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Beschreibung von Göttingen, Staats- und Universitätsbibliothek, 8° Cod. Ms. philos. 3
Patrizia Carmassi: In Vorbereitung: Katalog der mittelalterlichen lateinischen Handschriften der SUB Göttingen, beschrieben von Patrizia Carmassi.

Sammelhandschrift

Papier — I, 76 Bl. — 19 × 14,5 cm — Deutschland — 1462 / 1500

Die Handschrift besteht aus zwei verschiedenen Teilen: I. 1r-27v, II. 28r–76v. Wasserzeichen: 1. Ochsenkopf, frei, mit Oberzeichen. Mit einkonturiger Stange. Kreuz (zweikonturig). Ohne weiteres Beizeichen. Antoniuskreuz/Buchstabe Tau. Mit Augen und Nasenlöchern. Ohne Kreis auf dem Stirn. Augen innen: WZIS AT3800-PO-71983. (1499) 2. Krone. Bügel zweikonturig. Frei, mit Beizeichen. Innenbogen. Ohne weiteres Beizeichen. Bügel mit Perle und Kreuz (zweikonturig)/Reichsapfel: WZIS DE1335-PO-53644. (1500) 3. Ochsenkopf, frei, mit Oberzeichen. Mit einkonturiger Stange. Stern (einkonturig), sechsstrahlig (Enden gerade). Ohne weiteres Beizeichen. Mit Augen und Nasenlöchern. Mit Kreis auf Stirn: WZIS CH0780-PO-77087. (1462) 4. Ochsenkopf, frei mit Oberzeichen. Mit einkonturiger Stange. Stern (einkonturig), sechsstrahlig (Enden gerade). Ohne weiteres Beizeichen. Mit Augen und Nasenlöchern. Ohne Kreis auf Stirn. Augen frei/anliegend: WZIS DE2730-PO-75446. (1462) 5. Ochsenkopf, frei mit Oberzeichen. Mit einkonturiger Stange. Stern (einkonturig), sechsstrahlig (Enden gerade). Ohne weiteres Beizeichen. Mit Augen und Nasenlöchern. Ohne Kreis auf Stirn. Augen frei/anliegend: WZIS DE8310-Mc254_6. (1461-1462) Lagen: 1 Bl. (I). III-2 (4). IV-1 (11). III-5 (12). IV (20). IV-1 (27). 3 VI (63). VI+1 (76). Moderne Foliierung (Bleistift), nicht kontinuierlich durchgeführt. Flecken von Wasser und Tinte. Verschmutzung durch Gebrauch. Einige Seiten abgerissen oder -geschnitten. Buchschnitt leicht wellig und mit Flecken. Überzugspapier im Rücken eingerissen und mit Fehlstellen. Ecken von VD und HD bestoßen. 17v: Beispiel von Musiknotation auf fünf Zeilen. An anderen Stellen fol. 16r-19v Raum für Beispiele gelassen, aber nicht ausgeführt.

Moderner Pappeinband (19. Jh.). Überzug aus braunem marmoriertem Papier (Pattern: Pulled). VS, HS und vorderes Vorsatzblatt aus Papier. Auf VS moderne Signatur (Bleistift) und aufgeklebter Ausschnitt aus Meyers Katalog zu dieser Handschrift. Auf HS Prüfangaben (Gewicht), getilgt, alte Signatur (Bleistift): Cod. philos. 1c, und ein aufgeklebter Papierzettel mit bibliothekarischen Informationen in schwarzer Tinte zu dem Text auf fol. 76v. Zwischen VS und fol. I vorgedruckter Papierzettel der SUB-Göttingen mit Angaben zur Benutzung der Handschrift. Auf dem Rücken zwei Papierschilder: ein blaues mit moderner Signatur, ein grünes Schild mit handgeschriebenen Inhaltsangaben.

Herkunft: Siehe einzelne Teile. — Provenienz: Nach dem bibliothekarischen Vermerk auf fol. 1r 1812. Helmst. 4. Catal. P. Nro 130 kommt die Handschrift aus den Beständen der Universitätsbibliothek Helmstedt. Die Notiz bezieht sich auf den Katalog, heute Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, BA III,93, S. 204, Nr. 130, wo die Handschrift unter der Gruppe P, "Philosophi latini in quarto", als Teil eines Mischbandes verzeichnet wird. Sie stellt die letzte Einheit dar: f) Manuscripta quaedam. Offenbar wurde nur der erste Teil des Bandes ohne die Handschrift nach Wolfenbüttel zurückgegeben. Danach wurden die zusammengebundenen alten Drucken auseinandergenommen und jeweils mit einem neuen Einband versehen. Dies begann unter dem Bibliothekar Karl Philipp Schönemann (Amtszeit: 1830-1855). Es handelt sich um folgende Drucke: 1. Herzog August Bibliothek, Lh 2001: Seneca, De quattuor virtutibus cardinalibus, sive De formula honestae vitae, Colonie: Quentell, 1500; 2. Lh 2386: Vulgaria Therentii in Teutonicam linguam traducta, Daventrie: Mathie, 1504; 3. Kg 181: Elegantie terminorum, Daventriae 1504; 4. Li 255: Paruulus loyce cum figuris, Erffurdie: Schenck, 1501; 5. Kg 47: Grammatellus pro iuuenum eruditione cum glosa almanica, [Leipzig]: [Kachelofen], [ca. 1492]. Der Mischband wurde zu Beginn des 16. Jh. zusammengestellt. Als Besitzer wird auf dem ersten Blatt des ersten Druckes ein Johannes Northeym genannt: Johannes Northeym est possessor. Auf derselben Seite ein Stempel Ex Bibliotheca Academiae Iuliae Carolinae Helmstadi und der Verweis auf den genannten Katalog: 1812 Helmst. 4. Nro 130. Auf der Versoseite Stempel der Göttinger Bibliothek: EX BIBLIOTHECA REGIA ACAD. GEORGIÆ AUG:, in Benutzung ab ca. 1765. Handgeschriebene Texte und Marginalien auch im gedruckten Teil des ehemaligen Bandes. Zur Geschichte der Helmstädter Bibliothek und zu der Tätigkeit Schönemanns vgl. B. Lesser, Einleitung, bes. S. LIV-LXXV. Die Handschrift wurde in Göttingen im September 1939 für die Arbeitsstelle "Deutsche Kommission" der Preußischen Akademie der Wissenschaftn aufgenommen. Bearbeiterin war die Germanistin Dr. Marie-Luise Dittrich, die in Göttingen promoviert worden war. Vgl. Dokumentation in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften: https://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/goettingenc.html. — Ein schwarzer, ovaler Stempel (3 x 3,8 cm) EX BIBLIOTHECA REGIA ACADEM. GEORGIAE AUG., in Benutzung ab 1910. Vgl. Bibliotheksstempel, S. 93.

Göttingen 1, S. 127-128. — https://www.bbaw.de/forschung/dtm/HSA/goettingenc.html (M.-L. Dittrich). — http://www.handschriftencensus.de/19120

Ir leer bis auf aufgeklebter vorgedruckter Zettel von der Preußischern Akademie der Wissenschaften (s. u.).

Iv leer.

Pars I

Papier — 27 Bl. — 19 × 14,5 cm — Leipzig (?) — 1500

Ca. 8-36 Zeilen. Gelegentlich Raum für Glossierung zwischen den Zeilen gelassen. Schriftraum: 13-17 × 10-13 cm. Bastarda von einer Hand, die gelegentlich kursiver schreibt. Rubriziert (nur fol. 13-15). Gelegentlich diagrammatische Zeichnungen. Fol. 2r: Quadratisches Geheimalphabet. 1v Zeichnung von einer Laute (8 cm hoch).

Herkunft: Die Handschrift ist auf Grund von Inhalten, Layout und den volkssprachigen Texten in einem schulischen oder universitären Milieu in Deutschland als persönliche Materialsammlung entstanden. Dies wird auch durch die ursprünglich zusammengebundenen Drucke bestätigt. Die große Verbreitung in Deutschland, besonders in Leipzig, der Fabula Tancredi in der Übersetzung des Beroaldus, könnte auf eine Herkunft in Leipzig hinweisen.

Latein und Mittelniederdeutsch.

1r Baptista Mantuanus: Ad Ioannem Sabadinum Argenteum pro filii morte Paramythia. (Auszug). Terra domus non est animis accomoda nostris … — … maximus orbe pater. Vier Disticha. Druck: I. Baptistae mantuani [...] Opera omnia [...] Tomus primus, Antverpiae 1576, fol. 151v-153v, hier fol. 152v-153r.

Auf demselben Blatt Flecken, verschiedene Notizen, z. T. gestrichen, darunter Domine non sum dignus. Mit rotem Stift gestrichen, eine lateinische Notiz Id cupio de vobis ut velite mi[hi] scribere ... feria 2a post assumptionem Marie Anno domini m° ccccc° [= 17.08.1500]. Transkribiert bei M.-L. Dittrich. Diese hatte als Datum 1511 gelesen. Das Zeichen nach mccccc° ist allerdings nicht eindeutig, und das Jahr 1500 stimmt eher mit der Datierung des Papiers durch die Wasserzeichen überein. Katalogeintrag, s. u. Provenienz. Auf dem Fußsteg die Zahl 6 (Bleistift). Die Handschrift war die 6. und letzte Einheit im ursprünglichen Mischband (s.u.).

1v In der oberen Hälfte des Blattes Zeichnung einer Laute mit fünf Saiten. Einzelne Notizen und Sätze, wie Nullus homo; Nullus homo non est asinus; Domine non sum dignus. In der unteren Hälfte des Blattes volkssprachiger Text (Mittelniederdeutsch): Den? morgen wen ok upsta ... Trankribiert von M.-L. Dittrich.

2r Johannes Widmann: Algorithmus linealis. (nur den Anfang). Ad evitandum multiplices mercatorum errores et alterius arithmetice partis … — … possunt necessitatem explicamus. Verglichen mit GW 01269. Alphabet. Es folgt in der Mitte des Blattes ein Alphabet mit quadratischen Zeichen. Eine Zeile mit den korrespondierenden Buchstaben ist gestrichen worden. De imperativo. Remigius grammaticus: Regulae. (Auszug). Geschrieben in der unteren Hälfte des Blattes. Queritur quare imperativus habet nisi duo tempora … — … nil profers nisi nugas. Verglichen mit GW 966.

2v-4r De logica. ›De qualitate‹. Qualitas in modalibus diversis attenditur. Es folgen Abschnitte De oppositione, De conversione, De equipollentia.

4v Philippus Beroaldus: Carmen de duobus amantibus. Auszug: vv. 215-262. Auf dem Kopfsteg: Domine non sum dignus. Contra mendicant vestem victumque precatur … — … hoc tua digna fuit. Ein Teil des Textes ist quer am rechten Seitenrand geschrieben. Edition: N. Henkel, Boccaccio, Decamerone IV 1 in der lateinischen Versfassung des Filippo Beroaldo. Mit einer Edition des Textes, in Giovanni Boccaccio in Europa. Studien zu seiner Rezeption in Spätmittelalter und Früher Neuzeit, hg. von A. Aurnhammer, R. Stillers, Wiesbaden 2014 (Wolfenbütteler Abhandlungen zur Renaissanceforschung 31), S. 155-181, hier S. 177-179, ohne Benutzung dieser Handschrift. Literatur: Andrea Severi, Filippo Beroaldo il Vecchio, un maestro per l'Europa. Da commentatore di classici a classico moderno (1481-1550), Bologna 2015 (Collana del Dipartimento di Filologia Classica e Italianistica dell'Università di Bologna 27), bes. S. 106-121; 200-207 zu der handschriftlichen Überlieferung - ohne Erwähnung dieser Handschrift.

5r-7v Elegia de doctrina mensae. (cum glossis). Mense doctrinam da nobis discere Christe … — … praecipe summe merum. Der Text endet auf fol. 7v mit v. 56. Druck: F. W. Otto, Commentarii critici in codices Bibliothecae Academicae Gissensis Graecos et Latinos philologicos et medii aevi historicos ac geographicos [...] Gissae 1842, S. 155-157, hier bis S. 156. Vgl. auch GW 0400205N. Literatur: Walther I 10925 (mit Erwähnung dieser Handschrift unter der falschen Signatur Philos. 2).

8r-11v De grammatica. ›Fundamentum grammatice incipit‹. Octo sunt partes orationis scilicet nomen pronomen verbum … — … Adde relatum et cetera. Nach Donatus, Ars minor. Zwischen fol. 11 und 12 wurde ein Blatt abgerissen. Reste von Schrift sichtbar. Latein, mit volkssprachigen Beispielen (Mittelniederdeutsch). Vgl. fol. 9v, 11v.

12r Hymnus de sancto spiritu. (Veni sancte spiritus, unvollständig). Beginnt abrupt wegen Lücke mit Strophe 2: munerum / Veni lumen cordium ... Mit Interlinearglossen. Teile des Blattes geschnitten. AH 54 Nr. 153.

12v Rezept. [...] si vis facere bonum ingenium … — … sepius probatus est. Zwichen fol. 12 und 13 mehrere Blätter abgerissen.

13r-19v De musica. (13r-15r) Geschrieben auf dem Kopfsteg: ›Clerus in ecclesia domini fiat ista tenenda‹. Grammaticam neyma ius canonis atque calendas … — … solfant do la sol re. — 15v leer. (16r-19v) Fortsetzung: Sequitur de commutationibus notarum unius vocis in aliam. Ch. Meyer, The Theory of Music. Volume VI. Manuscripts from the Carolingian era up to c. 1500. Addenda, corrigenda. Descriptive catalogue, München 2003 (RISM BIII6), S. 300-301.

20r Brief. Liber N. Ir wist wol alle … — … wedde gene. Darin Erwähnung von einem Henricus van (?) Northem. Transkribiert von M.-L. Dittrich.

20v-25r Fortsetzung: De logica. Mit Abschnitten de modis, de quantitate, de qualitate, de oppositione, de materia, de conversione, de equipollentia. Es folgen Baumdiagramme.

25v-26r leer.

26v-27r Fortsetzung: De logica.

27v ›Ad lectorem carmina pro fine prohemiali (?) dictata‹. Si quis amare velis iuvenem pulchramque puellam. Neun Disticha. Walther I 17907, mit Erwähnung dieser Handschrift. In der unteren Hälfte des Blattes Notizen, z. T. gestrichen. Zwischen fol. 27 und 28 ein Blatt abgerissen.

Pars II

Papier — 48 Bl. — 19 × 14,3 cm — Deutschland — 1462

Ca. 27-32 Zeilen. Schriftraum: 15 × 8 cm. Bastarda von einer Hand. Textualis für die erste Textzeile fol. 28r und für manche Rubriken. Inhaltsangaben und Nota am Rande in roter Farbe. Maniculae. Rubriziert. I. Vier bis neun Zeilen hohe (ohne Ausläufer), rot-braune Fleuronnéeinitialen. II. Zwei bis fünf Zeilen hohe rote Lombarden mit Punktverdickungen, gelegentlich Aussparungen. Auf fol. 48v ein menschliches Gesicht im Binnenfeld. Rote Paragraphenzeichen. Bei den Fleuronnée-Initialen roter Buchstabenstamm mit Punktverdickungen und Aussparungen (Kopfstempel, Sternblüte). Besatzfleuronnée in der Gegenfarbe: Perlereihen, unterbrochen durch Parallelstriche, vegetabile Motive wie Akanthusblatt und Herzblatt. Im Binnenfeld Knospenreihen, in Ähren geordnet, dazu auch Sternblüten. An den Endstellen der Buchstaben oft rosettenartige Blüten. 28r: S(ancta). 32r: O(remus). 33r: P(arce). 40r: R(edemptor). 61r: M(emento).

Herkunft: Dieser Teil ist älter und wurde durch starkes Abschneiden des Kopfstegs an den Rest des Sammelbandes angepasst. Die Glossierung und die Randrubriken weisen auf eine didaktische Aufarbeitung des liturgischen Inhalts hin.

28r-74v Expositio vigiliarum defunctorum. Mit aufgeschriebenen liturgischen Texten, Orationes, Responsorien und Versen des Officium mortuorum. Bei den liturgischen Texten ist Raum zwischen den Zeilen für die Glossierung frei gelassen worden. Diese sind: Oremus pro omnibus fidelibus defunctis ... (fol. 32r); Parce michi domine ... (fol. 33r-v); Redemptor meus vivit... (fol. 40r); Taedet animam meam vitae meae ... (fol. 42v-43v); Cognoscimus domine quia ... (fol. 48v); Manus tuae domine fecerunt me ... (fol. 50v) Absolve domine animas eorum ... (fol. 53r-v); Responde michi ... (fol. 54r-v); Rogamus te domine deus noster ... (fol. 57r); Homo natus de muliere ... (fol. 58r-v); Memento queso domine ... (fol. 61r-v); Quis michi hoc ... (fol. 61v-62r); Ne tradas domine ... (fol. 64r); Spiritus meus attenuabitur ... (fol. 65r-v); Quomodo confitebor tibi (fol. 68r); Pelli mee consumptis carnibus ... (fol. 69r-v); Deus eterne in cuius (fol. 70v-71r); Scio enim quia redemptor (fol. 72r-v); Libera me domine de morte ... (fol. 73v). Vgl. K. Ottosen, The responsories and versicles of the Latin office of the dead, Aarhus 1993. (28r-32r) Prohemium: Sancta et salubris est cogitatio pro defunctis exorare ut a peccatis solvantur [II Mcc 12,46] Verba enim proposita 2° Macchabeorum primo originaliter sunt scripta Et pro aliquali partis operis introductione … — … melius est sepeliri in cimiteris quod extra. ›Et hic de parte prohemiali‹. (33v-74v) Textus: Iste lectiones vigiliarum extracte sunt a quodam libro veteris testamenti qui dicitur liber Job … — … ad gaudia eterna eos secum trahens. Ad que gaudia nos perducat Ihesus Christus Marie filius qui eternaliter vivit et regnat per infinita secula seculorum Amen. ›Et sic est finis‹. Parallelüberlieferung: Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 471 Helmst., Südostniedersachsen, 1423, fol. 134ra–144ra (ohne Prolog), zitiert in Stegmüller RB 11727, und Cod. Guelf. 459 Helmst., Northeim, Benediktinerkloster St. Blasius (?), 15. Jh., 3. Viertel, fol. 143ra-155va, mit einem anderen Prolog. Vgl. dazu Beschreibungen von B. Lesser, Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil 3: Cod. Guelf. 441 bis 615 Helmst. (in Vorbereitung). (74v-76r) Quaestiones. Inhaltsverzeichnis, geordnet in zwei Spalten nach Quaestiones, die fast alle mit Utrum ... beginnen. Verweise auf die Seitenzahlen (heute im Buchblock beschnitten), von 1 bis 39 und von XL bis XLVII. Auf fol. 76rb endet die Liste mit der Notiz: Nota Septuaginta septem questiones dubitationes in se continet istud commentum supra vigilias mortuorum. Es folgen zwei weitere Quaestiones, ohne Seitenangabe: Que cum mortali fiant bona dant bona terre; Cur reddunt abile ... . (76v) Johannes Matthias Tiberinus: Epigramma in beatum Simonem novum martyrem. Sum puer ille Symon quem nuper in urbe Tridenti … — … membra cruenta virum. Disticha (zweispaltig geschrieben). Verglichen mit Trento, Biblioteca comunale, G 1 e 37, Trento 1482. Druck: GW M47720. Literatur: Chevalier 33729. Walther I 18724, mit Erwähnung dieser Handschrift. A. Sottili, I codici del Petrarca nella Germania occidentale III, in Italia Medioevale e Umanistica 12 (1969), S. 335-476, hier S. 360 (Beschreibung von München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 78). P. O. Kristeller, The Alleged Ritual Murder of Simon of Trent (1475) and Its Literary Repercussions: A Bibliographical Study, in Proceedings of the American Academy for Jewish Research 59 (1993), S. 103-135, mit Erwähnung dieser Handschrift, S. 123, und Parallelüberlieferung. M. Teter, Blood libel. On the trail of an antisemitic myth, Cambridge, Massachusetts - London 2020, bes. Kap. 2-3.


Abgekürzt zitierte Literatur

AH Analecta hymnica medii aevi, hrsg. von G. M. Dreves und C. Blume, Bd. 1–55, Leipzig 1886–1922, Registerbd. 1–3, hrsg. von M. Lütolf, Bern u. a. 1978
Bibliotheksstempel Bibliotheksstempel. Besitzvermerke von Bibliotheken in der Bundesrepublik Deutschland, hrsg. von A. Jammers, Wiesbaden 1998 (Beiträge aus der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz 6)
Chevalier Repertorium hymnologicum. Catalogue des chants, hymnes, proses, séquences, tropes en usage dans l'église latine depuis les origines jusqu'à nos jours, Bd. 1–6, ed. par U. Chevalier, Louvain 1892–1921 (Subsidia hagiographica 4)
Göttingen 1 Die Handschriften in Göttingen, Bd. 1: Universitäts-Bibliothek: Philologie, Literärgeschichte, Philosophie, Jurisprudenz, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover. Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen 1)
GW Gesamtkatalog der Wiegendrucke, Bd. 1–, Leipzig 1925–1938, Stuttgart 1978–
Stegmüller RB F. Stegmüller, Repertorium biblicum medii aevi, Bd. 1–11, Madrid 1950–1980
Walther I H. Walther, Initia carminum ac versuum medii aevi posterioris Latinorum, Göttingen 1959 (Carmina medii aevi posterioris Latina 1)
WZIS Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der abendländischen mittelalterlichen Handschriften der SUB Göttingen Lateinische Handschriften.
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