Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung
Vocabularius Ex quo
Papier — 242 Bl. — 29,5 × 21,5 cm — Itzehoe — 1419
Wasserzeichen: Fisch, gekrümmt, mit Zähnen: 44395, 44396 (beide 1415, ebenfalls in Cod. ms. Bord. 109, Teil II). Glocke, Schelle: 160176, 160177 (beide 1416). Katze/Leopard, nicht gepunktet: 85190 (1417), zwei weitere Typen nicht nachweisbar. Waage, ohne Kreis, mit runder Waagschale: 116367 (1417), DE3315-GMXXXVII.E.109._28 (1427–1433). Fabelwesen, Drache, ohne Beizeichen: DE3315-GMXXXVII.E.109._90 (1427–1433, ebenfalls in Cod. ms. Bord. 65 und 101). Hirsch, halbe Figur: nicht nachweisbar. Lagen: 17 VI (203)! 2 VII (231). V (241). Reklamanten, z. T. abgeschnitten. Pergamentstreifen als Falzverstärkung in der Lagenmitte. Zwei Bleistiftfoliierungen, die zweite setzt ein Bl. 17 nach einem Zählfehler der ersten. Zahlreiche Verbesserungen. Zählfehler: 161 doppelt. Schriftraum: 18 × 9–10 cm. 25–27 Zeilen. Bastarda von der Hand des Lambert Swarten. Rubriziert. Rote Lombarden über fünf bis neun Zeilen am Beginn jedes neuen Abschnitts.
Spätgotischer Holzdeckeleinband mit weißem Lederbezug. Auf dem VD Abdrücke und Reste von Signatur- und Titelschildern aus Papier. Am unteren Rand des VD vier Löcher von der Befestigung der entfernten Kettenöse sowie auf dem HD am oberen Rand, darüber ein Kantenbeschlag. Löcher von 2 x 5 Schonernägeln auf dem VD und HD. Drei Doppelbünde, an Kopf und Schwanz einfacher Kapitalbund. Zwei Langriemenschließen, Lager mit Dorn erneuert. Restauriert. Rückenleder erneuert, Fehlstellen im Leder ergänzt, vorderer Spiegel herausgelöst und in der Verpackung beigefügt. Vorsatz und Spiegel vorn und hinten erneuert, vorn zwei Rückenschilder mit Signaturen eingeklebt. Fehlstelle durch entfernte Lagen (Cod. ms. Bord. 106) überklebt. Eine Nadel, Fäden und Lederreste in der Verpackung des Codex beigefügt.
Pergamentfalz zwischen 78v–79r. Textualis. 14. Jh. Magister nomen appellativum … , Ars minor § 1.2.1.6.1.1. sowie Mal 3,1.
Herkunft: Die Handschrift wurde erstellt von einem Kleriker aus der Diözese Ratzeburg, Lambert Swarten. Sie entstand in Itzehoe im Auftrag des Bordesholmer Chorherrn Marquard Bud, der sich auch in den Bordesholmer Urkunden nachweisen lässt, siehe Liber sancte Marie virginis in Novomonasterio alias Bardesholm pro Marquardo Bud sacerdote ibidem. — Ehemals vereint mit Cod. ms. Bord. 106. Siehe zu den Einträgen in den diversen Katalogen dort.
, 36, 57, 238. Bei , 108 fälschlich benannt als Marquard Brand. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass Marquard Brand für den Transfer der Handschrift nach Bordesholm verantwortlich ist. — Auf 1r ein Besitzeintrag von der Hand des Bordesholmer Chorherrn Marquard Bud:5144.
, 64. — Nr. LXXXVI. — , 108f. — , 29, 74. — , 100. — , 56. — , 57f., 291, 464–466, 601. — Handschriftencensus. Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters. Nr.1r–240r Vocabularius Ex quo. (1r) Praefatio. Ex quo vocabularii scilicet Catholicon Huwicio et Brevilogus in magnis voluminibus sub longo stilo sunt collecti … (1r–240r) Textus. A id est sine prepositio. Ab van prepositio. Ab adera en sten … — … Zotica est virtus vitalis. Et sic est finis deo laus in secula seculorum anno domini millesimo quadringentesimo decimo nono indictione XII prima die mensis Maii [1.5.1419] hora IX vel quasi presens liber est completus in schola opido Ydzeho per Lambertum Zwarten clericum Razeburgensis dyocesis quem Marquardus Bud professus monasterii in Bardesholm scribi fecit. Orate deum ut sit eis propitius. Daneben eine unvollständige Transkription des Kolophons aus dem 19. Jh. Sprache "Nordniederdeutsch". Siehe 1, 67, Sigle Ki1. Gehört zur Redaktion P, Textgruppe Z (ebd., 226). Mit neuformulierter Vorrede. Ebenfalls in Cod. ms. Bord. 109, 1r–154r. Zwei spätere Abschriften in Kopenhagen: Kopenhagen, KB, Thott 385 fol. und GKS 438 fol. ( , 62). Edition: Bde. 2–5. Literatur: Bd. 1, 67, 226 (Hs. genannt, Sigle Ki1). , , Mittelniederdeutsches Wörterbuch, Bd. 5, Bremen 1880 (Hs. genannt, Sigle 1 voc. K). , 67 (Hs. genannt). , Wer kennt noch weitere mnd. Vokabularien? In: Korrespondenzblatt des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung 69 (1962), 43–45 (44 Hs. genannt). , 137–140, 312–315 (Hs. genannt). 10, 469–473. , 56. , Lateinisch-mittelniederdeutsches Glossarienkorpus, in: Niederdeutsches Wort 32 (1992), 10. , 62, 145 (Hs. genannt). – 87v und 240v–241v leer.
Abgekürzt zitierte Literatur
C. Borchling, Mittelniederdeutsche Handschriften in Skandinavien, Schleswig-Holstein, Mecklenburg und Vorpommern. Zweiter Reisebericht, Göttingen 1900 (Nachrichten von der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Philologisch-Historische Klasse 1900, Beiheft) | |
Die Ars minor des Aelius Donatus. Lateinischer Text und kommentierte deutsche Übersetzung einer antiken Elementargrammatik aus dem 4. Jahrhundert nach Christus, hrsg. von A. Schönberger, Frankfurt/M. 2008 (Bibliotheca Romanica et Latina 6) | |
M. Franck u. a., Aufgeschlagen. Universitätsbibliothek Kiel öffnet ihre Buchschätze des Bordesholmer Klosters, Ausstellung 20.08.–27.09.2002, Kiel 2002 (Vorauspublikation aus dem Sammelband "Die Bibliothek des Augustinerchorherrenstifts Bordesholm". In Vorbereitung für 2003) | |
K. Grubmüller, Vocabularius Ex quo: Untersuchungen zu lateinisch-deutschen Vokabularen des Spätmittelalters, München 1967 (MTU 17) | |
S. Krämer, Handschriftenerbe des deutschen Mittelalters, Bd. 1–3, München 1989–1990 (Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Ergänzungsband 1) | |
J. F. L. Th. Merzdorf, Bibliothekarische Unterhaltungen. Neue Sammlung, Oldenburg 1850 | |
Piccard-Online. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart, J 340 (http://www.piccard-online.de) | |
H. Ratjen, Zur Geschichte der Kieler Universitätsbibliothek. Schriften der Universität zu Kiel 1862–1863, Kiel 1862–1863 (Programm zum Geburtstage Frederiks VII.) | |
E. Rooth, Zu den Bezeichnungen für 'Eiszapfen' in den germanischen Sprachen. Historisch-wortgeographische und etymologische Studien, Stockholm 1961 (Kungl. Vitterhets Historie och Antikvitets Akademiens handlingar, Filologisk-Filosofiska serien 8) | |
W. Salmen, Musikgeschichte Schleswig-Holsteins von der Frühzeit bis zur Reformation, Neumünster 1972 (Quellen und Studien zur Musikgeschichte Schleswig-Holsteins 2) | |
K. Schnabel, "Liber sanctae Mariae virginis in Bordesholm …" Geschichte einer holsteinischen Stiftsbibliothek, Wiesbaden 2014 (Wolfenbütteler Mittelalter-Studien 33) | |
E. Steffenhagen, Die Klosterbibliothek zu Bordesholm und die Gottorfer Bibliothek. Zwei bibliographische Untersuchungen, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holstein-Lauenburgische Geschichte 13 (1883), 66–142 | |
Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, 12 Bde., hrsg. von K. Ruh u. a., 2., völlig neu bearbeitete Aufl., Berlin/New York 1978–2005, Ergänzungsbde.: Deutscher Humanismus 1480–1520. Verfasserlexikon, Bd. 1–3, hrsg. von F. J. Worstbrock, Berlin/New York 2005–2015 | |
Vocabularius Ex quo. Überlieferungsgeschichtliche Ausgabe, Bd. 1–6, gemeinsam mit K. Grubmüller hrsg. von B. Schnell u. a., Tübingen 1988–2001 (Texte und Textgeschichte 22–27) | |
Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php) |
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der Bordesholmer Handschriften in der Universitätsbibliothek Kiel.