Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung
Guilelmus Peraldus
Papier — I, 300 Bl. — 39,2 × 21 cm — Norddeutschland — um 1460
Wasserzeichen: Frucht, Traube mit Beizeichen, mit Ranken: 129534 (1461), ein weiteres nicht nachweisbar. Frucht, Traube ohne Beizeichen, Stiel einkonturig: DE1185-S361_51, DE1185-S361_50 (beide 1450/1460), DE0960-Mlf783_197, DE0960-Mlf783_201 (beide 1455). Ochsenkopf mit Augen und Nasenlöchern, darüber einkonturiger Stern: 75085, 75097 (beide 1457), DE8100-HBI226_56 (ca. 1450/1460), 74957 (1459, auch in Cod. ms. Bord. 119), 75116, 75118 (beide 1461), drei weitere Typen nicht nachweisbar. Vorsatz: Lilie im Wappenschild, drei Lilien, darüber Krone, nicht nachweisbar. Lagen: I–1 (I). 25 VI (297)! Zeitgenössische Lagenzählung mit Zählfehler: 21 ohne Verlust übersprungen. Reklamanten ab der 5. Lage. Zeitgenössische Foliierung bis 40 mit Zählfehlern. Bleistiftfoliierung aus dem 19. Jh. oben rechts 1–297 mit zahlreichen Auslassungen. Zählfehler durch drei übersprungene Bl., jetzt 227a, 259a und 274a. Zweite Bleistiftfoliierung ab Bl. 36r unten rechts, ebenfalls nicht durchgängig und mit Zählfehlern, ab Bl. 102r deutlicher sichtbar. Schriftraum: 23–23,5 × 13,5–14 cm. 39–41 Zeilen. Zweispaltig bis zum Beginn des Registers Bl. 290r, Spaltenbreite: 6–6,5 cm. Bastarda von zwei Händen. Hand 1: 1ra–122vb, Hand 2: 123ra–296r. Auf Bl. 296r eine Ergänzung von der Hand des Johannes Reborch. Rubriziert. Rote Lombarden über zwei Zeilen.
Spätgotischer Holzdeckeleinband mit braunem Lederüberzug. Streicheisenlinien. Einzelstempel aus der Werkstatt "Bordesholm Hauptwerkstatt" (w002064): Greif stehend: s009638. Hahn: s009637. Lilie, Mittelblatt rhombisch: s032032. Ranke, intermittierende Wellenranke: s031983. Rosette mit einem Blattkranz, fünfblättrig: s032034. Rosette mit zwei Blattkränzen, sechsblättrig: s031985. Schwan: s032027. Laubstab: s032025. Stern sechsstrahlig: s037195. Auf dem VD Reste eines Titelschildes aus Papier. Signaturschild aus dem frühen 17. Jh., 4,3 × 5,3 cm, Aufschrift Inferioris / Primae Classis / Scamni Tertii / Lateris Secundae / Liber … Auf dem HD oben ein Kantenbeschlag nahe der Kettenbefestigung, von der vier Löcher zeugen. Fünf Doppelbünde. Zwei Riemenschließen, nur die Fensterlager und Gegenbleche erhalten. Diese Form ebenfalls auf Cod. ms. Bord. 62 und 119. Restauriert 1994. Spiegelblätter neu sowie mehrere Blätter als Vorsatz vorn und hinten ergänzt. Fehlstellen im Einbandleder ergänzt.
Fragmente: 1. HS, ehemals in Kapsel C der UB Kiel mit der Signatur Cod. ms. KB C 28, seite 2018 unter der Signatur Cod. ms. Bord. 18-Bei. Pergament. 28,5 × 20 cm. mit einem Umschlag von ca. 2 cm. 15. Jh.. Bastarda. 27 Zeilen. An drei Seiten beschnitten. Recto zwei Stempel Kieler Universitätsbibliothek, ein weiterer mit der Aufschrift Königl.-Universitätsbibliothek Kiel. Vermerk mit Bleistift 18. Anhaftungen von Papier. Vier Löcher vom Abdruck der Kettenhalterung. Verso Signaturschild mit der oben angegebenen Aufschrift, darunter ein Stempel. Anhaftungen von Leder und Spuren des Holzes. Recto Notariatsinstrument des Klerikers Bertoldus Bradencol de Vechta, 1426 Propst von St. Ansgar in Bremen sowie Domvikar, siehe Urkundenbuch des Klosters Zeven, bearb. von und (Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der Ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden / Landschaftsverband der Ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden 47; Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen 286), Göttingen 2016, Nr. 141. Bremisches Urkundenbuch, Bd. 5: Urkunden von 1411–1433, hrsg. von und , Bremen 1902, Nr. 289 (1426), zu Nr. 451 und Nr. 452 (1431). Der Bordesholmer Chorherr Johannes Meyer wird als Zeuge genannt. Verso leer. 2. Pergamentstreifen um das Vorsatz von einer Urkunde mit Datierung 6. Februar 1418.
Herkunft: Besitzvermerk auf dem Vorsatz Liber beate Marie virginis et sanctorum apostolorum Petri et Pauli canonicorum regularium in Bardesholm Bremensis diocesis. — Im Katalog von 1488 (Cod. ms. Bord. 1a) verzeichnet unter der Signatur C xxi: Summa virtutum cum registro. Im Verzeichnis von 1606 (Cod. ms. Bord. 2a) betitelt mit Summa virtutum und um das Jahr 1665 (Cod. ms. Bord. 1b) ebenso benannt.
, 28. — Nr. CIX. — , 48. — , 98. — , 103, 222, 300–305, 314, 316, 500f.
1ra–296v Summa de virtutibus. (1r–3rb) Inhaltsangabe. Presens opus habet quinque partes principales … (3rb–vb) Prologus. ›Incipit summa virtutum‹. Cum circa utilia studere debeamus exemplo Salomonis dicentis … (3vb–289va) Textus. ›Sequitur prima pars de virtute‹. Si separaveris … [Ier 15,19]. Preciosum est anima … [Prv 6,26]. Mulier animam viri preciosam rapit … — … obligaverunt parentes nostri celestem hereditatem. Laus et gloria deo sit in secula. ›Explicit summa virtutum‹. – 289vb leer. (290r–296v) Alphabetisches Register ohne Blattangaben. Abrenunciatio … — … Zelus bonus. Das Register ist einspaltig angelegt. Druck: 12049, 12050. Literatur: Nr. 1622 (Hs. genannt). 5601. 5, 143 Nr. 5. 10, 1116–1129. G 3260-40/5–125.
:Abgekürzt zitierte Literatur
M. W. Bloomfield, Incipits of Latin Works on the Virtues and Vices 1100–1500 A.D., Cambridge/Mass. 1979 (Publications of the Medieval Academy of America 88) | |
C.A.L.M.A. Compendium auctorum latinorum medii aevi, hrsg. von M. Lapidge u.a., Bd. 1–, Firenze 1999– | |
Einbanddatenbank (http://www.hist-einband.de/, besonders die Sammlung Wolfenbüttel) | |
Gesamtkatalog der Wiegendrucke, Bd. 1–, Leipzig 1925–1938, Stuttgart 1978– | |
T. Kaeppeli, Scriptores ordinis praedicatorum, Bd. 1–4, Rom 1970–1993 | |
S. Krämer, Handschriftenerbe des deutschen Mittelalters, Bd. 1–3, München 1989–1990 (Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Ergänzungsband 1) | |
J. F. L. Th. Merzdorf, Bibliothekarische Unterhaltungen. Neue Sammlung, Oldenburg 1850 | |
Piccard-Online. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart, J 340 (http://www.piccard-online.de) | |
H. Ratjen, Zur Geschichte der Kieler Universitätsbibliothek. Schriften der Universität zu Kiel 1862–1863, Kiel 1862–1863 (Programm zum Geburtstage Frederiks VII.) | |
Repertorium edierter Texte des Mittelalters aus dem Bereich der Philosophie und angrenzender Gebiete, 2. Aufl., hrsg. von R. Schönberger u. a., 4 Bde., Berlin 2011 | |
K. Schnabel, "Liber sanctae Mariae virginis in Bordesholm …" Geschichte einer holsteinischen Stiftsbibliothek, Wiesbaden 2014 (Wolfenbütteler Mittelalter-Studien 33) | |
E. Steffenhagen, Die Klosterbibliothek zu Bordesholm und die Gottorfer Bibliothek. Zwei bibliographische Untersuchungen, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holstein-Lauenburgische Geschichte 13 (1883), 66–142 | |
Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, 12 Bde., hrsg. von K. Ruh u. a., 2., völlig neu bearbeitete Aufl., Berlin/New York 1978–2005, Ergänzungsbde.: Deutscher Humanismus 1480–1520. Verfasserlexikon, Bd. 1–3, hrsg. von F. J. Worstbrock, Berlin/New York 2005–2015 | |
Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php) |
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der Bordesholmer Handschriften in der Universitätsbibliothek Kiel.