Otto v. Heinemann: Die Augusteischen Handschriften 1. Cod. Guelf. A. Aug. 2° — 11.10 Aug. 2°. Frankfurt/M.: Klostermann, 1965 (Nachdruck d. Ausg. 1890). S. 12 – 13 (Vorläufige Beschreibung)
Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. A.4 Aug. 2°
לוׂדגׇּהַ תוׂצְמִ רפֶסֵ(Sepher Mitzwoth haggadol), abgekürzt גמַסֵ (Liber Semag), d. i. das grosse Buch der Vorschriften des Rabbi Mose Ben Jacob aus Cozzo in Italien (Cotsensis)
Pergam. — 174 Bll. — 43,5 × 31 cm
dreispaltig. in der hebräischen Quadratschrift mit leichtem Übergang zur Cursive. Genauere Anzeichen für die Datierung fehlen.
Pergamentband: die Bindebänder abgerissen.
Herkunft: Auf den drei bei der Foliierung mitgezählten papiernen Vorsatzblättern finden sich allerlei Bemerkungen von der Hand des Juden Jeremias Jacob zu Halberstadt, der das Buch dem Herzoge August laut folgender Inschrift (f. 3′) geschenkt hat: Dieses Buch hab Seiner Hochfürstlichen Durchlaucht Hern Augusten, Hertzogen zu Braunschweig und Luneburg, Jch Jeremias Jacob, wohnhaffter Jude in Halberstadt, zu unterthänigen Ehren in deren Hochberühmbt Bibliothek offeriren wollen, gegeben Halberstadt, am 9 Mai im 1665 Jahre. In dem Bande liegt lose ein Brief des Helmstedter Professors der hebräischen Sprache und Theologie Johannes Saubertus vom 10. Juni 1665 an Herzog August über den Inhalt der Handschrift.
aber nur den zweiten Theil dieses Werkes enthaltend, der sich mit den 245 Geboten beschäftigt, während der erste Theil die 365 Verbote behandelt. Die Handschrift beginnt f. 4 mit der Nennung des Verfassers und kurzen Angaben über sein Werk, dann folgt (f. 4–7′) eine Übersicht über den Inhalt des zweiten Theiles und erst f. 8 beginnt letzterer selbst. Nach der Behandlung der 245 Gebote folgt (f. 170′) eine Erklärung von fünf Vorschriften aus den Worten der Sopherim (Schriftgelehrten), nämlich betreffend Erabin (Trauer um einen Verstorbenen), Megilla (Buch Esther) und die Chanukka (Tempelweihe). Dieser Schluss ist in der Handschrift unvollständig. — Über den Verfasser, der im 13. Jahrhundert in Spanien lebte, sowie über die Ausgaben seines Werkes vergl. Chr. Wolf, bibliotheca Hebraica I. 828 ff. und III. 760.