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Beschreibung von Cod. Guelf. 87 Weiss. (Heinemann-Nr. 4171)
Butzmann, Hans: Die Weissenburger Handschriften. Frankfurt/M.: Klostermann, 1964. (Kataloge der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Neue Reihe, Bd. 10) S. 250253.
co-funded by the European Union under the Seventh Framework Programme (CIP-ICT-PSP.2009.2.3)

Zwei ursprünglich selbständige Handschriften A und B

Pergament — 149 Bl. — 21,5 × 16 cm — Oberrhein (?) und Weissenburg (?) — IX. Jh., 2. H.

A

Pergament — 68 — Oberrhein (?)

Lagen: Quaternionen, eine Binio. Lagenbezeichnungen III, IIIIX rot, voran Winkel, am Ende Punkt. Die Lage III ist verloren. Schriftraum: 17 × 12 cm, 26 Zeilen. Karolingische Minuskel, eine der Haupthände neigt dazu, sich bis ins Winzige zusammenzuziehen, sie ist spröde und nur von mäßigem Formniveau. Die andere ist gleichmäßig mittelgroß; eine dritte Hand, die am Beginn erscheint, sich an der ganzen Handschrift mit kürzeren Abschnitten beteiligt, ist besonders gleichmäßig und zierlich; außerdem noch eine Nebenhand. Sehr viele Abkürzungen. Kaum Spuren insularer Schrifttradition. Von den Bibelzitaten werden jeweils nur die ersten Worte gegeben. Auszeichnungsschriften, nur am Anfang, in Capitalis rustica, braun und rot, rote Zählung der Capitula. Rote Anfangsbuchstaben im Text. Dann 1r. von anderer (Sponheimer ?) Hand Codex sancti Martini in Spanhem qui continet / Rabanum in Iohannem Ii. I / Eundem in Genesim Ii. IIII / Eundem in Machabeorum Ii. III / Eiusdem Interpretationum Ii. I / Eundem in Paralippomenon Ii. I / Ii. X in toto. 149r von derselben Hand Codex sancti Martini in Spanhem Maguntiensis diocesis. Die Form der Verzeichnung stimmt überein mit der Art, wie Trithemius die Schriften der von ihm in seinem Buch De scriptoribus ecclesiasticis (Basel 1494) behandelten Autoren aufführt.Incipitzeile 2v Capitalis rustica; vorher Großbuchstabe I, brauner Schaft, rot bemalt.

Herkunft: 2r Weissenburger Signaturbuchstabe.E. 1r über Rasur Codex monasterii in Spanhem ordinis sancti Benedicti. Die Anlehnung an die Form des Weissenburger Besitzvermerkes läßt auf Kloster Weissenburg als Vorbesitzer schließen. Darüber Glosa aut exposicio super Iohannem / Rabanus super librum Genesis / Exposicio super libros Machabeorum primus et secundus / Item super Paralippomenon. — Die Handschrift scheint von Weissenburg nach Sponheim gelangt zu sein. Über den Zusammenhang mit Karlsruhe Augiensis CIC s. u. unter 2r. Wiener Liste 4° 14.

Heinemann 4171. — A. Schönbach, Über einige Evangelienkommentare des Mittelalters, Wien 1903, S. 112. (Sitzungsberichte der K. Akademie der Wissenschaften zu Wien 146, 4.) — P. Lehmann, Nachrichten von der Sponheimer Bibliothek des Abtes Joh. Trithemius, in: Festgabe für Hermann Grauert, 1910, S. 215. — Ders., Mitt. a. Handschriften 4, S. 77. — Ders., Merkwürdigkeiten des Abtes Joh. Trithemius, S. 39. (SBB München 1961, 2). — E. Lesne, Les livres, „Scriptoria" et bibliothèques du commencement du VIIIe à la fin du XIe siècle, Lille 1938, S. 707.

1r ohne Text.

2r Expositio in Evangelium Iohannis. Praefatio. Inter omnia divinae hystoriae volumina evangeliorum libros arcem constat possidere dignitatis. (3r) In principio erat verbum. Hoc est in patre erat filius, qui dicitur verbum patris esse … — … curremus per omnia, ut recta fide intelligendo, recta operatione exercendo quae docuit, ad dona perveniamus sempiterna quae promisit. Voraus Capitula. Die Praefatio hrsg. von. F. Kunstmann, Hrabanus Maxentius Maurus, Mainz 1841, S. 227–228. J. Trithemius, De scriptoribus ecclesiasticis, Basel 1494, S. 118 nennt unter den Werken des Hrabanus Maurus einen Johanneskommentar mit dem Incipit Inter omnia divinae histo. Es gibt nur noch eine weitere Handschrift dieses Kommentars: Karlsruhe Augiensis CIC, Bl. 180 ff; sie berücksichtigt die in Weissenburg 87 durch Zeichen angegebenen Wortumstellungen, ist also jünger; sie ist auch sonst nach Text und Anlage mit der Weissenburger verwandt. Sie trägt einen Titel in griechisch-lateinischem Buchstabengemisch, dessen Verfasserangabe ausradiert ist; A. Holder (Die Handschriften der Hof- und Landesbibliothek in Karlsruhe 5, S. 455) nimmt an, es hätte „Pabani" dagestanden, was jedoch anzuzweifeln ist. A. Schönbach (a. a. O.) hat erwogen, ob Walahfrid Strabo der Verfasser sein könne; er findet den Kommentar selbständiger als die bloß kompilatorischen Arbeiten des Hrabanus. Eine Abschrift der Wolfenbütteler Handschrift von Enhuber in München, Staatsbibliothek.

68v leer.

B

Pergament — 81 — Weissenburg (?)

Lagen: Quaternionen. 69 ff. Wasserflecken. Schriftraum: 19 × 14,5 cm. Sehr feine, kaum sichtbare Blindliniierung. 36 Zeilen. Winzigekarolingische Minuskel, äußerst abkürzungreich, eng gedrängt, viele Korrekturen des Schreibers. Überschriften in roter Capitalis rustica, einige kleine rote Anfangsbuchstaben neben braunen im Context.

Buch 3, cap. 26, Abs. 1 Hrabanus Maurus, Commentaria in Genesin. wurde auf eingeschaltetem Zettel von anderer Hand eingefügt. In die Lage Bl. 85–94 ist ein von anderer Hand beschriebener Pergamentzettel eingeschaltet.

70r Signaturbuchstabe .C.

69r Hrabanus Maurus: Commentaria in Genesin. PL 107, 433–670. Kürzer als die Handschrift des Colvenerius, dessen Ausg. bei Migne abgedruckt ist, auch im Text abweichend.

98r Hrabanus Maurus: Commentaria in libros Machabeorum. PL 109, 1125 bis 1256.

131r Isidorus Hispalensis: Allegoriae quaedam sanctae scripturae (De nominibus legis et evangelii). ›Liber Interpretationum‹. PL 83, 98–130.

136v Fortsetzung. Esaias propheta, qui interpretatur salus domini, postquam de altare … — … decimas et primitias reddendas apostolus . . . prophetavit autem novissimus in Babilone quando Aggeus et Malachias.

138v ›Expositio in Paralippemenon secundum traditionem Iudeorum ubi lector cautus esse debet‹. Eber nati sunt duo filii, nomen uni Phelehc. In diebus eius divisa est terra, quia in diebus eius facta est turris, ubi confusio linguarum facta est (Paralip 1,19) … — … losias, ut distrueret idola et cultum dei renovaret. Cyrus, ut ruinas templi restauraret.

149v leer.


Abgekürzt zitierte Literatur

Heinemann O. von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, Bd. 1–3, Wolfenbüttel 1884–1888, ND Frankfurt/M. 1963–1965 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die alte Reihe 1–3)
PL Patrologiae cursus completus. Series Latina, Bd. 1–221, hrsg. von J. P. Migne, Paris 1844–1865
Wiener Liste Liste der von H. J. Blum im Jahre 1673 der Wiener Hofbibliothek angebotenen Handschriften meist Weissenburger Herkunft, in: T. Gottlieb, Die Weissenburger Handschriften in Wolfenbüttel, Wien 1910 (Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse 163,6)

Revisions:
  • Lizenzangaben korrigiert (schassan, 2020-04-17)
  • Manuscripta Mediaevalia Objektnummer hinzugefügt (schassan, 2019-08-20)
  • Normdaten ergänzt oder korrigiert. (schassan, 2015-09-07)

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