Wolfram von Eschenbach
Pergament — Teil eines Doppelbl. bzw. 2 Bll. (fragm.) — ursprünglich ca. 31 × 22,4 cm — oberdeutsch — 14. Jh., Mitte
Pergament. Lagen: Das Göttinger Fragment besteht aus dem oberen Teil eines Doppelbl., das "das äußere Doppelbl. eines Quaternio bildete" zu dem ein in Weimar erhaltenes Fragment derselben Handschrift (s. unter Herkunft) "als innerstes gehörte. [...] Daß es sich um Quaternionen handelt, ergibt sich aus" einem dritten, in Tübingen erhaltenen Fragment (s. gleichfalls unter Herkunft), "bei dem es sich um das Außenblatt der vorhergehenden Lage handelt." (die Zitate
, S. 393). Die untere Hälfte des Doppelbl. ist abgeschnitten; vom Text fehlen deshalb unten jeweils ca. 8 Zeilen; auch an den Rändern stark beschnitten; die Maße aktuell deshalb nur mehr 19,5 x 20,1 cm. Schriftraum: (deutlich) größer als 19 (ca. 23) × 16,5-17,3 cm; zweispaltig, 40-41 Zeilen (Tintenlinierung); Verse abgesetzt und jeweils der zweite Vers eingerückt. In großer und regelmäßiger Textura von einer Hand geschrieben. Auf 2v am Rand der rechten Spalte eine Korrektur oder Ergänzung. Aufwändiger gestaltete Handschrift. Die herausgerückten Verse beginnen mit Versalien, die eingerückten zumeist nur mit kleinen Buchstaben; zudem Gliederung der Textabschnitte durch Fleuronneé-Initialen (3-zeilig) in Rot und Blau.Beilage: Notizbl. bzw. wohl ehemaliges Umschlagblatt mit der Angabe: Nro. 4. Aus Wolframs Wilhelm dem Heiligen. S. 177 des Druckes.
Herkunft: Die Handschrift entstand wohl Mitte des 14. Jahrhunderts im oberdeutschen Raum (vgl. Bibliothek des Evangelischen Stifts, Msc. 26 (die Herkunft aus derselben Handschrift zeigte , S. 147-148 auf); andererseits Fragm. c: Weimar, Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Cod. Fol. 439a(8) (die Zusammengehörigkeit dieses Fragments mit den beiden anderen registrierte ). Wie Stempel auf dem Weimarer Fragment zeigen, wurde dieses zur Zeit der großherzoglichen Bibliothek vom ehemaligen Trägerband abgelöst. — Wie das Fragment in den Besitz Spangenbergs gelangte, ist unbekannt.
, S. XLIV; zur sprachlichen Einordnung insbesondere , S. 391-392). Von ihr haben sich außer dem Göttinger Doppelbl. noch zwei weitere Fragmente erhalten; einerseits Fragm. b: Tübingen,, S. 45. — S. 45-48. — , S. 215, Nr. 38 und S. 217, Nr. 46. — , S. XLIV, Fragm. 38,2. — , S. 147-148. — , S. 381-397 (mit Abdruck von Fragm. c). — , S. 6-7. — , S. 86-87, Nr. B.1 (Henrike Manuwald). — , S. 466, Nr. 38. — , Bd. II, S. 980, Nr. 38,2. — .
1r-2v Willehalm (Fragm. 38). (1r-v) Der Text setzt auf 1r ein mit ... Bi dem kunige Margote/ Streit diu hurnin grozze rote ... und endet auf 1v mit ... an choste nicht verswachet/ nach vogeln vnd nach tieren/ man[eger] slahte brieten ... (1ra entspricht: 395,25-396,30 – dabei fehlen 395,29-30 und 396,14; 1rb: 397,9-398,10; 1va: 398,19-399,22 – wobei 399,2 fehlt; 1vb: 399,30-401,2). Zudem findet sich auf 1r links oben ein neuzeitlicher Eintrag (18. Jh.?) mit dem Verweis auf das Werk und mit der Angabe Saec XIII. (2r-v) Der Text setzt auf 2r ein mit ... sinen vanen des alten Heimreich/ vnd den vann von Tandernas ... und endet auf 2v mit ... von sinem mornere/ Da muzten (?) chunige selbe varn ... (2ra entspricht: 433,16-434,17; 2rb: 434,26-435,27; 2va: 436,7-437,8; 2vb: 437,17-438,19; vgl. auch Schanze, Neues Gesamtverzeichnis, S. 215). Allgemein zu Wolfram von Eschenbach und seinem Werk bzw. zum Willehalm s.: ; 10, Sp. 1376-1418; .; zur Überlieferung auch die entsprechenden Informationen im Handschriftencensus. Edition: .
:Abgekürzt zitierte Literatur
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der abendländischen mittelalterlichen Handschriften der SUB Göttingen Volkssprachige Handschriften.