Butzmann, Hans: Die Blankenburger Handschriften. Frankfurt/M.: Klostermann, 1966. (Kataloge der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Neue Reihe, Bd. 11) S. 85—89 (Vorläufige Beschreibung)
Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 74 Blank.
Alchemistica Deutsch
Alte Signatur: 181 Blank. — Papier — 823 Bl. — 31,5 × 19 cm — Nürnberg — XVI. Jh.
Wasserzeichen: Nürnbergisches gespaltenes Wappen. alter Zählung. Eine Haupthand und Nebenhände.
Einband stark berieben; braunes Leder mit Messingschließen und -ecken; die Haken und Ösen der Schließen mit Monogramms tempelchen PB. Rollenstempel, einer von ihnen wohl identisch mit Haebler, Rollen- und Plattenstempel 1, S. 487, 13. Der oberste rechte Eckbeschlag des Vorderdeckels abgerissen, im Gelenk Brüche.
Herkunft: Auf der Rückseite des Vorderdeckels und auf dem Schnitt Buchstaben T. Z. (Zazer ?, vgl. 181 Blank.). Vorn im Bande lose vier Zettel: 1. Inhaltsverzeichnis auf einem von einem Brief abgeschnittenen Blatt mit Adresse Herrn Caspar Marloth … inn Nürnbergk. 2. Blättchen mit der Aufschrift Georg Steinbach und Elisabeth meiner Haußfrau. 3. Blättchen mit Rezepten. 4. Blättchen mit der Bitte um Trinkgeld für mein Schreiber, unterz. J. J. Böhmer. Exlibris Ludwig Rudolfs mit Zahl 30.
1r Rogerii Bachonis Tractatus de Auri[pigmento]. Prefatio‹. Es haben die alten und gerechten philosophi gesagt … — … (19v) ein Tropffen in andern gemainen wein oder Wasser … Gott dem Schöpfer…
. ›20r Tractatus II Rogerii Bachonis De secretissimis Naturae Misteriis‹. In diesem Tractat wollen wir sagen von denn super caelestischen … — … (32v) one allein dass ir mit fleiß der Sachen nach dencket und die Natur erforschet.
. ›33r Das 9 Capitel. ›De oleo Styphii oder Anthimonio Rogerii‹. Stibium als die philosophi sagen, so ist es componirt … — … (38v) mer nicht dann 4 tag, sonst ist das werkg alles eins.
:38v › Theophrastus Paracelsus de Anthimonio spricht‹. Die philosophi haben langem Leben nachgedacht … — … (39v) dann in derselbigen ist das Arcanum Anthimonii verborgen.
39v Ex Tractato Rogerii Bachonis Von der natur der metallen …‹ Zwei ding sind in diser kunst zu betrachten … — … (40v) und macht die Ehe in der Composition des Elixirs.
. ›41r Ein Tractat Hermetis von der dreyfachen weißheit in der freyen kunst … et vocatur Liber Thesauri‹. Mein Sun, nim im Namen des herrn ein rohen Weinstein … — … (41v) der Meister verstehet, daß dies der edel stein ist.
. ›41v ›Practica Lapidis Philosophorum Johannis Ulmanus‹. Nim ein glaß 10 l. des ploen Vitriols … — … (42v) silber dergleichen wie du wol waist.
45r Opera mineralia Liber 2. ›Opus Isaaci Hollandi De Lapide philosophorum. Liber de mineralibus. Prologus …‹ Mein kindt sol wissen, daß in diser kunst ser vil fehlung seindt. (44v) ›Anfanng‹. Im Namen Gottes so wurckhet erstlich das große Werckh … — … (11Or) 50 ist sein proviren so unentlich, daß es unglaublich ist. Vgl. Theatrum chemicum, Vol. 3, Argentorati: Lazarus Zetzner 1602, S. 445 ff.
:110v leer.
111r Isac Holand. Aliud opus labore 12 mensium in expensis …‹ Nun sol ich mein Kind lehren das Fundament von der kunst … — … (122v) Ich habs in 6 monaten gemacht mit meinen gesellen.
. ›123r Opus Saturni Joan Isacii Hollandy. Plumbum Philosophorum‹. … Mein kindt sol wissen, dass aus Saturno komei der lapis … — … (132v) mit allen bösen Humoren, so in im seint. Mein kind hie endet sich …
. ›133r ›Librii Rosinii adEuthicem Wort wercklich buch genant‹. Ich kam ains Dags zu ains alten Romischen maisters hauß … — … (137r) und thue das in Gotts Lieb und zu seiner forcht. Amen.
137v ›Aus einem Tractat‹. Gott der vatter in der ewigkeit, der da ein schöpffer ist aller ding … — … (139v) das rott oder citrin färb lehr auß, und ((bricht ab)).
140r ›Dis seint die Elixier so Rasis gesehen hat, do er der kunst alchamey halben von einem land in das ander zogen ist‹. Etliche namen die leichnamen und calciniren die … — … (140v) und den spiritum darmit findt. Folgen Notizen überschrieben Nota L. Z.
141 leer.
142r Ritterkrieg. ›Alhie hebt sich an ein hübsches Büchlin, der Ritterkrig genant …‹
56r Quaestiones de transmutatione. ›Liber de transmutatione Metalorum‹. Nachdem ich ein büchlein von sonderung.
:191v leer.
192r Clavis Johan. Isac. Hol.‹ Nim im Namen des herrn Jesu Christi lunariam cum vegetabilibus … — … (197v) Hyle spricht also lieber sun und bequeme Instrumenta seiet meine maister.
. ›Alchemistische Gedichte. (195r) ›Reymen von der Alchimia‹. (198r) ›Lapis Rebis‹. Philosophia die edle kunst hat mich erkunt aus Gottes Gunst. (198v) O edle verborgene Alchimia o raine natürliche philosophia. (199r) O Gott in deines Trones sal sich doch zu uns herab zu Tal. (202r) ›Reymen‹. Durch Gott erkennen wir gros wunder al künstner merckhen hie besunder … — … (204r) Also thutt es ein costliche Medicin gesein vertreibt armut und alle bein. (204r) ›Lunaria‹. O wehe gewalt zwingt mich nackentes weyb wan unseelig was mein erster leyb … — … … Das sie schweben in ires vatters reich also helt sich die kunst hie auff Erdreich. — 205 leer.
206r Testamentum. ›Testamentum magistri Raymundi Lullii …‹ Die wesentliche Ding, welche in irem anfenglichen und nachfolgenten Principiis stehn. (346r) ›Incipit Practica Magistri Raymundi Lullii super lapide philosophico …‹ (380r) und seine Multiplicirung geschieht durch die arbait des 1. grates. Ende des andern theils des Testaments, volgt das Radt. (380v) Zeichnung eines „Rades"; zwei konzentrische Doppelkreise mit Speichen, ohne Schrift. Vgl. Theatrum chemicum, Vol. 4, Argentorati 1613, S. 3—191.
:381 leer.
582r Compendium. ›Incipit Compendium Animae Transmutationis Artis Metalorum Ruperto Anglorum Regi per Raymundum transmissum‹. Nach dem wir oft und ser oft in vil und mancherley ortten.
:403v ›Von der beteutung der buchstaben‹. A beteutt Gott. Vgl. Theatrum chemicum, Vol. 4, 1613, S. 192-218.
405r Raymundii Lullii Liber Artis Compendiosae, quem Vademecum nuneupavit‹. Die Tinctur des Feuers (hier Zeichen für „Feuer") ist besser dan alle tinctur … — … (412v) ist aus der krafft seiner eigen Nattur.
. ›415r Lex Mercuriorum Raymundii … opusculum, in quo explicat, que in alis pius libris occultata sunt‹. Durchleuchtigster Konig, wir haben vorlangst von der transmutatio … — … (416r) und entlich die ewige Freidt besitzen, Gott sey dankh.
. ›417r Libelus Raymundii Lullii de Medicinis secretissimis‹. Im gegenwertigen Büchlein nemen wir uns für, dir das graste gehaimbnus zu offenbaren … — … (427r) welcher aller schätz in der gantzen weltt nicht kan verglichen werden.
. ›427v Raymundii Lulii … de Secretis Naturae seu de quinta essentia liber unus‹. (428r) Prefatio. Almechtiger Ewiger Gott, mitt der krafft deiner hohen gütigkeitt und unentlichen Mechtigkeit fecht alhie an das buch der gehaimbnusen der Nattur … — … (546r) und nun auch sonst zu der sermonischen practica angezaigt wirt.
. ›546v leer.
547r Experimenta Raymundii Lullii … in quibus vera philosophia chimica operationes clarissime traduntur‹. Nim Tartarum baides wein, des weisen und des roten … — … (603v) in welches Namen gegenwertigs werckh mit gewünschtem und (?) beschlossen wirt. Im 1330 Jar.
. ›604r Epistula accurtationis lapidis. ›Epystola … ad Regem Robertum Anglicum‹. In der krafft der heiligen Trifaltigkeit … als ich Raymundus Lulius aus der Insel Mayorica.
:611v ›Ein Tractat von den Wassern, der von einem Nachforscher der Kunst aus den schrifften und büchern Reymundii Lulii alenthalben über diese epistel Accurtatorium genant, zusammen getragen ist‹. Sun es sind 2 wasser (hier das Zeichen für „Wasser") die von einem theil der Nattur sind ausgezogen … — … (613v) Die anzaigung dises practischen Werckhs, auch zu nachfolgentem Capitel. Mercke dis und lobe Gott.
614—616 leer.
617r Testamentum Novissimi Raymundi Lullii Maioricani Regi Carolo dicaty‹. Mein lieber Sun und Purste, als du zu uns bist kommen. (699r) ›Alhie fecht sich an das gesang Raymundi Lulii‹. Die Lieb hat mich forschent gemacht … — … (699v) mit dem hertzen der edlen brunst, welche sint fürsichtigkeit und die lieb.
. ›699v Freundschaft der Metalle. ›Der Grad und Freundschafft der Mettallen ist in disen proverbis‹. C, das weih, zeucht zusammen mit D und gebirt die dochter G. (700r) ›Auslegung der buchstaben‹. A beteutt Gott.
701v Elucidacio Testamenti Reymundi Lulii‹. Wie wol wir ser vil bücher der vilfaltigen arbaiten.
. ›704r Consideratio. Ein kurtze erklerung des Lapis Philosophorum und seine verkürtzung‹. Die weil es also ist, dass die natur durch ire stetige bewegung. (707v) ›… Das oleum sulphuris ((hier Zeichen für „Schwefel")) wird also gemacht. Lor. Zatzer‹. eines unaussprechlichen Schatzes, der das Ar[gentum] Vi[vum] congelirt one zal.
. ›708r Libri Indagationis Trinitatis‹. Du hast mich zum offtern mal gebeten, mein geliebter Sun … — … (713r) Aufgenommen das grosse Werckh, welches uns auch durch Gottes gnade nicht verborgen ist. ist.
. ›713v Speculum Alchemiae. Rogerius Bach‹. Es haben die alten philosophi … — … (719r) Darumb soll man unsern Gott billich loben und preisen …
. ›719v Epistula ad Thomam Bononiensem, Auszug. ›Aus der Epistel Bernhardi extrahirt per hör. Zazern‹.
:727 leer.
728r Rosarium philosophorum, Auszug.
730r Von dem Zuckher aus dem Vegetabel Buch Joannis Isaac Hollandi‹.
. ›733v Alhie hebt sich an die Hanndtarbait auff das die Quinta Essentia auß dem honig außgezogen werde Johannes Isaac Holandi‹. Nun werde ich dir ein grosses gehaimnuß zaigen … — … (739v) gibt auch eben solche proiection auff die Mettallen wie der mineralische stain. Lobe Gott.
. ›740r Liber animalis, Auszug. ›De Quinta Essentia Sanguinis Humani ex Libro Animali Isaac Holandi‹.
:753r ›Ap ocalip sis Spiritus se eretis‹. Hermes, Plato unnd Aristoteles und die andern philosophy … — … (759r) er beschleust die ganze weldt in ime und uberwindt warhafftig die Ellement und die fünffte Substanz.
759r Apertorium Raimundi Lulii. Von der Composition des warhafftigen Stains‹. Die weyssen bekhennen ainhellig, dass nur allein ain stein sey … — … (770v). dass das feur in vorgemelder Substanz der Ellementen über her sehe nach seiner Minern (?), welches ursach du in unserm Testament suchen solst.
. ›770v De intentione Alchimistarum Raymundi Luli‹. Nach dem ich ein gutte lange zeit mein leben im Nachsuchen … — … (791r) in welches hende wir sie befohlen haben und in seinen Schutz und Schirm gesetzt haben.
. ›791v Magia naturalis Reymundi Lulii‹. Alhie hebt sich an das Compendium der Magischen kunst … — … (798r) nach dem die Medicin in selben entweder zum weyssen oder rotten gewessen sindt.
. ›798v Magister totius artis. ›Lyber preciossimy [!] Donum Dei Magister Totius Artis‹. Alle die jenigen, die do studiren und begern warhaffte erkandtnus … — … (811r) und in solchem wirdt volbracht die höchste heimligkeit der aller grasten Nattur en.
811v ›Ich Mercurius bin der War Grun Göltisch Lew on Sorgenn in mir steckht alle heimligkeit der philosophorum verborgen‹. Diß ist der Mercurius kaldt und feucht … — … (817r) die Anima oder der Sulphur des Corp er s oder Steins in der putrefaction aufgezogen.
817v ›Ein gleichnis unnser Kunst. Autor trium verborum de Saturno phylosophorum‹. Es ist ein alder man auf den todt, in dem sindt die natur … — … (818r) ist unser Stein von manchen gesucht, aber von ir wenigen gefunden.
818v Alchemistische Rezepte. ›De Consideratio Lapidis philosophorum Reymundi Lully‹. (820r) ›Multiplicatio‹. (822v) ›Vermischung‹. — 825v leer.