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N. 383(alte Signatur?).
Liba libens libo libendus libencius ibo/ hunc puto grammaticum qui construat versum istumauf IIr (noch von mittelalterlicher Hand eingetragen, jedoch wohl nicht von der des Haupttextes) und dem neuzeitlichen Vermerk
A. 1470ebd., der sich offenkundig auf das Entstehungsjahr der Handschrift bezieht; zudem auf IIv moderner Göttinger Bibliotheksstempel (
Niedersächs. Staats- U. Univ.-Bibliothek Göttingen).
Im ersten Teil der Handschrift sind die Bl. an den Ecken stark beschädigt bzw. größere Teile fehlend. Die entsprechenden Teile wurden bei einer Restaurierung durch angeklebte Papierteile grob ergänzt – wie insbesondere ein schriftlicher Eintrag auf einem ergänzten Teil auf
Schriftraum:
durchgehend rubriziert; Unterstreichungen (insbesondere Namen und Zitate), Streichungen und Paragraphenzeichen in Rot, ebenso die Überschriften und einfache, aber gekonnt gesetzte Initialen (in der Regel ca. 3-zeilig).
Heller, melierter Pappeinband (2. H. 20. Jh.; bereits Sir John Mandevilles Reisebeschreibung
S. LVIImodernen beigen Pappeinband
habe); auf dem Rücken Papierschildchen mit der modernen Göttinger Signatur; diese mit Bleistift auch eingetragen am oberen Rand des 4° Cod. Ms. hist. 823
); darunter eingeklebt das Formular mit dem Bearbeitungsvermerk der Preuß. Akad. d. Wiss. (Bearbeiterin: Dr. Marie-Luise Dittrich, Okt. 1939) sowie die Beschreibung von W. Meyer.
Wie das Kolophon auf in hospitali prope Ortemberg
befand, und am 4. Apr. 1470 beendet; die Abschrift erfolgte dabei auf Geheiß des dortigen Richters Finitus est liber iste per me Conradum Blannckhen de Kyemsee tunc temporis in hospitali prope Ortemberg ex iussu Erhardi Karel judicis ibidem feria quarta post Letare, anno domini millesimo quadringentesimo septuagesimo
). Obwohl das Kolophon also vergleichwseise viele Details zur Entstehungsgeschichte verrät, ist eine genaue Einordnung der Handschrift bislang noch nicht erfolgt, da die weder die Frage, um welchen Ort es sich bei Ortemberg
handelt, geklärt ist, noch Konrad Blanck von Chiemsee oder Erhard Karel nachgewiesen sind. Während etwa Morrall, Sir John Mandevilles, S. LVII noch an Ortenberg (Hessen, Baden?)
dachte, nehmen Mittelalterliche Schachzabelbücher
, S. 417Franciscus Angeli de Hospitali prope Ortenburg
bzw. Franciscus Engelhardt de Hospitali prope Ortenburg
schrieb; vgl. Die Urkunden
, S. 139Michaelis Golsar de hospitali prope Ortenburg
– dürfte es sich um einen Mann aus Spittal an der Drau handeln (zur betreffenden Handschrift siehe Inventar
, zu Cod. 157Spittal 800
, S. 110Mittelalterliche Schachzabelbücher
, S. 417
Ob der im Kolophon genannte Auftraggeber, der Richter Erhard Karel, die Handschrift für sich selbst oder andere, etwa die Stadt/den Rat von Spittal an der Drau, anfertigen ließ, ist nicht bekannt, auch wenn Ersteres wahrscheinlicher wirkt.
Die weitere mittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichte der Handschrift ist großteils nicht nachweisbar. Allerdings gelangte sie zu unbekanntem Zeitpunkt in den Besitz des Nürnberger Arztes und Universalgelehrten 55. Hans von Monteuilla Reisebeschreib. Nach einer alten deutschen Uebersetzung. 2) das Schachzagell. 3 Finger dick. 1 fl. 30 kr. Die ersten Blätter sind am Rande etwas beschädigt; am Ende aber steht: Finitus est liber iste per me Conrad. Blanckhn de Kyemsee tunc temporis in hospitali. – Ex iussu Erhardi Karel iudicis ibid. Anno 1470
). Vermutlich gelangte die Handschrift bereits im Zuge des damaligen Verkaufs an die
Von dort wurde sie nämlich im Jahr 1801 für die Georgia Augusta erworben; vgl. dazu den Eintrag in SUB Göttingen, Bibliotheksarchiv, Manuale zum Jahr 1801, S. 24 ff.: Verzeichnis einiger bücher aus Arolsen.
; die vorliegende Handschrift ist hier eingetragen auf S. 25 mit den Worten: Hanns von Montevilla - hat ditz buech gemacht in frantzoysch zung (Reise in das heilige Land) Mscpt, Schachzagell. Mscpt., in fine: finitus est iste liber per me Conradum Blannckhn de Kyemsee tunc temporis in hospitali prope Ortemberg Anno Dni. 1470 - Mscpt.
Allgemein zu den aus Arolsen bzw. von den Fürsten Waldeck nach Göttingen gelangten Altbeständen s. '... ein ganz artiges Stück'
in den Jahren 1794-1801 17 Handschriften und 45 Inkunabeln und 179 Drucke aus dem 16. Jahrhundert von Arolsen in die Universitätsbibliothek Göttingen
(ebd.).