Beschreibung von Halberstadt, Historisches Stadtarchiv, M 33 (Katalog der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handschriften in Halberstadt. Verzeichnis der Bestände der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Domschatz zu Halberstadt, und des Historischen Archivs der Stadt Halberstadt, bearbeitet von P. Carmassi, Wiesbaden 2018.) Katalogisiert durch Patrizia Carmassi Herzog August Bibliothek Elektronische Ausgabe nach TEI P5 TEI-P5 konforme Kodierung durch Patrizia Carmassi Herzog August Bibliothek Herzog August Bibliothek 08.11.2022 Herzog August Bibliothek

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Neukatalogisiert durch Patrizia Carmassi.

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der Halberstädter Handschriften

Halberstadt Historisches Stadtarchiv M 33 Ambrosius Mediolanensis Nordostfrankreich Belgien (?) 12. Jh. Zweite Hälfte 1r leer. Probatio pennae: deus laude 1v-124r Ambrosius Mediolanensis Expositio Psalmi CXVIII Incipit expositio de psalmo centesimo octavo decimo sancti Ambrosii mediolanensis urbis Christi. Licet mistica Am Rande in roter Tinte hebräische Buchstaben (Name und Zeichen) bei den Kapiteleinteilung (unregelmäßig). 124vr leer. Verschiedene Alphabete und Besitzvermerk (s. o.). Edition Sancti Ambrosi opera. Pars V. Expositio psalmi CXVIII recensuit Michael Petschenig. Editio altera supplementis aucta curante Michaela Zelzer = CSEL 62 (Vindobonae 1999), ohne Berücksichtigung dieser Handschrift. Sant'Ambrogio, Commento al Salmo CXVIII, introduzione, traduzione, note e indici di Luigi Franco Pizzolato = Sancti Ambrosii episcopi Mediolanensis opera 9-10 = Opere esegetiche 8,1-2 (Milano 1987). Literatur CPL 141. 124 Bl. 35,5 20 Moderne Foliierung (Bleistift). 14 IV (112). 2 III (124). Lagenbezeichnung: Minuskelbuchstaben a bis n (104v) lesbar.

Schriftraum: 28 14 . Zweispaltig. 40 Zeilen.

Carolino-Gothica. Insulare Abkürzung est (z. B. 41rb, 56rb, 85r, 124rb). Gelegentlich Nota bene am Rande (79r, 85r).

Psalmtext sowie Incipit der Kapitel in Majuskel mit roter Füllung oder rot durchgestrichen. Gelegentlich in Minuskel, aber dann in roter Tinte. Buchschmuck Initialen Spaltleisteninitialen 1v Spaltleisteninitiale (L) in roter Federzeichnung (siebenzeilig) mit Rankenzweigen. Wie auch die Initiale fol. 2r nachgetragen, wahrscheinlich in einem anderen Gebiet (Deutschland). Buchschmuck Lombarden 2r Lombarda mit Punktverdickung (Q), Silouhettenornament und Kreuzblüte im Binnenfeld (zweizeilig). Paragrapheninitialen in Unzialschrift. 124v: spätmittelalterliche Federproben (Alphabete und eine Zeile durch Reagenzien unleserlich). Besitzvermerk s. u.

Mittelalterlicher Holzdeckeleinband mit hellem Lederbezug. Streicheisenlinien und Einzelstempel: 1. Blattwerk ( EBDB s031094 ). 2. Rhombus, umrandet ( EBDB s031093 ). 3. Hahn ( EBDB s031091 ). 4. Lilie ( EBDB s031092 ). 5. Rosette, fünfblättrig ( EBDB s031096 ). 6. EBDB s031095 ), alle auf die Werkstatt Halberstadt, "Blütenzweig" zurückzuführen ( EBDB w004018 ). Fünf runde Metallbuckel auf jedem Buchdeckel. Eine von zwei Langriemenschließen erhalten, mit alter metallener Schließraste in Form eines Vogelkopfes. Spuren von Befestigungsbeschlägen auf beiden Buchdeckeln. Titelschild auf Pergamentstreifen auf dem Vorderdeckel (15. Jh.): Beatus Ambrosius super psalmum Beati immaculati. Legem pone defecit Vgl. Initium von Ps 118,33 und 81. Die liturgische Lesung dieses Abschnittes ist am Ostertag ad tertiam in St. Denis dokumentiert: The first Ordinary of the Royal Abbey of St.-Denis in France: Paris, Bibliothèque Mazarine 526, ed. Edward B. Foley = Spicilegium Friburgense 32 (Freiburg Suisse 1990), S. 387. Auf dem Rücken mehrere Signaturschilder (Papier), aufeinandergeklebt (oberstes: M 33) und mit Tinte geschriebener Titel. Aus der Wiederverwendung eines Missale (s. u.) und aus den anderen kodikologischen Merkmalen (Stempel, Schließen, Leder, etc.) ergibt sich, dass dieselbe Werkstatt für die Einbände mehrerer Codices der Dombibliothek zuständig gewesen war: Siehe Carmassi, Die Orte der Bücher . Einbände, bemerkenswerte Gotische Einbandstempelbände Werkstatt: "Blütenzweig", Halberstadt Einbände, Spuren von Kettenbefestigung

Besitzvermerke Halberstadt, Domkirche Im 13. Jh. im Dom St. Stephan zu Halberstadt. Besitzvermerke: 76v, unterer Rand: Iste liber est sancti Stephani in Halberstat (13. Jh.). 124v: Probatio penne Ego sum liber sancti Stephani in Haluerstat (13. Jh.). Dort auch als Griffeleintrag: Stephan Halb . Für Schenkungseinträge mitten in der Handschrift am unteren Blattrand vgl. Parallele in Merseburg, Kloster St. Peter und Paul: Babcock, Robert Gary, Alexander monachus and the Library of St. Peter's in Merseburg, in Scriptorium 64 (2010), S. 275-280, hier S. 278-279. Nennung der Handschrift im Inventar von 1465. Vgl. Diestelkamp, Inventarium , S. 191: Liber beati Ambrosii super psalmum beati inmaculati. 1r: Moderne Inventarnummer mit rotem Buntstift (129).

Zuletzt in der Akademie der Wissenschaften in Eriwan (Armenien). Die Eriwan-Nummer für diese Handschrift war 473. Provenienz II (Vorbesitzer) Halberstadt Domkirche

Katalog der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Handschriften in Halberstadt. Verzeichnis der Bestände der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Domschatz zu Halberstadt, und des Historischen Archivs der Stadt Halberstadt, bearbeitet von P. Carmassi, Wiesbaden 2018 Schmidt (1878), 33, S. 19. Krämer, Handschriftenerbe , S. 312. Carmassi, Patrizia, Un riscoperto testimone medievale del Commento al salmo CXVIII di S. Ambrogio (Halberstadt, Historisches Stadtarchiv, M 33), in Studia Ambrosiana 3 (2009), S. 285-292. Carmassi, Die Orte der Bücher . Carmassi, Patrizia, L’eredità ambrosiana nelle fonti liturgiche medievali – Alcune considerazioni di carattere comparativo, in Studia Ambrosiana 6 (2012), S. 153-174. VS und HS Missale (Fragment) 10. Jh. zweite Hälfte mit Orationen, Incipit der Gesangsstücke und biblischen Lesungen. VS II Kalendas Iulii. Natale sancti Pauli apostoli (30.06.). Lesung: Act 9,1-7 Initiale D (mit gelben Dreiecken gefüllt). Fragmente Pergament Missale HS II Nonas Iulii. Octavis apostolorum (06.07.). Lesungen: Sir 44,10-15; Mt 14,22-26 Initiale D (Rot, Gelb, Grün gefüllt). Aus demselben Missale (höchstswahrscheinlich aus derselben Lage), das auch in Halle, Universitäts- und Landesbibliothek, Ye 2° 24 (fol. I) und Halle, Universitäts- und Landesbibliothek, Ye 2° 43 (VS und HS) wiederverwendet wurde. Zu diesen beiden letzten: Hoffmann, Igi von Halberstadt , S. 93. Blätter aus demselben Missale wurden auch für VS und HS in St. Petersburg, Russische Nationalbibliothek, F. 955, op. 2, Nr. 13 und St. Petersburg, Russische Nationalbibliothek, F. 955, op. 2, Nr. 14 benutzt, die zur Dombibliothek gehörten. St. Petersburg

Pergament

2 Bl.