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Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Copyright Information
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Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes
Aus zwei Teilen zusammengesetzt: I
1–
70, das Vorsatzbl. ungez., drei Schaltzettel als Bl.
28a,
31und
31agez.
Spätgotischer Koperteinband. Die Lagen sind mittels Langstichheftung an Kopf und Schwanz auf zwei breite, feste Pergamentbünde (7 x 9 cm) geheftet. Da der Umschlag auf dem Rücken noch einen weiteren Knick und die Bünde noch mehrere Einstichlöcher aufweisen, ist wohl ein erheblicher Teil des ursprünglichen Buchblocks – nach den Heftlöchern zu urteilen neun Lagen unbestimmten Umfangs – verlorengegangen. Der mit der Haarseite nach außen angeordnete Umschlag, dem Klappe und Wickelverschluss fehlen, ist mittels Langstichheftung an den beiden Bünden befestigt. Auf dem VD eine Titelaufschrift (16./17. Jh.): Libellus Rhetoricus
von der gleichen Hand wie bei Cod. Guelf. 575 Helmst. Zu den Spiegelbeschriftungen vgl. unten.
Die beiden Teile des zunächst umfangreicheren Codex wurden von den namentlich genannten bzw. aus der gleichzeitig entstandenen, teilweise auch auf Papier mit identischen Wasserzeichen geschriebenen Parallelüberlieferung Cod. Guelf. 575 Helmst. und 800 Helmst. ermittelbaren Schreibern Tilemannus und Henricus Gandersem in Hildesheim (zumindest laut Kolophon Teil II und dem Brief auf dem HS) angefertigt; möglicherweise entstand der Codex ebenso wie Cod. Guelf. 575 Helmst. im Umfeld der städtischen Schule. Beide waren vermutlich Verwandte; über sie ist sonst bislang aus urkundlichen oder archivalischen Quellen nichts bekannt.
Später könnte die Hs. einem von beiden oder einem weiteren Verwandten gehört haben, vgl. den entsprechenden, aber durch Rasur teilweise unkenntlich gemachten Besitzvermerk auf dem
.
Wann, auf welchem Wege und über welche weiteren Vorbesitzer die Hs. in die Universitätsbibliothek Helmstedt gelangte, ist ebenso wie bei den übrigen oben genannten Codices unbekannt. Sie ist erstmals Miscellanei MSS
gemäß der Titelaufschrift als ti in quartoLibellus Rhetoricus
beschrieben; im Handschriftenverzeichnis von 801
aufgeführt.
Aufgrund der Verwendung als Umschlag ist das Bl. außen angeschmutzt und gefaltet; die von hinten nach vorn reichende Klappe wurde abgeschnitten.
Jüngere gotische Kursive von mehreren Händen.
Hinricus; vermutlich handelt es sich bei dem Schreiber also um Hinricus Gandersem (vgl. in Teil II).
Wasserzeichen:
In der zweiten Lage drei gez. Schaltzettel: Bl. 28a misst 5,5 x 11 cm, Bl. 31 und 31a (Teil eines Doppelbl.) messen jeweils 7,5 x 10,5 cm. Bl. Ir quer von unten nach oben beschrieben.
Hand 1:
Hand 2:
nach einem Vergleich mit den u.g. Codices schrieb den Text
D
in Unzialform über 11 Zeilen; Buchstabenkörper in roter Umrisszeichnung mit Strichpunktmustern gefüllt, Buchstabenstamm schraubenartig verdreht, mit einer rot gekernten Halbpalmette als Endausläufer. Das Binnenfeld ist vor einem tintenfarbig schraffierten Hintergrund mit roten, vegetabilen Arabeskenornamenten gefüllt. Den Buchstaben umgibt ein quadratischer Rahmen, der in den Zwickeln mit axialsymmetrisch angeordneten Büscheln aus tintenfarbigen paarigen Halbpalmetten versehen ist.
Wasserzeichen:
Jüngere gotische Kursive von der Hand des Schreibers Henricus Gandersem, vgl. auch in Cod. Guelf. 575 Helmst., 13r–65v, sowie in Cod. Guelf. 800 Helmst., 88r–141v und 183r–205r.