Patrizia Carmassi: In Vorbereitung: Katalog der mittelalterlichen lateinischen Handschriften der SUB Göttingen, beschrieben von Patrizia Carmassi. (Vorläufige Beschreibung)

Göttingen, Staats- und Universitätsbibliothek, 8° Cod. Ms. philol. 225

Grammatica latina

Papier — 19 Bl. — 21 × 14 cm — Italien — 15. Jahrhundert. Zweite Hälfte.

Wasserzeichen: 1. Realien - Glocke - frei, ohne Beizeichen - Glockenkörper mit Schulter - Glockenmund zweikonturig - ohne Joch - ohne Wolm - drei Glockenhenkel: WZIS DE3270-philol225_4. 2. Realien - Glocke - frei, ohne Beizeichen - Glockenkörper mit Schulter - Glockenmund zweikonturig - ohne Joch - ohne Wolm - drei Glockenhenkel: WZIS DE3270-philol225_7. Lagen: I. VII (LXXXIIII), I Bl. Auf fol. 2v befindet sich eine Reklamante. Allerdings bilden fol. 2 und 15 ein Blatt. Bl. 1 ist dazu geklebt worden. Weitere Unstimmigkeiten: Die Reklamante auf fol. 14v (dictio concipiens) entspricht nicht dem Beginn des folgenden Blattes (In partitione quattuor requiruntur ...). Die eigentliche Fortsetzung des Textes von fol. 14v beginnt auf fol. 16r: dictio concipiens ... (bis 19). Auf fol. 15-16 befindet sich die Wiederholung des Textes (bis zu den Worten utque ablatum, d. h. ohne die letzten 7 Zeilen), der schon auf fol. 13-14 abgeschrieben worden war. Vielleicht liegt darin der Grund, warum dieses Fragment verworfen wurde. Moderne Foliierung (Bleistift), nicht durchgängig ausgeführt. Papier gelegentlich fleckig. Größere braune Flecke durchgehend ab fol. 9 am Kopfsteg. Der Überzug weist Abrieb an den Deckelkanten auf. Der Rücken ist teilweise rissig und mit kleiner Fehlstellen. 30 Zeilen. Schriftraum: 14 × 8 cm. Zwei Hände: 1r-5r und 5v-19v. Humanistische Kursive. Als einziger Titel in Capitalis mit Paragraphenzeichen De comperativis auf fol. 3v. Gelegentlich Korrekturen und Ergänzungen am Rande. Zu Beginn der einzelnen Abschnitte 2 bis 3 Zeilen hohe einfache Lombarden mit Punktverdickungen, alternierend in Blau und Rot. Die Farbe Blau ist sehr verblasst und fast verschwunden. Repräsentanten.

Moderner Pappeinband (19. Jh.), mit schwarzem marmoriertem Papier bezogen (Pattern: Pulled). Gleiche Merkmale wie Einband von 8° Cod. Ms. philol. 121. Um den Rücken ein hellbrauner Papierzettel mit Inhaltsangaben: Grammatica latina, mit Bleistift später gestrichen. Auf VD weißer Papierzettel mit moderner Signatur: Cod. Ms. philol. 225. VS und HS aus hellblauem Papier. Auf VS handgeschriebene Signatur Cod. Ms. philol. 225. (Bleistift) und aufgeklebter Papierzettel mit Auszug aus Meyers Katalog. Auf HS Prüfvermerke aus dem Jahr 1992 (Gewicht) und Spuren einer älteren Signatur (ausgewischt). Vor fol. 1 und nach dem letzen Blatt ein modernes Vorsatzblatt aus Japanpapier, am Falz eingeklebt. Separat ein loser, vorgedruckter Papierzettel über die Benutzung der Handschrift. Schnitt mit roter Farbe marmoriert.

Herkunft: Sowohl die Schrift als auch die Beispiele in italienischer Sprache weisen auf Italien als Herkunftsort des Textes und der Handschrift hin. Die wenigen Sätze auf Italienisch (vgl. z.B.: ego uno huomo, io ho meno dui denari de te, quisto bichero e puocho meno de meço d' acqua lassen sich sprachlich nicht eindeutig lokalisieren. Eine Lokalisierung der Mundart in der Toskana ist allerdings auszuschließen (freundliche Mittelung von Massimo Zaggia, Bergamo). Bei dem Text handelt es sich um eine humanistische lateinische Grammatik, die als Hilfsmittel zur Übersetzung vom Italienischen ins Lateinische und zur Verfassung lateinischer Texte dienen sollte. Gelegentlich Erwähnung von Quellen, vgl. fol. 12r: Gramatica secundum Donatum ... — Wie das Fragment in die Universitätsbibliothek kam, bleibt unbekannt. Ein Bibliotheksstempel fehlt.

Göttingen 1, S. 60.

1r-19v Anonymus: Grammatica latina. Fragmentarisch. Behandelte Bereiche: Partizip, Komparativ und rhetorische Figuren. Participium autem est praesentis et praeteriti imperfecti … — … eos docentur figure.


Abgekürzt zitierte Literatur

Göttingen 1 Die Handschriften in Göttingen, Bd. 1: Universitäts-Bibliothek: Philologie, Literärgeschichte, Philosophie, Jurisprudenz, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover. Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen 1)
WZIS Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php)