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Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Copyright Information)
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1421, auf dem Fußsteg Bleistiftvermerk (s. oben),
Dise nochgesetczte drye artikel vom ganczen Rathe vfs nuwe vfgesatzt; daneben von anderer Hand die JahreszahlAnno domini etc. XXV am tage Thome Cantuariensis
. Drei Zusatzartikel.1535
Actum anno domini etc.XL feria sexta post octavas Corporis Christi cum consensu tocius consulatus.
Datum Anno 1549, darunter (
Diesen obengeschriebenen artikel hath ein erbar Rad tilgen lassen. Es folgt offenbar die korrigierte Fassung mit der Datierung am Schluss:
Actumden XIII februarii Anno LI .
Actum 6. Junii Anno 1565.
Im iahre 1589 den 7. Monatstagk Junii
Im iahre 1595 am 24ten monatstagk Martii, (
Igezählt) von anderer Hand, (
II–
VIbezeichnet), darin (
auch in den benachbarten Städten Thorn, Dantzig vndt Marienburgk einhellig solle gehalten werdenn
Anno Domini 1600 am 20. Monatstage MaiiErwähnt werden (
armen zu S. Elisabeth, zum Elbinger Elisabethhospital vgl.
Andreas Meienreis. Andreas Meienreis (1567–1617) aus einer Elbinger Ratsherrenfamilie war ab 1592 Stadtsekretär, ab 1606 Ratsherr und ab 1614 Ratspräsident, vgl. zu ihmSecret .arius m anu p ropria
Anno 1642 den 24. Martii
1–
32, neuzeitliche Tintenpaginierung ab Textbeginn auf Bl. 3 (
1–
53, zwischen S. 44 [Bl. 24
· r–24v
rv
v–30v
r–18r
in den Nachträgen zunächst (v–20v
r
sonst verschiedene Kurrentschriften
· rubriziert; r–18r
Einband aus lederbezogenen Holzdeckeln, Holzdeckel möglicherweise mittelalterlich, Lederbezug und Beschläge 16. Jh. · Lederüberzug mit rechteckigen einfachen Streicheisenlinien, auf dem Vorderdeckel goldgeprägte Inschrift in Capitalis quadrata: DAS ERARENWERCK DER SCHVMACHER
, auf dem Hinterdeckel: ANNO 1421
(der sonst nicht nachgewiesene Titel ist vermutlich von dem Adjektiv „ärarisch“ für „staatlich“ abgeleitet) · zwei Bügelschließen mit verzierten Stiftlagern, auf Vorder- und Hinterdeckel je vier umgreifende Eckbeschläge aus Messing mit verzierten Kanten und getriebenem Hohlbuckel, dazu auf Vorder- und Hinterdeckel jeweils ein mittig angebrachter Hohlbuckel · auf dem Spiegel des Vorderdeckels eine Notiz (19. Jh. ?): Die Nachbarstädte Thorn Dantzig Marienburg
(vgl. Bl. r
; rechts der Schluss der Communiosi vene ticipa In troitus
Complenda:
Leti domine sumpsimus sacramenta celestia quesumus intercedente
Der Hauptteil des Codex wurde nach der zitierten Datierung im Jahr 1421 (vgl. Bl. 2r, 17v, Hinterdeckel) geschrieben; die datierten Nachträge reichen bis zum Jahre 1642. Er ist entgegen den bisher gemachten Angaben nach Elbing zu verorten. Der Name der Stadt wird zwar nicht explizit genannt, jedoch ermöglichen Einzelheiten wie die Datierung der Statuten auf 1421, die Bestattung der Schuhmacher an der Jakobskirche, die Erwähnung der benachbarten Städte Danzig, Marienburg und Thorn, die Begünstigung der armen zu S. Elisabeth
und vor allem der Namenszug des Elbinger Stadtschreibers Andreas Meienreis eine eindeutige Lokalisierung.
Weitere Provenienzstationen und Vorbesitzer des Codex sind nicht bekannt. Er ist erstmals sicher zu Beginn des Jahres 1930 in der Altkunsthandlung Goerke & Co., Georgsplatz 8, Hannover, nachgewiesen, vgl. dazu
Dort erwarb ihn der Bremer Kunstmäzen und Sammler Ludwig Roselius (1874–1943) im März 1930 zum Preis von 900 RM, vgl. die entsprechende Inventarkarteikarte der Museen Böttcherstraße Bremen. Als weitere Provenienzmerkmale befinden sich auf dem Spiegel des Vorderdeckels ein rosa Exlibris mit der gedruckten Aufschrift Roselius-Haus Bremen
und der hinzugeschriebenen ersten Inventarnummer 653
, daneben die gültige Inventarnummer B 4512
(zweifach: in Bleistift und als Aufkleber). Auf Bl. v
Ludwig Roselius-Sammlung
und auf dem Fußsteg von Bl. r
2/87
in Bleistift (möglicherweise eine sammlungsinterne Zählung der im sog. Vitrinenzimmer ausgestellten Stücke ?).
2009 wurde der Codex zusammen mit fünf weiteren Handschriften der Kunstsammlungen Böttcherstraße der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen als Dauerleihgabe überlassen.