Patrizia Carmassi: In Vorbereitung: Katalog der mittelalterlichen lateinischen Handschriften der SUB Göttingen, beschrieben von Patrizia Carmassi. (Vorläufige Beschreibung)
Göttingen, Staats- und Universitätsbibliothek, 8° Cod. Ms. philol. 116 Cim.
Publius Vergilius Maro, Appendix Vergiliana
Pergament — II, 210, I Bl. — 25 × 14 cm — Italien (Rom und Bergamo) — zwischen 1464 und 1471
Lagen: II. V (20). IV (28). 17 V (198). VI (210). Reklamanten am unteren rechten Ende der meisten Lagen. Die modernen Vorsatzblätter sind nicht nummeriert. Moderne Foliierung in arabischen Zahlen (Bleistift, unregelmäßig). Ältere Foliierung in arabischen und römischen Zahlen (braune Tinte), 1-9, XI-XXXXXII. Benutzungsspuren und gelegentlich Flecken, z.B. Wasserflecken fol. 210. Pergament generell von guter Qualität bis auf manche kleinere Löcher, wie beispielsweise fol. 16, 26, 132, 157, 161. Blattgold in den Initialen gelegentlich abgeplatzt, besonders fol. 1r. Einspaltig. 35-37 Zeilen. Schriftraum: 16,5 × 8 cm Humanistische Kursive von einer Hand. Nach dem Kolophon fol. 210v war der Schreiber der Handschrift der Priester Georgius Novariensis. Er ließ seine Signatur auch in einem Codex der ehem. Sammlung von Bertram Ashburnham, fol. 60v; vgl. Catalogue of the manuscripts at Ashburnham place. Appendix, London 1861, Nr. C. Die illuminierte Handschrift wurde in einer Auktion in London am 01.05.1899 von Sotheby's angeboten: Vgl. Catalogue of a portion of the Collection of Manuscripts Known as the "Appendix", made by the late Earl of Ashburnham, from whose printed catalogue the descriptions are taken … which will be sold by auction … on Monday, the 1st day of May, 1899, London 1899, Lot 4, S. 3. Dazu auch Schoenberg database of Manuscripts, SDBM_36354. Der Codex ist eine Abschrift des Werkes "Costantinopoleos libri quattuor" des Humanisten aus Brescia Ubertinus Pusculus (1431-1507). Zum Autor vgl. E. Valseriati, Ubertino Posculo tra Brescia e Costantinopoli, in Profili di umanisti bresciani, hrsg. von C. M. Monti, Travagliato (Brescia) 2012 (Adunanza erudita 3), S. 163-230; Id., Recuperi dalla libreria Saibante di Verona: U. P. e Pietro Sacconi, in Libri, lettori, immagini, hrsg. von L. Rivali, Udine 2015, S. 201-226; Id., Art. Posculo, Ubertino, in Dizionario Biografico degli Italiani 85 (2016), S. 145-148. Nach Valseriati beendete Posculus das Werk über Konstantinopel in den Jahren 1458-59 in Brescia. Die handschriftliche Überlieferung ist in Oberitalien ab 1464 dokumentiert: Dies stimmt mit der Wirkungszeit des Schreibers überein, wie sie auch in der Göttinger Handschrift dokumentiert ist. Die ehem. Ashburnham Handschrift, zunächst vom Antiquariat Harrassowitz in Leipzig erworben, befindet sich heute in Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Ms. lat. qu. 534. Vgl. die kurze Notiz zum Codex in Manuscripta Mediaevalia (Anne-Beate Riecke), ohne Erwähnung der Göttinger Handschrift. Permalink: http://www.manuscripta-mediaevalia.de/dokumente/html/obj31019461. Die Ausstattung der Berliner Handschrift lässt sich in Oberitalien verorten, ist aber eindeutig von einem anderen Künstler als in der Göttinger Handschrift ausgeführt worden. Der Stil der Initialen ist vergleichbar mit Buchmalerei aus der Lombardei: Vgl. die Produktion von Iacopo da Balsemo (Bergamo): Iacopo da Balsemo miniatore (c. 1425 - c. 1503), testi a cura di L. Cortesi e G. Mandel, Bergamo 1972 (Monumenta Bergomensia 33), bes. Tav. 24-27, oder den anonymen Lombardischen Miniator, in Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Vat. lat. 1145, fol. 1r, Abb. Nr. 208, in , S. 232. Der Schreiber Georgius benutzt in der Berliner Handschrift eine rundere, weniger von links nach rechts gebeugte humanistische littera antiqua, allerdings mit gleichen Abkürzungsformen, Versalien und Aufzeichnungsschrift (Capitalis). Verweis auf den Kolophon - nur für die Ashburnham Handschrift - auch in Colophons, 2, Nr. 5095, S. 186. In der Göttinger Handschrift gelegentlich Textvarianten und Ergänzungen am Rande von der Hand des Schreibers. Titulus currens, von einer Hand des 16. Jh. nur für die Bucolica und Teil der Georgica hinzugefügt. Fol. 16-17: eine moderne Hand (Bleistift) hat die Nr. der Gedichte aus der gedruckten Edition am Rande geschrieben. Die Ausstattung ist in Norditalien zu lokalisieren. Ornamentale Initialen in Deckfarbe und Blattgold. I. Schlichtere Initialen. Zwei- bis dreizeilige Initialen in Deckfarben und Gold. Schwarz konturierter Stamm, mit Blattgold gefüllt, auf einem zweifarbigen mehreckigen Feld (Rot-Grün, Rot-Blau, Grün-Blau). Weißlinienfiligran (Linien, Spiralen, Ranken). Als Besatz an der äußeren Kontur des Feldes hellbraune Linien mit eingerolltem Ende. II. Hauptinitialen. Auf den fol. 1-19 einheitlicher Typus: vier bis fünfzeilige Feldinitialen. Einfarbige Initialen in facettierter Capitalis auf Blattgold. Das Gold fein gepunzt mit filigranen geometrischen und vegetabilen Motiven. Als Besatz des schwarz konturierten Feldes hellbraune Linien mit eingerolltem Ende. Farben: Rot, Grün, Blau, Grau, Weiß, Gold. III. Auf fol. 20-210 fünf- bis zehnzeiligen Feldinitialen, mit vegetabilen oder abstrakt-geometrischen Füll- und Besatzornamenten. In einigen Fällen trompe-l'oeil Effekte, wie goldene Rahmen mit Edelsteinen, Girlanden, Obstzweige mit Birnen (fol. 71v) und Blumenranken, an den Buchstabenbalken an Ketten hängende Perlen und Edelsteine. Buchstaben in facettierter Capitalis auf farbigem viereckigem Feld. Farben: Rot, Dunkel- und Hellgrün, Blau, Violett, Grau, Weiß, Gold. Die Initien der Hauptwerke Vergils sind durch besondere, größere Initialen hervorgehoben. Der Einsatz von illusionistischen Motiven und trompe-l'oeil Nachahmungen von Perlen und Edelsteinen in der Illuminierung von Handschriften und frühen Drucken ist im Nord-Osten Italiens intensiv bei dem Künstler Girolamo da Cremona festzustellen, dokumentiert in den Jahren 1460–1483. Vgl. F. Toniolo, Girolamo da Cremona, in , S. 310-315, mit Angaben der illuminierten Bücher und mit weiterer Literatur; G. Baldissin Molli, La miniatura ingioiellata di Girolamo da Cremona, in F. Toniolo, G. Toscano (Hg.), Miniatura. Lo sguardo e la parola: studi in onore di Giordana Mariani Canova, Cinisello Balsamo (Milano) 2012, S. 285-291, mit Namen weiterer Künstler, die diese Effekte verwendeten. Vgl. auch das Beispiel in Alexander, The painted Book, S. 281, Abb. 249, Frontispiz von Francesco da Castello, tätig in der Lombardei und Buda, mit Abbildungen von hängenden Perlen und Juwelen auf blauem Hintergrund. Zum Phänomen auch F. Toniolo. Veiling and Unveiling in Italian Manuscripts of the Second Half of the Fifteenth Century, in Codex und Material, hrsg. von P. Carmassi und G. Toussaint, Wiesbaden 2018 (Wolfenbütteler Mittelalter-Studien 34), S. 287-308, bes. Fig. 6-8. Liste der ornamentalen Initialen: 1r L. 7r B. 11r E. 11v V. 12r D. 14v V. 15r C. 20r C. 29r T. 40v Q. 48r H. 55v T. 63v P. 71v A. 82v C. 93v P. 103v A. 113v I. 125v S. 138v T. 150r V. 160r A (auf dem Kopf gestellt, wahrscheinlich ursprünglich irrtumlicherweise als V gezeichnet. Am linken Rand in brauner Tinte der richtige Buchstabe A für das erste Wort Atque geschrieben). 171v P. 184v O. 197v T.
Pappeinband mit Lederüberzug aus dem 19. Jh. Grün gefärbtes Ziegenleder mit Goldpressungen. Rot-weißes Kapital, maschinell hergestellt, Hohlrücken mit vier Falschbünden. Restauriert zwischen 21.08.2012 und 26.09.2013: Protokoll in der Restaurierwekstatt der SUB Göttingen (Nr. 6310). Schnitt in heller gelb-orangener Farbe gefärbt. Auf VS Angaben über moderne Signatur und Mikrofilmierung. Aufgeklebter Auschnitt aus dem Katalog Meyers über die Handschrift. Moderne Vorsatzblätter (Papier), jeweils zwei und eins, nicht nummeriert. Auf dem Rücken Goldpressung mit den Angaben VIRGILIUS Cod. mscrpt. Koehlerianus. Dazu zwei geklebte Papierzettel mit moderner Bibliothekssignatur Cim., Cod. MS. philol. 116. Auf dem HS kleiner aufgeklebter Zettel mit der gedruckten Angabe: Gebunden von C. W. Freise in Göttingen. Die Handschrift muss lange ohne Originaleinband geblieben sein, wie die stark verschmutzten äußeren Blätter 1r und 210v zeigen. Spuren eines ursprünglichen Holzeinbandes durch Löcher (Insektenfraß) auf dem Fußsteg von fol. 1-2.
Herkunft: Die Handschrift wurde laut Kolophon (210v) in zwei Phasen und an zwei Orten von der Hand des Priesters Georgius von Verona geschrieben. Einen Teil schrieb er in Rom, bei der Petrus-Basilika, vieles bei einer Sankt-Georg Kirche, wahrscheinlich in Nese bei Bergamo. Die Zeitspanne lässt sich nach der Amtszeit der im selben Kolophon genannten Personen genau festlegen. Diese sind: Papst Paulus II. (amt. 1464-1471) und Cristoforo Moro, Doge von Venedig (amt. 1462-1471). Dies ergibt eine Datierung der Handschrift zwischen 1464 und 1471. — Provenienz: Der Codex gehörte im 18. Jh. dem Pfarrer und Philosophen Johann Georg Wilhelm Köhler (1750-1812), der als Priester und Dechant in Colmberg, Langenzenn und Schwabachaus tätig war. Nach seinem Studium in Jena (Magister ab 1770) wurde er für kurze Zeit Adjunkt der philosophischen Fakultät und war Mitglied der Societas Latina Ienensis. Vgl. C. G. Jöcher, Allgemeines Gelehrten-Lexikon. Ergänzungsband: Fortsetzung und Ergänzungen zu Christian Gottlieb Jöchers allgemeinem Gelehrten-Lexikon. T. 7 = T. 11: Rins - Rom. Nachträge zum alphabetischen Verzeichnis. Nachträge Kab - Krü, angefangen von J. C. Adelung und vom Buchstaben K fortgesetzt von H. W. Rotermund, Leipzig 1897, ND Hildesheim 1961, Sp. 656. Köhler veröffentlichte neben einer Beschreibung des Codex den Kolophon und Textvarianten in seiner Disputatio 1771. Nach einer Mitteilung Heynes in: Göttingische Anzeigen von gelehrten Sachen 127 vom 24.10.1771, S. 1096, erhielt Köhler die Handschrift vom eigenen Großvater, der Lehrer des Göttinger Professors und Bibliothekars Johann Matthias Gesner (1691-1761) gewesen war. — Fol. 1r: von der Hand eines Bibliothekars: Virgilius. Codex mscpt. Koehlerianus (vid. Manuale d. 12. Jun. 1792.). Auf fol. 1r ovaler Stempel (schwarz): EX BIBLIOTHECA REGIA ACAD. GEORGIÆ AUG: (in Benutzung ab ca. 1765 bis ca. 1850). Auf dem Fußsteg von fol. 210v alte Signatur (Bleistift): Cod. philol. 57. Von Christian Gottlob Heyne (1729-1812) konsultiert und erwähnt, wenngleich nicht geschätzt: P. Virgilii Maronis Opera, Varietate Lectionis Et Perpetua Adnotatione Illustrata, 1, 1: Prolegomena - Bucolica. Editio 3. emendatior et auctior, London 1793, S. LXX. Auch im handgeschriebenen Katalog, Göttingen, Universitätsbibliothek, Bibl. Arch. Kataloge, 67:3, fol. 55: Die alte Signatur ist dort Cod. philol. 57, korrigiert in Cod. philol. 116.
, S. 27. — , Nr. 94, S. 212-213 (J. Migl).
1r-210v Opera.
, :1r-6v Culex. ›[V]irgilius culicem …‹ Lusimus Octavi gracili modulante Thalia … — … vite pro munere reddo. Edition: , S. 19-36. S. Seelentag, Der Pseudovergilische Culex. Text - Übersetzung - Kommentar, Stuttgart 2012 (Hermes 105). Generell zur Textüberlieferung der Appendix vgl. M. D. Reeve, Appendix Vergiliana, in Text and Transmission. A survey of the Latin Classics, ed. by L. D. Reynolds, Oxford 1983, S. 437-440; Id., The textual tradition of the Appendix Vergiliana, in Maia 28 (1976), S. 233-254, unter Erwähnung dieser Handschrift, S. 239, 242, 246.
:6v Argumentum. ›Iulius Pomponius in libello ad Bactarum‹. Bactare Cycneas tibi dixit … — … Bactare carmen. Ediert im Apparat zu Dirae in Appendix Vergiliana sive carmina minora Vergilio adtributa, ed. R. Ellis, Oxonii 1907, nach dem Codex Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Vat. lat. 3269.
7r-9v Dirae. ›P. Maronis dirae‹. Bactare Cycneas repetamus carmen … — … quod vix cognoscere possit. FINIS. Edition: ., S. 5-14.
:9v-11r Moretum. ›P. Virgilii Maronis Moretum‹. Iam nox hibernas bis quinque … — … et terrae immittit aratrum. FINIS. Edition: , S. 158-163.
:11r-v Est et non. ›Virgilius de est et non‹. Est et non cuncti monosyllaba nota … — … cum monosyllaba versant. FINIS. Edition: , S. 173-174.
:11v-12r Vir bonus. ›Virgilius de institutione viri boni‹. Vir bonus et sapiens … — … et praemia victis. FINIS. Am Rande Variante: rectis. Edition: , S. 167-168.
:12r-14v Maecenas. ›Mecenas Maronis‹. Defleram iuvenis tristi modo … — … in patrio collocet ipsa sinu. ›Finis elegiae ab Enoc in Datia repertae‹. Edition: Appendix Vergiliana sive carmina minora Vergilio adtributa, ed. R. Ellis, Oxonii 1907. Ähnliche Formulierungen auch in Vat. lat. 3269 und in Voss. lat. O 96. Vgl. M. Schanz, Geschichte der Römischen Literatur bis zum Gesetzgebungswerk des Kaisers Justinian. Teil 2. Die römische Literatur in der Zeit der Monarchie bis auf Hadrian, München 19354, S. 257, mit Erwähnung der Göttinger Handschrift. Diese Anmerkung bezieht sich auf die Entdeckung dieser Gedichte durch Enoch von Ascoli, in den Jahren zwischen 1451 und 1455. Dieser war von Papst Nikolaus V. nach Nordeuropa (darunter Dänemark, hier: Dacia) geschickt worden, um Texte der klassischen Autoren zu entdecken. Auf dem Weg dahin besuchte er Klöster in Deutschland, wo er einige bis dahin unbekannte Texte fand. Vgl. P. Viti, Art. Enoch d'Ascoli, in Dizionario Biografico degli Italiani 42 (1993), S. 695-699. Der Schreiber der Göttinger Handschrift könnte in Rom einer der ersten Rezipienten der neu entdeckten Überlieferungszeugnisse der Elegiae in Maecenatem gewesen sein. Siehe auch M. D. Reeve, The textual tradition of the Appendix Vergiliana, in Maia 28 (1976), S. 233-254, hier S. 239.
:14v-15r De vere novo. Hier Vergil zugeschrieben. ›Virgilius de vere novo vel ad Amasiam aut rosis nascentibus‹. Ver erat et blando mordentia frigora … — … sic properare tuum. ›FINIS‹. Ed. Anthologia Latina, sive poesis Latinae supplementum, ed. F. Buecheler et A. Riese. Ps. 1: Carmina in codicibus scripta, rec. A. Riese, Fasciculus II, Leipzig 1870, Nr. 646, S. 98-100. Appendix Vergiliana, S. 177-178. Neue Edition, unter Verwendung dieser Handschrift (S. 113, Sigel G): Il "De rosis nascentibus". Introduzione, testo critico, traduzione e commento di G. Cupaiuolo, Roma 1992 (Bibliotheca Athena 2). Nr. 17074; Supplementband, S. 477.
:15r-v Copa. ›Virgilius ad Copam‹. Copa Syrisca caput … — … vivite ait venio. FINIS. Edition: , S. 81-82.
:15v-16r Epigramma 9,97. ›P. Virgilii in invidum‹. Rumpitur invidia quidam … — … rumpitur invidia. Die Rubrik befindet sich auf fol. 15v. Edition: M. Valerii Martialis, Epigrammata. Post W. Heraeum. Ed. D. R. Shackleton Bailey, Stuttgart 1990, S. 311.
:16r In invidum. ›P. Virgilii Maronis in invidum‹. Nocte pluit tota redeunt spectacula … — … nidificatis aves. FINIS. Edition: , Nr. 250-251. Erweiterte Version. Nr. 10279. Nr. 11887.
:16r-v Carmen ad Augustum. ›Cornelii Caii Exclamatio‹. Temporibus laetis tristamur maxime … — … Troia cremata rogo. Verbindet die zwei carmina , Nr. 235, S. 172 (explicit: Caesaris ora dei), mit dem Epigramm , Nr. 184, S. 182 (incipit: Iusserat haec rapidis). Vgl. W. Schetter, Drei Epigramme über die Rettung der Aeneis, in Id., Kaiserzeit und Spätantike. Kleine Schriften 1957-1992, Stuttgart 1994 (Hermes. Sonderband), S. 466-474. Nr. 16206.
:16v-17r Carmen. ›C. Octavii Caes. Augusti exclamatio‹. Ergone supremis potuit vox improba … — … placeat relegetur ametur. Edition: , Nr. 183, S. 179-182. Nr. 4517.
:17r Carmen. ›P. Nasonis Ovidii‹. Qualis bucolicis quantus … — … praeposuisse tibi. Edition: , Nr. 178, S. 173, Verse 1-4 und PLM 4, Nr. 176, S. 161-162 (Praefatio). Nr. 12948.
:17r-v Epitome Aeneidos. ›P. Nasonis epitoma totius Aeneidos‹. Primus habet Lybicam veniant … — … Turni nece finem. Edition: , Nr. 150, S. 151. Nr. 12542.
:17v-18r Epitaphia. ›Pro. P. Virgilio Marone epitaphia disticha‹. (17v) ›Hoc ipse sibi distichon Virgilius fecit‹. Mantua me genuit. Edition: , Nr. 133, S. 120. Nr. 9268. ›Alzchiades [!]‹. Tytiron ac segetes. Edition: , Nr. 133, S. 120. Nr. 16396. ›Eusthenius‹. Virgilius iacet hic qui. Edition: Nr. 133, S. 121. Nr. 17115. ›Pompelianus‹. Qui pecudes qui rura. Edition: , Nr. 133, S. 121. Nr. 13330. ›Maximus‹. Carminibus pecudes et rus. Edition: , Nr. 133, S. 121. Nr. 1982. ›Vitalius‹. Mantua mihi patria est. Edition: , Nr. 133, S. 121. Nr. 9269. ›Basilius‹. Qui silvas et agros. Edition: , Nr. 133, S. 121. Nr. 13384. ›Asmenius‹. Pastorum vates ego sum. Edition: , Nr. 133, S. 121. Nr. 11725. ›Damianus‹. A silvis ad agros. Edition: Nr. 133, S. 121. Nr. 28. ›Euphorbus‹. Bucolica expressi et ruris. Edition: , Nr. 133, S. 121. Nr. 1760. ›Ianus‹. Hic data Virgilio requies. Der Text beginnt fol. 18r. Edition: , Nr. 133, S. 122. Nr. 6324. (18r) ›Hildasius‹. Pastores cecini docui. Edition: Nr. 133, S. 122. Nr. 11719. ›Palladius‹. Conditus hic ego sum … — … venit ad arma virum. FINIS. Edition: , Nr. 133, S. 122. Nr. 2577.
18r ›M. Fabii Quintiliani institutionum oratoriarum libro decimo ubi de auctoribus imitandis scribit post Graecos enumeratos sic de Virgilio inquit‹. Itaque ut apud illos Homerus … — … omnes longe sequuntur. : Institutio oratoria. M. Fabii Quintiliani Institutionis oratoriae libri XII, hrsg. von L. Radermacher. Pars 2: Libros 7 - 12 continens, Leipzig 1971 = 1965 (Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana), 10, 1, 85-87, Z. 6-17.
›Et divus quidem Aurelius Augustinus noster libro primo de civitate dei sic dicit‹. Nempe apud Virgilium … — … servabit odorem testa diu. Augustinus Hipponensis, De civitate Dei, in 47, 1, 3, Z. 6-11.
18r-19v Vita Vergilii. ›Servius grammaticus de Virgilii vita et operibus‹. Der Text beginnt fol. 18v. Virgilii vita haec est … — … scripsisse et emendasse. Vita Servii, in Vitae Vergilianae antiquae, hrsg. von C. Hardie. Editio altera, Oxonii 1967, S. 21, Z. 3-S. 22, Z. 25. Vgl. auch Vitae Vergilianae antiquae, hrsg. von G. Brugnoli et F. Stok, Romae 1997 (Scriptores Graeci et Latini consilio Academiae Lynceorum editi), S. 149, Z. 4-S. 152, Z. 12. ›Servius item super bucolica‹. Causa scribendorum bucolicorum … — … quantum aquila volante columbas. Servi grammatici qui feruntur in Vergilii Bucolica et Georgica commentarii, hrsg. von G. Thilo, Lipsiae 1887, S. 2, Z. 25-S. 3, Z. 14. (18r) ›Nunc redeo ad quod in aeneidem Servius dicit‹. Item proposuit Mecenas Georgica … — … cecini pascua rura duces. Vita Servii, in Vitae Vergilianae antiquae, hrsg. von C. Hardie. Editio altera, Oxonii 1967, S. 22, Z. 25-S. 23, Z. 42. Vgl. auch Vitae Vergilianae antiquae, hrsg. von G. Brugnoli et F. Stok, Romae 1997 (Scriptores Graeci et Latini consilio Academiae Lynceorum editi), S. 152, Z. 12-S. 157, Z. 8. (19v) ›Priapeam et epigrammata Maronis in manibus habebamus, quae utique his opusculis addidissemus, nisi verborum ac sententiarum obscaenitas, inpuritasque animum offendissent, aequum esse rati ea abolenda merito ab homine christiano esse omninoquae profliganda. Vale qui legeris.‹ Diese Rubrik dient als Übergang zum nächsten Abschnitt, der auf fol. 20r beginnt.
20r-28v Carmina priapea. ›Adiecimus quamvis inviti epigrammata et Priapeam magis auctoritate…‹ Rubrik zum großen Teil verblasst. Carminis incompti lusus lecture procaces … — … molle ruperit latus. FINIS. Ohne Nummerierung. Rubriziert. Edition: . Erwähnung dieser Handschrift S. 40. Carmina LVIII und LVIIII der Edition in einem Gedicht zusammengefügt (fol. 26r). Carmen LXVIII der Edition in zwei Gedichte geteilt (fol. 26v-27r). Carmina LXIX-LXX der Edition in einem Gedicht zusammengefügt (fol. 27r-v). Carmen LXXIII der Edition in zwei Gedichte geteilt (fol. 27v). Carmen LXXV, LXXVI und Vers 1 von Carmen LXXVII der Edition in einem Gedicht zusammengefügt (fol. 27v). Carmina LXXVIIII, LXXX und [LXXXI] der Edition in einem Gedicht zusammengefügt (fol. 28r). Nach favit folgt FINIS und unmittelbar danach als letztes Carmen LXXXIII der Edition (Carmen LXXXII fehlt). Die letzten sieben Zeilen auf fol. 28v leer gelassen. Nach dem letzten Wort latus folgt FINIS.
29r-40v Bucolica. ›P. Maronis Virgilii Bucolica Tityrus Meliboeus‹. Tytire tu patulae. Die Namen der sprechenden Personen rubriziert zu Beginn jeder ecloga. Nach dem Explicit auf der folgenden Zeile das Wort FINIS. Edition: P. Vergilius Maro, Bucolica, hrsg. von S. Ottaviano, Berlin 2013 (Bibliotheca Scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana 2011), S. 11-89.
:40v-71v Georgica. ›Vergilii Maronis Georgicorum liber primus‹. Die Bücher werden von argumenta eingeführt: Anthologia latina 1, I-XII, S. 2-10. Edition: P. Vergilius Maro, Georgica, hrsg. von G. B. Conte, Berlin 2013 (Bibliotheca Scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana 2011), S. 95-220.
:71v Argumentum. Aeneas primo Libyae … — … iussus narrare parabat. Edition: , S. 2.
71v-210v Aeneis. ›P. Virgilii Maronis Parthemiatis Aeneidorum liber primus‹. Arma virumque cano. Die Bücher werden von argumenta eingeführt. Edition: P. Vergilius Maro, Aeneis, ed. G. B. Conte, Berlin 2009. (82v) Liber II. (93v) Liber III. (103v) Liber IV. (113v) Liber V. (125v) Liber VI. (138v) Liber VII. (150r) Liber VIII. (160r) Liber IX. (171v) Liber X. (184v) Liber XI. (197v) Liber XII.
:210v Kolophon: Georgius Novariensis Christi Iesu dei / sacerdos haec Virgilii opera quaedam / Romae apud basilicam Petri apostoli / pleraque vera apud sacram aedem inclyti / martyris Georgii Nesciae (?) agri bergomens[is] / exscripsit paulo secundo pnt. max. / Christophoro Moro. In Capitalis rustica geschrieben. Sehr verblasst. Zuerst veröffentlicht 1771 vom Besitzer des Codex: J. G. W. Köhler, Dispvtatio Philologica De Codice Virgilii Adhvc Incognito [...], Ienae MDCCLXXI, S. XIII.
Abgekürzt zitierte Literatur