Patrizia Carmassi: In Vorbereitung: Katalog der mittelalterlichen lateinischen Handschriften der SUB Göttingen, beschrieben von Patrizia Carmassi. (Vorläufige Beschreibung)

Göttingen, Staats- und Universitätsbibliothek, 2° Cod. Ms. jurid. 25

Digestum novum cum glossis Francisci Accursii

Pergament — IV, 236, III Bl. — 39,5 × 26,5 cm — Norditalien (?) — 14. Jh. Erste Hälfte

Die Handschrift besteht aus drei verschiedenen Teilen: I. 1r-3v, II. 4r–223v, III. 224r-235v. Lagen: I (II). II-2 (I = IV). I+1 (3). III (9). VI (21). III+1 (28). IV (36). IV (44). IV+1 (53). 7 IV (109). III (115). I (117). 12 IV (213). IV+1 (221 = 222). I (223 = 224). VI (235 = 236). Zwei Foliierungen (braune Tinte): eine mittelalterliche, gefolgt von kurzer Inhaltsangabe, und eine spätere, wahrscheinlich aus der Zeit, in der die Handschrift in die Bibliothek kam. Bei der ersten Foliierung fol. 93 und fol. 195 doppelt gezählt; Sprung von 214 auf 216. Die jüngere Blattzählung zählt hier 216a und 216b, um eine einheitliche Foliierung zu erreichen (bis fol. 223, dieses Blatt war nicht bei der alten Foliierung foliiert worden). Lücke (sieben Bl.) zwischen fol. 223 und 224 (= eigentlich 224 und 225), denn die alte Foliierung setzt nach fol. 223 (= 224) mit fol. 230 fort; dieses später mit 224 foliiert. Reklamanten (nicht immer verzeichnet). Verschiedene nachtragene und eingebundene Blätter oder Zettel, nicht immer foliiert. Fol. 1-3 spätmittelalterlicher Zusatz, wobei fol. 2 ein kleineres hinzugefügtes Blatt zur Fortsetzung der Glosse ist. Zwischen fol. 14 und 17 Zusatz von einem Bifolium, foliiert. Zwischen fol. 122 und 123 (= 123-124) ein eingebundener Pergamentstreifen mit Additiones, nicht foliiert. Fol. 218 ergänzt, um die Glosse weiterzuschreiben. Zwischen 231 und 232 ein Zettel, ebenfalls mit Blattzahl 231. Zwischen 232 und 233 ein eingebundener Zettel (nicht foliiert), wie 231 bis nur für Glosse. Wenn man dieses auch mitzählt, hat der Codex 237 Bl. Gelegentlich Flecken durch Benutzung oder Wasserschäden (z. B. fol. 223), Quetschfalten am Vorderschnitt. Pergament sehr gewellt, Tinte stellenweise abgerieben. Buchschnitt am Kopf leicht vergraut. Generell Pergament von nicht guter Qualität: Seitenränder nicht gerade beschnitten, Löcher, Risse, durch lange Nähte zusammengenäht. Mittelalterliche oder frühneuzeitliche Restaurierung zur Verstärkung von Rissen an den Seitenrändern unter Verwendung von Pergamentschnipseln aus einer älteren Handschrift: 14. Jh., zweispaltig, liturgischen Inhalts (Breviar?). Worte deus, dominus, Rubriken ps[almus], a[ntiphona] erkennbar. Mit kleinen roten und blauen Initialen (einfache Lombarden). In wenigen Fällen Reste einer größeren rot/blauen Initiale mit Besatz- und Binnenfleuronnée. Moderne Restaurierung von Rissen z. B. fol. 29. Generell zweispaltig. Layout: Vier-Spalten-Klammerform. (s. Powitz, Abb. 6, S. 62). Aber s. auch Pars III. Schriftraum: ca. 21,5-26 × 13,5-14 cm. Verschiedene Hände. In Teil II gelegentlich Zeilenfüllung mit geometrischen Motiven. Marginal- und Interlinearglossen, Maniculae, Hervorhebung von Stellen durch Linien und Zeichnungen von menschlichen Profilen, einmal ein Vogelkopf (fol. 13r). Auf dem Kopfsteg Angaben der Bücherzahl. Vereinzelt frühneuzeitliche Angaben zum Inhalt.

Renaissance-Einband. Gepresster Pappeinband mit Kalbslederüberzug. Streicheisenlinien, Rollen und Einzelstempeln.

Sämtlich aus Werkstatt: EBDB w007811, nicht lokalisiert. Vor und nach dem Buchblock originale Vorsatzblätter aus Pergament und jeweils ein Binio aus modernem Papier, alle nicht nummeriert, als Teil des Renaissance-Einbandes (gleiches Wasserzeichen wie Cod. Ms. jurid. 23 und 24). Die Pergamentblätter weisen Löcher aus Insektenfraß und Spuren von Rost auf, wahrscheinlich Zeichen von einem früheren Einband. Zwischen VS und Vorsatzblättern moderner vorgedruckter Benutzungszettel der Universitätsbibliothek. Auf VS moderne Signatur (Bleistift) und römische Zahl III. Dazu ein aufgeklebter Zettel mit Auszug von Meyers Katalog über diese Handschrift. Auf HS Prüfangaben (Gewicht) von 1998 bis 2001 und alte Signatur (Bleistift): Ms. Jurid. 2. Auf dem Rücken (fünf Doppelbünde) modernes Signaturschild (oben). Kapital zweifarbig umstochen. Goldprägung, z. T. abgesprungen, Goldlinien um die Bünde, Inhaltsangabe in Majuskelschrift: DIGESTU[M] NOVUM / MS. Kopfkapital lose und gebrochen. Rückenrundung am Kopf verformt. Lederüberzug zeigt Abrieb und Kratzer. Rücken und HD leicht fleckig. Leder im Rücken stark rissig.

Herkunft: Der zentrale Teil der Handschrift scheint auf Grund von Schrifttyps in Italien (Oberitalien) entstanden zu sein. Vgl. z. B. München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 3830, 14. Jh., erster Viertel, Oberitalien. Die Ausstattung ist nicht nach dem ursprünglichen Plan ausgeführt worden. An manchen Stellen nehmen die Rubriken den frei gelassenen Raum nicht ganz in Anspruch. Die Initialen sind einfarbig. S. aber Ähnlichkeiten in den italienischen Handschriften München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 27337 und Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 1611. Wegen Lücken wurden der vordere und hintere Teil hinzugefügt. Der erste Teil ist eine spätere Vervollständigung von wenigen Blättern, als die Handschrift höchstwahrscheinlich schon über die Alpen gekommen war. Der dritte und letzte Teil ist vermutlich ein Fragment aus einer ursprünglich separaten Handschrift. Durch diesen Nachtrag ergibt sich zwar die Ergänzung der fehlenden Passagen, aber damit sind einige Passagen zweimal vorhanden. Die Qualität dieser Handschrift war besser als die des Hauptteils. — Provenienz: Im 15. Jh. muss sich die Handschrift schon an anderem Ort, wahrscheinlich in Deutschland, befunden haben, wie die Zusätze belegen. Im 18. Jh. gehörte sie dem Altdorfer Professor Christian Gottlieb Schwarz (1675-1751). Zu seiner Person siehe Beschreibung von 2° Cod. Ms. jurid. 26 Cim.. Dieser Codex wird mit einer Gruppe von zusammengehörenden Rechtshandschriften im Auktionskatalog von 1679 genannt. Vgl. Bibliothecae Schwarzianae [...] Pars 2: Catalogus Librorum continens Codices Manuscriptos Vetustos Et Libros Saeculo XV ab incunabulis [...], Norimbergae 1769, S. 1, zu der Gruppe, und S. 2 zur Beschreibung dieser Handschrift: "Vol. V orditur librum XXXVIIII digestorum cum glossis, et digesta finit. Habet hoc volumen folia 233, insertis quibusdam minoribus foliis. Vltimum folium finem quidem contextus digestorum habet totum; sed pars glossarum huius folii est abscissa, nec picturae huic insunt volumini". Die anderen Göttinger Codices, die zusammen in die Universitätsbibliothek eingingen, sind: 2° Cod. Ms. jurid. 23, 24, 26 Cim., 27 Cim. und 28. — Spuren von einem früheren Besitzer durch ein Wappen auf dem Fußsteg von fol. 1r (1,5 x 1,5 cm), später ausradiert und unleserlich gemacht. Vermutlich Hinweis auf einen Vorbesitzer auch bei dem wiederholten Buchstaben R fol. 223v. Nach Meyer, Göttingen 1, S. 312, wurde diese Gruppe von juristischen Handschriften von Schwarz' Schwiegersohn Johann Nikolaus Weiss, Professor der Anatomie in Altdorf (1702-1783) im Jahr 1773 durch die Universität erworben. Zu der ursprünglichen Gruppe von Handschriften gehört auf Grund der gleichen Einbandstempel auch die Handschrift 2° Cod. Ms. jurid. 155. Auf fol. Ir (alte Foliierung) schwarzer ovaler Stempel (3 x 4 cm) unten rechts: EX BIBLIOTHECA REGIA ACADEM. GEORGIAE AUG., in Benutzung ab ca. 1850. Vgl. Bibliotheksstempel, S. 93.

Chr. G. Heynii Professoris Eloqv. Et Poes. … Opvscvla Academica Collecta Et Animadversionibvs Locvpletata. Volvmen II, Gottingae 1787, S. 315-331. — Bibliothecae Schwarzianae [...] Pars 2: Catalogus Librorum continens Codices Manuscriptos Vetustos Et Libros Saeculo XV ab incunabulis [...], Norimbergae 1769, S. 2. — Göttingen 1, S. 313. — Dolezalek, Bd. I. — Manuscripta juridica (Dolezalek): http://manuscripts.rg.mpg.de/manuscript/3379/. — E. Spangenberg, Einleitung in das Römisch-Justinianeische Rechtsbuch oder Corpus juris civilis Romani, Hannover 1817, S. 515-516, hier S. 516, Nr. 4.

Ir-IIv leer.

IIIr leer bis auf Inhaltsangaben (schwarze Tinte): . FF . NOVUM.

IIIv leer.

IVra-va Mit alter Foliierung I. Inhaltsverzeichnis. ›Incipiunt Rubrice ff [= digesti] novi secundum ordinem alphabeti‹. Nachgetragenes Inhaltsverzeichnis (15. Jh.), zweispaltig. Die Abschnitte durch einen roten Majuskel-Buchstaben gegliedert. Durch rote Linien werden die Titel mit dem entsprechenden Buch (rechts) verbunden. Auf der linken Seite die Foliozahl (nachgetragen). Es handelt sich um die ältere Foliierung. Die Liste wurde vor dem Verlust der Blätter zwischen 222 und 230 erstellt, weil fol. 223 noch verzeichnet ist.

1ra-235r Iustinianus: Digestum novum cum glossis Francisci Accursii. Digestorum libri XXXIX,1-L,17 (mit Lücken). ›Domini Iustiniani sacratissimi principis perpetui augusti iuris enucleati digesti seu pandectarum liber XXXVIII [!] Incipit de operis novi nunctiacione Rubrica. ULPIANUS‹. Am Rande moderne Korrektur 39 (Bleistift). Hoc edicto promittitur ut sive iure sive iniuria opus fieret … — … Servus rei publicae causa abesse non potest.

1ra Incipit der Glosse: Sed cum septem sunt partes digestorum. Auf dem Kopfsteg von fol. 1r vor dem Beginn der Glosse: Hoc edicto. Die Glossen werden durch Kleinbuchstaben in alphabetischer Ordnung eingeführt. Nicht im dritten Teil, wo die Lemmata in Rot unterstrichen sind.

Additiones. Vereinzelt später nachgetragene Additiones von verschiedenen Händen (Bastarda, 15. Jh.), gelegentlich mit Namen der Autoritäten, z. B. Bar. de Capua [= Bartholomaeus de Capua]; Dy. [= Dinus Mugellanus]; Riccardus de scenis [!] [= wahrscheinlich Richardus Malumbra, oft verwechselt mit Richardus de Senis, vgl. F. C. Savigny, Geschichte des Römischen Rechts im Mittelalter, Sechster Band: Das vierzehnte und fünfzehnte Jahrhundert, Heidelberg 1831, S. 47]. Manchmal weggewischt: fol. 222r. Edition: Corpus iuris civilis, I, Digesta, recognovit Th. Mommsen, retractavit P. Krueger, Editio stereotypa quinta decima, Berolini 1928, S. 635-926. Vgl. auch Corpus iuris civilis. Text und Übersetzung, auf der Grundlage der von Theodor Mommsen und Paul Krüger besorgten Textausgaben, hg. von O. Behrends, 1-5: Digesten, Heidelberg 1995-2012. Für die Glosse vgl. Druck GW 7701: Corpus iuris civilis. Digesta Iustiniani. Digestum novum. Mit der Glossa ordinaria des Franciscus Accursius. Hg. von Ludovicus de Passeris, Andreas de Murris, Johannes Guarinus, Rom 1476. Literatur: HQL 1, bes. S. 155-160, 168-179. G. Dolezalek, Der Glossenapparat des Martinus Gosia zum Digestum Novum, in Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Romanistische Abteilung 84 (1967), S. 245-349.

Vr-VIIv leer bis auf Blattzahl (235) auf Vr.

Pars I

Pergament — 3 Bl. — 39,5 × 26,5 cm — Deutschland (?) — 15. Jh. Erste Hälfte

Zweispaltig. 28-35 Zeilen (Haupttext). Layout: Vier-Spalten-Klammerform. Schriftraum: 19-21 × 13 cm. Die Hand, die die Glosse geschrieben hat, hat auch ab fol. 216a die fehlende Glosse nachgetragen. Haupttext in Textualis, Glosse in Bastarda. Rubriziert. Ein- bis zweizeilig hohe rote Lombarden. Rote Paragraphenzeichen. Fol. 1r: Fünf Zeilen hohe, rote Majuskeln für den Namen Ulpianus, komprimiert von den Seiten und in die Länge gezogen.

1r-3v Iustinianus: Digestum novum cum glossis Francisci Accursii. Von 39,1,1 bis 39,1,16. Ergänzung durch Verlust der ersten Blätter. Fol. 2 nur für die Glosse (zweispaltig) verwendet. ›Domini Iustiniani sacratissimi principis perpetui augusti iuris enucleati digesti seu pandectarum liber XXXVIII [!] Incipit de operis novi nunctiacione Rubrica. ULPIANUS‹. Hoc edicto promittitur ut sive iure sive iniuria opus fieret … — … fiat utrum. Nach der letzten Glosse Anmerkung des Schreibers: Sequitur lex creditoris.

Pars II

Pergament — 224 Bl. — 39,5 × 26,5 cm — Norditalien (?) — 14. Jh. Erste Hälfte

Ca. 48-52 Zeilen (Haupttext). Zweispaltig. Layout: Vier-Spalten-Klammerform. Schriftraum: 21-24 × 13 cm. Textualis für Haupttext und Glosse von jeweils einer Hand. Als Auszeichnungschrift Majuskel (Mischform) für die ersten Zeilen des Textes zu Beginn der Bücher. Rubriziert. Raum frei gelassen, wahrscheinlich für Illuminierung, zu Beginn der einzelnen Bücher, diese nicht ausgeführt. Hauptinitialen: Drei- bis achtzeilig hohe rote Palmettenfleuronnée-Initialen, mit gewellten Konturbegleitenden Linien, Punktverdickungen, Silhouettenornament an Endstellen (vegetabile Motive). Dazu Palmetten und Halbpalmetten als Besatzornament und Aussparungen im Buchstabenstamm. Einfache ein- bis zweizeilig hohe rote Lombarden. Rote Paragraphenzeichen.

Herkunft: Norditalien?

4r-223v Iustinianus: Digestum novum cum glossis Francisci Accursi. una nuntiatio sufficiat … — … Servus rei publicae causa abesse non potest. Glosse von der ersten Hand nur bis fol. 216a. Danach von einer späteren Hand (Bastarda), aber nur bis fol. 218v nachgetragen, wobei fol. 218 (zweipaltig) ausschließlich aus Glossentext besteht. Vgl. oben die Glosse fol. 1-3. Gelegentlich interne Verweise, z. B. fol. 218vb: # Quere residuum glossae in tali signo.

4r-222v Von 39,1,16 bis 50,16,239 (una nuntiatio sufficiat ... qui cum impubes est). Lücke zwischen fol. 222 und 223.

223r-v Von 50,17,131 bis 50,17,211 (tur, quia pro possessione dolus est ... Servus rei publicae causa abesse non potest). Fol. 223 einspaltig geschrieben. Das Blatt hat eine Breite von nur ca. 17,5 cm.

222v Auf dem Fußsteg Nachtrag: Domine labia mea (= Ps 50,17).

223v Auf der letzten Zeile Kolophon von der Haupthand: finito libro reddatur gratia Christo AMEN AMEN AMEN.

Pars III

Pergament — 14 Bl. — 39,5 × 26,5 cm — Norditalien (?) — 14. Jh. Erste Hälfte

Wasserzeichen (Vorsatzblätter): 1. Buchstaben/Ziffern - mehr als drei Buchstaben (Worte/Namen) - Anfangsbuchstabe H - HONIG - frei, mit Beizeichen - Buchstaben - C und I. WZIS DE3270-jurid25_I. Papiermacher C&I Honig. 2. Löwe im Kreis auf einem Podest mit Inschrift NRYHEYT. Im Kreis die Inschrift: Pro patria eiusque libertate. Darauf Krone. Darauf Baum.. Ca. 37-55 Zeilen. Ein- und zweispaltig. Klammerglosse. Schriftraum: 13-20,5 × 7-9,5 cm. Textualis für Haupttext; Semitextualis für Glossenapparat. Rubriziert. Eine siebenzeilig hohe, rot-blaue Fleuronnée-Initiale. Zwei- bis dreizeilig hohe, alternierend rote und blaue Lombarden mit vertikalen Strichen in der Mitte und konturbegleitend in der Gegenfarbe, manchmal auch als Fadenausläufer (für die Versalien). Einfache einzeilige rote und blaue Lombarden im Haupttext. Rote und blaue Paragraphenzeichen. Die roten kleinen Lombarden im Glossenapparat scheinen nachgetragen worden zu sein. 230r: Zu Beginn von 50,17,1, R(egula), rot-blaue Palmettenfleuronnée-Initiale. Als Besatz konturbegleitende Striche, kleine Kreise und Palmettenblätter in beiden Farben. Blauer Buchstabenkörper, gespalten, die innere Hälfte in roter Farbe. Schaftaussparungen in Form von Kopfstempel.

224r-235r Iustinianus: Digestum novum cum glossis Francisci Accursi et Azonis. Es werden auch Glossen von Azo verzeichnet. Sigel az, neben ac für Accursius. Vgl. HQL 1, S. 179; E. Genzmer, Gli apparati di Azone al Digestum novum, in Annali di Storia del Diritto 1 (1957), S. 7-11. Von 50,16,108 bis 50,17,211. ›De diversis regulis iuris.Debitor intellegitur is a quo invito exigi pecunia potest. … — … Servus rei publicae causa abesse non potest. Beginnt Mitte im Buch 50. Eine Rubrik ist erst auf fol. 230r sichtbar: De diversis regulis iuris (50,17,1). (224r) Komputistische Glossen und Verse. Von derselben Hand: eine Glosse zu 50,16,98, die mit Paragraphenzeichen und Lemma Cum bysextum beginnt. Folgt der Text Nota quod annus dividitur in XII menses .... Auf dem Fußsteg Verse (3 x Disticha): 1. Bysextum sexte martis tenuere kalende / posteriore die celebrantur festa Mathie; 2. Tunc bysextus erit per partes IIIIor equas / annos partiri cum poteris domini; 3. Cum bysextus erit bis in anno littera transit / ordine retrogrado semper mutare memento.. 1. Walther I 2203. Gedruckt in: PL 90, Sp. 787 (Ps.-Beda); 2. Gedruckt in A. Cordoliani, Contribution à la littérature du comput ecclésiastique au moyen âge, in Studi medievali, s. III. 2 (1961), S. 169–208, hier S. 204. 3. Alexander de Villa Dei, Massa compoti, vv. 225-226, in Opera hactenus inedita Rogeri Baconi. Fasc. VI: Compotus fratris Rogeri. Accedunt Compotus Roberti Grossecapitis ... Massa compoti Alexandri de Villa Dei, ed. R. Steele, Oxonii 1926, S. 277, v. 225-6. (225v) Versus de mensuris. Nachtrag auf dem Fußsteg (vier Verse, Hexameter): Quinque pedes passum faciunt passus quoque centum … — … reddet duplex miliare. Vgl. Walther I 16033a; Thorndike/Kibre, Sp. 1248. Links neben den Versen (von der Schreiberhand) auch die Zeichnung eines Menschen- und eines Hundekopfes im Profil. (235v) Nachträge und Notizen juristischer Natur von verschiedenen Händen, z. T. ausradiert. Einfache Zeichnungen von menschlichen Köpfen.


Abgekürzt zitierte Literatur

Bibliotheksstempel Bibliotheksstempel. Besitzvermerke von Bibliotheken in der Bundesrepublik Deutschland, hrsg. von A. Jammers, Wiesbaden 1998 (Beiträge aus der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz 6)
Dolezalek G. Dolezalek, Verzeichnis der Handschriften zum Römischen Recht bis 1600, Bd. 1–4, Frankfurt/M. 1972
EBDB Einbanddatenbank (http://www.hist-einband.de/, besonders die Sammlung Wolfenbüttel)
Göttingen 1 Die Handschriften in Göttingen, Bd. 1: Universitäts-Bibliothek: Philologie, Literärgeschichte, Philosophie, Jurisprudenz, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover. Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen 1)
GW Gesamtkatalog der Wiegendrucke, Bd. 1–, Leipzig 1925–1938, Stuttgart 1978–
HQL 1 Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, Bd. 1: Mittelalter (1100–1500): Die gelehrten Rechte und die Gesetzgebung, hrsg. von H. Coing, München 1973 (Veröffentlichung des Max-Planck-Instituts für Europäische Rechtsgeschichte)
PL Patrologiae cursus completus. Series Latina, Bd. 1–221, hrsg. von J. P. Migne, Paris 1844–1865
Thorndike/Kibre L. Thorndike, P. Kibre, A catalogue of incipits of mediaeval scientific writings in latin, revisited and augmented edition, London 21963 (Mediaeval Academy of America publication 29)
Walther I H. Walther, Initia carminum ac versuum medii aevi posterioris Latinorum, Göttingen 1959 (Carmina medii aevi posterioris Latina 1)
WZIS Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php)