de :: en
Permalink: PURL

Suche


Beschreibung von Cod. Guelf. 957 Helmst. (geplant: Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil VI: Cod. Guelf. 930 bis 1160 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser.)
Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil VI: Cod. Guelf. 930 bis 1160 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser (in Vorbereitung).
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms "Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung"

Liber modorum

Pergament — 18 Bl. — 20 × 14 cm — Lamspringe, Benediktinerinnenkloster — 13. Jh., 2. Hälfte

Lagen: IV+1 (8)! IV+1 (17). Bleisitftfoliierung modern: 117, vorderes Vorsatzbl. ungez. Bl. 1r weist auf dem Bundsteg einen sorgfältig vernähten und rot umrandeten Riss im Pergament auf. Schriftraum: 14 × 9 cm, einspaltig, 25 und 26 blindliniierte Zeilen, Punkturen z. T. an den Blatträndern sichtbar. Regelmäßige Textualis von einer Hand. Rubriziert, rote Lombarden.

Nach Ausweis des ältesten Wolfenbütteler Handschriftenkataloges (s. unten) war der Codex noch 1587 von einen gotischen Koperteinband aus schwarzem Leder umschlossen, über dessen Beschaffenheit keine Aussagen mehr möglich sind, da er im Laufe des 17. bzw. 18. Jh. verlorengegangen ist. Jetzt in einen Pappdeckelband mit gebrochenem Rücken und Kiebitzpapierüberzug des ausgehenden 18. oder frühen 19. Jh. aus der Werkstatt des Buchbinders Anton Friedrich Wirck in Helmstedt gebunden, vgl. bei Cod. Guelf. 953 Helmst.

Herkunft: Nach Ausweis der paläographischen Merkmale und des Inhalts wurde der schmale Band in der zweiten Hälfte des 13. Jh. im Benediktinerinnenkloster Lamspringe aus dem dort angefertigten Cod. Guelf. 943 Helmst. kopiert. Darüber hinaus bietet die auf dem Kopfsteg von Bl. Ir angebrachte Inhaltsangabe (Bastarda, 15. Jh.): Librum [!] de nativitate domini den einzigen direkten Hinweis auf die Schriftheimat. Sie stammt von der gleichen Hand wie in Cod. Guelf. 943 Helmst., 1r, und weiteren dort genannten Lamspringer Codices. — Am 10.4.1572 wurde der Band mit den übrigen Lamspringer Codices in die Wolfenbütteler Hofbibliothek überführt, 1588 von Eberhard Eggelinck unter den Pergamenthandschriften der Hofbibliothek (NLA – StA Wolfenbüttel, 1 Alt 22, 83, 22r–35v, hier 27v) als Sermo de nativitate Domini vff Pergamein geschrieben in quarto vnd schwartzem leder gehefftet verzeichnet. 1614 im Gesamtkatalog von Liborius Otho (Cod. Guelf. A Extrav., p. 306 [301]) unter Nr. A.a 9 der Papalia miscellanea nachgewiesen: Sermo de nativitate domini nostri Ihesu Christi. Seit 1618 in der Universitätsbibliothek Helmstedt, 1644 im Helmstedter Handschriftenkatalog (Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, 15r) als Sermo de Nativitate Domini in membrana unter den Theologici MSSti in quarto beschrieben; im Handschriftenverzeichnis von 1797 (BA III, 52) unter Nr. 792 genannt.

Heinemann Nr. 1059.

Ir Inhaltsangabe (s. oben); Iv leer.

1r17r Liber modorum (partim). Das Exzerpt besteht aus drei Teilen, die wie in der Vorlage (Cod. Guelf. 943 Helmst., 61v76r, vgl. dort zum Text) unter einer gemeinsamen marginalen Rubrik zusammengefasst sind: ›Sermo de nativitate domini nostri Ihesu Christi‹.
(1r4v) ›Novem cause quare Christus de celo descenderit‹. Multas causas in eloquiis divinis habemus quare Christus de celo descendit e quibus vel paucas pro fratrum edificatione ponemus … — … de potestate illius eriperet et vasa sue bonitatis efficeret.
(4v10r) ›De sex gradibus divine descensionis ad nos‹. In superiori sentencia modos et causas quare Christus de celo descendit nimirum satis patenter ostendimus … — … nec umquam aliquid ut breviter dixerim divinis altaribus digne munus offerimus.
(10r17r) ›De X qualitatibus columbe‹. Fratres si domino toto corde servire si eius in omnibus preceptis obedire … et ut breviter dixerim si dyabolo perfecte resistere et Christum sequi … — … thesaurizat sibi iram in die revelacionis iusti iudicii dei qui reddet unicuique secundum opera sua. Alle drei Stücke sind bislang nur hier und in der oben genannten Hs. nachgewiesen und bisher ungedruckt. – 17v leer.


Abgekürzt zitierte Literatur

Heinemann O. von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, Bd. 1–3, Wolfenbüttel 1884–1888, ND Frankfurt/M. 1963–1965 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die alte Reihe 1–3)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil IV.
  • Weitere Literaturnachweise im OPAC suchen.
  • Weitere Literaturnachweise suchen (ehem. Handschriftendokumentation)
Dieses Dokument steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz (CC BY-SA). Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Copyright Information)