II. Inde subiungitur in alia impressura Centilogium de conceptibus ibidem folio 258 (sc. GW 10713, Bd. 1, CCLVIIIra). Prosa in circumcisione domini habetur volumine primo folio 252 (sc. GW 10713, Bd. 1, CCLIIv) cum aliis carminibus devotis videlicet in fine sermonis nativitatis Marie. Carmina eiusdem 'Super Magnificat' in octo foliis prolixe incipiunt sic: 'Magnificat anima mea dominum meus in te spiritus … modo complaceat tibi soli serior etas etc. non habetur in nostris. Nota: Preter ista carmina super Magnificat et preter Josephinam omnia ex tercia parte supplevimus sed ex prima parte tres sermones non transscripsimus propter prolixitatem eorum videlicet De sancto Antonio et De nupciis ecclesie et De vigilia palmarum. Reliqua omnia collegimus.

143r147v Johannes Gerson: Quaestiones XLVI (partim). ›Questiones diverse cum solucionibus eiusdem Johannis cancellarii. Primo de missa‹. Queritur utrum quis non habens specialem missam dicendam debeat celebrare pro toto populo indistincte aut pro sibi coniunctis specialiter … — … et potest magis dici delectacio huiusmodi sensualis quam carnalis seu libidinosa. ›Expliciunt questiones‹. Die Quaestiones I–V wurden offenbar absichtlich weggelassen. Kopiert aus GW 10714, Bd. 2, § 34N–S (R4vbS1rb). Edition: Glorieux Jean Gerson 9, 72–83 Nr. 428.1–46, hier ab 74 Nr. 428.6.

148r158r Thomas a Kempis: Epistulae V. 148r über dem Textbeginn folgende Notiz von der Hand des Bibliothekars: Epistole sequentes quinque Thome Kempis sunt. Et alie tres habentur inter opuscula eius folio c31. Der Verweis dürfte sich auf die Tatsache beziehen, dass die fünf Briefe wohl ebenfalls aus der für den übrigen Codex genutzten Gerson-Werkausgabe kopiert wurden, vergl. mit GW 10714, Bd. 3, § 72E–R (xx5vayy3va). Der abschließende Verweis auf drei weitere Briefe, die unter den Opuscula (mit Blattangabe) des Thomas a Kempis zu finden seien, bezieht sich zweifellos auf ein in der Hamerslebener Bibliothek vorhandenes Exemplar des ersten Druckes GW M46562, CXXXvbCXLVIra, die wie in der Rubrik angekündigt noch drei weitere Briefe neben den folgenden hier kopierten enthält:
(148r151v) ›Epistola incitativa ad spiritualem profectum facta a quodam regulari ['scilicet fratre Thoma de Kempis canonico' add. manus librarii]‹. Karissime frater libenter tecum divido si quid boni dominus pauperi servo suggesserit … — … qui ut viriliter certarent hortatoria voce insonuit dicens: Vincenti dabo manna absconditum [Apc 2,17].
(151v152v) ›Epistola de custodia habenda ad se ipsum‹. Frater mi in Christo dilecte videas quomodo caute ambules quoniam dies mali sunt magna cautela est servo dei habenda in omnibus verbis et operibus suis … — … de exteriori occupacione et gubernacione eorum que fiunt in domo. Dilecte frater dominus custodiat te ab omni malo custodiat animam tuam dominus [Ps 120,7].
(152v155r) ›Epistola pro comfortacione cuiusdam temptati‹. Suscipiamus carissime de manu dei quicquid voluerit super nos venire deus nichil enim sine iusta et certa causa agitur in terris … — … et ne timeas quia ego tecum sum ut liberem te dicit dominus: Compassus tibi locutus sum tamquam infirmo ut pariter in domino consolati per ipsum convalescamus in ipso Amen.
(155r156v) ›Epistola de conversione et perseverancia in bono proposito‹. Dilecte frater intime congaudio tibi quia invenisti locum deo serviendi … — … beatius ergo contempnere fallacem et sequi veritatem que nobis pariter concedat vitam eternam Amen.
(156v158r) ›Epistola de pia memoria defunctorum‹. Multum iam temporis preteriit dilecte frater quod decreveram aliquid pro pia memoria defunctorum caritati tue insinuare … — … qui signo refectorii facto se expediunt et vacant oracioni ad refrigeirum animarum fidelium quorum elemosinis sustentantur etc. ›Finiunt epistole‹. Edition: Pohl Opera 4, 449–483 (518 Hs. genannt). Literatur: Petrus Trudonensis, 202–211 Nr. 138, hier 205 Nr. 138.31; Bloomfield 669; Bodemann-Kornhaas, 137f. Nr. 14 (138 Hs. genannt).

158rv Johannes Gerson: Testamentum peregrini mysticum. ›Testamentum peregrini metricum editum a domino Johanne Gerson cancellario Parisiensi‹. Gracia cui nomen confert insigne Johannes | Advena cognomen Gerson habere dedit … — … Spiritus iste Ihesu meus a te suspicatur | Spes mea tu Ihesus es gracia non opera. Mit einigen erklärenden Marginalien von der Hand des Rubrikators bzw. des Bibliothekars (Anno domini 1428, 66 erat annus inceptus … fere supervixit, De hiis supra mencionem facit in testamento peregrini). Kopiert aus GW 10714, Bd. 2, § 37P (y3rv). Edition: Glorieux Jean Gerson 4, 104f. Nr. 142. Literatur: Walther I 7326.

158v159v Johannes Gerson: Testamentum peregrini metricum aliud. ›Aliud eiusdem quod premisso adiungitur‹. Janua morte patet celestis et inde cupivi | Iugiter ad mortem posse venire piam … — … Et Paulus raptus ad ethera | Virgo Ioseph tota celica turba fave.Finit testamentum peregrini metricum Johannis Gerson‹. Gegenüber der kritischen Edition sind zwei Verse am Schluss vertauscht, was auf einen Druckfehler der als Vorlage benutzten Inkunabelausgabe zurückzuführen ist, die damit eindeutig identifiziert werden kann, vergl. GW 10714, Bd. 2, § 37P (y3vy4r). Nicht bei Walther (gilt offenbar als zugehörig zum vorstehenden Gedicht). Edition: Glorieux Jean Gerson 4, 109f. Nr. 147.

160r170v Paulus de Someren: Collatio habita ad patres capitulo generali congregationis Windeshemensis anno MCCCCLXXV congregatos. ›Collacio patris Pauli prioris in Endovia facta in Windesem in generali capitulo anni LXXV‹. Quocienscumque venerabiles patres et preceptores incliti hunc amplissimum locum et doctrine cathedram inter vos iussus occupo tociens quasi inter procellas fluctuo et varie cogitaciones mee succedunt sibi et mens in diversa rapitur [Iob 20,2] … — … ymmo tocius civitatis curie celestis gloria et honore coronatus gloria immarcessibili et honore sempiterno. Quod nobis prestare dignetur deus gloriosus in secula seculorum. Amen. Nochmals in der noch weitere Generalkapitelspredigten des Verf. enthaltenden Hs. Trier, StB, 305/1825, 44r–60v (Trier 3, 119). Der Text ist wie die übrigen Kapitelspredigten ungedruckt. Der auch als Dichter tätige Paulus van Zomeren († 1503) ist von 1460–1475 als Prior des Windesheimer Augustiner-Chorherrenstiftes in Eindhoven (Domus beatae Mariae in Dumo) nachgewiesen. Literatur: F. Unterkircher, Maximilian I., "Dux Brabantinorum" im Historiologium Brabantinorum des Johannes Gielemans, in: Texts and manuscripts. Essays presented to G. I. Lieftinck, Bd. 2, hrsg. von J. P. Gumbert und M. J. M. de Haan, Amsterdam 1972 (Litterae textuales 2), 56–60; Petrus Trudonensis, 180f. Nr. 119 (Hs. genannt); Monasticon Windeshemense, Bd. 3: Niederlande, hrsg. von W. Kohl, E. Persoons und A. G. Weiler, Brüssel 1980 (Archives et bibliothèques de Belgique, Numéro spécial 16), 239; J. Ijsewijn, Humanism in the Low Countries. A collection of studies selected and edited by G. Tournoy, Leuven 2015 (Humanistica Lovaniensia 40), 188.

171rv Fridericus III imperator: Epistula 'Nexus suscepti oneris' ad Carolum ducem Burgundiae missa (Frankfurt/M., 3.12.1474). ›Epistola imperatoris ad ducem Burgundie 1474‹. Fredericus dei gracia Romanorum imperator etc. Karolo principi Burgundieque duci si quid meritus sis salutem. Nexus suscepti oneris nos armis te investigare cogit … — … ut te ipsa sub brevi temporis intervallo comperies. Vale si nos valere optas. Datum Frankfordie tercia Decembris anno etc. LXXIIII. Druck: Scriptores rerum Germanicarum a Carolo Magno usque ad Fridericum III. inclusive…, hrsg. von J. G. von Kulpis, Straßburg 1702, 58–60. Literatur: J. Chmel, Regesta chronologico-diplomatica Friderici III. Romanorum imperatoris (regis IV). Auszug aus den im k. k. geheimen Haus-, Hof- und Staats-Archive zu Wien sich befindenden Reichsregistraturbüchern vom J. 1440–1493, nebst Auszügen aus Original-Urkunden, Manuscripten und Büchern, Bd. 2, Wien 1859, 673 Nr. 6937; Table chronologique des chartes et diplômes relatifs à l'histoire de l'ancien pays de Luxembourg. Charles-le-Téméraire duc de Bourgogne et de Luxembourg, du 15 juin 1467 au 5 janvier 1477 in: Publications de la Section Historique de l'Institut Royal Grand-Ducal de Luxembourg 34 (1880), Luxembourg 1880, 1–191, hier 129 Nr. 528; Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440–1493) nach Archiven und Bibliotheken geordnet, Heft 7: Die Urkunden und Briefe aus den Archiven und Bibliotheken des Regierungsbezirks Köln, bearbeitet von T. R. Kraus, Wien, Köln, Graz 1990, 228f. Nr. 424.

172r178v Henricus de Calcar: Exercitatorium monachale. ›Tractatus brevis pro expurgandis viciis et virtutibus acquirendis [add. et del.: Liber secundus de ymitacione Christi]. De exercicio compunctionis ut quis a deo purgetur. Capitulum primum‹. Volens purgari a peccatis graciam impetrare et indulgenciam consequi salutarem … — … viriliter igitur age et comfortaberis. Ama deum et amaberis ab eo in eternum. Amen. ›Explicit liber secundus de vera ymitacione Ihesu Christi‹. (178v) Capitula. ›Sequuntur tytuli eiusdem libri‹. Kapitelgliederung und Überschriften entsprechen der Ausgabe. Die korrigierte Eingangs- und die stehengebliebene Schlussrubrik zeigt, dass als Vorlage der Abschrift eine Fassung der "Imitatio Christi" in fünf Büchern diente, die den Text als zusätzliches zweites Buch aufgenommen hatte. In dieser Form ist der Text überliefert in Cod. Guelf. 419 Helmst., 9ra–14rb; 808 Helmst., 40v–50r; 896 Helmst., 26r–35v; 953 Helmst., 16r–22v; 42.1 Aug. 4°, 18r–25v. Separat auch in Cod. Guelf. 369 Helmst., 227rb–231rb; 552 Helmst., 215r–221v; 1394 Helmst., 2r–15v sowie im handschriftlichen, separat foliierten Teil des aus dem Zisterzienserinnenkloster Wöltingerode stammenden Mischbandes E 127.4° Helmst., 37r–47r. Die Kapitel 8–11 separat auch als Teil eines 1458 für Wöltingerode angefertigten Sammelkonvolutes in Cod. Guelf. 667 Helmst., 244r–247r; 1234 Helmst., 145r–153r. Eine erheblich gekürzte und modifizierte Fassung in Cod. Guelf. 807 Helmst., 96v–101r. Edition: Hirsche Prolegomena 1, 464–520 (476f. Hs. genannt), Text 482–504. Literatur: Bloomfield 6533 und Suppl.; Axters, 91 (Hs. genannt); 2VL 2, 379–384, hier 383 Nr. 3b; Rüthing, Der Kartäuser Heinrich Egher von Kalkar (s. oben), 150–154; Emery Prolegomena, 612f. (Hs. genannt); Neddermeyer, 470 und 472 (Angaben z. T. unzutreffend); CALMA 5, 385 Nr. 4. – I*rv leer.


Abgekürzt zitierte Literatur

AH Analecta hymnica medii aevi, hrsg. von G. M. Dreves und C. Blume, Bd. 1–55, Leipzig 1886–1922, Registerbd. 1–3, hrsg. von M. Lütolf, Bern u. a. 1978
Augsburg SSB 8 Die Handschriften der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg: 8° Cod 1–232, beschrieben von J. Trede und W. Gehrt, Wiesbaden 2011 (Handschriftenkataloge der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg 8)
Axters S. G. Axters, De imitatione Christi. Een handschrifteninventaris bij het vijfhonderdste verjaren van Thomas Hemerken van Kempen, † 1471, Kempen 1971
Berlin 6,1 Die lateinischen Handschriften in quarto der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Bd. 1: Ms. lat. quart. 146–406, beschrieben von R. Schipke, Wiesbaden 2007 (Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz. Kataloge der Handschriftenabteilung, Reihe 1: Handschriften 6,1)
Bloomfield M. W. Bloomfield, Incipits of Latin Works on the Virtues and Vices 1100–1500 A.D., Cambridge/Mass. 1979 (Publications of the Medieval Academy of America 88)
Bodemann-Kornhaas U. Bodemann-Kornhaas, Die kleineren Werke des Thomas von Kempen. Eine Liste der handschriftlichen Überlieferung, in: Ons geestelijk erf 76 (2002), 116–154
Boulay Caesarii Egassii Bulaei Historia universitatis Parisiensis…, Bd. 1–6, Paris 1665–1673, ND Frankfurt/M. 1966
CALMA C.A.L.M.A. Compendium auctorum latinorum medii aevi, hrsg. von M. Lapidge u.a., Bd. 1–, Firenze 1999–
Chevalier Repertorium hymnologicum. Catalogue des chants, hymnes, proses, séquences, tropes en usage dans l'église latine depuis les origines jusqu'à nos jours, Bd. 1–6, ed. par U. Chevalier, Louvain 1892–1921 (Subsidia hagiographica 4)
Debongnie/Huijben P. Debongnie und J. Huijben, L'auteur ou les auteurs de L'imitation, Louvain 1957 (Revue d'histoire ecclésiastique 30)
EBDB Einbanddatenbank (http://www.hist-einband.de/, besonders die Sammlung Wolfenbüttel)
Emery Prolegomena K. Emery, Dionysii Cartusiensis Opera selecta, Bd. 1: Prolegomena. Bibliotheca manuscripta. Studia bibliographica, Turnhout 1991 (CC CM 121 und 121A)
Eubel C. Eubel, Hierarchia catholica medii aevi sive summorum pontificum, S. R. E. cardinalium, ecclesiarum antistitum series…, Bd. 1: Ab anno 1198 usque ad annum 1431; Bd. 2: Ab anno 1431 usque ad annum 1503, Münster/Westf. 1898–1914
Finke Acta H. Finke, Acta Concilii Constantiensis, Bd. 1–4, Münster/Westf. 1896–1928
Foot M. M. Foot, Some Bookbindings in the Herzog August Bibliothek. In: Treasures of the Herzog August Library. Rare books and manuscripts, Wolfenbüttel, 1984, 87–130
Gerson Opera Johannis Gersonii doctoris theologi et cancellarii Parisiensis opera omnia, novo ordine digesta et in quinque tomos distributa, hrsg. von L. E. du Pin, Antwerpen 1706
Glorieux Jean Gerson Jean Gerson, Œuvres complètes, Bd. 1–10, hrsg. von P. Glorieux, Paris 1960–1973
GW Gesamtkatalog der Wiegendrucke, Bd. 1–, Leipzig 1925–1938, Stuttgart 1978–
Heinemann O. von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, Bd. 1–3, Wolfenbüttel 1884–1888, ND Frankfurt/M. 1963–1965 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die alte Reihe 1–3)
Hirsche Prolegomena K. Hirsche, Prolegomena zu einer neuen Ausgabe der Imitatio Christi nach dem Autograph des Thomas von Kempen. Zugleich eine Einführung in sämmtliche Schriften des Thomas, sowie ein Versuch zu endgültiger Feststellung der Thatsache, dass kein anderer Verfasser der Imitatio ist, Bd. 1–3, Berlin 1873–1894
Krämer S. Krämer, Handschriftenerbe des deutschen Mittelalters, Bd. 1–3, München 1989–1990 (Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Ergänzungsband 1)
Lesser Bücherverbreitung B. Lesser, Kaufen, Kopieren, Schenken. Wege der Bücherverbreitung in den monastischen Reformbewegungen des Spätmittelalters, in: Schriftkultur und religiöse Zentren im norddeutschen Raum, hrsg. von P. Carmassi, E. Schlotheuber und A. Breitenbach, Wiesbaden 2014 (Wolfenbütteler Mittelalter-Studien 24), 327–354
Neddermeyer U. Neddermeyer, Radix Studii et Speculum Vitae. Verbreitung und Rezeption der 'Imitatio Christi' in Handschriften und Drucken bis zur Reformation, in: Studien zum 15. Jahrhundert. Festschrift für Erich Meuthen, hrsg. von J. Helmrath und H. Müller in Zusammenarbeit mit H. Wolff, Bd. 1, München 1994, 457–481
Petrus Trudonensis Petri Trudonensis catalogus scriptorum Windeshemensium, hrsg. von W. Lourdaux und E. Persoons, Leuven 1968 (Universiteit te Leuven: Publicaties op het gebied van de geschiedenis en de filologie. Ser. 5,3)
Pohl Opera Thomae Hemerken a Kempis opera omnia, Bd. 1–7, hrsg. von M. J. Pohl, Freiburg/Br. 1902–1922
Schneyer/Hödl CD-ROM inventory of medieval latin sermons 1350–1500 = Repertorium der lateinischen Sermones des Mittelalters von 1350–1500, nach den Vorarbeiten von J. B. Schneyer, hrsg. von L. Hödl und W. Knoch, Münster/Westf. 2001
Schönemann K. P. C. Schönemann, Zur Geschichte und Beschreibung der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel, in: Serapeum 18 (1857), 65–91, 97–107
Stegmüller RB F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, Bd. 1–11, Madrid 1950–1980
Trier 3 Die Predigt-Handschriften der Stadtbibliothek zu Trier — No. 215–353 des Handschriften-Katalogs —, beschrieben von M. Keuffer, Trier 1894 (Beschreibendes Verzeichnis der Handschriften der Stadtbibliothek zu Trier 3)
2VL Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, 12 Bde., hrsg. von K. Ruh u. a., 2., völlig neu bearbeitete Aufl., Berlin/New York 1978–2005, Ergänzungsbde.: Deutscher Humanismus 1480–1520. Verfasserlexikon, Bd. 1–3, hrsg. von F. J. Worstbrock, Berlin/New York 2005–2015
Walther I H. Walther, Initia carminum ac versuum medii aevi posterioris Latinorum, Göttingen 1959 (Carmina medii aevi posterioris Latina 1)
WZIS Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil IV.
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