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Beschreibung von Cod. Guelf. 873 Helmst.
geplant: Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil V: Cod. Guelf. 616 bis 927 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser.
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms "Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung"

Petrus Hispanus

Papier — 154 Bl. — 22 × 14 cm — Hildesheim (?) — 1440–1450

Wasserzeichen: Doppeladler ohne Beizeichen, einkonturige Fänge, stilisierte Flügel vom Körper abgegrenzt, mit Krone: WZIS NL0360-PO-42692, NL0360-PO-42693 (beide 1445). Ochsenkopf mit Augen, Nase und weiteren Gesichtsmerkmalen, darüber spitz zulaufende zweikonturige Stange, darüber einkonturiger Stern: WZIS DE8280-Hs.272.281_19, DE8280-Hs.272.281_23 (nur Schaltzettel, beide Mitte 15. Jh.). Hirsch, ganze Figur, um 90° gedreht, einkonturiges Geweih (nur Schaltzettel, nicht nachweisbar). Lagen: VI+13 (24)! VI+12 (42)! VIII+15 (68)! VI+11 (88)! VI+2 (102). 2 VI (126). VI+1 (139). Bleistiftfoliierung modern: 1139, Zählfehler: Bl. 6 übersprungen. Zu dem durchgehenden, als Bl. 1 und 139 gez. Schutzbl. vgl. unten. Insgesamt 36 gez. und 15 ungez. Schaltzettel, meist durch Querteilung eines vollständigen Bl. entstanden: Bl. 2, 28a, 31, 35, 37, 39, 46, 50, 54, 56, 58, 60, 62, 64, 72, 78 und 81 sowie je ein ungez. Bl. zwischen 29 und 30, über 43, zwischen 44 und 45, zwischen 65 und 66 und zwischen 70 und 71 (11 x 14 cm), Bl. 4 und 24 (10,5 x 13,5 cm), Bl. 7 und 28b sowie ein ungez. Bl. zwischen 20 und 21 (10 x 14 cm), Bl. 9, 11, 13, 16, 19, 22, 43, 52, 74, 86, 88 sowie je ein ungez. Bl. zwischen 17 und 18, zwischen 25 und 26, zwischen 26 und 27, zwischen 40 und 41, zwischen 41 und 42, zwischen 82 und 83 sowie zwischen 83 und 84 (10,5 x 14 cm), Bl. 33 (15 x10 cm), je ein ungez. Bl. zwischen 66 und 67 sowie zwischen 67 und 68 (11,5 x 14 cm), Bl. 76 (7,5 x 14 cm), Bl. 92 (8 x 11 cm) und Bl. 99 (8 x 10,5 cm). Schriftraum: 16–19 × 12–13 cm, Zwei-Spalten-Klammerform (Textspalte misst 11,5–12 x 5,5–6 cm, Kommentarspalte meist ca. 6 cm breit), Textspalte 16–18 Zeilen, Kommentarspalte je nach Umfang erheblich wechselnd bis zu 45 Zeilen. Der Text (Bastarda mit Schlaufen) und fast der gesamte Kommentar (jüngere gotische Kursive) wurden von dem auf dem VS genannten Hermannus Alveldis geschrieben; einige Kommentarnachträge und das notierte Lied 68v stammen von mehreren weiteren Händen. Bis einschließlich 113r rubriziert, rote, teilweise schlicht verzierte Lombarden, danach nur noch 126v federgezeichnete braune Silhouettenlombarden mit einer Knospenähre im Binnenfeld. 3r sorgfältig ausgeführte federgezeichnete Fleuronnéeinitiale D über 4 Zeilen, Buchstabenkörper doppelt schwarz konturiert, im Inneren mit nietenartig gereihten kleinen Kreisen gefüllt, in Binnenfeld auf rotem Hintergrund Knospenbüschel, Ähren, Trichterblätter und andere vegetabile Motive. Die äußere Kontur der Initiale ist mit einer Reihe rot gekernter Perlen mit spitzen Zwickelperlen besetzt, ebenso die nach unten gerichteten roten und schwarzen Fadenausläufer, deren Enden schlaufenartig gerollt und mit rundlichen Blättern oder Früchten besetzt sind.

Spätgotischer Koperteinband aus Schweinspergament (Haarseite außen). Die Lagen sind mit Kettenstichheftung zuächst auf zwei breite, stabile Pergamentbünde geheftet, an denen seinerseits mit vier Langstichheftungen (2 x 2, oben und unten je eine verloren) der Pergamentumschlag befetigt ist. Die vom HD nach vorn reichende Umschlagklappe ist vollständig erhalten; es fehlt lediglich der daran befestigte Knopf, dessen Position anhand der beiden Befestigungslöcher erkennbar ist. Durch vier Löcher im VD sind diagonal dünne Lederstreifen gezogen und verknotet, den den zweiten Teil des Knopf-Wickelverschlusses bildeten. Auf dem VD Signaturschild (Papier, 5 × 2 cm) der Konventsbibliothek Clus mit der braunen Aufschrift: H III (vgl. das gleichartige Schild bei Cod. Guelf. 820 Helmst.). Umschlagklappe und VD sind fast vollständig mit stark verblassten, selbst mit Hilfsmitteln nicht mehr lesbaren Federproben bedeckt. Auf dem VS finden sich über dem Schreiber- bzw. Besitzervermerk Hermannus Alueldis die Verse Walther I 19484 (hier fünf Verse, die ersten drei gedruckt in Franz Messe, 25); darunter acht mittelniederdeutsch-lateinische Kalenderverse mit bäuerlichen Tagesarbeiten: Draecht sperwere Sixti vanct vincken Bartholomei | Plant colen Urbani werpt wt raepsaet Kyliani … — … Suypt most Calixti picht rog Jacobi vel Donati | Bact tarten Gorgonii sed vladen omni tempore seculi. Abdruck nach dieser Hs. in Henrici Sprachmischung 1, 19.

Fragment: Vorderes und hinteres Vorsatz. 15. Jh., Mitte. Papier. Wasserzeichen: Anker mit einkonturigen Flunken, darunter einkonturiges Kreuz: WZIS DE7710-PO-118019 (1445). 1 Doppelbl. 22 × 30 cm. Das um den gesamten Buchblock als vorderes und hinteres Vorsatz herumgelegte, als 1rv und 139rv gez. Doppelbl. ist an der vorderen Kante beschädigt und eingerissen. Schriftraum: 20 × 12 cm, einspaltig, aufgrund des fragmentarischen Charakters der Federproben ist keine genaue Zeilenzahl zu ermitteln. Jüngere gotische Kursive von mehreren Händen, darunter auch die Schreiber der Hs. 1rv Probationes pennae. Beide Seiten sind dicht mit Federproben verschiedener Hände in verschiedenen Schriftformen bedeckt, zumeist handelt es sich um einzelne Worte und Satzfragmente – z. B. (1v) das Distichon Walther II 2037 oder darunter der Beginn von tract. VII des Petrus Hispanus (s. oben, Druck: Peter of Spain, 89) –, es finden sich aber auch umfangreichere Stücke wie z. B.: (1r) Heinrich Seuse: Oratio ad sacramentum ex Horologio aeternae sapientiae depromptum. ›Ex horologio eterne sapiencie‹. Ave sanctissimum et suavissimum corpus dominicum in hoc sacramento contentum te labiis confiteor te toto corde diligente totis viribus concupisco … — … vita mea emendata semper proficiat in melius et post conferatur beatus Amen. Edition (leicht abweichend). Heinrich Seuses Horologium sapientiae, hrsg. von P. Künzle. Erste kritische Ausgabe unter Benützung der Vorarbeiten von D. Planzer, Fribourg 1977 (Spicilegium Friburgense 23), 571f.Literatur. Kaeppeli 1852; CALMA 5, 517f. Nr. 1.139r Besitzvermerk (s. unten). 139v Probationes pennae. Enthält zahlreiche, teilweise übereinandergeschriebene und meist unzusammenhängende und mehrfach wiederholte einzelne Worte und Satzfragmente.

Herkunft: Die Handschrift wurde gemäß Wasserzeichendatierung zwischen 1440 und 1450 im südostniedersächsischen Raum geschrieben. Nach Ausweis der Federproben, die sich sehr ähnlich auch in Cod. Guelf. 892 Helmst. auf einem gleichfalls um den gesamten Buchblock gelegten Bl. finden, des Inhalts und der Ausstattung ist die Entstehung im Umfeld einer Schule, vielleicht in Hildesheim, zu vermuten. Eine genauere Lokalisierung ist anhand des erhaltenen Materials allerdings nicht möglich. Ob der auf dem VS genannte Hermannus Alveldis allein der Hauptschreiber oder einer der Besitzer des Codex war, ist mangels weiterer Informationen nicht mehr sicher feststellbar. Er ist jedoch trotz der Namensgleichheit schon aus chronologischen Gründen nicht mit dem um 1400 tätigen Hermannus Alveldie, Nachtragsschreiber des Ratmann-Sakramentars (Hildesheim, Domschatz, Nr. 37, vgl. Hildesheim Domschatz, 117–143, hier 121) und Mönch im Hildesheimer Benediktinerkloster St. Michael, identisch. Auch über einen zweiten Vorbesitzer, der sich knapp und grammatisch fehlerhaft 139r eingetragen hat (Iste liber pertinet Rodolfus [!]), ist nichts außer dem Namen bekannt. — Der Codex gelangte zu einem unbekannten Zeitpunkt nach Ausweis des typischen Signaturschildes ins Benediktinerkloster Clus. — Am 3.2.1624 wurde der Codex von dort in die Universitätsbibliothek Helmstedt überführt. 1644 in deren Handschriftenkatalog (Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, 31v) unter den Miscellanei MSSti in quarto als Dialectica incerti Autoris beschrieben; im Handschriftenverzeichnis von 1797 (BA III, 52) unter Nr. 682 aufgeführt.

Heinemann Nr. 975. — Markowski, 289f. — Lesser Clus, 176, 220.

Zum Fragment 1rv vgl. oben.

2v138v Petrus Hispanus: Tractatus sive Summulae logicales (partim, cum commento). Die zu Anfang durchgängige und sehr dichte Kommentierung, die ihren Ausdruck auch in der ungewöhnlich hohen Anzahl von Schaltzetteln (s. oben) findet, ist ab tr. VI nurmehr sporadisch ausgeführt. Im einzelnen sind enthalten:
(2r24v) Commentum ad tr. I. Item est introduxio [!] Petri Hispani in loycam Aristotelis. Item introduxio est brevis tradicio aliquorum que posterius in aliis libris facilius traduntur. Omne necesse valet impossibile nullus | Possibile quidam quidam non possibile non. Die Kommentierung erfolgt weitgehend durchgängig sowohl marginal als auch auf den zahlreichen Schaltzetteln bis cap. 21 und bricht danach ab.
(3r27r) Tractatus I: De introductionibus. Dyaletica [!] est ars arcium sciencia scienciarum ad omnium methadorum [!] principia viam habens … — … Tercius yliace purpurea reliquis esse. Omne necesse valet impossibile nullus | Possibile quidam quidam non possibile non.Et sic est finis huius primi tractatus etc.14r federgezeichnetes Schema zu cap. 12; 20v ein weiteres, in der Ausgabe fehlendes Schema zu cap. 18; ebenso 25v zu cap. 24 (vgl. Apparat). DIe beiden letzten Kapitel weichen vom kritischen Text der Ausgabe ab, finden sich in dieser Form aber im Apparat bzw. in mehreren älteren Ausgaben.
(27v42r) Tractatus II: De praedicabilibus. Predicabile dicitur duobus modis quandoque sumitur et sic totum illud dicitur predicabile quod de pluribus predicatur … — … unde 'grammaticus' 'albus' 'fortis' denominative predicantur et ideo dicitur predicari denominacionem. 34r ist für die Schemazeichnung der arbor Porphyriana in cap. 11 freigelassen; diese wurde allerdings auf dem Schaltzettel 34r hinzugefügt und besteht aus einem senkrechten, mit vierblättrigen Blüten mit Zwischenblättern besetzten Stängel mit den sechs Kategorien vom Allgemeinen (oben) zum Besonderen (unten), bekrönt von mehreren waagerechten Ranken mit runden Früchten und Eicheln und auf jeder Seite fünf ebenfalls waagerechten Ästen mit endständigen sieben- oder achtblättrigen Blüten für die beiden Arten von 2 x 6 Termini, die zu jeder Kategorie gehören.
(27v40v) Commentum ad tr. II. 'Predicabile dicitur'. Iste est secundus tractatus qui prima sua divisione dividitur in duas partes. Nam primo determinat de quinque predicabilibus secundo de eorum convenienciis … — … ymmo quod in unum habet se in actu et aliud in potenciis. Die Kommentierung erfolgt weitgehend durchgängig sowohl marginal als auch auf den zahlreichen Schaltzetteln bis cap. 18 und bricht danach ab.
(42v68r) Tractatus III: De praedicamentis. Ad cognoscendum predicamenta que sunt necesse premittenda et primo distinguamus cum Aristotele triplicem modum predicandi … — … de eo quod est habere sicut medici consueverunt dici proprie pene omnes enumerati sunt etc. ›Et sic est finis‹.
(42v67v) Commentum ad tr. III. 'Ad cognoscendum predicamenta'. Iste est tercius tractatus Petri Hyspani correspondens libro predicamentorum Aristotelis qui prima sui divisione dividitur in tres partes … — … Si 'primum' sic est quintus modus si 'secundum' sic est sextus modus. Die Kommentierung erfolgt weitgehend durchgängig sowohl marginal als auch auf den zahlreichen Schaltzetteln bis zum Beginn von cap. 33. Auf dem zunächst freigelassenen Bl. 68v wurde von anderer Hand eingefügt:
(68v) Lateinisch-mittelniederdeutsches Weihnachtslied. En mire pulcritudinis | Eyn blomken ist ersprungen | A trono altitudinis | Der is so wol gelungen … — … O Junckfraw fyn der gnaden schyn | Rogamus mente pia | Warff vns den schyn des kyndes dyn | Celesti iherarchia. Jeweils vier Textzeilen stehen unter einem Notensystem in schwarzer Mensuralnotation auf fünf Notenlinien mit c- und f-Schlüssel. Jede der drei Strophen wird von einer federgezeichneten Satzmajuskel in Unzialform eingeleitet; ins Binnenfeld der zweiten (O) ist ein bärtiges Antiltz eingezeichnet. Druck (nur Text ohne Notation, nach dieser Hs.): Henrici Sprachmischung 1, 35; Stammler Lesebuch, 96 Nr. 59 (143 Hs. genannt).– 69r eine kurze, eher als Federprobe einzuordnende Notiz.
(69v85r) Commentum ad tr. IV. Item subiectum istius quarti tractati est syllogismus simpliciter dictus quia omnia que habentur in isto quarto tractatu dicuntur ad ipsum syllogismum … — … secunda pars ibi 'ubicumque ergo' etc. tercia pars ibi 'et nota'. Der Kommentar ist relativ durchgängig marginal und auf den Schaltzetteln durchgeführt und bricht mit dem Beginn von cap. 13, der Zusammenfassung der verschiedenen Formen des Syllogismus in den zu Versen kombinierten Merkwörtern, ab. Den zitierten Schluss des Kommentars bildet eine knappe Bemerkung zu cap. 14 an dessen Ende.
(70r85r) Tractatus IV: De syllogismis. Proposicio est oracio affirmativa vel negativa alicuius de aliquo vel alicuius ab aliquo … — … et manente eadem figura in utraque coniugacione inutili. Et hec de silogismis [!] que dicta sunt sufficiant.
(85v108v) Tractatus V: De locis. Racio multipliciter dicitur: Uno modo idem quod diffinicio vel descripcio … — … et hic de locis ad presens sufficiant sciendum quod in universo isto tractatu non sunt nisi viginti unus et tres medii.
(85v108v) Commentum ad tr. V. 'Racio multipliciter'. Hic incipit quintus tractatus Petri Hyspani correspondens libro thopicorum Boecii in quo vult determinare de locis dyalecticis … — … sed Socrates est animal racionale ergo Socrates non est irracionale. Der Kommentar ist relativ durchgängig marginal und auf den Schaltzetteln durchgeführt, wird allerdings zum Ende des Traktats hin weniger dicht.
(109r117v) Tractatus VI: De suppositionibus. Eorum que dicuntur quedam dicuntur cum complexione ut 'homo currit' 'homo albus' quedam vero sine complexione ut 'homo' vel 'currit' quod est terminus incomplexus … — … ideo confusum est in necessitate [signi] vel modi. Supposicio confusarum alia mobilis alia immobilis. Mobilis supposicio est quando habet terminus communis sed non pro omnibus ut 'omnis homo trahit navem'. Et hec de supponisicionibus [!]. Die abschließende Ergänzung zu den Suppositiones mobiles et immobiles leicht abweichend auch in 1054 Helmst., 24vb–25ra, vgl. dazu M. J. F. M. Hoenen, Speculum philosophiae medii aevi. Die Handschriftensammlung des Dominikaners Georg Schwartz († nach 1484), Amsterdam 1994 (Bochumer Studien zur Philosophie 22), 76f. Druck der Ergänzung: A. J. G. Freitas, British Library ms. add. 16,386 and the Summulae Logicales of Petrus Hispanus, in: Euphrosyne N.S. 35 (2007), 397–402, hier 399.
(109r110v) Commentum ad tr. VI. Hinc incipit tractatus sextus Petri Hyspani qui dividitur in duas partes nam primo determinat de supposicionibus terminorum absolutorum … — … secunda igitur item supposicionum simplicium tercio igitur quod autem terminus in predicato positus. Der Kommentar besteht nur aus einigen knappen erläuternden marginalen Abschnitten und bricht schließlich am Beginn von cap. 5 völlig ab.
(118r126r) Tractatus VIII: De relativis. [R]elativum dicitur duobus modis: Uno modo dicitur relativum cuius esse est ad aliud quodam modo se habere et hoc est relativum loycale … — … ut 'ethiops est niger qualis est corvus' vel 'Socrates fuerat albus et talis fuerat Plato' etc.
(118r) Commentum ad tr. VIII. Postquam autor determinatur [!] de supposicione terminorum absolutorum hic consequenter determinat de relativis … — … in tot partes quot posuit diffiniciones et divisiones. Partes patebunt in processu. Der Kommentar besteht nurmehr aus einer kurzen Inhaltsübersicht.
(126v128r) Tractatus IX: De ampliationibus. Personalis supposicio est accepcio termini communis pro suis inferioribus cuius aliqua est determinata aliqua confusa … — … tenetur pro eis que sunt et que erunt.
(126v127v) Commentum ad tr. IX. Postquam autor noster determinavit de supposicionibus terminorum tam absolutorum quam respectivorum hic consequenter vult determinare de aliis terminorum proprietatibus cuiusmodi sunt ampliacio restrictio et appellacio … — … autor posuit duas regulas de ampliacione et dicit ergo primo sic. Der Kommentar besteht nurmehr aus einer kurzen Inhaltsübersicht und drei Marginalien; die letzte befindet sich am Beginn von cap. 5.
(128v129v) Tractatus X: De appellationibus. [A]ppellacio est accepcio termini communis pro re existente … — … et appellat particulares homines existentes. Et hec de appellacionibus dicta sufficiant.
(128v) Commentum ad tr. X. In ista parte autor determinat de appellacionibus et dividitur in tres partes nam primo diffinit appellacionem … — … tercia igitur appellacionem taliam [?] etc. Der Kommentar besteht nurmehr aus einer kurzen Inhaltsübersicht.
(129v138v) Tractatus XI: De restrictionibus. [D]icto de appellacionibus dicendum est de restrictionibus. Restrictio est coarctacio termini communis a maiori supposicione ad minorem … — … pronomen 'se' non potest supponere pro diversis a 'Socrate' sed 'homo' potest supponere pro diversis a 'Socrate'. Et hec de restrictionibus dicta sufficiant.
(129v136r) Commentum ad tr. XI. Hic consequenter autor determinat de restrictionibus et continuat primo istam partem ad precedencia … — … alias restrictiones igitur 'Solet autem poni' etc. Der Kommentar besteht nur aus einer kurzen Inhaltsübersicht und mehreren knappen und ungleich verteilten Marginalien; die letzte befindet sich am Beginn von cap. 15. Edition des Textes: Peter of Spain, 1–88 und 185–208. Der Kommentar ist ungedruckt. Die Parallelüberlieferung, weitere Ausgaben und Literatur zum Text vgl. bei Cod. Guelf. 800 Helmst., 1r–81r. Literatur: Risse, 119 Nr. 805 (Hs. genannt); Vives Manuscritos, 426 Nr. 86 (diese Hs.); Markowski, 165f. cap. VI Nr. II.4 (Text, fehlerhaft) und 167f. cap. VI Nr. II.7 (Kommentar); Meirinhos, 507 Nr. 851 (diese Hs.).

Zum Fragment 139rv vgl. oben.


Abgekürzt zitierte Literatur

CALMA C.A.L.M.A. Compendium auctorum latinorum medii aevi, hrsg. von M. Lapidge u.a., Bd. 1–, Firenze 1999–
Franz Messe A. Franz, Die Messe im deutschen Mittelalter. Beiträge zur Geschichte der Liturgie und des religiösen Volkslebens, Freiburg/Br. 1902, ND Darmstadt 1963
Franz Messe A. Franz, Die Messe im deutschen Mittelalter. Beiträge zur Geschichte der Liturgie und des religiösen Volkslebens, Freiburg/Br. 1902, ND Darmstadt 1963
Heinemann O. von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, Bd. 1–3, Wolfenbüttel 1884–1888, ND Frankfurt/M. 1963–1965 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die alte Reihe 1–3)
Henrici Sprachmischung E. Henrici, Sprachmischung in älterer Dichtung Deutschlands, 2 Teile, Berlin 1913 und 1914
Hildesheim Domschatz Die Handschriften im Domschatz zu Hildesheim, beschrieben von M. Stähli, Wiesbaden 1984 (Mittelalterliche Handschriften in Niedersachsen 7)
Kaeppeli T. Kaeppeli, Scriptores ordinis praedicatorum, Bd. 1–4, Rom 1970–1993
Lesser Clus B. Lesser, Die Benediktiner von Clus und ihre Bücher. Exemplarische Analyse und Rekonstruktion der Konventsbibliothek, in: Zentrum oder Peripherie? Kulturtransfer in Hildesheim und im Raum Niedersachsen (12.–15. Jahrhundert), hrsg. von M. E. Müller und J. Reiche, Wiesbaden 2017 (Wolfenbütteler Mittelalter-Studien 32), 165–228
Markowski M. Markowski, Repertorium commentariorum medii aevi in Aristotelem Latinorum qui in bibliothecis Saxoniae Inferioris asservantur, Kraków 2007 (Corpus philosophorum medii aevi)
Meirinhos J. F. Meirinhos, Bibliotheca manuscripta Petri Hispani. Os manuscritos das obras atribuídas a Pedro Hispano, Lissabon 2011 (Textos Universitários de Ciencias Sociais e Humanas)
Peter of Spain Peter of Spain, Tractatus called afterwards Summule logicales. First critical edition from the manuscripts by L. M. de Rijk, Assen 1972 (Philosophical Texts and Studies = Wijsgerige teksten en studies 22)
Risse W. Risse, Bibliographia logica, Bd. 4: Verzeichnis der Handschriften zur Logik, Hildesheim 1979 (Studien und Materialien zur Geschichte der Philosophie 1)
Stammler Lesebuch W. Stammler, Mittelniederdeutsches Lesebuch, Hamburg 1921
Vives Manuscritos J. Vives, Manuscritos hispánicos en bibliotecas extranjeras: Biblioteca de Wolfenbüttel, in: Hispania sacra 3 (1950), 421–430
Walther I H. Walther, Initia carminum ac versuum medii aevi posterioris Latinorum, Göttingen 1959 (Carmina medii aevi posterioris Latina 1)
Walther II H. Walther, Proverbia sententiaeque Latinitatis medii aevi, Bd. 1–6; P. G. Schmidt, Proverbia sententiaeque Latinitatis medii aevi. Nova series, Bd. 7–9, Göttingen 1963–1986 (Carmina medii aevi posterioris Latina 2,1–9)
WZIS Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil IV.
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