de :: en
Permalink: PURL

Suche

Anzeigen als: OAI :: XML :: Print :: Faksimile in der WDB

Beschreibung von Cod. Guelf. 72 Gud. lat. (Katalog-Nr. 4376)
Die Handschriften der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel. Abth. 4: Die Gudischen Handschriften: Die griechischen Handschriften bearbeitet von Franz Köhler; Die lateinischen Handschriften bearbeitet von Gustav Milchsack. Wolfenbüttel: Zwissler, 1913. S. 124125

Anicii Manlii Torquati Severini Boethii De musica libri V

Perg. — 87 Bll., wovon drei (19. 22. 25) kleineren Formats. — 29 × 26 cm — 10. Jhdt mit Ausnahme von Bl. 33, dem carmen auf Bl. 50 und Bl. 50'-51', die von zwei Händen des 11 Jhdts geschrieben sind.

Bl. 33, das carmen auf Bl. 50 und Bl. 50'-51', von zwei Händen des 11 Jhdts geschrieben Ueberschriften, Initialen und Figuren im ersten Teil der Handschrift (bis Bl. 51) rot oder rot und schwarz, im zweiten dagegen sehr häufig rot, grün und gelb. Die Ueberschriften meist in Unzialen, die auch sonst vielfach begegnen. Eine grosse Initiale O Flechtwerk mit roter, grüner und blauer Farbe verziert Bl. 1, ein romanisches P in schwarzer Federzeichnung Bl. 2'; sonst nur flüchtige Ansätze zur Verzierung bei einzelnen Initialen.

Den gegenwärtigen Einband: starke Buchendeckel mit weissem Schweinsleder überzogen und mit blinden Linien und Abdrücken eines kleinen Stempels geziert, hat die Handschrift wohl erst im 15/16 Jhdt. erhalten. Auf dem vorderen Deckel ein Pergamentstreifen mit Inhaltsangabe aus dem 15 Jhdt in gotischer Schrift: Musica Boecij et enkyriades / Ottonis: item scholia ottonis / in enchiriadem suam: ... Dabei zwei alte Bibliotheksignaturen, eine rote, die ganz undeutlich geworden, und eine schwarze 5. 135. Eine Schliesse. Auf der Innenseite des Vorderdeckels von einer Hand des 10/11 Jhdts: BOETI9 DE GEOMETRIÆ ARTE, jetzt auf dem Kopf stehend, woraus vermutet werden kann, dass die Handschrift ursprünglich bloss in dieses Pergamentblatt eingeschlagen war und einen festen Einband lange nicht hatte.

Herkunft: Auf Bl. 1 und 52 findet sich die Notiz oben S. AFRE. unten REGINB̄, woraus zu entnehmen, dass Reginbald, Abt des Klosters Ulrich und Afra in Augsburg 1012-1014, oder das Kloster um diese Zeit die Handschrift besass; vielleicht ist die Handschrift auch in dieser Zeit erst geschrieben. Vgl. auch Placidus Braun, Notitia hist. litt. de codicibus mss. in bibliotheca ad ss. Vdalricvm et Afram Avgvstae ex tantibvs II (1792), 6. Auf dem obersten Rande vom Bl. 1 eine Rasur.

1-50 Anicii Manlii Torquati Severini Boethii De musica libri V, cum glossis marginalibus. Ebert 132 Migne, Patrologie 63, 1167 ff. Boetii de institutione arithmetica libri duo De institutione musica libri quinque ed. God. Friedlein, Lipsiae 1867, der aber diese Handschrift nicht benutzt hat. Uebersetzt mit Benutzung dieser Handschrift von Oscar Paul, Boetius und die griechische Harmonik. Leipzig 1872.

f. 50 Carmen. 16 Verse. Qui cupias priscum modulandi noscere nisum.

f. 50' Notkeri Labeonis s. Teutonici De mensura fistularum organicarum institutio. Gedr. bei Piper, Die Schriften Notkers u. s. Schule (Freiburg 1882) 1, 857 ff.

51-51' Descriptio monochordi. Super unum concavum lignum. Gerbert, Scriptores eccl. de musica sacra 1, 103. Gedr. von Schlecht in den Monatsheften für Musikgeschichte VII, 45 ff.

f. 51' Decem nomina dei.

52-61' Enchiriades Ottonis abbatis Cluniacensis. Gedr. bei Gerbert a. a. O. 1, 152-173.

62-82 Scolica enchiriadis de musica s. Scholia Ottonis in enchiriadem suam. Gedr. bei Gerbert, a. a. O. 1, 173-212.

82'-87 Commemoratio brevis de tonis psalmis modulandis s. Otto de tonis. Gedr. bei Gerbert a. a. O. 1, 213-228.

f. 87' Literae Noeane s. Noeaci cum notis musicis. Gedr. bei Gerbert. a. O. 1, 229.


Korrekturen, Ergänzungen:
  • Lizenzangaben korrigiert (schassan, 2020-04-17)
  • Normdaten ergänzt oder korrigiert. (schassan, 2015-09-07)

  • Weitere Literaturnachweise im OPAC suchen.
  • Weitere Literaturnachweise suchen (ehem. Handschriftendokumentation)
Die Katalogdaten sind Public Domain. Für die Nutzung weiterer Daten wie Digitalisaten gelten gegebenenfalls andere Lizenzen. Vgl. die Nutzungshinweise der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.