Otto v. Heinemann: Die Augusteischen Handschriften 4. Cod. Guelf. 77.4 Aug. 2° — 34 Aug. 4°. Frankfurt/M.: Klostermann, 1966 (Nachdruck d. Ausg. 1900). S. 101 (Vorläufige Beschreibung)

Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 86.5 Aug. 2°

Evangelium Johannis glossatum

Pergam. — 91 Bll. — 27,5 × 8,5 cm — 12.–13. Jahrh.

f. 1–3 zweispaltig. f. 5 eine grössere Initiale (J) in rothem Bandwerk. f. 4 von anscheinend späterer Hand: ein Monogramm für Jesus, rechts davon (heraldisch): En pat ris intactum verbum caro predico factum, links: Johannes euangelista unus ex discipulis Dei qui uirgo electus.

Holzdeckel mit gelblichem Leder überzogen, ein Binderiemen. Als Schmutzblätter sind Fragmente einer martyrologischen Pergamenthandschrift s. XIII verwandt worden.

Herkunft: Stammt aus dem Prämonstratenser-Kloster Leitzkau bei Magdeburg wie eine dreifache Inscription auf dem inneren Vorderdeckel, auf der Rückseite von f. 91 (Liber sancte Marie virginis sanctique Eleutherii martiris in monte Lyezeka: si quia abstulerit anathema sit, amen) sowie endlich auf der Rückseite des ersten hinteren Schmutzblattes bezeugt. — f. 91′ ist noch von einer Hand des 16. Jahrhunderts bemerkt: Munichhaussii mihi dono dederunt. Die Herren von Münchhausen erwarben Kloster Leitzkau 1564 durch Kauf und damit die dortige Klosterbibliothek. Wem sie das Buch geschenkt haben, ist nicht ersichtlich.

f. 13′. Prologi in quatuor euangelia et glosa et glose desuper.

f. 491. Evangelium Johannis glossatum, praemisso (f. 4–5′) prologo.