Lukas Wolfinger: In Vorbereitung: Katalog der mittelalterlichen volkssprachigen Handschriften der SUB Göttingen, beschrieben von Lukas Wolfinger. (Vorläufige Beschreibung)

Göttingen, Staats- und Universitätsbibliothek, 2° Cod. Ms. theol. 107r Cim.

Cursor Mundi

Pergament — V, 169, V Bll. — 26-26,2 × 18,7-19,1 cm — Yorkshire (?; West Riding?) — 14. Jh. (1. V. oder 3. D.?)

Pergament (im hinteren Teil der Handschrift schlechtere Qualität bzw. des Öfteren stärker beschnitten). Lagen: Außer jeweils fünf Vor- und Nachsatzbll., von denen der größte Teil von der letzten Restaurierung der Handschrift stammt, bei der diese gänzlich neu eingebunden wurde, der andere noch von der vorhergehenden Bindung, besteht die Handschrift aus: 6 VI (72). I (74). 7 VI (158). VI-1 (169; zw. Bl. 159 und 160 ein Bl. herausgeschnitten; Textverlust). Auf der letzten Seite der einzelnen Lagen rechts unten jeweils Reklamant; so auch auf der Versoseite des letzten Blattes. Am Ende fehlt mindestens eine Lage, vermutlich aber mehr. Tintenfoliierung (18. Jh.?): 1-169; zudem ältere frühneuzeitliche Paginierung (gleichfalls Tinte): [1]-349 (dabei sind auf 74v-75r nicht die Seiten, sondern die einzelnen Spalten nummeriert: 147-150; zudem springt die Zählung von 289 auf 300); beides in arabischen Ziffern; insbesondere die Paginierung ist späteren Beschädigungen der Bll. oder/und dem Beschnitt bei späterer Neubindung zum Opfer gefallen. Speziell 1r und 169v sind stark beschädigt: abgerieben und fleckig; der Text an den betroffenen Stellen deshalb oft nur mehr bedingt oder gar nicht lesbar; zudem fehlt die rechte obere Ecke des Blattes (bei Restaurierung durch Pergament ergänzt). Das Pergament ist auch sonst des Öfteren fleckig. Der Schriftraum misst im Allgemeinen: 20,2-21,5 × 14,6-15 cm; zweispaltig, 36-38 Zeilen (außer auf dem Doppelbl. 73/74, das einzeln eingebunden ist und auch jenen Punkt darstellt, an dem der sprachliche Wechsel im Text stattfindet; hier haben die Spalten 46-47 Zeilen). Davon unterscheidet sich jedoch die Seitengestaltung auf 100r-114v; ganz ähnlich beträgt zwar dort der vorgezeichnete Schriftraum: 20,5-20,8 × 14,6-14,8 cm (in der Breite zumeist nur etwa 11 cm mit Schrift ausgefüllt), er ist jedoch einspaltig organisiert, mit 38 Zeilen. In regelmäßiger und vergleichsweise großer Schrift von einer Hand geschrieben. Zudem verschiedentlich Einträge von späteren Händen oder andere Nutzerspuren: am Ende der Verszeilen häufig x-förmige Kreuzchen (als Markierung?); auf 82v Markierungs- oder Einfügungszeichen in Form dreier Punkte mit einer Cauda und auf 87v sowie 114v Verweishand; auf 141r-142r am oberen oder unteren Seitenrand größere x-förmige Kreuze (als Markierung?) und auf 22, 48, 49 und 66 mit Nadel (o. Ä.) ins Pergament gestochene Formen, die wenigstens teilweise Formen von Initialen oder anderem Buchschmuck auf diesen Seiten wiedergeben; auf 91v Ritzungen am oberen Seitenrand. Auf einigen Seiten zudem Einträge späterer Nutzer/Besitzer; von wenigstens zwei Händen des 15./16. Jahrhunderts: 8r; 69v-70r (dabei genannt 'John'); 75r, 103r (Verse; u.a gegen einen 'John' gerichtet); 106v, 123v, 127v (Schreib-/Federprobe?), 146v (in einen unregelmäßigen 'Rahmen' am Seitenrand ein Wort geschrieben, Tinte jedoch stark verblichen, somit kaum erkennbar); 148r, 149v (mit gezeichnetem Kopf daneben), 150r, 166r, 166v-167r. Zudem neuzeitliche Einträge: Anmerkungen zum Text von frühneuzeitlicher Hand auf 166r-167r; von anderer neuzeitlicher Hand Anmerkungen bzw. Stichworte zum Inhalt neben oder über dem Text auf Bv, 12r-14r, 85v, 164r. Auf 25r eine gestrichene Textpassage (mit Begrenzungslinien an ihrem Anfang und Ende, wobei neben der Linie zu Beginn die Zahl 35 eingetragen ist (von der Hand der Paginierung?). Hand des Haupttextes: 1r-169v: Anglicana mit Elementen der Textualis; v.a. in der ersten Zeile der Spalten Anfangsbuchstaben häufig vergrößert und/oder mit Zierformen versehen: die Oberlängen sind vielfach mit Elementen von Cadellen oder Fleuronnée geschmückt, des Öfteren auch zu Gesichtern und bisweilen zu Tierformen ausgestaltet; die Rubriken sind von der Hand des Haupttextes geschrieben; vermutlich stammt die des Öfteren vorkommende Kennzeichnung zusammengehöriger Verszeilen durch Klammern in schwarzer Tinte gleichfalls von der Anlagehand. Im ersten Teil reich und professionell geschmückte Handschrift; Illuminierung jedoch nur bis 97v, danach Initialen zwar eingeplant und klein in schwarzer Tinte vorgeschrieben, aber nicht ausgeführt. Rubrizierung: rote Überschriften, zudem Inhaltsübersicht auf 1r, in Rot; Rubrizierung endet auf 99r, – mit Ausnahme einer einzigen Textpassage auf 114r, die in roter Tinte geschrieben ist und auf John of Lindbergh verweist (s. unter Herkunft). Neben den Zierformen bei den Anfangsbuchstaben der Spalten (vom Schreiber des Haupttextes in normaler Tinte gestaltet; s. zur Haupthand des Textes) und einfachen Fleuronnée-Initialen in Rot und Blau (1-zeilig, das Fleuronnée jedoch oft über mehrere Zeilen reichend) ist auch eine Reihe von Initialen vorhanden, die aufwändiger und größer ausgeführt sind (zumeist 2-3-zeilig): mit mehreren Farben (Rot, Blau, Grün, Gelb, Lila/Purpur), häufig auch mit Gold; ebenso mit floralem Schmuck (Blattwerk, Ranken oder Fleuronnée; häufig mit über einige Zeilen reichenden Fleuronnée-Leisten bzw. -stäben) oder/und in Form von Tieren, Grotesken oder Menschen gestaltet (oder von denselben belebt): "Eighty-eight initials receive some kind of painted ornamentation. Some are simply decorated with vines an leaves, which can extend into a border spanning as many as 22 lines. Other initials are decorated with some kind of living creatures. There are 14 birds, 11 dragons, lizards or serpents, two dogs, two human-headed grotesques, one fish, one ape, one ox and 12 other creatures which defy classification." (Horrall The Southern Version, Bd. 5, S. 32) Nach ebd. wurde dieser Buchschmuck "almost certainly executed ca. 1375-1400 in York, where there was a flourishing trade in book production." In einer Reihe von Fällen auch historisierte Initialen, die sich auf den Text der betreffenden Stelle beziehen: 4r, 6v, 24v, 32v, 45v, 52v, 60v, 67v (?), 68r, 79v, 83v (2x), 87v (?), 91v, 93v, 95v. Genauer zu denselben s. Horrall The Southern Version, Bd. 5, S. 32-34 (allgemein zum Buchschmuck der Handschrift und seiner Einordnung ebd. sowie Scott The Illustrations, S. 3); besondere Ausstattung weist auch 1r auf: nicht nur, dass das Inhaltsverzeichnis einerseits in vier Spalten geordnet sowie zur Gänze in roter Tinte geschrieben ist und andererseits auf allen vier Seiten von einer mehrfarbigen Laubranke umfasst wird; es ist am Ende der letzten Spalte auch durch einen Wappenschild geschmückt (mehrfarbig und viergeteilt; jedoch stark beschädigt, sodass nicht genauer erkenn- und identifizierbar).

Neuer oder bei Restaurierung erneuerter Einband: blaugraues Papier über Holzdeckeln, allerdings Rücken und partiell auch auf den Buchdeckeln weißes Leder (Halblederband); VS offenkundig aus älterem Einband übernommen; darauf am oberen Rand mit Bleistift notiert die Göttinger Signatur Cod. Ms. theol. 107r, zu der von späterer Hand in Bleistift nachgetragen: Cim.; rechts daneben überdies der Bleistiftvermerk No. 14. Unter der Signatur mit Tinte eingetragen: Codex cont. 169 folia. In derselben Tinte und von derselben Hand rechts darunter notiert 6/v 73. (?) sowie Mr; darunter eingeklebt einerseits das Formular Auch als Mikroform vorhanden unter Sign.: mit dem handschriftlichen Eintrag 117/2° Cod. Ms. theol. 107r Cim. sowie andererseits das gedruckte Katalogisat von Wilhelm Meyer; darunter mit Bleistift der Verweis auf das Manual 1786/ pg. 66 (no. 14) (korrigiert aus no. 13).

Herkunft: Nachgewiesen ist, dass der Text des Cursor mundi im ersten Teil der Göttinger Handschrift (bis 75ra) auf eine Fassung in südlicherem Dialekt zurückgeht (SE Lincolnshire), während er danach einer Vorlage aus Yorkshire (West Riding) folgt. Der genauere Entstehungskontext der Handschrift ist jedoch in mehrfacher Hinsicht umstritten. Zum einen wird neben einer Datierung auf das spätere 14. Jahrhunderts auch eine frühere Datierung auf das erste Viertel desselben vertreten, wobei für beide Annahmen vor allem nicht-paläographische Argumente ausschlaggebend erscheinen. Für eine Spätdatierung plädieren nicht zuletzt jene Beiträge, die sich stärker mit dem Buchschmuck der Handschrift befassen, der in das letzte Drittel oder Ende des 14. Jahrhunderts einzuordnen ist (s. Scott The Illustrations, S. 3; Horrall The Southern Version, Bd. 5, S. 32-34; gerade auch die ritterliche Darstellung auf 52v zeigt Formen der Rüstung, wie sie seit den 1350er/60er Jahren modern wurden und in der hier gezeigten Ausprägung bereits einer etwas späteren Phase angehören dürften). Demgegenüber nehmen Thompson The Cursor Mundi, und andere an, dass die Ausstattung mit dem Initialschmuck erst einige Zeit nach der Herstellung der Handschrift erfolgte. Die dabei vertretene Frühdatierung auf das 1. Viertel des 14. Jahrhunderts stützt sich offenbar vorrangig auf die von Thompson postulierte – mögliche – Identifizierung des John of Lindbergh, der auf 114v in der durch rote Tinte hervorgehobenen Textpassage um Gebet für sich bittet, und zwar mit den Worten: Of him i haue ϸe passiun/ nu said, eftir mi might,/ Hu he egain vr witherwine,/ vr bataile toke to fight./ ϸogh his it war ϸe paines all,/ vrs it was ϸe plight,/ He giue vs grace, haue part of blis,/ ϸat he til his has hight./ And ϸat we mai widvten end,/ be wid him in his sight,/ ϸar ioy and blis es lastand ay,/ ϸat es in heuenes light,/ And speciali for me ȝe pray/ ϸat ϸis bock gart dight,/ Iohn of Lindbergh, i ȝu sai,/ ϸat es mi name ful right./ If it be tint or dun a-way,/ treuli mi trouth i plight,/ Qua bringes it me widvten delay,/ i sal him ȝeild ϸat night./ And qua it helis and haldis fra me,/ treuli i ȝu tell,/ Curced in kirc ϸan sal ϸai be/ wid candil, boke and bell (zitiert nach Morris Cursor mundi, Verszeile 17087-171108). Da Thompson nicht nur annimmt, dass John of Lindbergh eine wesentliche Rolle für die Herstellung der Handschrift sowie der darin enthaltenen Textfassung spielte, sondern es andererseits auch für am Wahrscheinlichsten hält, dass er zu identifizieren ist mit "John de Askeby who was recorded as vicar of the church of Magna Lymberg in 1294 and again in 1316 and 1317" (Thompson The Cursor Mundi, S. 74), ergibt sich für ihn eine Frühdatierung auf ca. das 1. V. des 14. Jahrhunderts. Allerdings ist weder klar, um welches Lindbergh es sich bei dem genannten Ort handelt, noch die Frage, ob die von Thompson vorgeschlagene Identifizierung des Iohn of Lindbergh zutrifft. Und schließlich ist auch umstritten, ob in dem Letzteren der Verfasser oder Kompilator dieser Fassung des Cursor mundi zu sehen ist (oder gar des Werkes insgesamt), oder nur der Auftraggeber der Göttinger Handschrift oder einer Vorlage derselben. Wenigstens scheint man John of Lindbergh im 15./16. Jahrhundert, wie Thompson The Cursor Mundi, S. 73-74 anhand der Marginalien auf 103r wahrscheinlich macht, die sich gegen einen nicht genauer genannten 'John' (am ehesten eben John of Lindberg, der sich so prominent im Text nennt) richten, als Vorbesitzer betrachtet zu haben, der für die konkrete Textgestaltung der Handschrift verantwortlich zeichnete. Das Wappen auf 1r spricht auf jeden Fall dafür, dass sich die Handschrift gegen Ende des 14. Jahrhunderts in adeligem Besitz befand - ob es sich dabei um den besagten John of Lindbergh oder eine andere Person (oder Familie) handelte. — Die weitere spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichte der Handschrift ist im Wesentlichen unbekannt. Verschiedene Einträge von mehreren Händen belegen jedoch (ebenso wie eine Reihe von Markierungen, etwa in Form von Kreuzen, und andere Nutzer- bzw. Rezeptionsspuren, die zeitlich nicht genauer einzuordnen sind) zumindest eine gewisse Beschäftigung mit der Handschrift bzw. dem Text auch noch im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit (s. unter Hände). Eindeutig nachweisbar ist die Handschrift dann erst wieder im 18. Jahrhundert im Besitz von Christian Johann/John Sullow (geb. um 1735 in London; gest. 1795 in Hameln). Dieser "was the son of Caspar Süllow (ca. 1687-1750), a clerk in the Deutsche Kanzlei, the London office of the Hanoverian government, from 1731-1749" (Broadwell, Lions), und hatte zuerst in Helmstedt und dann in Göttingen studiert (wo er unter anderem aus der Nachlassauktion des Göttinger Professors und Kanzlers Johann Lorenz von Mosheim Bücher erstand). Nach einer vorläufigen Rückkehr nach London wurde er 1774 englischer Zollgegenschreiber in Hameln, in welcher Position er bis zu seinem Tod 1795 verblieb (s. zu C. J. Sullow und seiner Bibliothek Eckhardt The Manuscript, S. 213-216; Broadwell, Lions). Auf welchem Weg C. J. Sullow in den Besitz des Cursor mundi kam, ist unbekannt. — Aus seinem Nachlass erwarb die Bibbliothek der Georgia Augusta die Handschrift, gemeinsam mit rund 30 anderen Büchern, darunter auch die Handschriften 8° Cod. Ms. theol. 2 Cim. und 2° Cod. Ms. hist. 740 Cim.; s. dazu auch die entsprechenden Einträge im Manuale zum Jahr 1786 im Bibliotheksarchiv der SUB Göttingen; hier auf S. 66 unter den Bänden in Folio zur vorliegenden Handschrift: Mscptum lingua anglic. conscriptum (pergam.); mit der von anderer Hand darüber eingetragenen Ergänzung: An English Chronicle in verses, MSS; from Adam till St. Patrick; dieser Eintrag mit Verweis auf Pag. 36, Nr. 14 des Auktionskatalogs. Auf 1v dementsprechend ältester großer Bibliotheksstempel der Georgia Augusta (Ex/ Bibliotheca/ Regia Acad./ Georgiae/ Aug:). Für die Erstellung der Edition von R. Morris wurde die Handschrift im 19. Jh. nach London übersandt (vgl. Morris Cursor mundi, Bd. 1, S. XXI: "For the use of the Göttingen MS. we were indebted to Dr. Falck, the Prussian Minister of Public Worship, who at the suggestion of Prof. Pauli, allowed this precious document to be deposited in the British Museum until it had been copied and compared with the proofs and revises."

Göttingen 2, S. 353. — Morris Cursor mundi, Bd. 1-7. — Horrall The Southern Version, hier Bd. 1, S. 19-20 und Bd. 5, S. 21-25 und S. 32-35 zur Göttinger Handschrift. — Thompson The Cursor Mundi, hier S. 34-36 speziell zur Göttinger Handschrift. — Klinck Editing Cursor Mundi. — Scott The Illustrations. — Thompson Robert Thornton.

Ar-Bv leer, abgesehen von einer mit Bleistift geschriebenen älteren (19. Jh.?) Inhalts- bzw. Titel und Autorenangabe auf Av (Cursor mundi/ cf. p. 4a/ Auctor: John of Lindbergh/ v. (?) p. 229b) sowie den beiden Tintenvermerken In Hannover erstanden den 14ten Jun./ 1786 (am rechten oberen Seitenrand) und of the Age and end (?) of Adam auf Bv (letzterer Eintrag bezieht sich auf die entsprechenden Angaben im Inhaltsverzeichnis des Cursor mundi auf Seite 1r, die sich ursprünglich neben daneben befand); ebd. mittig auf der Seite zudem das Ex-libris von C. J. Sullow (Wappen mit Helm und Zimier sowie einem Devisenband darunter, auf dem die Wort prudenter et sincere zu lesen sind).

1r-169v Cursor mundi. (1r) Inhalts- bzw. Kapitelverzeichnis/Table of Contents. Of ϸe makyng of ϸe werld and of Adam … — … Of ϸe purgatori of saint Patrick. Morris Cursor mundi, Bd. 5, S. 1a-4a. Das Inhaltsverzeichnis ist in vier Spalten geordnet, zur Gänze in roter Tinte geschrieben und einerseits auf allen vier Seiten von einer mehrfarbigen Laubranke geschmückt, andererseits durch ein Wappen am Schluss der letzten Spalte (s. unter Ausstattung). (2v-3r) Prolog. ›[ϸe tre]tis ϸat men cals cursor mundi‹. [Me]n ȝernis iestis for to here,/ And romance rede on maner ser … — … Take we vr biginyng ϸan/ Of him ϸat all ϸis werld bigan.Here endis the prolouge of ϸis boke ϸat es cald ouerrener of ϸe werld‹. Morris Cursor mundi, Verszeile 1-270. (3r-12r) I. Zeitalter. ›Here bigines of ϸe trinite and of ϸe making of all ϸe worlde‹. Alle men aue ϸat lauerd drede,/ ϸat mirthes settis man to mede … — … Bot firist a tre, ar i bigine,/ I sal here sett of Noe kinne. Morris Cursor mundi, Verszeile 271-1626. (12r-16v) II. Zeitalter. ›Here bigines at Noe ϸe lede ϸe toϸer world for to sede.Fijf hundrid ȝere ϸan had Noe,/ Quen he had geten huis sunes thre … — … Of Aram a sun and dhutyrs thre,/ Melcha, Loth, and dame sare. Morris Cursor mundi, Verszeile 1627-2312. (16v-55r) III. Zeitalter. ›Of ϸe thrid elde i sal ȝou tell/ Quo so will a stound nou duell.OO Abraham nou wil we drau,/ ϸat rote es of ϸe cristen laue … — … First fra Abraham to tast,/ And sua to Jesses ϸar-of last. Morris Cursor mundi, Verszeile 2313-7860. (55r-64r) IV. Zeitalter. ›Here biginnys ful witterli,/ ϸe feird elde, at [ϸ]e king Davi.Saul es slayn, ϸat soruful king,/ Dauid him folus, ϸat dohuty thing … — … Four thousand and sex hundrith/ ȝere, qua rekines right to tell es eth. Morris Cursor mundi, Verszeile 7861-9228. (64r-86v) V. Zeitalter. Blissed be scho ϸat vs has spedd,/ ϸat we ϸe eldes four has redd … — … Of Parpantra come Ioachim,/ And saint Mari come of him. Morris Cursor mundi, Verszeile 9229-12751. (86v-145v) VI. Zeitalter. Iohn ai bi ϸe flum gan duelle,/ ϸe folk-ful fair ϸan gan he spell … — … Thoru ϸe croice make vs ϸi freind/ To be vr succur at vr end. Amen. Morris Cursor mundi, Verszeile 12752-21846. (145v-159r) VII. Zeitalter. [S]ex eildis haue we broght in place/ ϸe sext es cald ϸe time of grace,/ ϸat bigan a Cristes come,/ And lastes to ϸe dai of dome … — … Quen i am comen to better space,/ Eftir scho sendis me hir grace. Morris Cursor mundi, Verszeile 21846-23908. (165r-169v) (159r) Mariengebet/Prayer to Our Lady. [L]euedi loke to ϸis caitiue clerk,/ For sake ϸu noght ϸis roide werk … — … All ϸat ϸis boke heris or redis,/ Leuedi ϸaim help in all ϸair nedis. Morris Cursor mundi, Verszeile 23909-23944. (159r) die Schmerzen Mariens/The Sorrows of Mary. [S]pell ȝeit wold i, if i cuth,/ war ani mirthes in mi muth … — … Leuedi diϸerward vs all wiss,/ Wid fand of ϸi socur. Amen. Morris Cursor mundi, Verszeile 23945-24658. (163r) Anrufung des Hl. Johannes/Apostrophe to Saint John. [I]ohan, ful seli was ϸu sene,/ ϸat suilk a moder als i mene … — … ϸat we mai find hir sun ur freind,/ To dede quen we sal turn. Amen. Morris Cursor mundi, Verszeile 24659-24730. (163r-165r) Geschichte der Hl. Anna und Concepcionis/The Story of Elsey, and the Festival of the Conception). Of ϸe concepciun of vr leuedi/ I will ȝu tell wittirli … — … Scho do vs here at serue hir sua,/ ϸat we be wid hir euer and a. Amen. Morris Cursor mundi, Verszeile 24731-24968. (165r-165v) Auslegung des Glaubensbekenntnisses/Exposition of the Creed. Trou in godd fadir all-mighti,/ ϸat made bath heuen and erd, and in … — … In ϸiskin truth au ϸu be tift,/ ϸu ϸat will cum to rightwis schrift. Morris Cursor mundi, Verszeile 24969-25102. (165v-167v) Vaterunser-Auslegung/The Lord's Prayer and its Exposition. [F]adir vr ϸat es in heuen,/ Halud be ϸi nam to neuen … — … Bot schild vs fra alkin ill,/ Amenfadir, ϸu it fulfill. Morris Cursor mundi, Verszeile 25102-25402. (167v-168r) Gebet zur Trinität/Prayer to the Trinity. [F]adir and sune and hali gast,/ To ϸe i cri and call mast … — … Lauerd loues in trinite,/ Fadir and sun an hali-gast. Morris Cursor mundi, Verszeile 25403-25486. (168r-169r) Passionsgebet/Prayer for te Hours of the Passion. Iesus, ϸat wald efter midnight,/ ϸi suete face, ϸat was sua bright … — … And giue vs ioy for euermare,/ ϸat ϸu vs to boght. Amen. Morris Cursor mundi, Verszeile 25487-25618. (169r) Gesang von den fünf Freuden Mariens/Song of the Five Joys of Our Lady. [H]aile be ϸu Mari maiden bright/ ϸu teche me ϸe wais right … — … On all ϸat trous ϸat godd was born of ϸe, fair leuedi. Morris Cursor mundi, Verszeile 25619-25683. (169r-v) Book of Penance. [D]rightin dere wid blisful beildes,/ ϸat al ϸis werld wid wisdom weildis … — … Of a sinful reuand sare,/ ϸan of a hundreth lele of dede. Morris Cursor mundi, Verszeile 25684-25766. Der Text bricht mitten im Prolog des 'Boke of Penance' ab, da die letzten Bll. bzw. Lagen der Handschrift fehlen, weshalb auch der im Inhaltsverzeichnis auf 1r angekündigte Teil Of ϸe purgatori of saint Patrick verloren ist. Textverlust zudem durch die Entfernung eines Bl. zwischen 159 und 160 (V. 24050-24201 bei Morris Cursor Mundi); nicht verloren, aber trotzdem fehlend sind zudem die Verszeilen 975-988. Die Göttinger Handschrift bietet augenscheinlich eine aus zwei unterschiedlichen Vorlagen zusammengesetzte Fassung des 'Cursor mundi' bzw. einen „linguistically composite text: until c. line 1100 [sic!; korrekt 11000] on fol. 75ra G is derived from a non-northern source (possibly containing SE Lincolnshire forms); thereafter the text is fully northern (probably Yorkshire, West Riding). Quire 7 (a bifolum containing lines 10589-10962) may well have been specially constructed to aid the transition between two possibly quite distinctive Cursor Mundi source versions." (Thompson The Cursor Mundi, S. 35; als Stütze für Thompsons Annahme, dass das Doppelbl., das die 7. Lage bildet (73r-74v), eigens als Übergang zwischen beiden Vorlagen gestaltet wurde, kann der Umstand betrachtet werden, dass die Zeilenzahl auf diesem Doppelbl. merklich größer ist als im Rest der Handschrift; s. dazu beim Layout). Edition: Morris Cursor Mundi (u. a. mit Edition der Fassung der Göttinger Handschrift); Horrall The Southern Version. (mit Berücksichtigung der vorliegenden Handschrift); zu diesen Editionen, den Problemen derselben sowie zum Verhältnis der nördlichen und südlichen Version des Cursor mundi s. auch Klinck Editing Cursor Mundi.


Abgekürzt zitierte Literatur

Göttingen 2 Die Handschriften in Göttingen, Bd. 2: Universitäts-Bibliothek: Geschichte, Karten, Naturwissenschaften, Theologie, Handschriften aus Lüneburg, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover. Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen 2)