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Beschreibung von Cod. Guelf. 81 Weiss. (Heinemann-Nr. 4165)
Butzmann, Hans: Die Weissenburger Handschriften. Frankfurt/M.: Klostermann, 1964. (Kataloge der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Neue Reihe, Bd. 10) S. 242244.

Martyrologium Hieronymianum und Weissenburger Annalen

Pergament — 102 Bl. — 22 × 15,5 cm — Weissenburg — VIII. Jh., 2. H.

Lagen: Die Lagen erscheinen als Quaternionen, doch sind sie alle zusammengestückt. Aus der drittletzten Lage ist ein beschriebenes Bl. (zwischen 80 und 81, Gegenbl. zu 85) ausgeschnitten, wohl um einer Korrektur willen, kein Textverlust. Die ersten beiden Lagen sind auf dem unteren Rande rechts durch die Buchstaben a und b bezeichnet. Ältere Foliierung springt von 20 auf 22. 61v nicht beschrieben, weil das Pergament zu dünn ist. 102 Leimreste vom alten Einband. Schriftraum: 19 × 11 cm. 20 Zeilen. Schöne, zuchtvolle, runde karolingische Minuskel (etwa 5 Worte auf jeder Zeile); die Schrift, jedoch weniger ausgewogen, kehrt wieder in Weissenburg 24. Adallandus-Gruppe, vgl. auch Weissenburg 10, 14, 17, 18, 24 und Einleitung S. 50 ff. Überschriften in roter Unzialis. Hervorgehobene Anfangsbuchstaben im Text rot angestrichen. Korrekturen von anderer Hand interlinear und marginal. Federproben (IX. Jh.) 1v, 2r, 102r.Weiterhin Verbundinitialen KL, eine (40r) mit Bandornament und Vogelkopf.

Herkunft: 1v und 4r 772. 1r Codex monasterii S. Petri in Wissenburg. Das. oben rechts die Zahl 23. — Unter der Bezeichnung 4°23 erscheint die Hs. in der Liste, die, wie es scheint, der Sendung von Prag nach Wolfenbüttel beigegeben wurde; daher die Bezeichnung Weissenburg 23 in den ASS., s. Einleitung S. 15. Die Handschrift wurde von Blum um 1665 an Francesco Maria Fiorentini, der von den Bollandisten Henschen und Papebroch auf sie aufmerksam gemacht worden war, verliehen. 1691 wurde sie durch F.s Sohn Mario an Leibniz gegeben und kam so später als die übrigen Blumschen Handschriften nach Wolfenbüttel (am Okt. 1692). Ein die Handschrift betreffender Brief F. M. Fiorentinis an Blum, dat. Lucca 1.1. 1666 in den Wolfenbütteler Bibliotheksakten. Nicht in der Wiener Liste.

Heinemann 4165. — Vetustius occidentalis ecclesiae Martyrologium D. Hieronymo tributum . . . Franciscus Maria Florentinius . . . vulgavit Lucae 1668, 1054 ff. — J. Burckhard, Historia Bibliothecae Augustae quae Wolfenbutteli est, P. 1, 1744, S. 257. — ASS. Nov. 2, 1. 1894, S. XV-XVII. — Neues Archiv d. Ges. f. ältere dt. Geschichtskunde 24, 1899, S. 297 (Krusch). — W. M. Lindsay, Notae latinae, 1915, S. 492. — Zeitschr. f. d. Gesch. d. Oberrheins 73, 1919, S. 402 f. — ASS. Nov. 2, 2, 1931, S. XL — CLA 9, 1959, Nr. 1595 m. Teilabb. 19v und 95v. — E. Lesne, Les livres, „Scriptoria" et bibliothèques du commencement du VIIIe à la fin du Xle siècle, Lille 1938, S. 706.

1r Zeitbestimmung. Iuxta Eusebii chronicam anni mille vccxxciii com-potacio Grecorum seu Romanorum … — … ab incarnatione Christi dcclxxii.

2r ohne Text.

2v Horologium in Tabellenform.

3v Horologium in fortlaufendem Text.

4r Ostertafel. für die Jahre 772–854 nach rückwärts bis 765, nach vorwärts bis 858 von anderer Hand erweitert.

7r Martyrologium Hieronymianum. 7r Zierschrift Incipit epistola Cromati et Leodori episcopis a(d) Hieronimum presbiterum Das I ist als Initiale gebildet (Höhe 7,5 cm): Brauner Umriß, Stamm mit lockerem Flechtwerk gefüllt, oben Vogelkopf, dessen gekrümmter Schnabel aus einer Spirale hervorgeht, unten als Auslauf aufgerichtetes Blatt, Farben Rot und Grün. Das übrige in vier Zeilen. Die erste Zeile in schwarzen, gespaltenen, rot umpunkteten Buchstaben (C eckig), die zweite und dritte Zeile in kleineren Leerbuchstaben, die abwechselnd rot und grün gefüllt sind; die letzte Zeile in roter Unzialis. Dieser Dekor erscheint verwandt mit dem Schmuck der Handschrift Weissenburg 14 und 24. ASS Nov. 2, 1, S. 1 ff., Sp. 4 Abdruck dieser Hs. bez. W. Neue Ausg. ASS Nov. 2,2, 1951 (vollständiger Text). Diesem Text beigefügt sind weitere Aufzeichnungen Notae Weissenburgenses. ASS Nov. 2, 1, S. XVII. Zeitschr. f. Gesch. d. Oberrheins 13, S. 492 f. Neuausg. ebenda 73, S. 404-06.

102v leer.

4r Am Rande annalistische Aufzeichnungen: Annales Weissenburgenses. MG SS. 1, S. 111 (Pertz nach einer fehlerhaften Abschrift von F. A. Ebert). Zeitschr. f. Gesch. d. Oberrheins 75, S. 418-20.


Abgekürzt zitierte Literatur

Heinemann O. von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, Bd. 1–3, Wolfenbüttel 1884–1888, ND Frankfurt/M. 1963–1965 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die alte Reihe 1–3)

Korrekturen, Ergänzungen:
  • Lizenzangaben korrigiert (schassan, 2020-04-17)
  • Manuscripta Mediaevalia Objektnummer hinzugefügt (schassan, 2019-08-20)
  • Normdaten ergänzt oder korrigiert. (schassan, 2015-09-07)

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