Lukas Wolfinger: In Vorbereitung: Katalog der mittelalterlichen volkssprachigen Handschriften der SUB Göttingen, beschrieben von Lukas Wolfinger. (Vorläufige Beschreibung)

Göttingen, Staats- und Universitätsbibliothek, 8° Cod. Ms. jurid. 681

Stadtrecht von Goslar

Pergament — I, 130, I Bll. — 22,3-22,6 × 16,3-16,8 cm — Goslar — um 1350

Pergament. Lagen: V-1 (9). V-1 (16!). IV-1 (21!). 6 IV (54!). IV-1 (60!). 3 IV (83a!). IV-1 (89!). 2 IV (100!). II (105!); zwischen Bl. 9/10, 16a/16b, 56/56a und 100/102 (!) sind Bll. herausgeschnitten oder -gerissen; Bl. 105 war ursprünglich wohl als HS an die Innenseite des hinteren Deckels angeklebt, wie die Klebespuren auf 105v anzeigen. Auf der ersten und letzten Seite der Lagen jeweils Kustoden (Buchstaben a-o; das Ende einer Lage und der Beginn der folgenden Lage sind dabei jeweils mit denselben Buchstaben gekennzeichnet; allerdings tragen die beiden ersten Lagen der Handschrift die Buchstaben a, erst in der dritten folgt b; im aktuellen Zustand fehlen Kustoden in der 12. Lage sowie bei dem Binio am Ende der Handschrift - zumindest in ersterem Fall wohl bedingt durch den Beschnitt des Buchblocks. Am Ende von bzw. zwischen Texteinheiten finden sich zumeist mehrere leere Seiten, auf denen des Öfteren Nachträge eingefügt wurden. Vermutlich wurden derlei Ergänzungen bei der Erstellung der Handschrift bereits von vornherein mitgedacht und am Ende der Textabschnitte dementsprechend Platz freigehalten. Blattweiser (noch vorhanden auf 36r, 50r, ehemals wohl auch auf 33r, 58r). Bei der ersten Foliierung (mit Bleistift) blieben die leeren Bll. zuerst ungezählt, weshalb diese nur 105 Bll. erfasste; die übrigen Bll. sind nun mittels alphabetischer Sub-Nummern in die Foliierung miteinbezogen (etwa als 12a-b); von Bl. 100 springt die Zählung fälschlich zu 102. Pergament vielfach fleckig; zudem Insektenfraß. Schriftraum: 15,9-16,7 × 12,1-12,6 cm durchgehend zwei Spalten; 28-29 Zeilen (Tintenkastenlinierung). Zahlreiche Benutzungsspuren: Korrekturen, Ergänzungen, Rasuren (etwa 15v-16r), die manches Mal recht umfangreich sind; Streichungen teilweise am Rand mit 'Klammer' und 'vacat' gekennzeichnet (etwa auf 4ra, 11ra, 13va, 77ra); Ergänzungen oder Korrekuren sind häufig mit Verweiszeichen bzw. –linie in Haupttext eingepasst; außerdem eine Reihe von Notavermerken (etwa 2ra, 6r, 6vb, 7ra, 9va, 10vb, 12rb, 16ra, 18r, 23v, 25v, 26ra, 60vb, 61va, 62va, 85ra, 86va, 87rb, 87vb, 88v, 89va); Unterstreichung: 11vb. Von einer Haupthand geschrieben, von mehreren anderen - mittelalterlichen und frühneuzeitlichen - Händen korrigiert, ergänzt und erweitert. Zudem zahlreiche – v.a. auch frühneuzeitliche - Anmerkungen und Stichworte an den Seitenrändern. Hand 1: Haupttext auf 2v–99v; Mitte 14. Jh. (ältere gotische Buchkursive) Hand 2: erste Korrektur- und Nachtragshand (ca. 3. V. 14. Jh.; ältere gotische Buchkursive); von ihr stammen insbesondere Passagen auf 1v, 13v (?), 17v (?), 32v (?), 37v, 42r-43r (?), 44r, 46r 47v, 49v, 73v, 98v, 99v-103v. Hand 3: zweite und vorrangige Korrektur- und Nachtragshand (wohl Anfang 15. Jh.; jüngere gotische Buchkursive); zahlreiche Korrekturen und Ergänzungen; auch ganze Paragraphen oder längere Passagen von derselben nachgetragen (so etwa: 2va - Art. IIII; 3rb - Art. XVII; 3vb - Art. XX; 5rb - Art. XXXVIII; 5va - Art. XLV; 6rb - Art. LII; 11rb - Art. CXIII-CXV; 11r-12v - Art. IIII; XLVIII; LXI; LXXX; LXXXVI-LXXXVII; CXIII-CXV; 82r-83v). Hand 3a: wohl gleichfalls um 1400/Anfang 15. Jh.; bei Ebel Das Stadtrecht, S. 12 nicht eigens gezählt; von ihr stammt das kurze Inhaltsverzeichnis auf 1r. Hand 4: um 1600; von ihr stammen Einträge auf 1v. Der von der Anlagehand geschriebene Haupttext durchgehend rubriziert; Rubrizierung teilweise jedoch fehlend bei später nachgetragenen Passagen (so auf 1v-2r,; 99v-102v,; 103r-v,); Nummerierung der Artikel mit römischen Zahlzeichen in Rot (am Ende derselben); zudem die Zählung der Bücher sowie Titel der Großkapitel oberhalb des Schriftrahmens in roter Tinte; ebd. auch neuzeitliche Buchzählung in schwarzer Tinte; auf 58r-64v in schwarzer Tinte überdies 'Fußzeile' mit Nennung des Kapitels unterhalb der Textspalten. Einfache Lombarden oder Initialen in roter Tinte. Am Beginn von größeren Texteinheiten Initialen in Rot und Blau; in diesen Fällen auch einfaches Fleuronnée (2v, 13v, 22v, 28r, 44r, 46r, 50v, 58v, 64r, 84v, 91v, 95v). Auf 70r neben dem Text (betreffend das Spielen um Wertgegenstände) einerseits drei Würfel (mit Augenzahl 3, 4 und 5) sowie das Wort dobelen zur Bezeichnung des Spiels.

Spätmittelalterlicher Einband; ursprünglich dunkelrotes Leder über Holzdeckeln; ehemals auf VD wie HD je fünf kleine Metallbuckel, von denen jeweils zwei verloren sind; Reste zweier Schließen; Buchrücken bei Restaurierung erneuert; darauf übliches Papierschildchen mit Göttinger Signatur (Cod. MS. jurid. 681); Insektenfraß; VS und HS erneuert; auf dem VS zudem vermerkt die Göttinger Signatur (Cod. MS. jurid. 681) und eingeklebt die gedruckte Beschreibung von Wilhelm Meyer; das aktuelle Bl. 105, das Teil der letzten Lage ist, war früher wohl als HS an den Buchdeckel geklebt; darauf groß mit Bleistift geschrieben: MScr. Jurid. 46b.

Herkunft: Bereits der Inhalt der Handschrift mit dem Goslarer Stadtrecht in verschiedenen Bearbeitungsstufen, Ergänzungen und Anmerkungen, ebenso aber die niederdeutsche Schreibsprache und die Goslarer Parallelüberlieferung machen deutlich, dass die Handschrift „in einer Goslarer Kanzlei in ständigem Gebrauch gestanden hat" (Ebel Das Stadtrecht, S. 23). Der erste Schreiber (H1), der den Grundtext der Handschrift erstellte, dürfte um 1350 gearbeitet haben; dafür spricht auch die Form der Schrift. Nicht lange darauf nahm H2 erste Ergänzungen und Korrekturen vor, während H3 den Text wohl zu Beginn des 15. Jh. zur 2. Redaktion umarbeitete. — Die weitere spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichte der Handschrift ist nicht nachvollziehbar. Eine große Zahl von frühneuzeitlichen Einträgen zeigt jedoch, dass sie intensiv weiter benutzt wurde. Im 19 Jh. befand sie sich dann im Besitz des des Göttinger Professors Friedrich Christian Bergmann (geb. 1785 zu Hannover; seit 1811 ordentlicher Professor der Rechte in Göttingen, gest. am 28. Febr. 1845 ebenda; zu ihm s. etwa ADB 2, S. 392). Nach seinem Tod wurden von der Georgia Augusta im November 1845 auf der Bibliotheks-Auktion rund 1000 Bücher aus seinem Vorbesitz angekauft (s. dazu das Manuale zum Jahr 1845 im Archiv der Bibliothek, S. 168-269; der Auktionskatalog trägt die Göttinger Sign. 8 HLL XI, 984), darunter die vorliegende Handschrift.

Göttingen 1, S. 455-456. — Ebel Das Stadtrecht. — Göschen Die Goslarischen Statuten. — Handschriftencensus.

1r am oberen Seitenrand in Bleistift die Göttinger Signatur eingetragen (Cod. Ms. jurid. 681).

1r-102v Stadtrecht von Goslar. (1r) Inhalts- bzw. Buchverzeichnis. Dijt bock der von Gosler Stadrecht is gedeylet in twelff bocke dat vindestu alsus. Wo vnde wat eruet I. … — … Von mannigerhande richte XII. Nicht von der Haupthand des Kodex (H1) geschrieben, sondern von einer Hand um 1400 (H3a; vgl. Ebel Das Stadtrecht, S. 12, der diese Hand allerdings nicht eigens zählt). Der Rest der Seite leer, abgesehen vom ältesten großen Bibliotheksstempel der Georgia Augusta. (1v) Vorrede. [D]e rad der stat to Goslere is to rade gheworden mit endrechtigher wůlbort der koplude vnde der woltwerchten vnde der ghelden der suluen stat … — … dat scal men bi de anderen scriuen de dar to drepet de dar vore inne stad. Von H2 geschrieben; so auch Ebel Das Stadtrecht, S. 29. (1v) Nachtrag. Dit boc scal men oc alle jar twen ratmannen beuelen to bewarende … — … Weme de rad orlouet dit boc to hebbende de scolen bi eden nenne gast dat lesen laten sunder des rades orlof. Von H4 geschrieben. (2r) Ratsbeschluss. Anno 97, den 3. December. NB. Daß mit zuthun der freunde von gilden und gemein die freitliche gerechtigkeit dahin limitiret … — … brüdern und schwester in capita succediren und erbtheil nehmen sollenn. Von einer Hand um 1600 nachgetragen; gedruckt bei Ebel Das Stadtrecht, S. 193, Nr. B IX-X. – (2v) I. Buch. ›Incipit primus liber, wu men erue schal nemen vnde gheuen van vormuntscap van hustinse vnde van eruegůde.‹ (2v-3r) van erue. I. De neyste nimt dar erue. (3r-4v) ›van herwede‹. (4v-6r) ›van scult‹. (6r-11r) ›We erue nimt‹. Sterft de erue auer de erft de anwardinghe devp en ghe vallen is, vort vppe sinen eruen. (11r-12v) Nachträge. CXIII. Wanne ein vnser borgere sterft de eyne echte husfrowen let … — … so he hire bliuen wille vnde holden dat alse vnser stad recht vtwiset. Von H3 sind hier im Zuge der Überarbeitung zur jüngeren Redaktion des Stadtrechts ergänzt bzw. in neuerer Fassung nachgetragen die Artikel: CXIII-CXV; dann IIII, XLVIII, LXII, LXXX, LXXXVI-LXXXVII und CXIII-CXV. (12vb-13rb) leer. (13v-16rb) I. ›van vormuntscap‹. De wile de vrowe nenne anderen gaden ne nimt, so is se irer kindere vormunde icht se to Gosler wont … — … ne scal he sic nicht vnder winden, mer de neyste ime vormůnde wesen nach, de scal sik der vnder winnen. (16va) Nachtrag. addicio capituli II. Wanne de eldeste vnde de neyste swerd mach to Golser borger nicht en is … — … vnd sich de vorwissenen laten von en dat duchte vor de kindere wesen. Von H3 geschrieben. (16vb-17rb) leer. (17va-21v) III.(van hustinse)‹. I. Of en hus vor mede vnde de, de vp der were is, to eneme iare vort sine medinghe beholt weder senne willen … — … alse de wert dar an vor denet heft, de den tins vor scult heuet. (21v) Nachtrag (Art. XLVI-XLVIII). XLVI We ock an der börger huser gulde oder zinse hedde de mag de borger afkopen … — … XLVIII [...] van alder erues tinses gehabt hedden, dat bliue bi sinem rechte. Von Hand des 17. Jh.s geschrieben; s. dazu Ebel Das Stadtrecht, S. 62; zu Lit. dazu ebd. (21ar-22r) leer. (22v-27v) IV.(van eruegůde)‹. I. Wes eruegůt ghelaten oder bekomeret wert, de wile he buten landes is … — … ... LVIII. We senne hof vnde sine were nicht bewarcht, alse he to rechte scal [...] it ne were buten der stat, garden oder korn oder hech gras oder an grauen. — 27ar-27dv leer. – (28r-43r) 2. Buch. ›Liber secundus. Van vredebrake, van husvrede, van ouerhore, van vestinghe vnde van wůnden.‹ (28r-29r) I.(Van vredebrake)‹. I. Wert en vor gherichte bekaghet vmme ene campordighe wunden ... (29r-30v) ›van dotslaghe‹. (30v-31v) ›van anverdinghe‹. (31v-35r) ›van důue‹. (35r) ›van tollen‹. (35r-37v) ›Scut en vredebrake ane wůnden‹. (37v-39v) ›Of ve schaden deyt‹. (39v-42r) ›Vmme wort‹. Später ergänzt zu scheltwort. (42r-43r) Nachträge (Art. CXLIII-CXLVIIII). Wůr en tweyunghe schůt vnder vsen borgheren, so wann dat erst weme vt deme rade witlik wert … — … CXLVIIII. Welk vser borghere den anderen mit kampe an sprickt, de scal deme rade vif lodeghe mark. We ok den anderen roft, dat schal en vredebrade sin. Von H2 geschrieben; bei Ebel Das Stadtrecht, S. 98-99 als Artikel 142a-g gezählt. (43v-43bv) leer, abgesehen von den Worten Do nunn (?) merer alto male von rechts (?) unterhalb der rechten Spalte des sonst leeren Zeilenspiegels auf 43bv. (44r-45r) II.(van husvrede) CXLIII‹. Husvrede scal men holden dem armen vnde dem riken … — … CLXV. Buwet en neyber vp sines neyberes eghen an sinen willen, he mot it af don, vnde bůten, vorbudet he ime auer mit gherichte, deyt he it dar en bouen, so is it en vredebrake. — 45v-45cv leer. (46r-49v) III.(van ouerhore)‹. I. We vore boden wert van deme scultechten oder van deme bodele oder wilkoret vor to komende … — … XXXVII. Wert en in den rat ghekoren de in ouerhore is, dene ne scal men den rat nicht sweren laten, he ne si der ouerhore ledich vnde los. (49v) Nachtrag (Art. XXXVIII). Welde en enne in ouerhore kundighen laten vnde lete de den sculteten sin antworde beden, dat antworde scolde he to hant don to der neysten dingh tit. … — … dar he de ouerhore mede laten moghe. — 49ar-50r leer. (50v-55v) IV.(van vestinghe)‹. I. We antwarden wel, dene ne darf men nicht vor vesten … — … LV. Wel sich en dotslaghes oder kampordigher wůnden vntsculdighen, der he dar to hebben scal to sineme rechte, de scal ime de voghet velighen, of se des bedoruen, of se vnvorvestet sin. (56r-57va) leer. – (57vb-82v) 3. Buch. ›Van gherichte vnde klaghe, van vorbedene, van besettinghe vmme scult, van vrowen, wes men weren schal, van deme voghede, van ghewedde, van bůte vnde van wereghede [!] vnde richte van ordelen vnde vmme wort, vnde van důue‹. (Diese Rubrik auf leerer Seite 57vb nachgetragen). (58r-60r) ›(van vorebede)‹. I. Wanne men ludet de ersten klocken to mettene to dem markede. (60r-62r) ›van besettinghe‹. (62r-63r) ›(van panden)‹. (63r-68v) ›vmme scult‹. (68v-71r) ›(van tollen)‹. (71r-73v) ›van vrowen‹. (73v-75v) ›Wes men weren schal‹. (75v-77r) ›Van deme voghede‹. (77r-77v) ›Van ghewedde‹. (77v-78v) ›Van bůte vnde van wereghelde van richte‹. (78v-79v) ›van ordelen‹. (79v-80r) ›vmme wort‹. (79v-82v) ›van důue‹. CCLXII. Heft en en pant dat he weder ghelouet heft to antwardene, wanne dat van ime ghelost worde, dat ne mach men vnder eme nicht besetten. (82v-83v) Nachtrag (neun Artikel). Nement is plichtich vor synen knecht edder maget to antwordende vorbat mer wen ore lon gewaret he en hebbe vor se gelouet … — … dar tho schal dat an deme rade stan wu de om dat vmme de vorsate keren wolden. Diese neun, nicht nummerierten Artikel sind nachgetragen von H3 (in der Edition bei Ebel Das Stadtrecht, S. 187-189, Nr. B III; bei Göschen Die Goslarischen Statuten, S. 90-91). — 83vb-84r leer. – (84v-95r) 4. Buch. (84v) ›[V]an tughen vnde anevanghe vnde wů men tucht don schal.I. Wat men tughen schal dat tughet men mit emme richtere vnde mit twen bederuen mannen ... (84v-86r) ›We tughen mach oder nicht‹. (86r-87r) ›We men vvlkomen mach‹. (87r-v) ›Of tughe vor storuen sint‹. (87v-89r) ›Of men tughe vornyen wel‹. (89r-90r) ›Van deme rade‹. LVI. Scolden twene ratman tughen, dar se ouer ghewesen hedden, van des rades weghene, dat scolden se irweren an den hilleghen, dat dat also were, also se sprehen, of men se des nicht irlaten ne welde. — 90v-91r leer. (91v-93v) II.Van anevanghe‹. I. Men ne mach nicht anevanghen denne vor důuet gůt oder gherouet … — … XXIIII. We wat neme, sime ghelik, of he dat openbare holde vnde of men dar na vraghe [...] Heuet he des auer wat ghenoten of dat ve is, dat mot he irleghen. (94r-95r) leer, abgesehen von der weiterlaufenden 'Kopfzeile' van anevanghe über den beiden Spalten sowie die Buchzählung IIIIus mittig über dem Zeilenspiegel. (95v-102v) 5. Buch. ›Van manigerhande rechte.‹ (95r-99v) I. Wanne men den rat kuset, de minnere del volghe dem mereren … — … XXVIIII. Wat en vint perd oder ve oder welkerleye ander dingh [...] So schal it de voghet vorwissenen, dat men dar bi vare, alse hir vor bescreuen is. (99v-102v) Nachträge (Art. XXX-XLII). (XXX). [W]elk vser borghere den anderen wes to schuldighende heft, de scal vor gherichte van eme nemen dat recht is … — … [D]e disser dinghe alsus nicht en holt, de schal de rade vif lodeghe mark gheuen. Eingefügt von H2; in der Handschrift sind nur die ersten drei Artikel nummeriert. Allgemein zum Text des Goslarer Stadtrechts sowie speziell zu jenem der vorliegenden Handschrift, die in ihrem ältesten Textbestand noch die ältere Redaktion enthält (geschrieben von H1), dann aber in der Folge durch Streichungen und Ergänzungen im Sinne der zweiten Redaktion umgearbeitet wurde (von H3) s. Oppitz 1, S. 83-84 sowie insbesondere Ebel Das Stadtrecht. Die Edition: ebd. (insbesondere auch nach der vorliegenden Handschrift).

103r-v Kirchstuhlordnung. Eden scal nen vrowe mer stole hebben in kerken wen enen. Dat scal wesen in der parren dar se inne wonet … — … Aver wan se de lecht nicht leng betern enwolden eder enmochten so mochten de perner (?) unde alder manne der lecht sek underwinden deme gotteshuse to nut unde to gude. Von Hand des 17. (?) Jahrhunderts eingetragen.

104r-105v leer, abgesehen von der mit Bleistift groß auf 105r eingetragenen älteren Göttinger Signatur MScr. Jurid. 46b.


Abgekürzt zitierte Literatur

Göttingen 1 Die Handschriften in Göttingen, Bd. 1: Universitäts-Bibliothek: Philologie, Literärgeschichte, Philosophie, Jurisprudenz, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover. Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen 1)
Handschriftencensus Handschriftencensus. Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters. Online-Datenbank: https://handschriftencensus.de/