Beschreibung von Halberstadt, Domschatz, Inv.-Nr. 502 (Katalog der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handschriften in Halberstadt. Verzeichnis der Bestände der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Domschatz zu Halberstadt, und des Historischen Archivs der Stadt Halberstadt, bearbeitet von P. Carmassi, Wiesbaden 2018.) Katalogisiert durch Patrizia Carmassi Herzog August Bibliothek Elektronische Ausgabe nach TEI P5 TEI-P5 konforme Kodierung durch Patrizia Carmassi Herzog August Bibliothek Herzog August Bibliothek 08.11.2022 Herzog August Bibliothek

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Neukatalogisiert durch Patrizia Carmassi.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der Halberstädter Handschriften

Halberstadt Domschatz Inv.-Nr. 502 Papias Halberstadt 14. Jh. Erste Hälfte 1ra-370vb Papias Elementarium doctrinae rudimentum Lückenhaft. 1ra A littera in omnibus gentibus ideo prior est litterarum Abba Syrum Ab abatissimis Ab abiectissimis Ab accessu Abactus 20ra Lücke zu Beginn des Buchstaben B. Babilonem Babilonie Babilonia Babilon Babiger 28vb C et G littere quandam cognitionem habent Cabalos C littera Caballus 362ra V littera proinde interdum nichil est 362rb Vacca dicta Vacca oppidum Vacillat 370vb Text bricht wegen Lücke mit dem Lemma Vinum ab. Vinum inde dictum quod eius potus venas sanguine cito repleat. Hoc alli quod nos cura solvat lieum appellant Edition Papiae Elementarium. Littera A, ed. Violetta De Angelis = Testi e documenti per lo studio dell'antichità 58,1-3 (Milano 1977-1980). Literatur Goetz, Georg, De glossariorum Latinorum origine et fatis = (Lipsiae 1923), S. 172-184. Lazard, Sylviane, La structuration du lexique dans le "vocabularium" de Papias, in Revue de linguistique romane 66 (2002), S. 221–244. Cremascoli, Giuseppe, Su luoghi e tempi del lessicografo Papias, in Studi medievali 54 (2013) S. 797-806.

Pergament

370 Bl. 47 32 Moderne Foliierung (Bleistift). 2 IV (16). IV-5 (19). IV-7 (20). IV (28). IV-6 (30). IV-2 (36). 3 IV (60). IV-1 (67). 2 IV (83). IV-5 (86). 4 IV (122). IV-1 (129). 30 IV (369). I-1 (370). Lücke von zwei Lagen zwischen fol. 19 und 20, von drei Lagen zwischen fol. 30 und 36, von 4 Lagen zwischen fol. 86 und 90. Lagenzählung mit römischen Zahlen.

Pergament in der ersten und letzten Lage gewellt. Viele Blätter abgeschnitten. Fol. 52v: Wasserflecken.

Schriftraum: 37,5 × 23 cm. Zweispaltig. 50 Zeilen.

Textualis. Marginalien Marginalien mit Angaben der Quellen, zeitgleich mit der Handschrift geschrieben. In dem Archetypus waren anscheinend mit solchen Verweisen die Lemmata gekennzeichnet, die nicht aus dem Liber glossarum entnommen worden waren: Vgl. De Angelis, Violetta, La redazione preparatoria dell'Elementarium, in Filologia mediolatina 4 (1997), S. 251-290, hier 252. Unter den erwähnten Quellen: Ambrosius, Augustinus, Cicero, De civitate dei, De glosis, De ortographia, Ethymologiae, Euc(h)erius, Eutropius, Ex differentiis (sermone), Ex libro medicinae, Fulgentius, Galenus, Gregorius, Ieronimus, Origenes, (Paulus) Orosius, Placidus, Virgilius, Ypocrates, Ysidorus. Hinweise über die Autoren teilweise auch in den Titeln: Vgl. 44rb: De divisione definitionum ex Mari vel Victorini libro. Angaben über die zu rubrizierenden Titel am Rande in brauner Tinte.

Rubriziert. Buchschmuck Initialen Fleuronnée-Initialen 3,5 bis 13 cm hohe (ohne Ausläufer) rot-blau-grüne Fleuronnée-Initialen zu Beginn der einzelnen Buchstaben. 1ra: A. 28vb: C. 41ra: D(a). 83v: F. 88v: I. Ab fol. 113ra (K) Initialen nicht mehr ausgeführt. Knospenfleuronnée, in Rosetten und andere Formen angeordnet. Aussparungen und vegetabile Elemente im Buchstabenstamm (Dreiblatt, Streumuster, Halbpalmettenranken, Eichenblätter mit Eicheln, Blüten). Teils gepunktete Perlen, Knospen, Faden, Spiralen als Besatzmotive. Fleuronéeleiste (1ra) mit Silhouettenmotiven, Segmentformen mit gezahnter Kontur und Faden als Besatzornament. Versalien zu Beginn der einzelnen Lemmata. Buchschmuck Initialen Cadellen-artige Initialen Gelegentlich cadellen-artiges, in den Kopfsteg sich erstreckendes I (z. B. 68rb; 288rb). Buchschmuck Initialen Lombarden Einfache rote Lombarden gelegentlich zu Beginn und bei der Unterteilung längerer Abschnitte. Buchschmuck Zeichnungen Randzeichnungen Zeichnungen am Rande oder in der Interkolumne zur Erläuterung einzelner Lemmata, wie diakritische Zeichen, Chrismon-Monogramm, Anker, Paragraphenzeichen, Mondformen etc. Vgl. 54va; 176r-v; 204rb; 133rb.

Spätmittelalterlicher Einband. Holzdeckel mit Leder bezogen. Streicheisenlinien und Einzelstempeln: 1. Blatt, Dreiblatt ( EBDB s033746). 2. Blüte, Vierblatt ( EBDB s033746). 3. Blüte, Vierblatt ( EBDB s033748 ). 4. Blüte, Vierblatt ( EBDB s033749 ). 5. Lilie ( EBDB s033750 ). 6. Rosette, Sechsblättrig ( EBDB s033751 ). Werkstatt "Halberstadt Domschatz, Inv.-Nr. 502*" ( EBDB s033751 ). Auf VD und HD in der Mitte ein Buckel aus Messing, von Rosette umgeben (Durchmesser: 9 cm), diese von sechs herzähnlichen Formen durchbrochen. Spuren von weiteren vier Buckeln auf beiden Deckeln. Reste von zwei Langriemenschließen. Schließstange aus Eisen und zwei Eisenketten, befestigt auf der unteren Kante von VD und HD, später hinzugefügt. Nur eine Kette ist komplett erhalten und misst 116 cm. Am Ende der längeren Kette ein Metallring mit Ösen für den Anschluss zwei weiterer Ketten. Signaturschild auf dem Rücken mit der Signatur XXVI. Einbände, Kettenbefestigung, Kette erhalten VS aus Pergament, leer, bis auf Signatur in schwarzer Tinte: Nro 37. HS: Pergament, leer. Einbände, bemerkenswerte Gotische Einbandstempelbände Werkstatt: "Halberstadt Domschatz, Inv.-Nr. 502*"

Der Codex gehörte im 15. Jh. zur Ausstattung der Halberstädter Kathedrale. Nach dem Inventar, das 1465 verfasst wurde, befand sich ein Papias vocabularius hinter einer Tür (retro aliam ianuam in medio chori): Diestelkamp, Inventarium , S. 195. Inventarisierungsvermerke wie in anderen Halberstädter Codices aus dem früheren Dombestand. Es ist nicht sicher festzustellen, ob eine Verkettung des Buches schon zur Zeit der spätmittelalterlichen Benutzung im Dom vorhanden war. 150r: Wachstropfen als Gebrauchsspur. Provenienz II (Vorbesitzer) Halberstadt Domkirche

Halberstadt, Domkirche

Katalog der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handschriften in Halberstadt. Verzeichnis der Bestände der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Domschatz zu Halberstadt, und des Historischen Archivs der Stadt Halberstadt, bearbeitet von P. Carmassi, Wiesbaden 2018 Hain 12378–12381.**<--> GW M29303-M29307. Stegmüller RB 6259.