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Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Copyright Information
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1–
177, das letzte leere Bl. nachträglich mit Bleistift als Bl.
178gez.
Hochwertiges, sorgfältig bearbeitetes Pergament, Befolgung der Gregory-Regel. Die wenigen Löcher und Risse sind vernäht oder vom Rubrikator rot umrandet. Vorsatzkonstruktion: Ein Bifolium und ein zusätzliches Bl., separat geheftet, davon ein Bl. als Spiegel an den VD geklebt.
Hand 1:
Hand 2:
Hand 3: diverse marginale Textergänzungen, Anmerkungen (darunter Wiederholungen der Buchtitel), Korrekturen, und Hervorhebungen (Kreuze und dipleartige Zeichen).
Regelmäßig und sorgfältig rubriziert, rote Lombarden; Repräsentanten und Vorgaben für den Rubrikator vielfach noch marginal erkennbar.
Am Beginn der einzelnen Kapitelverzeichnisse und Bücher rote Fleuronnéelombarden in Unzialform, meist über 3, selten über 4 Zeilen, mit vierblattförmigen oder palmettenartigen weißen Schaftaussparungen im Buchstabenkörper und sorgfältig ausgeführtem schwarzem Fleuronnée als Konturbegleitung in Form von Perlreihen und geschwungenen Tütenblättern sowie in den Zwickeln und im Binnenfeld mit vielfältig variierten vegetabilen Motiven, darunter diverse, je nach Raumangebot wedelartig gekrümmte oder gerollte Tüten- oder Profilblätter, in den Binnenfeldern vielfach axialsymmetrisch angeordnete, phantasievoll gebogene und geblähte großflächige akanthusartige Blätter mit gelappten und gezaddelten Rändern, aber auch tief gespaltene und mehrfach gefingerte Fiederblätter, die sämtlich an den Kanten mit einer Strichelung zur Steigerung der plastischen Wirkung versehen sind.
Q
vergrößert und reicht einschließlich der Cauda über 12 Zeilen. Die Kontur des roten Buchstabenkörpers wird von einer roten Perlreihe mit einzelnen gekernten Dreiblättern begleitet, die Cauda endet in mehreren, mit Perlen und Fibrillen besetzten Fadenausläufern. Im Binnenfeld befindet sich auf rotem Grund ein weiß ausgespartes Büschel symmetrisch angeordneter gekernter Knospen. Die Initialgestaltung ist typisch für die Buchproduktion des Lüchtenhof im späten 15. bis ins frühe 16. Jh., vgl. dazu auch die unten genannten Hss., insbesondere Cod. Guelf. 483 Helmst.
Spätgotischer Holzdeckelband, mit braun gefärbtem Kalbsleder überzogen. Streicheisenlinien. Einzelstempel Ihesus
Maria
Der in jeglicher Hinsicht sehr sorgfältig gearbeitete Codex gehört nach Inhalt, Schrift- und Ausstattungsmerkmalen (Buchschmuck) zu einer größeren Gruppe von Handschriften, die in der zweiten Hälfte des 15. Jh. bis ins frühe 16. Jh. im Hildesheimer Fraterhaus Lüchtenhof für verschiedene Auftraggeber angefertigt worden sind. Die chronologischen Fixpunkte bilden die durch Kolophon oder Besitzvermerk sicher lokalisierten und datierten Cod. Guelf. 35 Helmst. (Missale Hildeshemense, 1462), Cod. Guelf. 57 Helmst. (Windesheimer Psalterium feriatum, 1469), Cod. Guelf. 548 Helmst. (Rituale Bursfeldense, 1502), Cod. Guelf. 28 Helmst. mit 29 Helmst. (zweibändiges Antiphonale Windeshemense, 1507) und Cod. Guelf. 1344 Helmst. (Breviarium Windeshemense, 1525), hinzu kommen noch der zweite Teil von Cod. Guelf. 483 Helmst. sowie die für das Augustiner-Chorfrauenstift Hilwartshausen angefertigten Bände Cod. Guelf. 500 Helmst., 540 Helmst. und 551 Helmst. und das gleichfalls für diese Gemeinschaft bestimmte Hymnar Cod. Guelf. 499.1 Helmst. In den Umkreis dieser Gruppe gehören außerdem Cod. Guelf. 52 Helmst., 163r–189r, der Anhang von Cod. Guelf. 611 Helmst., das Brevier Cod. Guelf. 545 Novi und die theologische Sammelhs. Cod. Guelf. 3 Aug. 4°.
Über die Auftraggeber bzw. weitere Vorbesitzer ist aufgrund fehlender Vermerke nichts bekannt; möglicherweise könnte sich der Codex in einem der südostniedersächsischen Chorfrauenstifte befunden haben, für welche die Hildesheimer Fraterherren auch sonst Codices abschrieben, ergänzten oder einbanden. Da kein Einkunftsvermerk der Wolfenbütteler Hofbibliothek vorhanden ist, kommen hier vor allem die
Sofern dies zutrifft, wurde die Hs. im Frühjahr 1572 mit den übrigen Buchbeständen dieser Konvente nach Wolfenbüttel verbracht, Epicurus Christianus sive
. 1614 im Gesamtkatalog der Hofbibliothek von W 17
der Papalia miscellanea
als Epicurus Christianus sive de imitatione Christi lib. 5. Ibidem Soliloquium animæ fidelis manuscr.
nachgewiesen. Seit Thomas de Kempis de imitatione Christi. Soliloquium fidelis animæ in membrana in einem band
unter den Theologici MSS
beschrieben, auf dem ti in quartoT. 4
Im Handschriftenverzeichnis von to 107.476
genannt.