Versus memoriales
Pergament — I, 5 Bl., I — 14,8 × 11 cm — Norddeutschland (Kloster Lüne?) — 14. Jh.
Lagen: II + 1 (5). Moderne Vorsatzblätter, nicht nummeriert. Moderne Foliierung (schwarze Tinte). Pergament stark verschmutzt, in der Mitte geknickt. Auf fol. 4r weiße Ablagerungen im Falzbereich. 22 Zeilen. Schriftraum: 12 × 8,5 cm Textualis, von einer Hand. Buchschmuck: Eine rot-blaue Fleuronnéeinitiale zu Beginn des Textes. Rot gestrichelt, mit roten Paragraphenzeichen. 2r: C(icio). Dreizilige Fleuronnéeinitiale in blauer Farbe mit rotem Fleuronnéebesatz, bestehend aus Perlen, Knospen und schraffierten Scheiben.
Moderner Pappeinband des 19. Jh. Vorderes und hinteres Vorsatzblatt, VS und HS aus Papier, als Teil des aktuellen neuen Einbands entstanden. Auf VS aufgeklebt, ein Auszug über diese Handschrift aus Meyers Katalog. Zwischen VS und fol. I vorgedruckter Benutzungszettel als Blatt eingeklebt und nach der Größe der Handschrift gefaltet.
Als Umschlag für die drei Blätter, die als eine Lage gebunden sind, wurde ein etwas früheres Doppelblatt (13./14. Jh.) mit den Namen der lateinischen Zahlen verwendet. Siehe unten.
Herkunft: Genaue Herkunft unbekannt. — Die Provenienz aus einem Fraunekloster, beispielsweise als Buch für die Cantrix, ist nicht unwahrscheinlich. — Nach Meyer (Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, 8° Cod. Ms. philol. 189b und 8° Cod. Ms. theol. 230a. Siehe , S. 48; , S. 440. Details zu seiner Schenkung in einem Brief Voglers (04.02.1862), der heute mit der Handschrift 8° Cod. Ms. philol. 189b zusammengebunden ist. Dort erwähnt Vogler zwei mögliche Provenienzorte für die gesandten Fragmente, gefunden im Jahr 1846: "... dass ich dieselben entweder im Kloster Ebstorf oder in der Amtsregistratur zu Winsen an der Luhe entdeckt haben muss". Zu der Tätigkeit Voglers in den Jahren 1845-46 bezüglich der Urkunden des Klosters Lüne vgl. E. Nolte, Quellen und Studien zur Geschichte des Nonnenklosters Lüne bei Lüneburg. Teil 1: Die Quellen. Die Geschichte Lünes von den Anfängen bis zur Klostererneuerung im Jahre 1481, Göttingen 1932 (Studien zur Kirchengeschichte Niedersachsens 6), S. 4-5. Aus dem Kloster Lüne stammt nach Nolte auf Grund des Koperteinbandes Voglers Fragment, heute 8° Cod. Ms. theol. 230a (ibid., S. 21, 45). Auf fol. Iv schwarzer ovaler Stempel der Universität: EX BIBLIOTHECA REGIA ACADEM. GEORGIAE AUG.
, S. 153) Geschenk von Dr. Volger im Jahr 1862 . Es handelt sich um Ernst Vogler, der auch andere Fragmente der Bibliothek (durch Prof. Wilhelm Müller) überließ: Siehe, S. 153.
2r-3r Cisioianus. Cicioianus [!] epy sibi vendicat … — … modo nat steph io pu Thomae fil. , 2808. Mit Erwähnung dieser Handschrift. , Sp. 226. A. Holtorf, Art. Cisioianus, in , Sp. 1285-1289, bes. Sp. 1285-1286 zu der lateinischen Version. O. Odenius, Cisiojani Latini. Neue Beiträge zur Bibliographie der metrischen Kalendarien des Mittelalters, Uppsala 1960. R. M. Kully, Cisiojanus: Comment savoir le calendrier par coeur, in Jeux de mémoire. Aspects de la mnémotechnie médiévale, hrsg. von B. Roy und P. Zumthor, Montréal - Paris 1985, S. 149-156.
3r-4v Komputistische Verse und Prosatexte. Zu liturgischen Zwecken. Auf. fol. 3v Bezug auf das Jahr 1300: Cum anni domini qui sunt ultra M CCC dividi possunt in quatuor partes equales tunc est annus bisextilis. Endet mit den Versen: Tres precedentem Andream tresque sequentes. Andreeque dies adventus sit limes. Auf fol. 4v nur die ersten zwei Zeilen geschrieben.
Fragment
Norddeutschland — 13./14. Jh.
22 Zeilen. Schriftraum: 12 × 8,5 cm Textualis, von einer Hand.
1r-v und 5r-v Numeri latini. Unus duo tres quatuor … — … centum milia mille milia. Über jede Textzeile die entsprechenden römischen Zahlen, geschrieben in roter Tinte. Als Lerninstrument gedacht. Als Umschlag verwendet.
Abgekürzt zitierte Literatur
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der abendländischen mittelalterlichen Handschriften der SUB Göttingen Lateinische Handschriften.