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Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Copyright Information)
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Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes
Cod. Ms. theol. 292) und der vielleicht von David Gottfried Schöber stammenden Altsignatur
N° 11.auf
Ex Bibliotheca/ Acad. Georgiae Augustae.)
mer ein auszzug vom leidennoch die Passage:
Nu nem wir dz ander wort fur vnsz daz Christus sprach mein purd ist ring da maint man den eussern menschen aff den manigueltig kumer vnd leiden velt.
von der zornligen kraftfolgen noch: ein Augustinus zugeschriebener Ausspruch (
Augustinus spricht), das Bibelwortdz ist nit ain rechter kristen mensch der nit alczeit hie in leyden erfunden wirt
man sol die edlen margritten nit fur die schwein werffen, sowie derSpruch
Hab Ihesum in deinem herczen, er vertreibt dir laid vnd schmerczen.
merck, gefolgt von den Worten:
Jtem merck du pist mer geneigt zu seiner parmherczigkeit den zu seiner gerchtigkeit; auf
merck eben, gefolgt von den Worten
Lieber mensch pistu dar zu kumen vnd ist dir geschehen als hie gesagett ist vnd das du vnuerdrossen pist zu den wercken der gehorsam
den leyen brüder zu); zum Text, seinem Verfasser und seiner Überlieferung s. sonstRebdoff in das gemein
Veronica Hoffmaninist bislang nicht genauer zu identifizieren.
Susana, die als Schreiberin des Abschnitts
Justineist nicht genauer zu identifizieren.
das buͤchlin gehert muͤter Clara layin von s. Appolonia Kastner ewer getrewe s. in Christo
Wasserzeichen: Krone (
Hand 1:
Hand 2:
Hand 3:
Hand 4:
Hand 5:
Hand 6:
Hand 7:
Hand 8:
Hand 9:
Hand 10:
Hand 11:
Hand 12:
Hand 13:
Hand 14:
Hand 15:
Hand 16:
Hand 17: Susana
); vielleicht identisch mit Hand 4 (
Hand 18:
Hand 19:
Hand 20: das buͤchlin gehert muͤter Clara layin von s. Appolonia Kastner ewer getrewe s. in Christo
ebd. nahe).
Ihs) geschrieben ist; auf
Spätmittelalterlicher Einband (restauriert): braunes Leder; aus der sogenannten Werkstatt 'Augustiner-Chorherrenstift Rebdorf 1. Gruppe' (Cod. MS. theol. 292
); diese mit Bleistift auch eingetragen am - wohl erneuerten - Cod. Ms. theol. 292
); an denselben ist angeklebt der Bearbeitungsvermerk der Preuß. Akad. d. Wiss (März 1939; Bearbeiterin: Dr. Marie-Luise Dittrich); der gleichfalls erneuerte 277
, am unteren Seitenrand zudem die alte Göttinger Signatur Cod. theolog. 214
; die Rückseite dieses Fragments ist leer.
I: Fragment einer lateinischen Urkunde (bildete ehemals den HS); ecclesia parrochialis
) und ein Adeliger erwähnt ([s]trenuus et nobilis
); die Rede ist zudem von einem Dekan/Dechant (decano
) sowie vom regimen populi
; und das gleichfalls verwendete Wort inclinati
bezieht sich wohl auf den – im Plural genannten – Aussteller und seinen in der Urkunde ausgesprochenen Gnadenerweis.
II: Blatt Unterzeichneter hat vorliegenden Cod. Ms. 292. Grossenteils exzerpiert mit der Absicht, Ergänzungen zur Inhaltsangabe des Katalogs sowie einzelne Stücke im vollständigen Text in einer Arbeit abzudrucken. Göttingen 1.3.30. K. Brethauer, cand. phil.
Wie eine Reihe von Schreiberinnen-Vermerken zeigt, wurde die Handschrift in einem Frauenkonvent geschrieben - am ehesten in einem Kloster der Dominikanerinnen. Dafür spricht neben inhaltlichen Kriterien v.a. auch, dass die erste nachweisbare Besitzerin Dominikanerin in St. Katharina in Nürnberg gewesen sein dürfte - oder in Maria Medingen (s. im Folgenden). Inhaltliche Parallelen mit mehreren Handschriften aus dem Katharinenkloster können eine Herkunft aus diesem Nürnberger Konvent besonders nahe legen. Allerdings ist auch eine gewisse Nahbeziehung zu Eichstätt bzw. zu den Klöstern in dessen Umfeld erkennbar. Zum einen lassen sich die Blindstempel des Einbandes der sogenannten Werkstatt 'Augustiner-Chorherrenstift Rebdorf 1. Gruppe' zuordnen, die für die Jahre 1474-1517 nachgewiesen ist (s. unter Einband); zum anderen ist beim Text des 'Kuttenmann' und dem 'Sendbrief über wahre Gelassenheit' (
Als erste nachweisbare Besitzerin des Bandes erscheint die Schwester das buͤchlin gehert muͤter Clara layin von s. Appolonia Kastner ewer getrewe s. in Christo
. Dieser Vermerk bezieht sich am ehesten auf den gesamten Band und nicht nur auf den letzten Teil bzw. die letzten beiden Lagen desselben; zwar könnten diese vor der aktuellen Bindung durchaus eine separate Einheit gebildet haben, doch zum einen erscheint die Bezeichnung buͤchlin
für diese schmale Einheit nicht besonders passend, zum anderen wurde sie vor allem auch nicht von Appolonia Kastner geschrieben. Offen ist, ob die Handschrift von Beginn an für die muͤter Clara
hergestellt oder ihr erst nachträglich übereignet wurde. Bei Apollonia Kastner(in) dürfte es sich am ehesten um jene Schwester dieses Namens handeln, die im 2. V. des 16. Jh.s als Schreiberin in mehreren, heute in Augsburg und Berlin liegenden Handschriften nachweisbar ist (Augsburg, Universitätsbibliothek, Sign. III.1.8° 43, 141v-148v und 261r-266v - entstanden evtl. in Maria Medingen; Augsburg, Universitätsbibliothek, Sign. III.1.8°
50, 26v und 93r - evtl. in Maria Medingen entstanden; Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Ms. germ. oct. 369; Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Ms. germ. oct. 566, 70r-76v und Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Ms. germ. fol. 1318, Bl. 106-177 - nachweisbarer Vorbesitz: Nürnberg, Sankt Katharina). Die Betreffende war wohl Dominikanerin, am ehesten im Katharinenkloster in Nürnberg (und/oder in Maria Medingen). Ist diese Identifizierung Appolonias zutreffend, würde das zum einen sehr gut zum starken nürnbergischen Anteil unter den Schreibsprachen der in der Handschrift nachweisbaren Schreiberinnen passen. Zum anderen ließe es aufgrund der zeitlichen Diskrepanz zwischen der naheliegendsten Entstehungszeit der Handschrift einerseits (ca. 1490-1500) und der für Appolonia nachweisbaren Wirkungszeit andererseits (um 1530) vermuten, dass Appolonia Kastner entweder nicht die erste Besitzerin des Göttinger Bandes war, oder dass sie ihn wenigstens schon länger besessen hatte, bevor sie ihn an die im Schenkungsvermerk genannte
weitergab. Somit wirkt es wahrscheinlich, dass die Handschrift um 1500 entstand und bereits damals oder in der weiteren Folge an Appolonia gelangte.
Der Band wäre dann also nicht von vornherein für die genannte layin
bestimmt gewesen, von der nicht bekannt ist, um wen genau es sich handelte. Gut denkbar wäre, dass die Handschrift in St. Katharina/Nürnberg (oder Maria Medingen) geschrieben wurde, und mueter Clara
in Eichstätt bzw. im Umfeld von Marienstein/Rebdorf sie dann binden ließ.
In der weiteren Folge gelangte der Band in die Bibliothek bzw. den Besitz des gelehrten Kaufmanns N°. 11.
).
Nach dem Tod Schöbers im Jahr 1778 wurde die Handschrift von der Bibliothek der Georgia Augusta auf der Nachlassauktion vom 12. April 1779 in Gera erstanden (vgl. dazu den Eintrag im Manual der SUB Göttingen, Band zum Jahr 1779: Aus der Schöberischen Auction verschiedener Manuscripte, bibl. Ausgaben u. bücher welche ...
; die Handschrift ist hier unter den Bänden In Duod.
und mit Verweis auf S. 11, Nr. 83 des Auktionskatalogs eingetragen mit den Worten: Was Andacht sey nebst einigen andern ascetischen Schriften. MS - 8. Theol. 9956
). Auf
).Ex/ Bibliotheca/ Acad. Georgiae/ Augustae.