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Beschreibung von Cod. Guelf. 680 Helmst. (geplant: Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil V: Cod. Guelf. 616 bis 927 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser.)
Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil V: Cod. Guelf. 616 bis 927 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser (in Vorbereitung).
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung

Theologisch-juristische Sammelhandschrift

Papier — 358 Bl. — 21 x 14,5 cm — Nürnberg — 15. Jh., 1. Hälfte

Aus vier Teilen zusammengesetzt; da die Faszikel II und III in den ersten Teil des Codex eingeschoben wurden, ergibt sich folgende Gliederung: I.1 Ir161v; II 162r173v, I.2 174r289v; III 290r319v; I.3 320r343v (mit Bl. 355 sowie dem hinteren Vorsatzfragment und dem HS); IV 344r354v. Lagen: I (ungez.) 9 VI (108). VI–4 (116). 2 VI (140). VI–4 (148). VI+1 (161). 5 VI (221). VII+1 (236). VI (248). X (268). VI (280). VI–3 (289). V (299). VII–2 (311). IV (319). VI–1+1 (331). VI (343). VI–1+1 (355). I (HS). Reklamanten. Lagenmitte durchgehend mit Pergamentfalzen als Heftverstärkung. Bleistiftfoliierung modern: 1355, zwei vordere und das Fragment des hinteren Vorsatzbl. ungez. Als vorderes und hinteres Vorsatz dient jeweils ein ungez. Bifolium, hinten das erste Bl. der Länge nach zu einem Streifen von 21 x 4,5 cm beschnitten, das zweite auf den HS geklebt.

Spätgotischer Holzdeckelband mit ungefärbtem, jetzt gebräuntem Kalbslederbezug, berieben, beschädigt, Riss am HD vernäht. Streicheisenlinien. Einzelstempel Maria-Monogramm (M mit Doppelkreuz): EBDB s008249; der Werkstatt mit dem Notnamen "Flacius-Meister" (EBDB w002026) zugeordnet, die vermutlich nach Nürnberg zu lokalisieren ist. Drei Doppelbünde. Liber catenatus, Befestigung der Kettenöse am HD erhalten. Zwei Riemenschließen mit schlichten rechteckigen Stiftlagern, Schließenriemen und -haken mit Ausnahme der quadratischen Gegenbleche auf dem HD verloren. Auf dem VD Titelschild (Pergament, 9,8 × 3,8 cm, Bastarda): Liber de variis heresibus. Item Bonaventura de statu ordinis minorum. Et alii plures tractatus pro et contra religiosos ut in primo folio significatum est. Darunter Signaturschild (Papier, 2,5 × 2 cm) des Nürnberger Franziskanerklosters mit der roten Aufschrift: F.

Fragment: Spiegel. Süddeutschland. 12. Jh., 2. Hälfte. Pergament. 2 Bl. 21 × 14,5 cm. Die Spiegelbl. sind mitgeheftet und um die als vorderes und hinteres Vorsatz dienende Bifolia gehängt. Auf dem mit dem letzten, leeren hinteren Vorsatzbl. überklebten HS befindet sich ein weiteres Bl. aus diesem Brevier. Schriftraum: 17 × 11 cm, einspaltig, 26 blindliniierte Zeilen erhalten. Regelmäßige, gerade Carolino-Gothica von einer Hand, Responsorien und Versikel in kleinerer Schrift abgesetzt. Rubriziert, rote Initial- und Satzmajuskeln. VS, HS Breviarium (Proprium de sanctis, pars hiemalis). Das Fragment enthält auf dem VS den Schluss der Collecta Deshusses 568, anschließend In die ad vesperas capitulum (Ier 1,5) mit Responsorium und Versikel (CAO 6979 und 6979a) und Hymnus AH 50 Nr. 96 Str. 1–11 (Text bricht ab) in festo Nativitatis sancti Johannis Baptistae. Auf dem fast vollständig überklebten HS sind Teile der Lesungen II–IV (aus Iohannes Chrysostomus: Homilia III de laudibus Pauli apostoli, Druck: PG 50, 483) und die zugehörigen Responsorien mit Versikeln (CAO 6255 mit 6255a, 7628 mit 7628a und 7532 mit 7532a) in festo Commemorationis Pauli apostoli. Alle Ränder der Spiegelbl. sind dicht mit meist juristischen Zitaten bedeckt, darunter auf dem VS u. a. C.24 q.3 c.14.

Herkunft: Die einzelnen Teile des Codex entstanden in der ersten Hälfte des 15. Jh. in Nürnberg, wobei der umfangreiche Teil I aufgrund seines Inhalts ins Franziskanerkloster zu lokalisieren ist (so bereits Weise Der Heidenkampf, s. unten, 450), wo er nach Ausweis der Wasserzeichen um 1450 geschrieben und mit den drei älteren Teilen ergänzt wurde. Entgegen der bisherigen Forschungsmeinung (Patschovsky Straßburger Beginenverfolgungen, s. unten, 130 u.a.) gehörte der Band nicht zu den Büchern, die der Jurist Konrad Konhofer (s. unten 254r) 1443 testamentarisch der Nürnberger Ratsbibliothek vermacht hatte, dazu passen weder die spätere Entstehungszeit noch der dezidiert franziskanische Inhalt oder die Ausstattung mit Titel- und Signaturschild. Da der Codex im 1448 angelegten Katalog der großen und kleinen Bibliothek des Nürnberger Franziskanerklosters noch fehlt (vgl. MBK 3, 752–765 und den Katalog der übrigen Nürnberger Bibliotheken von 1554/1555, Dresden, SLUB, Mscr. Dresd. C 389), stellt dies den Terminus post quem für die Herstellung des ersten Teils und des gesamten Bandes dar. Das am 25. Mai 1447 nach den Grundsätzen der Observanz reformierte Nürnberger Franziskanerkloster (Glassberger, 318–320; U. Schmidt, Das ehemalige Franziskanerkloster in Nürnberg, Nürnberg 1913, 21–34) musste sich bereits wenig später zusammen mit den Konventen der Dominikaner, Karmeliten und Augustiner-Eremiten gegen die Angriffe des juristisch gebildeten Pfarrers von St. Sebald, Dr. Heinrich Leubing (s. unten, 116r mit Literatur) verteidigen, die 1451 während der Legationsreise Nikolaus' von Kues in Bamberg ausgetragen wurden und insgesamt mit einem Erfolg Leubings endeten, vgl. Acta Cusana 1, 789 Nr. 1111, 840 Nr. 1229, 855–858 Nr. 1254, 860–862 Nr. 1260f., 864–870 Nr. 1265–1267 und 877 Nr. 1285. Der Inhalt des Codex legt nahe, dass er im Franziskanerkloster als umfassendes Dossier und Argumentationsgrundlage für diese Auseinandersetzung angefertigt worden ist. — Matthias Flacius Illyricus erwarb den Codex wohl im Frühsommer 1554 anlässlich einer Reise nach Nürnberg zusammen mit Cod. Guelf. 277 Helmst., 279 Helmst., 299.1 Helmst., 19.29 Aug. 4° (aus dem Aegidienkloster) sowie Cod. Guelf. 537b Helmst. (aus dem Heilig-Geist-Spital), vgl. Hartmann 108f.; Bollbuck, 227–229. Vgl. seinen wohl eigenhändigen Besitzeintrag Ir: Matthias Flacius Illyricus; darüber eine gleichzeitige Inhaltsangabe: De variis haeresibus. Et alia multa. Dieser Vermerk ist von der gleichen Hand wie in den meisten Codices Flaciani geschrieben und stammt von einem bislang nicht näher identifizierbaren Mitarbeiter oder Sekretär der Centuriatoren (wie Cod. Guelf. 616 Helmst., Ir). Der Band wurde vermutlich von diesen benutzt, wie der Eintrag im Verzeichnis von M. Wagner in Wien, ÖNB Cod. 5580, 28r–33v, auf Bl. 30r belegt, vgl. H. Heimpel, Die Vener von Gmünd und Straßburg 1162–1447. Studien und Texte zur Geschichte einer Familie sowie des gelehrten Beamtentums in der Zeit der abendländischen Kirchenspaltung und der Konzilien von Pisa, Konstanz und Basel, Bd. 2, Göttingen 1982 (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 52), 984; Hartmann, 89 (jeweils Hs. genannt). — Zusammen mit der übrigen Bibliothek des Matthias Flacius Illyricus am 20.4.1597 von Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg erworben; 1614 ist der Codex in deren Gesamtkatalog von Liborius Otho (Cod. Guelf. A Extrav., p. 301 [296]) unter Nr. Z 34 der Papalia miscellanea als De variis heresibus aufgeführt. 1618 in die Universitätsbibliothek Helmstedt überführt, 1644 in deren Handschriftenkatalog (Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, 17v) unter den Theologici MSSti in quarto als De variis haeresibus opuscula pro inquisitoribus beschrieben; auf dem VS die entsprechende Helmstedter Signatur T. 4to 116. Im Handschriftenverzeichnis von 1797 (BA III, 52) unter Nr. 478 genannt.

Heinemann Nr. 743. — Handschriften-Verzeichnisse, 141–143. — Heimpel Vener 2, 984. — H. Boockmann, Johannes Falkenberg, der Deutsche Orden und die polnische Politik. Untersuchungen zur politischen Theorie des späteren Mittelalters, Göttingen 1975 (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 45), 20f.Hartmann, 89, 108, 118, 132, 184 und 239. — Bollbuck, 156, 221, 228.

I.1

Papier — 163 Bl. — 21 × 14,5 cm — Nürnberg, Franziskanerkloster — 1440–1450

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber zweikonturiges Kreuz, darüber Blume: WZIS DE4860-Ms509_23 (1445, auch in den Teilen I.2 und I.3), DE1935-Mscr.Dresd.M.26_193, DE1935-Mscr.Dresd.M.26_199 (beide um 1440, beide auch in Teil I.2), DE4860-Rep_V_15_117 (um 1448/1449, auch in Teil I.2), DE2220-Codst_204_116 (1441–1450, auch in den Teilen I.2 und I.3). Schriftraum: 16–16,5 × 10 cm, einspaltig, je nach Hand 28–34 Zeilen. Bastarda mit Schlaufen in verschiedenen Ausprägungen von zwei Haupthänden und einer Nachtragshand, Hand 1: 1r107r; Hand 2: Ir (Tabula), 107r114r und 116r162v (auch in Teil I.2); Hand 3: 114r115v. 1r107r rubriziert, rote Lombarden mit Silhouettenausläufern und Punktverdickungen. Danach keinerlei Buchschmuck oder Rubrizierung, Raum für Lombarden ausgespart.

Ir Tabula. Liber de variis heresibus. Tractatus brevis Bonaventure contra quosdam detractores regule minorum. Item determinaciones Bonaventure quarundam questionum de statu ordinis minorum … — … Item tractatus auctoritates et conclusiones Richardi Armicani primatis Ybernie contra quatuor ordines mendicancium. Das auf dem Titelschild benannte, unvollständige Inhaltsverzeichnis des 15. Jh.

IvIIr Contenta. 1) De variis haeresibus. Inest formula abjurationis Berengarii Turonensis. 2) Tractatus de audienda missa in ecclesia parochiali auctore Heinrico Leubaw plebano Sancti Sebaldi … — … Privilegia fratrum minorum et Vidimus de bullis archiepiscoporum, episcoporum, abbatum etc. OvH. Das von Otto von Heinemann auf den leer gebliebenen Vorsatzbl. eigenhändig erstellte Inhaltsverzeichnis der Handschrift, das auch als Grundlage seiner Beschreibung im gedruckten Katalog der Helmstedter Handschriften diente.

1r108v Nicolaus Eymericus: Directorium inquisitorum (Pars libri II tantum, documentis IV aliunde adscitis suppleta).
(1r103v) Liber I (sc. II, initio mutilus). Ad nostrum. Casus dampnat sectam Beghardorum et Beghinarum Alamanie etc. Cetera omnia que secuntur in glosa concernunt magis theologiam et non recurrendum est ad illam … — … videatur dicere quod qui post purgacionem reincidit quod seculari iudicio sine ulla audiencia est tradendus sed loquitur indistincte bene puto papam in hiis consulendum. Vermutlich liegt am Beginn Textverlust vor. Vollständig auch in Cod. Guelf. 279 Helmst., IIv261r (gleiche Zusatztexte und ursprünglich wohl auch gleiche Textabfolge); 315 Helmst., 1ra173vb (abweichende Zusatztexte). Druck (ohne Zusatztexte): Directorium inquisitorum Nicolai Eymerici Ordinis Praedicatorum cum commentariis Francisci Pegñae… in hanc postrema editione iterum emendatum et auctum et multis litteris apostolicis locupletatum…, Venedig 1607, 220386. Literatur: H. Denifle, Die Handschriften von Eymerichs Directorium inquisitionis, in: Archiv für Literatur- und Kirchengeschichte des Mittelalters 1 (1885), 143–145 (ohne Kenntnis dieser Hs.); Kaeppeli 3062 (ohne Kenntnis dieser Hs.); I. Rodríguez, Autores espirituales españoles en la edad media, in: Repertorio de historia de las ciencias ecclesiasticas en España, Bd. 1: Siglos III–XVI, Salamanca 1967 (Corpus scriptorum sacrorum Hispaniae. Estudios 3), 175–351, hier 254–258 Nr. 136/1; L. Robles, Escritores dominicos de la corona de Aragón (siglos XIII–XV), in: Repertorio de historia de las ciencias eclesiásticas en España, Bd. 3: Siglos XIII–XVI, Salamanca 1971 (Instituto de historia de la teologia española. Corpus scriptorum sacrorum Hispaniae, Estudios 2), 11–178, hier 106–109 Nr. 39; Rep. font. 8, 204f.; HISLAMPA, 111, 422f.; C. Heimann, Nicolaus Eymerich (vor 1320–1399) – praedicator veridicus, inquisitor intrepidus, doctor egregius. Leben und Werk eines Inquisitors, Münster/Westf. 2001 (Spanische Forschungen der Görresgesellschaft 2,37), 98–102, 175–182 Nr. 9 (182 Hs. genannt); E. van der Vekené, Die gedruckten Ausgaben des Directorium inquisitorum des Nicolaus Eymerich, in: Gutenberg-Jahrbuch 1973, 286–297; J. de Puig i Oliver, Nicolás Eymerich, un inquisidor discutido, in: Praedicatores, 545–593; P. Segl, Spanisches "Know-how" für die Ketzerbekämpfer im Heiligen Römischen Reich, in: "Das kommt mir spanisch vor". Eigenes und Fremdes in den deutsch-spanischen Beziehungen des späten Mittelalters, hrsg. von K. Herbers und N. Jaspert, Münster/Westf. 2004 (Geschichte und Kultur der Iberischen Welt 1), 475–491, hier 482f. (Hs. genannt). – Nach dem laufenden Text des Buches sind wie in Cod. Guelf. 279 Helmst., 132v, ohne erkennbaren Übergang folgende Texte eingefügt:
(103v107r) Johannes I episcopus Argentinensis: Epistula publica de processu contra Beginas (Straßburg, 13.8.1317). Iohannes dei gracia epicopus Argentinensis universis et singulis abbatibus … ad quos presentes litere pervenerint salutem in eo qui est omnium vera salus. Inter alia nostri officii onera que ad curam dominici gregis nobis commissi pertinent … — … denuncientque vicinis sacerdotibus et tales sicut repulsos in suis parrochiis non admittant. Idem de Beghinis pestiferis duximus statuendum. Die Vorlage des Textes stammt, wie bereits Patschovsky (s. unten, 130) feststellte, aus dem nordwestdeutschen oder niederländischen Raum; dies belegt etwa die Graphie der Stelle 104r: … quos vulgus Beghardos et Swesters Broed door god nominant. An gleicher Stelle auch in Cod. Guelf. 279 Helmst., 132v–134v; 311 Helmst., 107ra–108va. Druck: J. L. von Mosheim, De Beghardis et Beguinabus commentarius. Fragmentum ex ipso ms. auctoris celeberrimi libro editum, duplici apparatu et indice necessario locupletavit G. H. Martini, Leipzig 1790, 203f., 255–261; Urkundenbuch der Stadt Strassburg, Bd. 2: Politische Urkunden von 1266 bis 1332, bearbeitet von W. Wiegand, Strassburg 1886, 309–313 Nr. 358 (ohne den Schlussteil); A. Patschovsky, Straßburger Beginenverfolgungen im 14. Jahrhundert, in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 30 (1974), 56–198, 127–142 Nr. 1 (mit dieser Hs., 130 genannt und beschrieben, Sigle N).
(107rv) Johannes I episcopus Argentinensis: Epistula ad episcopum Wormatiensem contra Beginas (Straßburg, 1317). Reverendo in Christo patri domino Warmaciensi [!] episcopo amicorum suorum precipuo Iohannes dei gracia episcopus Argentinensis sincere dilectionis perseveranciam sempiternam. Reverende vestre paternitati cupimus esse notum … — … quod per vestre prudencie curam solertem universis erroribus destructis ecclesie unitas conservetur. Datum etc. An gleicher Stelle auch in Cod. Guelf. 279 Helmst., 134v–135r; Cod. Guelf. 311 Helmst., 108va–vb. Druck: Mosheim (s. oben), 286f.; Patschovsky Beginenverfolgungen (s. oben), 143f. Nr. 2 (mit dieser Hs., 143 genannt, Sigle N).
(107v108r) Richardus Armachanus: XXVII Articuli contra mendicantes (London, 22.1.1357). Primus articulus est: Christus per leges naturales et positivas coactus fuit pauper esse … — … non ligat nec excludit forte per dictum arbitrium fratres infatuaverint papam vel verisimile est quod furati sint sigillum [!]. Ungedruckt. Die Artikel fassen Richards Predigt über Io 2,5 vom 22.1.1357 (die Hs. mit falschem Datum) auf der Außenkanzel am St. Paul’s Cross in London zusammen, die Predigt selbst ist gedruckt in: Summa domini Armacani in questionibus Armenorum noviter impressa…, Paris 1512, CLXVvb-CLXIXra; dazu Gwynn, 54 Nr. 66. An gleicher Stelle auch in Cod. Guelf. 279 Helmst., 135r–v.
(108rv) Richardus Armachanus: XXI Articuli contra mendicantes (London, 26.2.1357). Primus articulus: Confessio facta ordinaria est magis secura quam facta fratribus habentibus potestatem … — … et ad illa que eis datur in confessionibus et sepulturis. Et sic est finis prime partis huius operis. Ungedruckt. Die Artikel fassen FitzRalphs Sermo über Mt 4,3 vom 26.2.1357 auf der Außenkanzel am Saint Paul’s Cross in London zusammen; die Predigt selbst ist gedruckt in: Summa domini Armacani (s. oben), CLXIXra–CLXXIva; dazu Gwynn, 55 Nr. 67. An gleicher Stelle auch in Cod. Guelf. 279 Helmst., 135v–136r. – Darunter steht noch die Überschrift des hier anschließenden zweiten (regulär dritten) Buches des 'Directorium inquisitorum'; die Reklamante zeigt, dass der Text ursprünglich fortgesetzt worden war bzw. werden sollte (ob tatsächlich Textverlust vorliegt, kann anhand der gegenwärtigen kodikologischen Befunde nicht mehr entschieden werden): Secunda pars huius directorii officii inquisicionis est de practica huius officii qualiter scilicet sit ipsum officium exercendum. Et hic oportet tria videre nam primo videndum est quomodo vel qualiter … Der Textbeginn stimmt mit dem des zweiten (recte dritten) Buches in Cod. Guelf. 279 Helmst., 134r, überein. Aufgrund dieser Übereinstimmungen und der identischen Zusatztexte ist davon auszugehen, dass die Abschriften in Cod. Guelf. 279 Helmst. und 680 Helmst. entweder von der gleichen Vorlage genommen wurden oder der jüngere Cod. Guelf. 680 Helmst. direkt von Cod. Guelf. 279 Helmst. aus dem Nürnberger Aegidienkloster kopiert worden ist. – 109rv leer.

110r113r Quaestio de audienda missa in ecclesia parochiali diebus dominicis. Questio de audienda missa in ecclesia parrochiali dominicis et festivis diebus. Questio mota fuit inter fratres et curatos utrum quilibet parrochianus peccet peccato mortali qui non audit missam diebus dominicis in sua ecclesia parrochiali. Quod sic arguitur … — … eo quod opus non expostulavit ad respondendum. Sufficiant igitur predicta in erudito cum correctione melius sentientis Amen. Die Conclusiones sind in marg. gez. Bislang mit identischem Incipit nur noch nachgewiesen in München, BSB, Clm 14294, 105r107r (München BSB 4,2,3, 110). Ungedruckt. Literatur: L. Hödl, Zum Streit um die Bussprivilegien der Mendikantenorden in Wien im 14. und beginnnenden 15. Jahrhundert. Eine Studie zur Geschichte der alten Passauer Diözese, in: Zeitschrift für katholische Theologie 79 (1957), 170–189, hier 184.

113r114r De audienda missa in ecclesia parochiali diebus dominicis nota. Dominus Panormitanus. Nota dominum Panormitanum super capitulum 'Dominicis diebus' Extra de parrochiis et alienis parrochianis [X 3.29.2]: Sed quero numquid indistincte peccet parrochianus non audiendo missam in diebus festivis in ecclesia sua de quo fui sepe interrogatus … — … unde non possunt dici alieni parrochiani ut in c. fi. supra tit. prox. Et ibi dixi et facit glossa notabilis in c. II de penitenciis et remissionibus libri VI. Weitgehend wörtlich entnommen aus Nicolaus de Tudeschis: Lectura in III librum decretalium ad X 3.29.2. Druck: Panormitanus in tertium decretalium… Lyon 1527, 196vb.

114r115r Casus poenitentiales episcopo reservati. Isti sunt casus episcopales nostri temporis. Blasphematores dei et sanctorum qui iurando blasphemant deum et sanctos similiter qui maledicunt deo et sanctis … — … Item qui proprium suum dominum traderet. Quilibet homicidi voluntarius sive casualis. 36 marginal gez. Casus, mit Kürzungen und Modifikationen entnommen aus Johannes Herolt: Sermones discipuli de tempore, Tabulae; auch außerhalb des Entstehungskontextes breit und variant vor allem im süddeutschen Raum überliefert. Druck: GW 1234012386 (und in den meisten späteren Ausgaben), hier vergl. mit GW 12344, 15rbvb.

115rv Tabula inhibitionum a sacra communione. Sequuntur inhibiciones a sacra communione. Infrascriptos quos nominabo prohibeo a communione ewckaristie [!] nisi contriti et confessi fuerint et absoluti … — … hereticis vel paganis vel dant eis consilium vel auxilium ad papam mittendi sunt. Stark gekürzt und modifiziert entnommen aus Johannes Herolt: Sermones discipuli de tempore, Tabulae. Entgegen der Einleitungsrubrik wurde nur der erste Abschnitt der 'Inhibitiones' zitiert; der Hauptteil des vorliegenden Textes ist den an gleicher Stelle publizierten 'Casus poenitentiales papae reservati' entnommen. Druck: GW 12344, 15vb und 15rb.

116rv Articuli de missa confessioneque audienda in ecclesia sancti Sebaldi Norimbergae anno M CCCC XLVII praedicati. Henricus Leubaw plebanus sancti Sebaldi subscripta predicavit in die annunciacionis de sero in sua ecclesia anno etc. XLVII. Prima de missa audienda: Omnibus dominicis et festivis et solempnibus diebus in parochia audiri … — … Item feria secunda penthecostis dominus Matheus de mane predicavit quod quilibet diebus dominicis obligaretur audire divina in parochia. Bislang nur hier nachgewiesen und ungedruckt. In Form eines Protokolls möglicherweise als Mitschrift aufgezeichnete antimendikantische Artikel, die von mehreren Geistlichen der Nürnberger Sebaldskirche im Rahmen von Predigten geäußert wurden. Die Liste umfasst fünf Artikel des Plebans Heinrich Leubing, vorgetragen am 25.3.1447, einen Artikel des ungenannten Kustos, vorgetragen am 5.4.1447, acht Artikel des Predigers Michael Meynel (vgl. Glassberger, 320), vorgetragen an mehreren Tagen im Juli 1447 und einen Artikel eines dominus Matheus, vorgetragen am 29.5.1447. Zum promovierten Juristen Heinrich Leubing († 1472), der neben seiner Aufgabe als Pfarrer an der Nürnberger Sebaldskirche (ab 1444) und Ratskonsulent mehr als 30 weitere Pfründen innehatte (zuletzt Domdechant in Meißen), und seinen Auseinandersetzungen mit den Nürnberger Mendikanten vgl.: W. Loose, Heinrich Leubing, Eine Studie zur Geschichte des 15. Jhds., in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Meissen 1 Heft 2 (1883), 34–71, bes. 49f.; Deutsche Studenten in Bologna (1289–1562) Biographischer Index zu den Acta nationis germanicae Universitatis Bononienses, im Auftrag der K. Preußischen Akademie der Wissenschaften bearb. von G. C. Knod, Berlin 1899, ND Aalen 1970, 300f. Nr. 2074 (301 Hs. genannt); E. Vansteenberghe, Le cardinal Nicolas de Cues 1401–1464. L'action – la pensée, Paris 1920, ND Genève 1974, 129 (Hs. genannt); Gramsch, 1069–1086 Nr. 361; H. J. Mierau, Synoden als Ort kirchenrechtlicher Debatten: Der Nürnberger Streit über die Seelsorge der Bettelorden, Nikolaus von Kues und die Bamberger Synode von 1451, in: Proceedings of the Twelfth International Congress of Medieval Canon Law, hrsg. von U.-R. Blumenthal, K. Pennington und A. L. Larson, Città del Vaticano 2008 (Monumenta Iuris Canonici Ser. C, 13), 935–964, hier ab 940 (944 Hs. genannt); G. Strack, Thomas Pirckheimer (1418–1473). Gelehrter Rat und Frühhumanist, Husum 2010 (Historische Studien 496), 55–58, 13f., 125 u. ö.; T. Daniels, M. Wejwoda, Heinrich Leubing († 1472) in sächsischem Dienst. Ergebnisse, Desiderate und Perspektiven der Forschung zum wettinischen Rat im 15. Jahrhundert, in: Neues Archiv für Sächsische Geschichte 82 (2011), 61–108.

117r120v Bonaventura: Epistula de tribus quaestionibus ad magistrum innominatum. Dominus Bonaventura cardinalis contra quosdam regule detractores. Innominato magistro spiritum intelligencie et veritatis. Proponis karissime ut tibi tres articuli de regula fratrum Minorum solvantur … — … quos ad statum istum dominus vocavit et si te vocaverit non recuses. Amen. Explicit eliminacio errorum magistri cuiusdam contra regulam beati Francisci domino concedente per servum suum fratrem Bonaventuram composita qui tunc rexit Parysius et postea factus est minister generalis septimus a principio ordinis Minorum et XVIII annis salubriter prefuit et ministravit ordini et postea factus est cardinalis episcopus etc. Über dem Text zwei mit Auslassungszeichen versehene Vermerke von anlegender Hand: Declaracionem domini Nicolai III pape super regulam fratrum Minorum habes in 6. de verborum significacione 'Exiit qui seminat' [VI 5.12.3] etc. Vide ibi. Declaracionem vero domini Clementis V super eadem habetur [!] in Clementinis eodem tytulo 'Exivi de paradiso' [Clem. 5.11.1]. Vide ibi. Edition: Bonaventurae opera 8, 331–336 Nr. XII (mit dieser Hs., LXVIII Nr. 44 genannt, Sigle A). Literatur: Distelbrink, 45f. Nr. 46; Mohan 211; Glorieux Répertoire 2, 39 Nr. 305f; CALMA 2, 455 Nr. 27.

120v137r Bonaventura: Determinationes quaestionum circa Regulam fratrum Minorum (Pars I tantum). Incipiunt determinaciones quarundam questionum edite a doctore devoto scilicet Bonaventura de statu ordinis fratrum Minorum contra detractores regule beati Francisci. Cum inter alios ordines religiosorum ordo fratrum Minorum datus sit ecclesie ad edificacionem in fide et moribus per verba doctrine et exempla bone conversacionis … — … in subditis suis necessarios adiutores et oneris sibi impositi fideles sublevatores. Et de hiis sufficiat etc. Expliciunt determinaciones quarundam questionum Bonaventure etc. Edition: Bonaventurae opera 8, 337–374 Nr. XIII, hier bis 356 (mit dieser Hs., LXX Nr. 2 genannt, Sigle B). Literatur: Distelbrink, 34f. Nr. 29; Mohan 79; Glorieux Répertoire 2, 42 Nr. 305z; CALMA 2, 454 Nr. 23.

137r161v Expositio regulae Fratrum Minorum (textus incompletus expositionibus diversis excerptus). Entgegen der Angabe in der ersten Rubrik handelt es sich nicht um die bislang nur aus einer Hs. bekannte Regelauslegung des Johannes Guallensis – hier vergl. mit der Ausgabe: D. Flood, John of Wales' commentary on the Franciscan rule, in: Franciscan Studies 60 (2002), 93–138 –, sondern um eine am Schluss durch Blattverlust fragmentierte Kompilation aus folgenden Stücken:
(137r147r) Bartholomaeus de Rinonico: Expositio regulae Fratrum Minorum (prima pars tantum). Sequitur exposicio Johannis Galensis [!] super regulam beati Francisci. [Q]ueritur qualis sit regula nostra quoniam quia ipsa est in sancto ewangelio fundata quod patere potest quam de primaria regula que tota est ut intuentibus apparet ad literam de ewangelio consumpta … — … dicit ergo beatus Franciscus quod talibus dicatur verbum evangelii quod vadant etc … (Text bricht ab). Der Regelkommentar des Bartholomaeus de Rinonico ist sowohl als Teil seines Hauptwerkes (De conformitate vitae beati Francisci ad vitam domini Iesu lib. I, fructus IX, pars II), als auch mehrfach separat überliefert. Die vorliegende Teilabschrift enthält zunächst die Vorrede, den Vergleich der Regelkapitel mit den Evangelientexten und die Auslegung von cap. 1 und 2 der Regel; letztere ist nicht vollständig ausgeführt, der Grund für den Abbruch ist nicht ersichtlich. Edition: Analecta Franciscana sive chronica aliaque varia documenta ad historiam fratrum Minorum spectantia, Bd. IV: De conformitate vitae beati Francisci ad vitam domini Iesu auctore fratre Bartholomaeo de Pisa. Liber I fructus I–XII, Quaracchi 1906, 373–457, hier 373 Z. 20 – 389 Z. 27.– 147v148v leer. Danach folgt:
(149r153v) Bartholomaeus de Rinonico: Expositio regulae Fratrum Minorum (ad cap. IV). Quartum capitulum. Precipio firmiter ut nullo modo denarios vel pecuniam etc. Hoc est quartum regule capitulum in quo census et es abdicitur forma traditur vere ministracionis … — … ne fratres haberent pecuniam in fine huius capituli concludit: Eo semper salvo ut nullo modo denarios vel pecuniam recipiant. Alia circa hoc capitulum dicenda dicentur capitulo sexto. Der am Schluss als Verweis zitierte Kommentar zu cap. 6 findet sich unten, 158r161r. Edition: Analecta Franciscana Bd. IV (s. oben), 400 Z. 1 – 407 Z. 30.
(153v157v) David de Augusta: Expositio regulae Fratrum Minorum (ad cap. IV). Explanacio fratris David qualiter fratres se debeant habere iuxta istud quartum capitulum. Precipio non leviter loquendo sed firmiter in virtute obediencie fratribus universis tam magistris quam subditis sine alicuius excepcione ut nullo modo nulla via vel arte denarios vel obulos [!] vel asses vel pecuniam sub qualibet specie recipiant iure possessionis … — … Sonat autem idem quod custos. Animarum enim custodia dignior est quam quorumlibet thesaurorum. Obmissa hoc capitulo tractantur de sexta. Der am Schluss als Verweis zitierte Kommentar zu cap. 6 findet sich fragmentarisch unten, 161rv. Edition: D. Flood, Die Regelerklärung des David von Augsburg, in: Franziskanische Studien 75 (1993), 201–242, hier 212–220 Z. IV.1–217.
(158r161r) Bartholomaeus de Rinonico: Expositio regulae Fratrum Minorum (ad cap. VI). Sextum capitulum. Fratres nil sibi aproprient etc. Istud est sextum capitulum regule in quo mens a mundo suspenditur infirmo compatitur vi grate dilectionis … — … quibus omnibus edificacio constructa crescit in templum sanctum in domino et sine hiis religio ruinam minatur. Et hec est succincte [!] sentencia capituli sexti et exposicio seu declaracio. Edition: Analecta Franciscana Bd. IV (s. oben), 410 Z. 6 – 415 Z. 25.
(161rv) David de Augusta: Expositio regulae Fratrum Minorum (ad cap. VI, prima pars tantum). Declaracio fratris David predicti sexti capituli. Quod fratres nil sibi aproprient et de elemosina petenda et fratribus infirmis. Fratres nihil sibi nec in singulari nec in communi approprient iure proprietatis ac perpetue possessionis … — … sed ubi licite possunt rigorem eius dispensatorie sibi temperari gaudent tamen semper statum salutis cari deo et sancto Francisco veraciter estimantur … (Text bricht ab). Der Schluss des Kapitels fehlt aufgrund des Verlustes einer Lage, von der allein Bl. 161 erhalten ist (vgl. die Reklamante auf Bl. 160v). Edition: Flood Die Regelerklärung (s. oben), 221–223 Z. VI.1–36. – Literatur zu Bartholomaeus de Rinonico: BHL 3134; Mohan, 314 (Hs. genannt); Rep. font. 2, 456; CALMA 2, 52f. Nr. 1 und 2; W. J. Short, The Explicatio regulae fratrum minorum in the Book of Conformities by Bartholomew of Pisa, in: "Non enim fuerat Evangelii surdus auditor…" (1 Celano 22). Essays in Honor of Michael W. Blastic, O.F.M. on the Occasion of his 70th Birthday, edited by M. Cusato and S. J. McMichael, Leiden, Boston 2020, 201–222 (205f. Anm. 10 zur hs. Überlieferung, ohne Kenntnis dieser Hs.). Literatur zu David de Augusta: DSAM 3, 42–44, hier 43; Rep. font. 4, 123; 2VL 2, 47–58, hier 49; Mohan, 398; CALMA 3, 67 Nr. 3. Literatur zu Johannes Guallensis (diese Hs. ist stets genannt): V. Doucet, Maîtres franciscains de Paris. Supplement au «Repertoire des Mâitres en théologie de Paris au XIIIe siècle» de M. le Chanoine P. Glorieux, in: Archivum Franciscanum Historicum 27 (1934), 531–564, hier 553; J. Swanson, John of Wales. A study of the works and ideas of a thirteenth-century friar, Cambridge u. a. 1989, 230 Nr. 15 (256 Nr. 442 diese Hs.); Sharpe, 338 Nr. 958.6.

II

Papier — 12 Bl. — 21 × 14,5 cm — Nürnberg, Franziskanerkloster — 1430–1440

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber zweikonturiges Kreuz: WZMA AT8900-252_230 (1430/1434). Schriftraum: 17 × 11 cm, einspaltig, 27–31 Zeilen. Bastarda mit Schlaufen von einer Hand. Keine Rubrizierung, Raum für Lombarden ausgespart, am Beginn einzelner Abschnitte vom Schreiber eingefügte Cadellen.

162r173v Declaratio statutorum Fratrum Minorum seu quas dicunt Constitutiones Martinianae. Declaracio domini Martini quinti regule beati Francisci. Enthält wie in den Hs. Berlin, SBBPK, Ms. theol. lat. qu. 220, 1r–1v (Berlin 1,1, 139); Luzern, ZHB, Msc. 46 4°, 152r–146v (Luzern, 196, mit identischen Vermerken und Rubriken), folgende Stücke:
(162r) Praefatio. In nomine sanctissime et individue trinitatis patris et filii et spiritus sancti tociusque celestis curie triumphantis Amen. Ista sunt statuta reducta edita et ordinata et auctoritate apostolica roborata et confirmata per reverendum in Christo patrem et dominum dominum Iohannem dei et apostolice sedis gracia tytuli sancti Petri ad vincula sacrosancte Romane ecclesie dignissimum presbiterum cardinalem legatum a latere pro reformacione ordinis minorum auctoritate plenaria constitutum atque missum per sanctissimum in Christo patrem et dominum dominum Martinum divina providencia papam quintum ut ex literis apostolicis plene patet bulla plumbea et sollempnitatibus debitis communitis quarum literarum tenor de verbo ad verbum hic annectitur et est talis:
(162r163r) Martinus V papa: Bulla 'Cum generale capitulum' de declaratione constitutionum ordinis Fratrum Minorum (Rom, 6.6.1430). Martinus episcopus servus servorum dei dilecto filio Iohanni tytuli sancti Petri ad vincula presbitero cardinali salutem et apostolicam benedictionem. Cum generale capitulum fratrum Minorum in civitate nostra Asisinate sit de proximo celebrandum … — … ac concessionibus per sacrum generacle concilium Constanciense prefatis fratribus concessis ceterisque contrariis non obstantibus quibuscumque. Datum Rome apud sanctos apostolos VIII idus Iunii pontificatus nostri anno XIIIo. De curia Romana de puteo registrata per me A. de Luschis de mandato domini nostri pape. Wie in der Luzerner Parallelüberlieferung (vgl. oben) ist hier die Registraturnotiz des bekannten Humanisten und apostolischen Sekretärs Antonio Loschi (Luschus, 1368–1441) mitkopiert worden; vgl. G. Gualdo, Antonio Loschi segretario apostolico (1406–1436), in: Archivio Storico Italiano 147 (1989), 749–769. Edition (u.a.): Wadding Annales Minorum 10, 148f. Nr. IV; Bullarum Privilegiorum Ac Diplomatum Romanorum Pontificum Amplissima Collectio opera et studio C. Cocquelines, T. 3, Ps. 2: Ab Gregorio X. ad Martinum V. scilicet ab anno 1271 ad 1431, Romae 1741, 462B463A Nr. XXIV; Eubel Bullarium 7, 735 Nr. 1888.
(163r173v) Declaratio statutorum (Rom, 21.6.1430). Sequitur prohemium dictorum statutorum. Iohannes miseracione divina tituli sancti Petri ad Vincula sacra [!] sancte Romane ecclesie prespiter [!] cardinalis … salutem et sinceram devocionem in domine Ihesu Christo. Non est novum si pro reparacione rerum ac temporum exigencia leges innoventur humane … — … in pleno capitulo nobis ibidem de prefati domini nostri pape mandato presidentibus. Sub anno nativitate [!] domini Mo CCCCo XXXo indictione octava die vero Mercurii vicesima prima mensis Iunii pontificatus prefati domini nostri pape anno XIIIo presentibus ibidem reverendo patre domino Bernardo montis Albani episcopo Gwillermo Patipe et Iohannes Abgerules alias Frances notariis apostolicis nostris et pluribus aliis tam laycis clericisque fratribus dicti ordinis testibus ad premissa vocatis specialiter et rogatis etc. Edition (u.a.): Wadding Annales Minorum 10, 150–161 Nr. VII–XXIII (abweichend); Bullarum Privilegiorum 3/2 (s. oben), 463A470A Nr. XXIV (mit der Hs. übereinstimmend); Bullarium Franciscanum. Nova Series 1, 2–12 Nr. 4 (Insert, vielfach abweichend). Literatur: B. Neidiger, Die Martianischen Konstitutionen von 1430 als Reformprogramm der Franziskanerkonventualen. Ein Beitrag zur Geschichte des Kölner Minoritenklosters und der Kölner Ordensprovinz im 15. Jahrhundert, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte 95 (1984), 337–381.

I.2

Papier — 116 Bl. — 21 × 14,5 cm — Nürnberg, Franziskanerkloster — 1440–1450

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber Blume: Vgl. oben zu Teil I.1. Schriftraum: 16–17 × 10–11 cm, einspaltig, je nach Hand 32–37 Zeilen. Bastarda mit Schlaufen in verschiedenen Ausprägungen von fünf Händen, Hand 1 (Haupthand): 184r191r, 216v229v, 236r253v und 263r284r (auch in Teil I.1); Hand 2: 191r216v und 254r260r (auch in Teil I.3); Hand 3: 230r235v; Hand 4: 260v262v; Hand 5: 284v288v. 230r235v rubriziert, nur am Textbeginn rote Lombarde, sonst vereinzelt schlichte Cadellen.

174r188r De immunitate clericorum beneficiatorum statuta. Statuta civium Nurenbergensium contra clerum. Sunt quedam statuta seu ordinamenta sive consuetudines laycorum certi loci tenoris vel forme infrascriptorum ut dicitur saltem in effectu videlicet: Quod nullus audeat vel possit ibi instaurare … — … in proprie facta. Ad hoc Clem. 'Si una' de rebus ecclesiasticis non alienandis [Clem. 3.4.2] in Clem. 'Cum non' [?] ibidem et hiis similibus. Et sic est finis huius consultus. Entgegen der Angabe in der Rubrik keine spezifische Nürnberger Statutensammlung, sondern ein allgemeiner juristischer Fachtraktat. Ungedruckt. Auch in Augsburg, SSB, 2° Cod. 310, 168r–176r (Augsburg SSB 4, 105); Augsburg, UB, Cod. II.1.2° 129, 121r–133r; Augsburg, UB, Cod. II.1.2° 143, 209ra–220rb (Augsburg UB 1,2, 131f. und 188); München, UB, 2° Cod. ms. 263, 123r–129v (München UB 3,2, 29).

188v189v Petrus de Alliaco: Arbitratio de ordine Teutonicorum. Materia dominorum Prutenorum cum dominis Polonis quantum ad ea que iuris sunt naturalis et divini redegi potest ad paucos articulos. Unus est si licitum est catholicis christianis impungnare christianos tytulo iusti belli coassumpto infidelium auxilio … — … sed non potest fere [!] excommunicacionem in eos qui numquam fuerunt de communione christiana. Edition: Die Staatsschriften des Deutschen Ordens in Preußen im 15. Jahrhundert, bearbeitet von E. Weise, Bd. 1: Die Traktate vor dem Konstanzer Konzil (1414–1418) über das Recht des Deutschen Ordens am Lande Preußen, Göttingen 1970 (Veröffentlichungen der Niedersächsischen Archivverwaltung 27), 265–270 Nr. 11 (mit dieser Hs., 265 genannt, Sigle W). Literatur: E. Weise, Der Heidenkampf des Deutschen Ordens (I), in: Zeitschrift für Ostforschung 12 (1964), 420–473, hier 442f. (443 Hs. genannt); H. Boockmann, Rezension zu: Die Staatsschriften des Deutschen Ordens in Preußen im 15. Jh., bearbeitet von E. Weise, 1. Band: Die Traktate vor dem Konstanzer Konzil (1414–1418) über das Recht des Deutschen Ordens am Lande Preußen, in: Historische Zeitschrift 214 (1972), 136–140, bes. 137–139; Boockmann Handakten, 503 Nr. 13; Tatarzyński, 83f. Nr. 1; P. Bar, Diplomacie, právo a propaganda v pozdním středověku Polsko-litevská unie a Řád německých rytířů na kostnickém koncilu (1414–1418), Brno 2017 (Opera Facultatis philosophicae Universitatis Masarykianae = Spisy Filozofické fakulty Masarykovy univerzity 477), 236f. (Hs. genannt, Sigle W, 224f. beschrieben).

189v190v Paulus Vladimiri: Tractatus de ordine Cruciferorum et de bello Polonorum contra dictos fratres (partim). Reducendo istam materiam ad tres conclusiones principales. Non potest licite papa neque imperator dare alicui facultatem infideles invadendi eos subiugandi et eorum dominia occupandi absolute et immediate causa fidei ampliande … — … quamvis in se causam habeat impungnandi quia talis causa non tollit sibi ius naturale defendendi. Explicit etc. Der kurze Text wird in der Forschung gegenwärtig zumeist Paulus Vladimiri zugewiesen; nach Ausweis der Gesamtausgabe Ehrlichs (s. unten) bildet er die Zusammenfassung des ersten Teils des Traktats 'Quoniam error'. Die Zuschreibung der älteren Forschung an seine akademischen Lehrer Mauritius Rvačka von Prag dürfte hingegen obsolet sein. Edition: Hardt Constantiense Concilium III.2, 2427; S. F. Bełch, Paulus Vladimiri and his doctrine concerning international law and politics, Bd. 2, The Hague 1965, 891–904 Nr. 4 ; Pisma wybrane Pawła Włodkowica, Bd. 2, hrsg. von L. Ehrlich, Warschau 1966, 303–311 (versio I, 316–324 Kommentar); Die Staatsschriften des Deutschen Ordens in Preußen (s. oben), 271–276 Nr. 12 (mit dieser Hs., 271 genannt, Sigle W). Literatur: Rep. font. 8, 537; Weise Der Heidenkampf (s. oben), 443f. (Hs. genannt); Tříška Činnost, 127f. Nr. 15 (ohne Kenntnis dieser Hs.); Tříška Studie, 121f. Nr. 42, 242 (ohne Kenntnis dieser Hs.); Tříška Repertorium, 369f.; Spunar RAB 1, 317 Nr. 877 (Hs. genannt); Tatarzyński, 84 Nr. 2; P. Soukoup, Die böhmischen Konzilsteilnehmer zwischen Häresiebekämpfung und Kirchenreform. Die Konstanzer Predigten von Mauritius Rvačka, Stephan von Páleč und Matthäus von Königsaal, in: Das Konstanzer Konzil als europäisches Ereignis. Begegnungen, Medien und Rituale, hrsg. von G. Signori und B. Studt, Ostfildern 2014 (Vorträge und Forschungen 79), 173–217, hier 195; Bar Diplomacie (s. oben), 237f. (Hs. genannt, Sigle W).

190v216v Johannes Urbach: Tractatus de statu fratrum ordinis Teutonicorum. Dominus Johannes Awerbach pro ordine fratrum beate Marie Theutonicorum hospitalis Ierosolomitani [!] obtulit infra scriptas conclusiones ad naciones in concilio Constanciensi contra predictum tractatum. In nomine sancte et individue trinitatis glorioseque dei genitricis ac tocius curie supernorum Amen. Licet insignis et preclara fratrum ordinis beate Marie Theutonicorum hospitalis Ierosolimitani religio inter ceteras … — … sibi militantibus gloriam vite eterne honorem regni celestis divicias hereditatis sue et divine cognicionis consorcium perhenne elargitur Amen. AMEN. Die Eingangsrubrik lässt darauf schließen, dass in der Vorlage dieser Abschrift die 52 Conclusiones des Paulus Vladimiri enthalten waren, zu denen der vorliegende Text die Erwiderung darstellt. Edition: Bełch Paulus Vladimiri Bd. 2 (s. oben), 1116–1180 Nr. 13; Die Staatsschriften des Deutschen Ordens in Preußen (s. oben), 309–380 Nr. 14 (mit dieser Hs., 34 und 312–314 genannt und beschrieben, Sigle W). Literatur: Weise Der Heidenkampf (s. oben), 444–545 (450 Hs. genannt); Boockmann Handakten, , pass., bes. 504 Nr. 17 und 507–532 (515 Hs. genannt); Gramsch, 1913–1918 Nr. 649, bes. 1917f.; 2VL 10, 117–121 (121 Hs. genannt); Bar Diplomacie (s. oben), 232f. (Hs. genannt, Sigle W).

216v222v Sententia facultatis theologicae universitatis Erfordensis super dubiis Henrici Toke de cruoribus in Wilsnack. Incipiunt determinaciones theologorum studii Erfurdensis super cruore in Welsnag. Super dubiis circa sacramentum quod dicitur esse in Welsnack et sacri [!] sanguis sive cruor appellatur inferius annotatis consulta facultas theologica studii Erfordensis per ordinem ut sequitur post titulos ad ea respondere decrevit … — … facilius invenire. Hec summarie videntur magistris theologie facultatis studii Erfordensis quorumcumque meliori et pleniori iudicio semper salva [!] etc. Vollständig auch in Cod. Guelf. 152 Helmst., 160vb–164vb; 550 Helmst., 151r–155r; unvollständig in Cod. Guelf. 876 Helmst., 57r–61r. Ungedruckt. Literatur: Breest, 217–224 und 300f. (Abdruck der 14 Fragen dt. und lat.); Meier Wilsnack, 57 mit Anm. 19 (Hs. genannt); Kleineidam 1, 148–150; Ziesak, 57f. und 102f. Nr. 10 (Hs. genannt); Ziesak Bestandsaufnahme, 222 Nr. 8 (Hs. genannt); 2VL 10, 1171–1178 (1174 Hs. genannt).

222v226r Matthias Döring: Factum super Wilsnack. Sequitur tractatus sacre theologie famosi doctoris magistri Mathie Dorynch ordinis fratrum Minorum de sacramento sacro in Welsenach. In quo venerabilium doctorum studii Erfordensis decisioni de prefato sacramento habente in 14 questionibus que per omnia non unianimiter concordant respondendo concordant sentenciam unam alteri prefert et satisfacit racionibus et auctoritatibus doctorum Erfordensium. Et cum primo queritur utrum sacramentum nullam habens in se alienam transmutacionis formam iam quasi vetustate consumptum debeat diucius servari et totaliter permitti perire de seipso … — … omnibus reformacionibus bene indigentes. Hec per modum conflati dixerim sine preiudicio cuiuscumque aliter sentire volentis etc. Explicit tractatus magistri Mathie Dorynck etc. Der Textbeginn weicht ab und erinnert an den unten, 229v, fragmentarisch kopierten Traktat Johannes Kannemanns. Auch in Cod. Guelf. 152 Helmst., 170vb–176va; 550 Helmst., 194r–196v. Ungedruckt. Literatur: Breest, 250; Meier Wilsnack, 57 mit Anm. 20 (Hs. fehlt); Ziesak, 101 Nr. 9 (Hs. genannt); Ziesak Bestandsaufnahme, 221f. Nr. 7 (Hs. genannt); Weigel, 372 Reg. 99 (Nr. 99i Hs. genannt).

226r229r Matthias Doering: Determinatio de sanguine Christi contra Johannem Hus (incompleta). Sequitur alius tractatus de eodem. Cum olim in studio Pragensi multarum questionum ventilarentur strepitus pertinaxque pugna opinionum preceps eciam opinabilium determinacio odia multa suscitasset … — … que apud sanctum Gregorium valuit et apud alios sanctos non ita faciliter debet sine causa racionali infirmari [sic, recte: infamari] (Text bricht ab). Der Text ist unvollständig und enthält nur etwa das erste Drittel des Werkes. Auch in Cod. Guelf. 152 Helmst., 164va–170vb (vergl., hier bis 166va); 550 Helmst., 188r–194r (vergl., hier bis 189v); 19.6 Aug. 2° Helmst., 85r–87v (vergl., hier bis 86v); nur der zweite Teil in Cod. Guelf. 15.8 Aug. 4°, 28r–31v. Ungedruckt. Literatur: Breest, 201f. und 211–213; Meier Wilsnack, 56 mit Anm. 14 (Hs. genannt); Mohan, 81; Ziesak, 99f. Nr. 8 (Hs. genannt); Ziesak Bestandsaufnahme, 220f. Nr. 6 (Hs. genannt); Weigel, 366f. Reg. 91 (367 Nr. 91l Hs. genannt).

229v Johannes Kannemann: Declarationes super quaestionibus magistri Henrici Toke contra locum Wilsnacensem (prima pars tantum). Sequitur tractatus magistri Johannis de Cannemann contra Erfordenses. Utrum sacramentum nullam habens in se alienam transmutacionis formam iam quasi ex vetustate consumptum debeat diucius servari et totaliter periri in seipso … — … debet in altari cum hostia consecranda et cum illa ad vitandum errorem et ydolatriam factam … (Text bricht ab). Weshalb die Abschrift nicht beendet wurde, ist nicht mehr feststellbar. Vollständig in Cod. Guelf. 152 Helmst., 170vb–174rb; 550 Helmst., 155r–159r. Ungedruckt. Literatur: Breest, 214f. und 248–250; L. Oliger, Johannes Kannemann, ein deutscher Franziskaner aus dem 15. Jahrhundert, in: Franziskanische Studien 5 (1918) 39–67, hier 48f. und 66f. Nr. 8 (Hs. genannt); Meier Wilsnack, 57 mit Anm. 17 (Hs. genannt); Meier Barfüßerschule, 23f., 53f. und 64–68; Mohan, 469; Kleineidam 1, 303f. Nr. 55; C. Zika, Hosts, processions and pilgrimages: Controlling the sacred in fifteenth-century Germany, in: Past and Present 118 (1988), 25–64, hier 56f.; Ziesak, 58 und 111 Nr. 25 (Hs. genannt); Ziesak Bestandsaufnahme, 234f. Nr. 27 (Hs. genannt); 2VL 4, 983–986, hier 983f.; 10, 1171–1178 (Hs. genannt); Weigel, 371f. Reg. 97 (Nr. 97k Hs. genannt).

230r235v Stephanus Temperius: Articuli condemnati anno MCCLXXVII. Errores Parisius apud quosdam doctores reperti et dampnati inferius continentur. S[tephanus]. permissione divina Parisiensis ecclesie minister indignus salutem in filio virginis gloriose. Magnarum et gravium personarum crebra zeloque fidei accensa insinuavit relacio … — … quod omne bonum quod homini possibile est consistit in virtutibus intellectualibus etc. etc. etc. etc. Amen. Et cetera et cetera et cetera. Enthält die Verurteilungsbulle 'Magnarum gravium' vom 7.3.1272 und alle 219 verurteilten Artikel in 16 separat durchgez. Abschnitten. Diese sind nach ihrem thematischen Rang absteigend angeordnet, beginnend mit den Irrtümern über Gott bis zu den Irrtümern über die ewige Seligkeit; die hier gegebene Zählung folgt der krit. Ausgabe: Abschnitt 1 mit 51 Artikeln (Nr. 1–3, 25–29, 34–36, 38, 39, 42–68, 96, 103, 141, 147, 149, 190, 197–199, 215, 216), Abschnitt 2 mit 26 Artikeln (Nr. 5, 30, 218, 69–86, 112, 189, 204, 212, 219), Abschnitt 3 mit 30 Artikeln (Nr. 7, 8, 13, 31, 19, 32, 41, 108–111, 113–127, 187, 193, 211, 214), Abschnitt 4 mit 21 Artikeln (Nr. 128–136, 158–165, 173, 194, 208, 209), Abschnitt 5 mit fünf Artikeln (Nr. 14, 104, 105, 148, 11), Abschnitt 6 mit 28 Artikeln (Nr. 4, 6, 9, 10, 12, 87–89, 94, 95, 98–101, 107, 137, 156, 186, 200–203, 205, 90, 91, 184, 185, 217), Abschnitt 7 mit sechs Artikeln (Nr. 92, 93, 102, 188, 106, 213), Abschnitt 8 mit fünf Artikeln (Nr. 191, 192, 210, 97, 182), Abschnitt 9 mit sieben Artikeln (Nr. 21, 142, 143, 167, 195, 206, 207), Abschnitt 10 mit drei Artikeln (Nr. 138–140), Abschnitt 11 mit fünf Artikeln (Nr. 24, 145, 146, 154, 40), Abschnitt 12 mit acht Artikeln (Nr. 150–153, 174, 175, 20, 33), Abschnitt 13 mit fünf Artikeln (Nr. 16, 37, 155, 179, 180), Abschnitt 14 mit elf Artikeln (Nr. 166, 183, 196, 172, 168–171, 177, 181, 178), Abschnitt 15 mit zwei Artikeln (Nr. 17, 18) und Abschnitt 16 mit sechs Artikeln (Nr. 22, 23, 157, 176, 15, 144). Ausgaben (zuletzt, sämtlich ohne Kenntnis dieser Hs.): R. Hissette, Enquête sur les 219 articles condamnés à Paris le 7 mars 1277, Leuven, Paris 1977 (Philosophes médiévaux 22), 15–213 (mit frz. Übersetzung und Kommentar); K. Flasch, Aufklärung im Mittelalter? Die Verurteilung von 1277, Mainz 1989 (Excerpta classica 6), 99–261 (mit dt. Übersetzung, ohne die einleitende Bulle; La condamnation parisienne de 1277. Nouvelle édition du texte latin, traduction, introduction et commentaire par D. Piché, Paris 1999 (Sic et Non), 72–146 (mit kritischem komm. Text und frz. Übersetzung, vergl.). Literatur: Glorieux Répertoire 1, 363 Nr. 177c.

236r De revelationibus cuiusdam monachi ordinis sancti Benedicti nota. [N]ota quod quidam monachus Benedictinus posuit in scriptis satis devotus quasi per sompniorum revelacionum habuisset primo quod incarnacio Christi fuisset … — … inter cristallum et empyreum aliqui ponunt celum aureum. Pensa predicta si vera et catholica sunt. Eine Liste von 16 Irrtümern; bislang nur hier nachgewiesen und ungedruckt. – 236v leer.

237r240v Conclusiones XXIV de privilegiis religiosorum. Nota conclusiones de privilegiis religiosorum utiles. [C]onclusio prima quod unusquisque fidelis discrecione utens tenetur semel in anno omnia peccata sua confiteri suo proprio sacerdoti non dicitur precise suo plebano … — … cum supradicte veritates sunt de iure communi et extravagantibus ac privilegiis summorum pontificum excerpte idcirco si cuique ad melius et verius a deo revelatum fuerit supplico humiliter et devote ut ex firma caritate hec corrigat et emendet pretendendo divinum honorem et salutem animarum non proprium quesitum etc. Bislang nur hier nachgewiesen und ungedruckt.

241r242v De proprio sacerdote nota. Nota de proprio sacerdote. [G]lossa super capitulum 'Omnis utriusque sexus' [X 5.38.12] verbo 'proprio sacerdote' dicit quod proprius sacerdos est qui habet curam animarum ordinarie … — … proprii sacerdotes commissarii vel privilegiati secundum hoc ut prefertur non tamen ordinarie. Bislang nur hier nachgewiesen und ungedruckt.

242v245r De confessione annuali nota. [N]ota quod in decretali 'Omnis utriusque' [X 5.38.12] dicitur quod necesse sit semel in anno confiteri proprio sacerdoti nisi quis de eius licencia etc. Hec necessitas dicitur esse mutata et correcta … — … ut patet de sepulturis in Clementinis capitulo 'Dudum' [Clem. 3.7.2] diligenter inspice etc. Bislang nur hier nachgewiesen und ungedruckt.

245r248r Gravamina fratrum religiosorum mendicantium contra clerum parochialem. Tres proposiciones religiosorum contra oratores in concilio proposite. [E]x parte fratrum fuerunt proposita tria in generali concilio contra sacerdotes parochiales primum fuit quod hiis qui fratribus confessi sunt negant ecclesiastica sacramenta … — … libere eligere in locis suis cum voluerunt sepulturam. Quod inductive probare poterunt quando debent etc . Explicit etc. Ungedruckt. Auch in Bamberg, SB, Msc. Theol. 120, 191v–193v; Msc. Theol. 194, 253r–255v (Bamberg, Franziskanerkloster und Dominikanerkloster, Bamberg 1, 704 und 768); Soest, StB, Cod. 29, 242–246 (Soest, Dominikanerkloster, Soest, 186).

248r253v Quaestio de confessionibus a fratribus irrequisitis parochialibus audiendis. [U]trum religiosi possint audire confessionem et absolvere penitentem irrequisitis parochialibus sacerdotibus. Arguitur quod non quia hoc soli proprio sacerdoti convenit … — … sed si in ista questione in aliquo deviavi a veritate paratus sum illud revocare et meam humilitatem in hoc ostendere Amen etc. Finis huius questionis anno 1447 in die sancti Mauricii [22.9.1447] etc. Ungedruckt und in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

254r256r Sententiae diversae ex privilegiis ordinum mendicantium excerptae. Secuntur [!] summatim sentencie et intenciones bullarum quatuor ordinum mendicancium super sepulturis et confessionibus audiendis et sermonibus fiendis etc. Vidimus Conhofer de sepultura pro predicatoribus. Bonifacius nonus dedit quod fratres ad domus hominum decedencium qui pro tempore dum adhuc in vita sunt apud eorundem fratrum ecclesias eorum de sepulturis libere elegerint … — … ubi prohibet fratres ne dominicis diebus et festivis parrochianos alienos in suis recipiant ecclesiis etc. Die thematisch orientierte Sammlung exzerpiert eine Reihe promendikatischer Urkunden, darunter einschlägige Stücke aus dem Corpus iuris canonici (254r–v: Extravag. comm. 3.6.2, Clem. 3.7.2, VI 3.12.un., Clem. 5.6.1; 254v–255r: Extravag. comm. 5.3.2 u.a.), aber auch mehrfach andere Stücke wie (254r–v, 255r–v und 256r) Bonifatius IX papa: Bulla 'Sacrae religionis' in favorem OP (Rom, 27.4.1403, Druck: Bremond/Ripoll Bullarium 2, 439f. Nr. 212), sowie (254v und 256r am Textschluss) Alexander IV papa: Bulla 'Nec insolitum est' de privilegiis mendicantium revocatis (Neapel, 22.12.1254 OFM und 31.12.1254 OP, Druck: Sbaralea Bullarium 1, 3f. Nr. 2; Bremond/Ripoll Bullarium 1, 267. Nr. 2) oder (254r und 255v) Johannes de Cardalhaco: Instrumentum pro fratribus OFM (1372, mehrfach für OFM und OP an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Daten ausgestellt, die hier zitierte Fassung vom 6.11.1372, die Fassung vom März 1372 für OFM vgl. in Cod. Guelf. 311 Helmst., 97vb–99rb, die vom April 1372 für OP vgl. in Cod. Guelf. 402 Helmst., 110r–113v, dort jeweils zum Druck). Ausführlich zitiert werden außerdem (255v) die "Declaratio ad ordines mendicantium" des Kardinallegaten Julianus de Caesarinis (1398–1444) sowie (256r) die "Declaratio de sacerdote proprio" des Bamberger Bischofs Anton von Rotenhan (1431–1459) und das Gutachten der Wiener theologischen Fakultät zu den Mendikantenprivilegien, die in den beiden Nürnberger Codices München, BSB, Clm 8180, 104r–107r und 111v–113v (München, BSB, 2,1, 6 Nr. 42, Mierau Synoden als Ort kirchenrechtlicher Debatten, s. oben, 950f.) und Nürnberg, StB, Cent. VII, 3, 138r–143r (Nürnberg StB 3, 140f.) überliefert sind. Die Bullen bzw. deren Exzerpte sind meist durch das Vidimus des promovierten Juristen und (seit 1438) Pfarrers an St. Lorenz Konrad Konhofer (ca. 1374–1452) beglaubigt, vgl. zu ihm ausführlich M. Weigel, Dr. Conrad Konhofer († 1452). Ein Beitrag zur Kirchengeschichte Nürnbergs, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 29 (1928), 169–297. Ungedruckt und in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

256v260r Collatio iuridica super capitulum 'Omnis utriusque sexus' de confessione audienda. Incipit tractatulus ex diversis doctorum dictis colectus [!] super passu capituli 'Omnis utriusque sexus' [X 5.38.12] etc. usque ad clausulam 'Sacerdos autem' etc. Quoniam enim splendida ac lucida brevitate apeditus [!] audiencium demulcetur et aliquid cicius discitur cum maiori brevitate collectum astringitur firmiusque memorie thesauro commendendatur [!] … — … autem doctrinam vos rectores parochiales quam pro vestra informacione prout potui collegi diligenti indagine intellectui vestro inprimite venerabilium doctorum presenti in tractatulo dicta allegata humiliter intelligite ut vestris exstirpatis erroribus falsisque opinionibus explantatis vobis proficiat in salutem Amen. Fr. Jo. Ru. Unter den im bislang nur hier nachgewiesenen und ungedruckten Text zitierten Autoritäten findet sich auch magister Arnoldus de Saxonia nostri ordinis. Gemeint ist hier Arnoldus de Seehusen, 1408 Dekan der theologischen Fakultät der Universität Wien, Verf. eines Sentenzenkommentars und Karmeliter – der Verf. der Collatio dürfte demnach ebenfalls diesem Orden angehört und über eine solide akademische theologisch-juristische Bildung verfügt haben. Die nachgestellte Verfasserallegation kann gegenwärtig nicht aufgelöst werden. Vgl. zum Nürnberger Karmelitenkonvent: A. Deckert, Die oberdeutsche Provinz der Karmeliten nach den Akten ihrer Kapitel von 1421 bis 1529, Rom 1961 (Archivum historicum Carmelitanum 1), pass., bes. 22f. Nr. 5; K. Ulrich, Das ehemalige Karmelitenkloster zu Nürnberg, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 66 (1979) 1–110; Monasticon Carmelitanum. Die Klöster des Karmelitenordens (O. Carm.) in Deutschland von den Anfängen bis zur Gegenwart, hrsg. von E. Klueting, S. Panzer und A. H. Scholten, Münster 2012 (Monastica Carmelitana 2), 568–584. Darunter von gleicher Hand eine Notiz zur Entstehung des Karmelitenordens unter Bezugnahme auf die Constitutio XXIII des zweiten Konzils von Lyon (= VI 3.17.1).

260v262v Declaratio doctorum studii Coloniensis de confessionibus audiendis (Köln, 24.05.1443). Determinacio magistrorum Coloniensium super audiencia confessionum.
(260v262v) Textus. In nomine domini Amen. Per hoc presens publicum instrumentum cunctis pateat evidenter quod sub anno nativitatis domini Mo CCCCo quadragesimo tercio … personaliter constituti venerabiles et religiosi patres et domini magister Johannes de Bechta [!] sacre theologie professor et Henricus Tengnagel lector necnon Jacobus de Inferno sacre theologie bacularius formatus universitatis studii Coloniensis ac Jacobus de Gladbach … penitenciarius ordinis fratrum Predicatorum … — … videtur michi Johanni de Sepul [!] iuniori utriusque iuris doctori … videntur michi Lamberto von dem Lengenhone [!] decretorum doctori … michi Gotfrido Strallen de Vellenhoe licenciato in decretis … apparet michi Fastrardo Bayreit de Buscho … apparet micho Wilhelmo de Hers legis doctori … videntur michi Johanni Hugonis de Alrmaria [!] decretorum doctori … semper salvo ac in iure ita diffiniendi fore. In signum veritatis scriptura proprie manus et sigillo meis signavi etc. Zu den Ausstellern: Der Dominikaner Johannes de Vechta wurde während seiner Tätigkeit am Erfurter Ordensstudium 1434 in Erfurt zum Dr. theol. promoviert und erhielt danach eine Professur in Köln, vgl. G. M. Löhr, Die Dominikaner an den Universitäten Erfurt und Mainz, in: Archivum Fratrum Praedicatorum 23 (1953) 236–274, hier 247 Nr. 28; Kleineidam 1, 298 Nr. 43. Seine Ordensgenossen Heinrich Tengnagel und Jakob von Gladbach amtierten als Lektor bzw. Poenitentiar im Kölner Konvent, dem auch der vierte Aussteller Jacobus de Inferno aus Straßburg angehörte, der sich im Sommersemester 1441 zum Theologiestudium in Köln immatrikulierte, das er spätestens 1443 mit dem Bakkalaureat abschloss (Matrikel Köln 1 (2), 443 Nr. 210.89). Zu den unterzeichnenden Gutachtern: Der aus Lüttich stammende Johannes de Spul iunior († nach 1468), immatrikulierte sich 1413 zum Studium der Artes und beider Rechte in Köln, das er 1429 mit der Promotion zu Dr. utr. iur. beendete; er war mehrfach Rektor und städtischer Professor (Matrikel Köln 1 (2), 164f. Nr. 99.20); Lambert van dem Langenhove († 25.5.1444), Altarist in Bonn und Köln, immatrikulierte sich zum Studium der Artes und des geistlichen Rechts zum Sommersemester 1412 in Köln; 1427 erwarb er den Grad des Lic. decr., auch er amtierte mehrfach als Rektor (Matrikel Köln 1 (2), 155 Nr. 92.13); Gottfried von Vollenhove († 13.7.1444 in Rom) wurde zum Sommersemester 1430 von Johannes Spul in Köln immatrikuliert und erwarb 1441 den Grad des Lic. decret. (Matrikel Köln 1 (2), 323 Nr. 165.4); Fastratus Bareit de Busco († 1479) studierte seit 1422 die Artes und beide Rechte in Köln, erwarb 1431 den Grad eines Dr. utr. iur. und war ab 1437 ordentlicher Professor, mehrfach Dekan und Rat in Kölner und Mainzer Diensten (Matrikel Köln 1 (2), 243f. Nr. 134.39); Wilhelmus Hees aus Nijmegen († 1477) begann 1426 sein Studium der Artes und des weltlichen Rechts in Köln, das er 1438 mit dem Grad des Dr. leg. abschloss, danach war er Kanoniker in Kranenburg und Köln, klevischer Rat und ab 1449 Domdekan in Utrecht (Matrikel Köln 1 (2), 293f. Nr. 150.45); Johannes Hugonis aus Alkmaar studierte ab 1424 die Artes und geistliches Recht in Rostock, Heidelberg und Köln, dort wurde er 1443 zum Dr. decr. promoviert und amtierte mehrfach als Rektor (Matrikel Köln 1 (2), 283 Nr. 146.55).
(262v) Testimonium notarii. Et ego Wilhelmus Roekelois de Bruxella clericus Cameraciensis diocesis publicus sacra imperiali auctoritate notarius ordinaria admissione venerabilis curie Coloniensis approbatus … — … redegi signoque et nomine meis solitis et conswetis signavi rogatus et requisitus in testimonium omnium et singulorum premissorum. Auch in Leipzig, UB, Cod. 951, 298r–300v (Leipzig 3, 87); München, BSB, Clm 3549, 248v–252r (gleiches Notarstestimonium, München BSB 3,3,1, 181f.); München, BSB, Clm 8180, 107r–111v (s. oben); Nürnberg, StB, Cent. VII, 3, 143v–149v (gleiche Unterzeichner, Nürnberg StB 3, 141). Ungedruckt. – Unter dem Text ein Nachsatz von der Haupthand des gesamten ersten Handschriftenteils: Prefatum instrumentum habetur hic in Nuernbergis in deposito fratrum Predicatorum ad quod patres ordinum una cum aliis bullis et privilegiis communibus religiosorum quatuor ordinum depositum est etc. et habent recursum etc.

263r284r Johannes Kannemann: Scutum defensionis. Tractatus de presentacione fratrum episcopis fienda. Inter opera humana altissimum nuncupatur nexu eterni spiritus in profectum communis utilitatis ordinatum … — … et sic patet iste articulus breviter expeditus et per consequens iste septenarius in principio promissus ad simplicium instructionem. Orate pro collectore etc. Explicit tractatus de presentacionibus fratrum. Auch in Cod. Guelf. 550 Helmst., 174r–187v. Ungedruckt. Literatur: Breest, 210–212; Meier Barfüßerschule, 23f. und 53f.; Oliger Johannes Kannemann (s. oben), 52f. und 65 Nr. 6 (Hs. genannt); Mohan, 213 (Hs. genannt); 2VL 4, 983–986, hier 983f.; Weigel, 218–221.

284v288v Calixtus III papa: Bulla 'Inter cetera' de lite rectoris Parisiensis cum IV ordinibus mendicantibus (Rom, 23.3.1457). Calistus episcopus servus servorum dei ad futuram rei memoriam. Inter cetera que nostre pastorali cure competunt ea ipsa procul dubio esse decernimus quibus Christi fideles cunctis propulsis erroribus in unitate fidei ac pacis quiete vivere gloriamque prosequi beatam conspeximus … — … quavis auctoritate scienter vel ignoranter contigerit attentari. Nulli ergo omnino hominum … Si quis autem … Datum Rome apud sanctum Petrum anno incarnacionis dominice Mo CCCCo quinquagesimo sexto X kalendas Aprilis pontificatus nostri anno secundo. Edition: Wadding Annales Minorum 13, 33–38 Nr. LX; Bremond/Ripoll Bullarium 3, 362f. Nr. 26; Bullarium Franciscanum. Nova Series 2, 140–142 Nr. 269 (Arenga gekürzt). Literatur: Chartularium universitatis Parisiensis. Sub auspiciis consilii generalis facultatum Parisiensium… contulit H. Denifle … auxiliante ae. Chatelain, Bd. 4: Ab anno MCCCXCIV usque ad annum MCCCCLII, Paris 1897, 684 Nr. 2636 (Regest).289rv leer.

III

Papier — 30 Bl. — 21 × 14,5 cm — Nürnberg (?) — um 1400

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen und Maul, darüber einkonturige Stange, darüber Stern: WZIS DE2730-PO-78306 (1402), DE1335-PO-78567 (1406), DE2730-PO-78547 (1403, zwei weitere Typen nicht nachweisbar). Glocke, zwischen zwei Bindedrähten, ohne Beizeichen, Klöppel mit der Kontur des Randes verschmolzen: WZIS DE3315-GMXXVIII.E.105_154 (Anfang 15. Jh.). Die äußeren Bl. des Faszikels sind angeschmutzt, wohl aufgrund separater Aufbewahrung. Schriftraum: 15–16,5 × 9–10,5 cm, einspaltig, je nach Hand 29–35 Zeilen. Bastarda mit Schlaufen in verschiedenen Ausprägungen von vier Händen, Hand 1: 290r298v; Hand 2: 299r300v und 304r317v; Hand 3: 300v303v, 317v319r und einige Marginalien auf weiteren Bll.; Hand 4: 319v. Keine Rubrizierung, am Beginn einzelner Abschnitte von den Schreibern ausgeführte cadellenartig verzierte Initialmajuskeln.

290r302v Tractatus contra mendicitatem. Tractatus contra mendicitatem. Veteris testamenti auctoritates contra mendicitatem. Deus expresse prohibuit mendicitatem dicens omnino indigeris et mendicus non erit inter vos Deut. XV[,4] et hanc legem vere moralem et ad literam servandam probat iudeorum consuetudo … — … committere sed quia huiusmodi in tali causa impune admittuntur. Der anonyme, ungedruckte Traktat ist mit identischem Incipit und Explicit bislang nur noch in der ebenfalls aus Nürnberg stammenden Hs. Nürnberg, StB, Cent. V, App. 16, 51ra–56va (Nürnberg StB 4, 145, 15. Jh., 4. Viertel), nachgewiesen; dabei handelt es sich vermutlich um eine Abschrift vom hier vorliegenden Text. Dieser ist in mehrere Abschnitte gegliedert, die Autoritäten aus verschiedenen Quellengruppen versammeln. Diese sind z. T. gestrichen und marginal ergänzt, was den Konzeptcharakter der vorliegenden Fassung belegt: (290r–291r) Veteris testamenti auctoritates contra mendicitatem; (291r–v) Ewangelice auctoritates contra mendicitatem; (292r–293v) Exposicio quorundam ewangeliorum quibus mendicitates abutuntur; (294r–v) Apostolice auctoritates contra mendicitatem; (295r–296r) Utriusque iuris auctoritates contra mendicitatem; (296v) Auctoritates fratrum et doctorum contra mendicitatem; (297r–v) Religiosorum dicta contra mendicitatem; (297v) Auctoritates gentilium contra mendicitatem; (298r) Vita et exempla sanctorum contra mendicitatem; (298v) Vita patrum heremitarum contra mendicitatem; (299r) Vita patrum heremitarum ex Egipto contra mendicitatem; (299v–300v) Raciones mendicancium et soluciones und (300v–302v) Item quod mendicitas sit contra ius naturale et per communes indispensabilis ad quod arguitur multipliciter et primo sic.

303r309v Richardus Armachanus: Defensio curatorum (Avignon, 8.11.1357, partim). Proposicio Armachani. In nomine patris et filii et spiritus sancti et virginis dei gloriose Amen. Proposicio Richardi Armachani primatis Ybernie facta in consistorio coram domino papa et cardinalibus et prelatis super materia mendicitatis ac privilegiorum contra fratres de ordinibus mendicancium quibuscumque aput Avinionem die VIII mensis Novembris anno domini Mo CCCo LVII ad utilitatem cleri et populi christiani et ne quis ulterius decipiatur intuendo hos fratres imitari Christum in spontanea mendicitate quam Christus numquam exercuit nec exercenda docuit sed efficaciter prohibuit ut patebit. Nolite iudicare [Io 7,24]. Pater sanctissime in principio mei sermonis protestor quod non intendo aliquid asserere aut temere affirmare quod fidei obviet christiane … — … sicud supra prima materia per me tacta iuxta peticionem quam feci. Nolite iudicare secundum faciem sed iustum iudicium iudicate [Io 7,24] Der Text ist gekürzt und enthält lediglich die Einleitung samt conclusiones (303r–v) und die abschließenden Conclusiones mit dem Predigtschluss (304r–309v), während der Hauptteil zu den Privilegien der Mendikanten ausgelassen worden ist. Vollständig in Cod. Guelf. 300 Helmst., 20ra–26vb (Beginn) und 361 Helmst., 53ra–61rb (zugehöriger Schluss); Cod. Guelf. 311 Helmst., 49ra–64vb; 840.1 Helmst., 1ra–22rb. Druck: GW M38097, 2r–11v; Goldast 2, 13921410, hier 1392 Z. 5–60 und 1405 Z. 35 – 1410 Z. 2; Richardi Archiepiscopi Armachani Hyberniae primatis Defensio Curatorum adversus Fratres Mendicantes, Paris 1633, 1–94, hier 1–5 und 72–94. Literatur: Schneyer 5, 155 Nr. 60; Sharpe, 480 Nr. 1329.8; Gwynn The Sermon-Diary (s. oben), 46 (Hs. genannt), 57 Nr. 91; K. Walsh, Archbishop FitzRalph and the friars at the papal court in Avignon, 1357–1360, in: Traditio 31 (1975), 223–245, pass.; K. Walsh, A Fourteenth Century Scholar and Primate. Richard Fitz Ralph in Oxford, Avignon and Armagh, Oxford 1981, 406–451; Genet, 233f. (234 Hs. genannt); M. J. Haren, Richard FitzRalph and the friars: The Intellectual history of a curial controversialist, in: Roma, magistra mundi. Itineraria culturae medievalis. Mélanges offerts au Père L. E. Boyle, 3 Bde., hrsg. von J. Hamesse, Louvain-la-Neuve 1998 (Textes et Etudes du Moyen Age 10, 1–3), Bd. 1, 349–367.

310r317v Richardus Armachanus: Responsio ad obiectum contra materiam de mendicitate et paupertate (partim). Obiectus et soluciones predicti domini Richardi. Contra conclusionem quod Christus nunquam spontanee mendicavit obicitur multipliciter primo sic per istius psalmi XXXIX[,18]: Ego autem mendicus sum et pauper … — … et eis concessa mediante ipsius mendicitatis spontanee pretensa sanctitate revocentur atque cassentur et ipsi fratres ad statum sanctum sue institucionis primarie revocentur. Die Vorrede fehlt; der übrige Text ist ebenfalls gekürzt und setzt mit den Einwänden gegen den ersten Artikel ein. Vollständig auch in Cod. Guelf. 840.1 Helmst., 22rb–32va. Druck: Richardi Archiepiscopi Armachani Hyberniae primatis Defensio Curatorum (s. oben), 95–140, hier ab 96 (mit Auslassungen). Literatur: Sharpe, 480 Nr. 1329.8; Gwynn, 46 (Hs. genannt), 57 Nr. 92.

318r319r De proventibus ecclesiasticis quaestio. Queritur utrum proventus ecclesiastici in decimis oblacionibus donatis relictis aut rebus quibuscumque consistenti[bu]s de quibus clerici racione divini officii sustentantur sint elemosine. Arguitur quod sic … — … omnia talia et secundum hoc prohibita intelliguntur ut de translacione … in regula. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen und ungedruckt.

319v Notae iuridicae. Enthält folgende Stücke aus dem Corpus iuris canonici: C.24 q.3 c.14; C.11 q.3 c.86 mit X 5.7.2; D.43 c.1 (ein Satz); D.86 c.3 (erster Satz); D.83 c.4 mit D.86 c.12; D.83 c.1; D.83 c.3; C.23 q.4 c.53 mit C.23 q.4 c.52 (erster Satz), am Schluss Prv 21,12.

I.3

Papier — 24 Bl. — 21 × 14,5 cm — Nürnberg, Franziskanerkloster — 1440–1450

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber Blume: Vgl. oben zu Teil I.1. Bl. 321 gez. Schaltzettel, misst nur 9 x 12 cm. Schriftraum: 14,5–15,5 × 9,5–10 cm, einspaltig, 32–36 Zeilen. Bastarda mit Schlaufen in verschiedenen Ausprägungen von der gleichen Hand wie in Teil I.2 (191r216v und 254r260r); lediglich der Nachtrag auf dem Schaltzettel 321v von einer zweiten Hand. Keine Rubrizierung, am Beginn einzelner Abschnitte vom Schreiber ausgeführte cadellenartig verzierte Initialmajuskeln.

320rv, 322r327r Registrum bullarum, litterarum et privilegiorum in conventu Ratisponensi O.F.M. repertorum. Conventus Ratisponensis fratrum Minorum. Isti sunt tituli bullarum et rescripta seu Vidimus earundem que habentur in conventu Ratisponensi. In primis bulla sollempnis et magna domini Clementis pape IIII que incipit 'Virtute conspicuos sacre vestri ordinis professores' … — … datum apud Urbem Veterem pontificatus domini Urbani quarti anno eius tercio etc. Enthält ausführliche Regesten von insgesamt 75 originalen und vidimierten Papst- und Bischofsurkunden mit Angabe von Aussteller, Initium, Inhalt und Datum. Die Zählung folgt W. R. Thomson, Checklist of papal letters relating to the three orders of St. Francis, Innocent III – Alexander IV, in: Archivum Franciscanum Historicum 64 (1971), 367–580 bzw. Potthast Regesta; für die Papsturkunden nach Bonifatius VIII. werden entsprechende Regestenwerke bzw. Textausgaben herangezogen. Im einzelnen sind enthalten:
(320rv, 322r323r) In primis bulla sollempnis et magna domini Clementis pape IV que incipit 'Virtute conspicuos sacri vestri ordinis professores' … — … et interdictis exclusis. Datum Lugduni Anno III. Insgesamt 32 Originale: Potthast Regesta 19280, 19455, 19398; Eubel Bullarium 5, 160 Nr. 346; Thomson Checklist (s. oben) 1941, 2667, 2012, 1179, 815, 646, 1188, 1002, 664, 605, 771, 639, 1036, 620, 598, 827/857, 812, 607, 1202, 635, 1187, 1186, 640, 1189, 698, 745, 1193 und 1167.
(323r327r) Incipiunt rescripta seu Vidimus bullarum apostolicarum que habentur in conventu Ratisponensi. Insgesamt 43 Vidimus: Thomson Checklist (s. oben) 2015, 2396, 2229, 1207, 1640, 1004 (2 x), 2998 (2x), 542, 1463, 1425, 648, 2337, 2274, 779, Mollat Jean XXII 1, Nr. 3490 (2x); Thomson Checklist (s. oben) 2012; Urkunde Bf. Gerhards von Würzburg, 1313; Thomson Checklist (s. oben) 2047; Potthast Regesta 24375; 3 weitere Bischofsurkunden; Vidimus Gregorius XI papa: Bulla 'Exhibita nobis pro parte' cum bulla Johannis XXII papae 'Vas electionis' inserta, vgl. Cod. Guelf. 402 Helmst., 150r–151v; Thomson Checklist (s. oben) 2817, 2612, 1207, 973, 808, 2004, 2028; Potthast Regesta 16365; Vidimus Eubel Bullarium 7, 56f. und 58f. Nrr. 180 (2x) und 175; Thomson Checklist (s. oben) 2777, 2948, 2983 (2x); Potthast Regesta 18488; Thomson Checklist (s. oben) 1930. Insgesamt 67 der hier genannten 75 Urkunden (25 Originalausfertigungen und 42 Vidimus) werden bis heute in München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Allgemeines Staatsarchiv, Klosterurkunden Regensburg Minoriten 1226–1795, aufbewahrt, vgl. A. Hilz, Die Minderbrüder von St. Salvator in Regensburg 1226–1810, Regensburg 1991 (Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg 25), 170–172 und 257–262 Anhang 8 mit der Liste aller erhaltenen Urkunden. – Auf dem als Bl. 321 eingefügten Schaltzettel (321r leer) ist eingefügt:

321v De consilio quodam nota. Notandum sacrorum canonum professores infra notati dominus Theodoricus de Gilsa archidyaconus et Johannes de Limburg prepositus de commissione spirituali reverendissimi domini Cononis quondam archiepiscopi Treverensis collacionem habentes super fratres Minorum confessiones audiendos … — … hoc patet in litera super hoc confecta cuius originale habetur in conventu Treverensi Minorum fratrum sub sigillo domini archiepiscopi Treverensi et transsumptum eiusdem in conventu Wetslariensi. Johannes Weiss von Limburg (nachgewiesen 1353–1395) war Domherr in Trier (1353–1376), Propst des Stifts St. Paulinen (1381–1387) und 1373–1380 Dekan von Liebfrauen-Oberwesel, vgl. F.-J. Heyen, Das Erzbistum Trier, Bd. 1: Das Stift St. Paulin vor Trier, Berlin, New York 1972 (Germania Sacra N.F. 6), 594f.; Kuno II von Falkenstein (ca. 1320–1388) war ab 1362 Erzbischof von Tier. Die regestenartige Notiz ist von anderer Hand auf einem Schaltzettel nachgetragen und ungedruckt.

327r329v Registrum bullarum, litterarum et privilegiorum in conventu Augustensi O.F.M. repertorum. Conventus Augustensis. Iste sunt bulle et rescripta seu Vidimus earundem que contenentur [!] in conventu Augustensi etc. In primis bulla domini Nicolay pape III et est tercia regula sancti Francisci … — … Henrici Burchardi ac Marquardi moderni episcoporum Constantiensium M CCC LXXXXV. Enthält Kurzregesten von insgesamt 10 originalen und 61 vidimierten Papst- und Bischofsurkunden sowie 13 Ablassbriefen diverser Aussteller; da in der Regel nur Austeller und Inhalt angegeben sind (ohne Datum und Initium), ist eine zweifelsfreie Identifikation insbesondere der vidimierten Stücke erschwert oder nicht möglich. Ermittelt werden konnten Potthast Regesta 21628; Mollat Jean XXII 1, Nr. 3490; Thomson Checklist (s. oben) 1179, 776, 1004, 620, 598 und 605 sowie Potthast Regesta 24213 (Vidimus des 'Mare magnum' Bonifatius' VIII.).

329v330v Registrum bullarum, litterarum et privilegiorum in conventu Monacensi O.F.M. repertorum. Conventus Monacensis. Iste sunt bulle et Vidimus earundem et transsumpta que habentur in conventu Monacensi. Item privilegium fratrum Minorum contra magistrum Iohannem de Polliaco. Item habentur in eodem plures litere presentacionis episcoporum Augustensium que solum respiciuntur eundem conventum nec alibi valentur … — … litera reverendi patris fratris Henrici de Talheim provincialis ministri quod possumus habere procuratores. Item habentur ibidem alie regule litere presentacionum que alibi non valent. Enthält ausführliche Regesten von insgesamt 5 originalen und 9 vidimierten Papst-, Bischofs- und Ordensurkunden mit Angabe von Aussteller, Initium, Inhalt und Datum, dazu zwei Sammeleinträge. Gesondert zu Anfang ist die Verurteilungsbulle Papst Johannes XXII. gegen Johannes de Polliaco genannt (Eubel Bullarium 5, 208f. Nr. 437), es folgen Thomson Checklist (s. oben) 1837, 1941, 2229, 808 (Original), 2396, 1188, 2719, 2751 (Vidimus); Johannes de Cardalhaco: Instrumentum pro fratribus OFM (Original, vgl. oben, 254r); Gregorius XI papa: Bulla 'Exhibita nobis pro parte' (Vidimus, vgl. Cod. Guelf. 402 Helmst., 150r–151v) sowie drei weitere Ordensurkunden.

330v Registrum bullarum, litterarum et privilegiorum in conventu Norimbergensi O.F.M. repertorum. Conventus Nurenbergensis. Isti sunt tituli bullarum et rescripta earundem que habentur in conventu Nurenbergensi. Bulla domini Bonifacii VIII quod fratres habent curam sororum sancte Clare et quod ipse sorores debent gaudere privilegiis et indulgenciis fratrum Minorum … — … et est domini Juliani cardinalis et legati sedis apostolice et rectoris ac presidentis tunc temporis eiusdem concilii. Enthält Kurzregesten von einer originalen und 5 vidimierten Papst- und Konzilsurkunden; da in der Regel nur Austeller und Inhalt angegeben sind (ohne Datum und Initium), ist eine zweifelsfreie Identifikation der vidimierten Stücke nicht möglich. Ermittelt werden konnten Potthast Regesta 24652 sowie die abschließend genannte Urkunde des Kardinallegaten Julianus de Caesarinis, vgl. oben, 254r–256r.

330v331r Registrum bullarum, litterarum et privilegiorum in conventu Babenbergensi O.F.M. repertorum. Conventus Bambergensis. Hii sunt tituli bullarum et rescripta earundem seu Vidimus que continentur in conventu Bambergensi. Bulla domini Innocentii IIII pape de libera sepultura … — … sunt conservatores et protectores nostri ordinis et est siggillatum [!] sigillo episcopi Augustinensis predicti etc. Enthält Kurzregesten von 5 originalen und 7 vidimierten Papst- und Konzilsurkunden; da in der Regel nur Austeller und Inhalt angegeben sind (ohne Datum und Initium), ist eine zweifelsfreie Identifikation der vidimierten Stücke meist nicht möglich. Ermittelt werden konnten Thomson Checklist (s. oben) 1241, Potthast Regesta 25370, Eubel Bullarium 5, 167f. Nr. 365 (davon auch ein Vidimus als letztes Stück der Liste vorhanden) und 18 Nr. 32 sowie Potthast Regesta 25414, Thomson Checklist (s. oben) 1837.

331rv Registrum bullarum, litterarum et privilegiorum in conventu Ingolstadensi O.F.M. repertorum. Conventus Inegelstatensis [!]. Ista sunt privilegia et Vidimus que habentur in conventu Ingelstatensi. Item bulla domini Clementis pape IIII que incipit 'Quidam temere sencientes' … — … de iniunctis eis privilegiis conscuntur que incipit: Splendor paterne glorie etc. Enthält Kurzregesten von vier Urkunden: Potthast Regesta 19216 (Original); Thomson Checklist (s. oben) 2751 und 2937 (Vidimus) sowie die Ablassurkunde von Pileus de Prato: Bulla 'Splendor paternae gloriae' (Nürnberg, 20.1.1383); das Ingolstädter Exemplar erwähnt bei Glassberger, 215 ad ann. 1383.

331v Registrum bullarum, litterarum et privilegiorum in conventu Nordlingensi O.F.M. repertorum. Conventus Nordlingensis. item bulle domini Bonifacii pape octavi de libera communione fratrum et sororum tercii ordinis … — … nobis' et est missa ad episcopum Augustinensem etc. Orate pro me. Enthält die Regesten der Papsturkunden Potthast Regesta 24375, 24377 und 25004.

332r337r Registrum bullarum, litterarum et privilegiorum in conventu Herbipolensi O.F.M. repertorum. Besteht aus zwei Teilen:
(332r334v) Hec sunt privilegia fratrum Minorum in conventu Herbipolensi et primo Vidimus de bullis dominorum archiepiscoporum episcoporum abbatum officialium etc. Vidimus Conradi episcopi Argentinensis bulle Martini pape quarti quod fratres plenam habent auctoritatem predicandi … — … Vidimus Alberti episcopi Constantiensis bulle Alexandri pape quarti de stigmatibus sacris sancti patris nostri Francisci etc. Et sic finiuntur rubrice omnium bullorum [!] Vidimus ut supra etc. Enthält die Regesten von insgesamt 36 vidimierten Urkunden diverser Aussteller, deren Inhalt in unterschiedlicher Ausführlichkeit referiert wird. Da jedoch Datum und Initium fehlen, ist eine zweifelsfreie Identifikation der vidimierten Stücke nicht ohne weiteres möglich. Die Urkunden sind mit cadellenartigen Majuskelbuchstaben alphabetisch bezeichnet (AZ und AN).
(334v337r) Incipiunt rubrice bullarum sentencialiter et abbreviate sigillarum. Bulla Clementis pape quarti et est Mare magnum proter tres diversa et plurima que ibidem confluunt privilegia ut patet intuenti … — … quod fratres minores in Herbipoli debent esse administratores ecclesie sacrorum leprosorum in Weldatt [!] etc. Et sic est finis etc. Enthält die Regesten von insgesamt 40 Papsturkunden, deren Inhalt in unterschiedlicher Ausführlichkeit referiert wird. Da auch hier Datum und Initium fehlen, ist eine zweifelsfreie Identifikation nicht ohne weiteres bei allen Stücken möglich. Die Urkunden sind mit cadellenartigen Majuskelbuchstaben alphabetisch bezeichnet (AZ und AR). Identifiziert werden konnten: Potthast Regesta 19280 (A); Thomson Checklist (s. oben) 1261 (B); Eubel Bullarium 5, 167f. Nr. 365 (C); Potthast Regesta 19216 (D); Thomson Checklist (s. oben) 637 (E), 766 (F), 657 (G), 1290 (H), 808 (I), 580 (K), 1267 (L), 1150 (M), 585 (N), 2667 (O), 650 (P), 1258 (Q), 802 (X), 594 (Z), 584 (A2), 2195 (B2), 705 (C2), 1250/1512 (E2), 771 (F2), 641/653 (H2), 1040 (I2), 1029 (L2), 1245 (M2), 1640 (N2) und 1243 (O2). Das unter R(2) verzeichnete Stück fehlt in den Regestenwerken: Innocentius IV: Bulla 'Angustiam carnis et spiritus' (Lyon, 13.11.1245), Druck: K. Eubel, Geschichte der oberdeutschen (Straßburger) Minoriten-Provinz, Würzburg 1886, 250 Anm. 212; vgl. auch Ders., Die 700jährige Niederlassung der Franziskaner-Minoriten zu Würzburg, in: Franziskanische Studien 8 (1921), 1–47, bes. 4–17. Alle übrigen Stücke konnten anhand der vorhandenen Regesten nicht ermittelt werden. – 337v343v leer.

IV

Papier — 12 Bl. — 21 × 14,5 cm — Nürnberg (?) — um 1415

Wasserzeichen: Mohrenkopf mit Stirnband, ein Schlaufenende: WZIS DE2610-PO-200063 (1410). Bl. 355 wurde nachträglich bei der Bindung hinzugesetzt und gehört eigentlich zu Teil I.3. Schriftraum: 17,5–18 × 12 cm, zweispaltig (die innere Spalte meist 6 cm, die äußere meist 5,5 cm breit), 34–38 Zeilen. Jüngere gotische Kursive von einer Hand. Keinerlei Buchschmuck, Raum für Lombarden ausgespart.

344ra349rb Quaestio de bono et malo. Utrum sicut quis non potest mala licite permittere que sufficerent bene impedire sic licite possit bona prohibere de quibus sibi constat mala evenire … — … innocencie me subditum committo et recommendo. Mit identischem Incipit und Explicit in dem aus der Erfurter Kaurtause stamennden Codex Weimar, HAAB, Oct. 58, 48r–56r (Weimar 1, 332). Ungedruckt. 344r auf dem Kopfsteg Federproben (Assit … dominus domino dominum, letzteres mehrfach wiederholt).

349va351ra Petrus de Ceffona: Epistola Luciferi (redactio antiquior breviorque). [L]egitur enim in epistola quadam missa per Luciferum domino Clementi sub anno 1350. Lucifer princeps tenebrarum profunde tristicie regens Achirontis imperia dux karebi [sic, recte: erebi] rex inferni rectorque Gehenne universis sociis nostri regni filiis superbie precipue moderne ecclesie principibus … — … desideramus et intendimus finaliter premiare. Datum apud centrum terre in nostro pallacio tenebroso presentibus catervis demonum propter hoc specialiter vocatorum ad nostrum consistorium dolorosum sub nostri sigilli terribilis caractere in robore premissorum. Explicit epistola Luciferi. Hier wie in Cod. Guelf. 678 Helmst., 32r–34r, die ältere, kürzere Fassung des Textes, vgl. dort auch zu Parallelüberlieferung, Ausgaben und Literatur, wo diese Hs. jeweils ebenfalls genannt ist.

351ra De clericorum vita perditissima nota. Hugo de Sancto Victore: Clerici nostris temporibus legem nesciunt neque discunt sed vanitates ocio commessacionibus ebrietatibus student … — … predicacio eius contempnatur cuius vita despicitur. Der in dem hier unikal überlieferten Hugo-Pseudepigraphen enthaltenen Klerikerkritik war dank ihrer Publikation durch Flacius eine breite Nachwirkung bis ins 19. Jh. beschieden, vgl. z. B. Jahrbücher der Theologie und theologischer Nachrichten, hrsg. von F. H. C. Schwarz, Bd. 1, Frankfurt/M. 1825, 85. Flacius-Drucke: Flacius Catalogus 1556, 311 (editio princeps nach dieser Hs.); Flacius Catalogus 1562, 245; Duodecima centuria ecclesiasticae historiae continens descriptionem amplissimarum rerum in regno Christi quae duodecimo post eius nativitatem saeculo acciderunt …, Basileae 1569 (VD16 E 237), 1026 Z. 501027 Z. 17.

351rb352va Varia excerpta theologica. Enthält folgende, fortlaufend geschriebene Abschnitte.
(351rbvb) De corpore Antichristi nota. Apocalipsis XIII: Et faciet ut quicumque non adoraverint imaginem bestie occidantur … hec est sapiencia [Apc 13,15–18]. 'Et' scilicet illa bestia que corpus antichristi significat 'faciet' scilicet principe seculares … — … confiteri nomen Ihesu Christi ledentur ab istis pseudopredicatoribus et prescursoribus aliis antichristi. Der Text enthält drei Abschnitte, mit Modifikationen entnommen aus Ps.-Albertus Magnus: Commentum in Apocalysim beati Johannis, visio IV, ad Apc 13,15–18, ad Apc 9,6 und ad Apc 9,4. Mit identischem Incipit in dem aus der Erfurter Kaurtause stamennden Codex Weimar, HAAB, Oct. 58, 56r–57r (Weimar 1, 332). Edition: Alberti opera Borgnet 38, 465–792, hier 673f., 617 und 615f. Literatur: Stegmüller RB 1040; CALMA 1, 127 Nr. 56.
(351vb352ra) De contentione apostolorum nota. Beda in omelia super illud ewangelium 'Facta est contencio' etc. dicit: sic: Bonorum morum esse solet in scripturis semper exempla precedencium patrum quibus ad meliora proficiunt inquirere … — … hoc maxime in loco ubi et ipsa contencionis eorum causa est nobis incognita. Weitgehend wörtlich entnommen aus Beda Venerabilis: In Lucae evangelium expositio 6,22,24. Ebenfalls in dem aus der Erfurter Kaurtause stamennden Codex Weimar, HAAB, Oct. 58, 57r–v (Weimar 1, 332). Edition: CC SL 120, 380 Z. 681–697. Literatur: Stegmüller RB 1614; CPL 1356; CALMA 2, 175 Nr. 21.
(352ra) De gratia gratis data nota. Gracia gratis data est bonum superadditum naturalibus ut habere bonum ingenium bene cantare bene scribere pulchre legere … — … et elevans creaturam faciendo ipsam deo acceptabilem et conformem ut dicit Bonaventura. Weitgehend wörtlich entnommen aus Bonaventura: In II librum sententiarum, in dist. 4 art. 1 qu. 2. Edition: Bonaventurae opera 2, 134. Literatur: Mohan, 304; Distelbrink, 4–8 Nr. 2; Glorieux Répertoire 2, 38 Nr. 305b; Stegmüller RS 111; CALMA 2, 453 Nr. 13.
(352ra–b) De ignorantia universali et particulari nota. Item ignorancia universalis seu iuris est ignorancia que quis aliquando simpliciter ignorat … — … procedens excusat a toto si autem ex precedenti non a toto sed a tanto. Mit Modifikationen entnommen aus Aegidius Romanus: In II librum sententiarum, in dist. 22 art. 4 qu. 2; die entsprechende Stellenangabe (2o sentenciarum 22 questione) steht in marg. am Textbeginn. Darunter der erste Vers des Distichons Walther II 32602. Druck: Aegidii Columnae Romani Eremitarum D. Augustini… in secundum librum Sententiarum Quaestiones, Pars II, Venedig 1581, 219f. Literatur: Stegmüller RS 43; Glorieux Répertoire 2, 295 Nr. 400bb; Zumkeller, 45 Nr. 63; CALMA 1, 66 Nr. 21.
(352rbva) De peccato in Spiritum Sanctum nota. Item breviter quando quis non peccat ex infirmitate nec ex ignorancia sed ex tanta malicia tunc dicitur peccare in spiritum sanctum … — … quinto in verbis domini. Da die dier vermittelten Zusammenhänge in zahlreichen Texten dargestellt sind, konnte die genaue Quelle nicht ermittelt werden.
(352va) De intelligentiis sive angelis nota. Zwei kurze Sätze: Item Avicenna dicit quod decem sunt intelligencia seu angeli. Item philosophus XII Metaphysice dicit quod Endoxus [sic, recte: Eudoxus] ponit 47 intelligencias sed Thilonius [sic, recte: Calippus] ponit 55 intelligencias seu angelos [Arist. Met. 12,8]. Druck: Aristoteles latinus XXV/3,2, 262f. 1074a10–14.

352va Johannes Hus: Appellatio ad Iesum Christum supremum iudicem (18.10.1412, initium tantum). Appellacio magistri Iohannis Hus de Hussenicz. Die Abschrift wurde im ersten Satz abgebrochen (Quia dominus omnipotens unus in essencia trinus in personis oppressorum est primum et ultimum refugium et dominus custodiens in seculum …) und 353va neu begonnen, vgl. dort. Der Grund für diese Vorgehensweise ist nicht mehr ersichtlich.

352va–b, 354va–b De divisione corporis iuris (partim). Corpus iuris dividitur in ius canonicum et civile. Ius vero canonicum dividitur in decretales et decretum … — … (354vb) capitulo tali vel tali questione tali vel tali secundum exigenciam utriusque … (Text bricht ab). Der kurze, bislang in dieser Form ungedruckte Traktat beschreibt die einzelnen Bücher der Corpora des Kirchen- und Zivilrechts, listet ihre Bestandteile bzw. Gliederungsabschnitte auf und erläutert die Allegationsweise. Die hier unvollständige Abschrift ist nach dem Inhalt des ersten Buchs des Decretum unterbrochen (352vb: principio vel fine. Secunda pars dicitur cause eo quod est distincta in … Text bricht ab) und setzt im Satz nach den beiden eingefügten Texten von Jan Hus wieder ein (354va: … XXXVI causas quarum quelibet habet plures questiones et quelibet questio habet plura capitula). Weshalb die Abschrift unterbrochen und ungeachtet des vorhandenen Raums nicht vollendet wurde, ist unbekannt. Breit und variant überliefert, vollständig in Cod. Guelf. 525 Helmst., 41v–42v.

353ra–b De sententia excommunicationis nota. Iudicium sentencie excommunicacionis. Augustinus ad Auxilium episcopum et habetur 29 qu. III capitulo 'Si habes'. Illicita excommunicacio notatum non ledit sed excommunicantem … — … Item libro decretalium de sentencia excommunicacionis: Iudicium dei veritati que nec fallit nec fallitur semper innititur. Iudicium autem ecclesie … (Text bricht ab). Das offenbar planvoll angelegte Exzerpt stammt aus: Johannes Hus: De sex erroribus, cap. V; es endet ohne ersichtlichen Grund mitten im Satz. Edition: Ioannis Hus et Hieronymi Pragensis Confessorum, CXCIvCXCVIr, hier CXCIIIr; Betlemské texty, 41–63, hier 48f. Literatur: Flajšhans Činnost, 73 Nr. VII; Bartoš Činnost Hus, 85f. Nr. 76; Bartoš/Spunar, 115f. Nr. 68; Tříška Repertorium, 258.

353va354va Johannes Hus: Appellatio ad Iesum Christum supremum iudicem (18.10.1412). Appellacio magistri Iohannis Hus de Hussenicz. Quia dominus deus omnipotens unus in essencia trinus in personis oppressorum est primum et ultimum refugium … — … hanc appellacionem offero Ihesu Christo domino iudici iustissimo qui noscit protegit et iudicat manifestat et premiat indefectibiliter cuiuslibet hominis iustam causam. Edition: Palacký, 464–466 Nr. 49; V. Novotný, Mistra Jana Husi korespondence a dokumenty, Prag 1920 (Sbírka pramenů českého hnutí náboženského ve XIV. a XV. století 14 = Spisy M. Jana Husi 9), 129–133 Nr. 46 (Hs. genannt). Literatur: Flajšhans Činnost, 22, 114f. Nr. LIX (jeweils Hs. genannt); Bartoš Činnost Hus, 127 Nr. 34; Bartoš/Spunar, 203 Nr. 185; Tříška Repertorium, 258; Milde Wirkung, 82 (Hs. genannt).

354va–b De divisione corporis iuris (pars II, s. oben, 352va–b). – 355rv leer.


Abgekürzt zitierte Literatur

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Alberti opera Borgnet B. Alberti Magni Ratisbonensis episcopi, Ordinis Praedicatorum, opera omnia … etiam revisa et locupletata cura ac labore A. Borgnet, Bd. 1–38, Paris 1890–1899
Aristoteles latinus Aristoteles Latinus, hrsg. von L. Minio-Paluello, C. Steel, G. Lacombe und G. Verbeke, Bruges, Leiden, Turnhout 1939– (Corpus philosophorum Medii Aevi I, 1–)
Augsburg SSB 4 Die Handschriften der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg: 2° Cod 251–400e, beschrieben von W. Gehrt, Wiesbaden 1989 (Handschriftenkataloge der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg 4)
Augsburg UB 1,2 Lateinische mittelalterliche Handschriften in Folio der Universitätsbibliothek Augsburg: Cod. II.1.2° 91–226, bearbeitet von H. Hilg, Wiesbaden 1999 (Die Handschriften der Universitätsbibliothek Augsburg 1. Die lateinischen Handschriften 2)
Bamberg Katalog der Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Bamberg, Bd. 1–3, bearbeitet von F. Leitschuh und H. Fischer, Bamberg, Leipzig 1887–1912
Bartoš/Spunar F. M. Bartoš, P. Spunar, Soupis pramenů k literární činnosti M. Jana Husa a M. Jeronýma Pražského, Prag 1965
Bartoš Činnost Hus F. M. Bartoš, Literární činnost M. Jana Husi, Prag 1948 (Sbírka pramenů k poznání literárního života československého, skupina 3,10)
Berlin 1,1 Die theologischen lateinischen Handschriften in Quarto der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin, Bd. 1: Ms. theol. lat. qu. 141–266, beschrieben von G. Achten, Wiesbaden 1979 (Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Kataloge der Handschriftenabteilung, Reihe 1: Handschriften 1,1)
Betlemské texty Betlemské texty. Z rukopisů, starých tisků a nápisných nálezů k vydáni připravil a úvodem i poznámkami doprovidil B. Ryba, 1. vyd., Praha 1951 (Památky staré literatury české 11)
BHL Bibliotheca hagiographica Latina antiquae et mediae aetatis, 2 Bde., ed. Socii Bollandini, Bruxelles 1898 und 1901 (Subsidia hagiographica 6), Bd. 3: Supplementi editio altera, Bruxelles 1911 (Subsidia hagiographica 12)
Bollbuck H. Bollbuck, Wahrheitszeugnis, Gottes Auftrag und Zeitkritik. Die Kirchengeschichte der Magdeburger Zenturien und ihre Arbeitstechniken, Wiesbaden 2014 (Wolfenbütteler Forschungen 138)
Bonaventurae opera Doctoris Seraphici S. Bonaventurae S. R. E. Episcopi Cardinalis opera omnia … edita studio et cura P. P. Collegii a S. Bonaventura …, Bd. 1–10, Ad Claras Aquas (Quaracchi) 1898–1901
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CPL Clavis patrum Latinorum, hrsg. von E. Dekkers, Steenbrugge u.a. 31995 (Corpus Christianorum. Series Latina)
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WZMA Wasserzeichen des Mittelalters (WZMA). Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien (http://www.ksbm.oeaw.ac.at/wz/wzma.php)
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Ziesak Bestandsaufnahme A.-K. Ziesak, "Multa habeo vobis dicere" … – eine Bestandsaufnahme zur publizistischen Auseinandersetzung um das Heilige Blut von Wilsnack, in: Jahrbuch für Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte 59 (1993), 208–248
Zumkeller A. Zumkeller, Manuskripte von Werken der Autoren des Augustiner-Eremitenordens in mitteleuropäischen Bibliotheken, Würzburg 1966 (Cassiciacum 20)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil IV.
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