Beschreibung von Cod. Guelf. 68 Weiss. (Die illuminierten Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil 1: 6. bis 11. Jahrhundert, beschrieben von Stefanie Westphal (in Bearbeitung)) Katalogisiert durch Stefanie Westphal Elektronische Ausgabe nach TEI P5 TEI-P5 konforme Kodierung durch Stefanie Westphal Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

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Neukatalogisiert durch Stefanie Westphal.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der illuminierten Handschriften der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Teil I (6.–11. Jh.) .

Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek Weissenburger Handschriften Cod. Guelf. 68 Weiss. Augustinus, Opera minora Mainz, Benediktinerkloster St. Alban 9. Jh., 2. Viertel 9. Jh., 3./4. Viertel 1v–57v Augustinus De nuptiis et concupiscentia ad Valerium comitem <note>(<bibl> <abbr>PL</abbr> 44, 413–474</bibl>; <bibl> <abbr>CSEL</abbr> 42, 207–319</bibl>; <bibl> <abbr>Kurz 5/1</abbr>, 168</bibl>; <bibl> <abbr>CPL</abbr> 350</bibl>).</note> 58r leer. 58v–94v Augustinus De catechizandis rudibus, Liber I <note>(<bibl> <abbr>PL</abbr> 40, 309–348</bibl>; <bibl> <abbr>Kurz 5/1</abbr>, 52</bibl>; <bibl> <abbr>CC SL</abbr> 46, 121–178</bibl>; <bibl> <abbr>CPL</abbr> 297</bibl>).</note> 95r leer. 95v–117r Augustinus Sermo 71 <note>(<bibl> <abbr>PL</abbr> 38, 445–467</bibl>; <bibl>Rev. Bén. 75 (1965), 65–108</bibl>).</note> 117r–145v Fulgentius Ruspensis Ad Monimum <note>, lib. 1. (<bibl> <abbr>PL</abbr> 65, 153–178</bibl>; <bibl> <abbr>CC SL</abbr> 91, 1–64</bibl>; <bibl> <abbr>CPL</abbr> 814</bibl>).</note> 145v–153r Augustinus Sermo 82 <note>(<bibl> <abbr>PL</abbr> 38, 506–514</bibl>).</note> 153r–165v Augustinus Adversus iudaeos tractatus <note>(<bibl> <abbr>PL</abbr> 42, 51–64</bibl>; <bibl> <abbr>CPL</abbr> 315</bibl>; <bibl> <abbr>Kurz 5/1</abbr>, 147</bibl>).</note> 165v–167v Augustinus Eiusdem de eodem contra Iudaeos sermo 167v–187r Augustinus De bono viduitatis <note>(<bibl> <abbr>PL</abbr> 40, 431–450</bibl>; <bibl> <abbr>CSEL</abbr> 41, 303–343</bibl>; <bibl> <abbr>CPL</abbr> 301</bibl>).</note> 187r–192v Isidorus Hispalensis Etymologiae sive Origines lib. VII, cap. 2–4 ( PL 82, 264–272). 192v–193v Gennadius Massiliensis Libri ecclesiasticorum dogmatum <note>(redactio 2), cap. 1–5 (<bibl> <abbr>PL</abbr> 58, 979–982</bibl>; <bibl> <abbr>CPL</abbr> 958a</bibl>).</note> 193v–194v Ps.-Alcuinus De septem sigillis <note>(<bibl> <abbr>PL</abbr> 101, 1169–1170</bibl>; <bibl> <author>E. A. Matter</author>, The Pseudo-Alcuinian "De septem sigillis". An Early Latin Apocalypse Exegesis, in: Traditio 36 (1980), 113–116</bibl>; <bibl> <abbr>RETM</abbr> A2110–650</bibl>.</note> 194v Probatio pennae incausti

Pergament

194 Bl. 24,5 17,5 Bleistiftfoliierung 5 IV (40). III (46). IV (54). II-1 (57).4 IV (89). III-1 (94). 7 IV (150). IV-1 (157. 2 III (168). IV (177). V-1 (186). V-2 (194). Lagenbezeichnungen in römischen Zahlen zum Ende jeder Lage auf der unteren Blattmitte. Die Handschrift ist in vier Teilen entstanden: A: 1–57, B: 58–94, C: 95–186, D: 187–194. Die mit 95–102 neu beginnende Lagenzählung (später radiert), belegt, dass Teil C zeitweilig gesondert aufbewahrt und Teil D vermutlich hinzugefügt wurde (andere Schrift, vgl. u.).

Das erste und letzte Blatt mit Rostspuren und Löchern des letzten Weißenburger Einbandes.

19 12,5 , einspaltig, 28–29 Zeilen.

Karolingische Minuskel von mehreren Händen.

Bischoff Katalog 3 , Nr. 7414 unterscheidet paläographisch zwei Entstehungszeiträume: Bl. 1–184, Mainz, 2. Viertel 9. Jh. und Bl. 185–192, Mainz, 3./4. Viertel 9. Jh. Zur Händescheidung vgl. auch Butzmann Weißenburg , 214–216.

Teil A-D: Überschriften in roter Unzialis (Teil D anderer Duktus). Teil B: Explicitzeilen in schwarzer Capitalis. 133v unterer Blattrand rotes, unziales D mit dem Namen Benzelinus (Schreiber?). 4 Initialen.

Initialen: Zu den Textanfängen auf 1v, 22v, 153v und 167v (Teile A-C, s.o.) jeweils eine verzierte kleine Initiale ( 2,2–4,2 ), davon zwei Federinitialen (153v und 167v). Die Initialstämme teils farbig gefüllt (1v, 22v und 167v) mit kräftiger dunkler Kontur. Die Endungen dreiecksförmig erweitert mit fadenförmig zugespitzten Ecken (vgl. 167v). Im Besatz Profilpalmetten mit doppelten Blattrandungen (153v), fadenförmig gebogenem Dorn am Blattansatz (vgl. 153v - abgeschabt oben am Initialstamm und 1v), tropfenförmigen Kernen (153v) sowie eine gekernte Vierpassblüte (167v) und ein gedoppeltes Herzblatt (22v). An den Initialstamm angefügt ein Spiralpass mit Einsatz (1v). Als Füllelement dient das Seilband im Aussparungstypus (22v).

Buchschmuck, Ikonographie und Einbände Initialen Federinitiale Buchschmuck, Ikonographie und Einbände Initialen Zierinitiale Buchschmuck, Ikonographie und Einbände Buchschmuck 8.-9. Jh.

Farben: Tintenfarbe und Orange (teils abgedunkelt) als Füllfarbe.

Rotbrauner Ledereinband (Nigerziegenleder; Neubindung 1968).

Bischoff Katalog 3 , Nr. 7414 lokalisiert die vorliegende Augustinus-Handschrift paläographisch nach Mainz und datiert den früheren Teil, der Buchschmuck enthält (Bl. 1–184), in das 2. Viertel des 9. Jh. (zum Mainzer Skriptorium vgl. Weiner, 20–22; T. Licht, Handschriften im karolingischen Mainz, in: In Gold geschrieben. Zeugnisse frühmittelalterlicher Schriftkultur in Mainz, hrsg. von W. Wilhelmyund T. Licht, Ausstellung 24. März - 18. Juni 2017 im Dom- und Diözesanmuseum Mainz, Regensburg 2017, 75–84). Diese Zeitangabe gilt für den illuminierten Teil der Handschrift (Bl. 1–184; s.o.). Der relativ bescheidene Initialschmuck der Wolfenbütteler Handschrift bestätigt diese Einschätzung. Als charakteristisches "Leitmotiv" für die Mainzer Buchmalerei im 2. Viertel des 9. Jh. gilt das in 68 Weiss. vorhandene Profilblatt mit Dorn am Blattansatz (vgl. 1v), das seinen Ursprung in der touronischen Buchmalerei aus der Zeit unter Abt Alkuin (796–804) hat und bereits in Mainzer Handschriften aus dem 1. Viertel des 9. Jh. auftritt (vgl. Karlsruhe, BLB, Cod. Aug. perg. 107, 72r; zum Motiv vgl. K. Bierbrauer, Karolingische Buchmalerei des Maingebietes [Mainz, Würzburg], in: Das Frankfurter Konzil von 794. Kristallisationspunkt karolingischer Kultur, Teil II, Kultur und Theologie, hrsg. von R. Berndt, Mainz 1997 (Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte, Bd. 80, 555–570, hier 566, 567 nach Weiner, 71–73). Weitere Motive wie das Seilband, das doppelte Herzblatt (22v) und die dunkle Kontur der Initialen gehören ebenfalls zum festen Bestandteil des Mainzer Skriptoriums (gute Vergleichsbeispiele geben die Mainzer Handschriften aus dem 1. Drittel/2. Viertel des 9. Jh., wobei die Elemente in der Ausführung und Auswahl variieren: München, BSB, Clm 4451; Paris, BnF, lat. 10437; Rom, BAV, Pal. lat. 289 (mit Zusammenstellung weiterer Handschriften, vgl. J. F. Hanselmann, Der Codex Vat. pal. lat. 289. Ein Beitrag zum Mainzer Skriptorium im 9. Jahrhundert, in: Skriptorium [1987], Bd. 41, 78–86.); Freiburg/Schweiz, Franziskanerkloster, Ms. 70 (mit einer Zusammenstellung verwandter Handschriften, vgl. P. Ladner, Karolingische Sakramentarfragmente aus Freiburg in der Schweiz. Ein Beitrag zum Mainzer Skriptorium des 9. Jahrhunderts, in: Palaeographica diplomatica et archivistica. Studi in onore di Giulio Battelli, Rom 1979 [Storia e letteatura raccolta di studi e testi, Bd. 139], 99–104, Fig. 1 und 2). Im Bestand der Wolfenbütteler Bibliothek befinden sich mit Cod. Guelf. 365 Helmst. und Cod. Guelf. 39 Weiss. (unverziert - Mainz und Fulda, 2. Viertel/Mitte 9. Jh., vgl. Bischoff Katalog 3 , Nr. 7391) weitere Mainzer Handschriften aus dem 9. Jh.

1r und 1v Bendiktinerkloster Weißenburg, Besitzeinträge: Codex monasterii in Wizenburg sanctorum Petri et Pauli in Wizenburg (durchgestrichen; 1r). 1v Codex sancti Petri in Wissenburg (schwarz übermalt). Die Handschrift gelangte über Heinrich Julius von Blum 1690 in den Besitz des Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig. Wiener Liste 4°20 ( Butzmann Weißenburg , 3–18).

Die illuminierten Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil 1: 6. bis 11. Jahrhundert, beschrieben von Stefanie Westphal (in Bearbeitung) Wolfenbüttel Weiss., Nr. 4152 (Heinemann Nr.). Lesne, 707. Kleiber Otfrid von Weißenburg , 134, 146 Anm. 663 Kurz 5/2, 34. Butzmann Weißenburg , 214–216. Krämer, Bd. 1,1.2, 824. Bischoff Katalog 3 , Nr. 7414. Moulin Rand und Band , 53 Anm. 42.