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Neu katalogisiert durch
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes
Camp in die cluse; darüber der Eintrag
Ex musaeo Hiegeliano ML. 1724; zudem die Wert- bzw. Preisangabe
Estimat(um) 3 R. f.; darunter alte Inhaltsangaben zur Handschrift:
Leben der Heiligen Frawen und wittibin Brigitten; von späterer Hand in je eigener Zeile hinzugefügt:
it(em) Auslegung der 12 Artikel des Christl. Glaubens; Auslegung der X Gebotten Gottes; 65 Artickel von der Paßion unsers Jes. C.; der Schwestern Geistliche Apotheca darinn mancherley heilsam Craut in ist; dem Bl. vorangeklebt sind zudem ein Bl. mit dem Bearbeitungs-Formular der Preuß. Akademie der Wissenschaften in Berlin (Bearbeiter: Dr. L. Pfannmüller; Febr. 1912) sowie der Nutzerbogen und ein Bl. mit dem Katalogisat W. Meyers; auf
Wasserzeichen:
Spätmittelalterlicher Einband aus einer im 15. Jh. tätigen Werkstatt, die bei Jacobus
(Vorbesitzer?); am Rücken aufgeklebtes Papierschildchen mit der modernen Göttinger Signatur; am neuen EX BIBLIOTHECA IOHANN. MICHAELIS A LOEN
); darüber mit Bleistift eingetragen die moderne Signatur Cod. Ms. theol. 201
.
I-III waren Teil einer Papsturkunde, Maße: I: 332
und 488
).
Die Fragmente IV-XI gehören gleichfalls zusammen und enthalten eine Passage aus den 'Flores grammaticae' des 488
); Haupttext in Si personale uerbum datur hoc generare
und bricht auf der anderen offenbar ab mit Vers Nr. 437 bzw. den Worten Argumentantes est ponendum raciones
; vgl. dazu die Edition bei Ludolf de Luco
, hier S. 311-312
Der Codex stammt, wie der von W. Meyer (vgl. Das Augustiner-Eremiten-Nonnenkloster St. Maria
, hier insbesondere S. 112-134
Ob der auf der Außenseite des Vorderdeckels mit Tinte geschriebene Name Jacobus
als Hinweis auf einen Schreiber, Vorbesitzer oder Nutzer der Handscrhift zu verstehen ist, ist unklar.
Im 16. Jh. war der Kodex vermutlich im Besitz der Bopparder Schleierschwester Maria Heilgen von Lorich
auf Das Augustiner-Eremiten-Nonnenkloster St. Maria
, S. 124 mit Anm. 456 und S. 150
Um 1700 erwarb der Arzt und gelehrte Sammler Allgemeines Gelehrten Lexicon
, Ergbd. 2, Sp. 1998Sprachliche und dialektgeographische Untersuchungen
, S. 22 ff.
im Jahr 1724 kaufte dann Johann Michael von Loen (geb. 1694, gest. am 24. Juli 1776; zu ihm s. etwa Loën, Johann Michael von
, S. 47-49
Aus seinem Besitz dürfte(n) die Handschrift(en) dann an die Universität Göttingen gelangt sein - wann genau, ist bislang unbekannt, doch findet sich auf
durchgehend rubriziert; zu Beginn der beiden Texte jeweils eine einfache Lombarde in Rot.
Der Schreibsprache nach zu schließen von einer Person geschrieben, die unterschiedliche sprachliche Einflüsse aufgenommen hatte (Rheinhessisch, Frankfurterisch, Nordbairisch, Hennebergisch). Da die Handschrift aus St. Maria zu Kamp in Boppard stammt, liegt die Annahme nahe, dass dieser Teil von einem Konventsmitglied stammt, das aus dem nordbairisch-hennebergischen Sprachraum kam, dann aber in den rheinfränkischen bzw. rheinhessisch-moselfränkischen Raum gelangt war.
erster Teil rubriziert (bis
Der Schreibsprache nach zu schließen von jemandem geschrieben unterschiedliche sprachliche Einflüsse aufgenommen hatte (Nordhessisch, Südhessisch, Moselfränkisch). Da die Handschrift aus St. Maria zu Kamp in Boppard stammt, liegt die Annahme nahe, dass dieser Teil von einer Nonne stammt, die aus dem nordhessischen Sprachraum kam, dann aber in den moselfränkischen - eben nach Boppard - gelangt war.
dese halsslege wol mit recht eynen sunderlicken artickel machent sins lydens der vmb veil reden willen vnder scheyden is van den eirsten mer de selue lerrunge de man vsz den artickelen zeyn mach de selue mach man ouch in disem mircken); zu dem Werk und seinem Autor s.
der ersten sondag ihn der fasten).
Zweispaltig;
durchgehend rubriziert; Streichungen, nomina sacra, Namen von Heiligen sowie allgemein Personennamen teilw. in Rot oder rot unterstrichen;
am Anfang der einzelnen Kapitel einfache Zierinitialen in Rot (nur an drei Stellen auch in Blau:
Wie bereits der paläographische Befund nahelegt, von (zumindest) zwei Händen geschrieben. Bei der ersten sind unterschiedliche sprachliche Einflüsse erkennbar (Nordhessisch, Südhessisch, Moselfränkisch). So wie beim vorangehenden Teil II der Handschrift wäre auch in diesem Fall zu vermuten, dass diese Schreiberin eine Nonne war, die - aus dem nordhessischen Sprachraum stammend - nach Boppard kam. Die/der zweite Schreiber/in hingegen scheint aus dem ripuarisch-moselfränkischen Raum gekommen zu sein.
Maria Heilgen von Lorich m . h . Ist . z . p . d . a .auf
durchgehend rubriziert, Überschriften, Namen von Heiligen bzw. genannte Personen rot unterstrichen, zudem sehr schlichte Zierinitialen oder Lombarden in Rot - in ähnlichen Formen wie in Teil III.
Der Schreibsprache nach zu schließen, dürfte die Schreiberin (oder der Schreiber) gleichfalls aus dem ripuarisch-moselfränkischen Raum gekommen sein.