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SUB Göttingen (Copyright Information)
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Feniculum verbena rosa celidonia ruta/ Ex hys fit aqua que lumina reddit acutafür ein Augenwasser an.
Wasserzeichen:
Teilweise Insektenfraß (speziell im ersten und letzten Abschnitt der Handschrift) und Wasserschäden bzw. -flecken; auch sonst Papier verschiedentlich stärker fleckig.
In geübter und durchaus regelmäßiger Bastarda, aber relativ dicht und ohne besonderen Aufwand geschrieben.
Des Öfteren schlichte Lombarden oder Initialen in Rot; im Normalfall klein, in schwarzer oder roter Tinte vorgeschrieben, meist jedoch nicht ausgeführt (so auch die große, auf 12 Zeilen angelegte Initiale am Beginn des Bandes auf
Schwarzer, teilweise abgeriebener und an den Deckelrändern beschädigter Pappeinband – wohl des 18. (oder 19.?) Jh.s; auf dem Rücken aufgeklebt Papierschildchen mit Göttinger Signatur (Cod. Ms. jurid. 391
); darunter mit Goldbuchstaben zum einen eingeprägt Miscellanea
, zum anderen Schwabenspiegel
. Auf dem 2° Cod. Ms. Jurid. 391
); ebd. zudem Bleistiftvermerk: 174 Bl. 8,9
; an den vorderen Innendeckel überdies angeklebt die Beschreibung von W. Meyer mit dem Nutzerbogen der SUB Göttingen.
Der gesamte Band stammt offenkundig von einer Hand; laut den Angaben der Kolophone wurde er in der ersten Hälfte des Jahres 1474 verfertigt; s. dazu Et sic est finis am donerstag nach Oculi mei im LXXIIIIt
(en) (wohl 17. März 1474); Et sic est finis per me
(29. oder 30. März 1474); Et sic est finis; actum am freitag nach Cantate LXXIIII°.
(13. Mai 1474). Dazu passt nahtlos die Analyse der Wasserzeichen, da alle Varianten oder ähnlichen Wasserzeichen für die erste Hälfte der 1470er-Jahre nachgewiesen sind. Im Kolophon auf Walthisar von der wage
. Bei ihm handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um dieselbe Person, die auch die auf 1470 datierte Handschrift Berlin, Staatsbibliothek, Ms. germ. qu. 763 geschrieben hat und in derselben auf Bl. 122r zuerst aufscheint als 'Walthizar von der Wag' und auf Bl. 182 nach dem Schreibervers ("Hie hat diesz puch ein ende/ Got vns seinen heiligen geist sende/ Hillff got du ewigs wortt/ Dem leybe hie der sele dortt") als 'Walthizar Hubner', wozu das Kolophon in schwarzer Tinte ergänzt: "Dieser Schreiber ist gnant Walthisar von der wag. etc. des alten glaubens finiui librum illum feria quarta post Symonis et Iude Anno MCCCCLXX." Die betreffende Handschrift enthält eine Prosafassung der 'Sieben weisen Meister', dazu deutsche Verse, die 'Grisardis' des Erhart Groß und Johannes' von Tepl 'Ackermann aus Böhmen' (s. dazu etwa Deutsche Prosanovellen
, S. 428 ff.Rezeption und Rolle
, S. 17-18
Die weitere spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichte der Handschrift ist unbekannt. Allerdings scheint sie sich nicht allzu weit von ihrem Entstehungskontext entfernt zu haben, denn zu Beginn des 18. Jahrhunderts befand sie sich dann im Besitz bzw. in der Bibliothek von Frauen und dynastische Politik
, S. 219Historia Juris Romani
, S. 492
In der Folge gelangte sie in den Besitz bzw. die Bibliothek des Juristen
Von der Universitätsbibliothek Göttingen wurde sie 1767 auf der Auktion des zweiten Teils von F. K. Conradis Bibliothek zu Helmstedt angekauft. Im Katalog dieser Auktion, den Franz Dominicus Häberlin, Professor für Geschichte und Staatsrecht der Universität Helmstedt erstellte (s. zu ihm ADB, Bd. 10, S. 274-275), ist sie auf S. 74-78 als Nr. 7872 verzeichnet (s. Bibliothecae 2
; der erste Teil des Auktionskatalogs, enthaltend 6418 Losnummern, war bereits zur Versteigerung des ersten Teils der Bibliothek im Sommer 1750 erschienen; der zweite Katalog folgte jedoch erst im Zusammenhang mit dieser zweiten Auktion und enthält die anschließenden Losnummern 6419-8083 sowie über 2000 weitere Bände in einem Anhang)