Otto v. Heinemann: Die Augusteischen Handschriften 4. Cod. Guelf. 77.4 Aug. 2° — 34 Aug. 4°. Frankfurt/M.: Klostermann, 1966 (Nachdruck d. Ausg. 1900). S. 76 – 77 (Vorläufige Beschreibung)
Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 84.1 Aug. 2°
Johannis Tolhopff Stellarium cum praefatione, Matthiae Corvino regi Hungariae dedicatum
Pergam. — 31 Bll., von denen mehrere leer, mehrere auch nur auf einer Seite benutzt sind. — 15. Jahrh.
Mit Miniaturmalereien und astronomischen Zeichnungen, nicht hervorragend und schwerlich italienischen, eher niederländischen Ursprungs, wenigstens nach den in Gold und Farbe ausgeführten Initialen zu urtheilen. Das Titelblatt mit Randleiste, mit goldenen Arabesken und Genien, dazwischen in grünen Kränzen Medaillonbilder, deren Bedeutung zum Theil nicht zu ermitteln ist: das unterste scheint den Perseus darzustellen, wie er die Medusa enthauptet. In der Mitte der roth geschriebenen Titelüberschrift das ungarische Wappen mit dem Corvinischen Raben als Herzschild. In den Biegungen der grossen goldenen Initiale R eine Darstellung der vier Elemente. f. 6, 16, 17, 17′, 20 astronomische Zeichnungen, meist in Gold ausgeführt: f. 25′ und 26 ein in Farben ausgeführtes und von einem goldenen Ringe umgebenes Planetarium: in diesem Ringe 10 Gruppen von Engel- und Heiligenköpfen.
Holzdeckel mit rothem Sammt überzogen: Schliesser abgerissen.
Herkunft: Früher ein Bestandtheil der Bibliotheca Corvina Budensis, dem Herzoge August d. J. von Braunschweig von seiner Muhme der Markgräfin Sophia von Brandenburg, geb. Herzogin von Braunschweig-Lüneburg, verehrt, wie eine eigenhändige Inscription des Herzogs auf der Rückseite des vierten Vorsatzblattes, d. d. 16. Juny 1618 bezeugt.