Die Handschriften der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel. Abth. 4: Die Gudischen Handschriften: Die griechischen Handschriften bearbeitet von Franz Köhler; Die lateinischen Handschriften bearbeitet von Gustav Milchsack. Wolfenbüttel: Zwissler, 1913. S. 137 – 138 (Vorläufige Beschreibung)
Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 98 Gud. lat.
Ticini in celeberrima academia profitensis oratio habita
Pap. — 6 Bll. — 29 × 20 cm — 16 Jhdt.
Aktendeckel
Abschrift. Gedr. Opera omnia. Basileae ap. Tho. Guarinum 1571. 20, I, p. 543-547. Ernst von Möller, Andreas Alciat Ein Beitrag zu Entstehung der modernen Jursiprudenz (in den Studien zur Erläuterung des Bürgerlichen Rechts hsg. von R. Leonhard Heft 25.) Breslau 1907. Nebenbei sei bemerkt, dass sich Möller in seiner vortrefflichen Schrift (s. 90 f.) auch über die Bildnisse des Alciatus äussert. Unter den noch vorhandenen Stichen und Medaillen ist, wie es scheint, keines ähnlich; das nach dem Leben gemalte in der berühmten Galerie des Paolo Giovio wäre verschollen. Wenn auch wohl nicht dieses Bild, besitzt die Herzogliche Bibliothek in Wolfenbüttel doch eines, das ohne Zweifel sehr ähnlich ist. Es ist ein Bruchstück, in Öl auf Leinwand gemalt, 69x57 cm gross, 16tes Jahrhundert, am oberen Rande mit dem in grossen lateinischen Buchstaben gemalten Namen des Dargestellten: ANDREAS ALCIATUS und entspricht ganz der Beschreibung, die Hier. Cardanus von dem Aussehen des Alciatus gibt. Vielleicht zierte auch dieses Bild einmal das Studierzimmer Gudes; in seiner bekannten Briefsammlung (vgl. oben No. 4330) sind ja auch eine Anzahl von Alciatus herrührender und auf ihn bezüglicher Briefe von Freunden und Zeitgenossen. Unter den bemerkenswerten Bildnissen der Herzoglichen Bibliothek, die ich demnächst in photographischen Nachbildungen zu veröffentlichen beabsichtige, wird auch dies Biold des Alciatus eine Stelle finden.